Einsamkeitsüberfall

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Miss_Understood
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Einsamkeitsüberfall

Beitrag So., 23.03.2008, 19:39

Ihr Lieben,

ich lese schon länger hier mit und finde die Beiträge hier so wunderbar hilfreich, dass ich mich zuerst mal sage, dass ich mich freue das Forum hier gefunden zu haben.

Vergangenheit und Zukunft lasse ich vorerst mal weg - ich werde bestimmt noch das ein oder andere zu mir schreiben, ich sage jetzt schon vorab - (es gibt da jemand, die meine Nähe sucht und das leider auf eine Art, die meine Grenzen nicht achtet) - falls jemand mich hierdrin zu erkennen glaubt, willkommen im gleichen Boot, ich bin stets offen für persönlichen Austausch mit Respekt und ohne Rat-Schläge.

Gerade heute geht es mir ohne Umschweife scheiße. Wenn man feststellen muss, dass man an seinem Geburtstag nur von den Eltern gratuliert wird, hat man sicherlich so ziemlich alles falsch gemacht was man falsch machen kann. Diese einsame Erkenntnis tut weh. Ich bin eigentlich ein geselliger Mensch, mag es unter mehreren Menschen zu sein, Spaß zu haben - mag ebenso Party wie geistreiche Gespräche und dennoch gelingt es mir immer nur temporär Freunde zu finden. Sicher spielt der heutige berufliche MobilZWANG eine Rolle dabei, aber es kann doch nicht sein, dass ich darüber hinaus immer nur die "falschen" Menschen treffe - die dann so mit sich selber beschäftigt sind oder sich plötzlich in die Verliebtsein Pärchensymbiose über JAHRE hinweg verkriechen, einfach keine Zeit mehr haben (oder höchstens mich "ach ja ein halbes Stündchen kann ich dich dann da noch dazwischenquetschen - und das WILL ich nicht!) und dann sterben Bekantschaften bevor sie Freundschaften werden oder vermeintliche Freunde entpuppen sich als keine, weil mit Problemen will ja keiner umgehen. (Nein, es ist nicht so, dass ich nur Probleme wälzen will mit Freunden).

So sitze ich nun an meinem Geburtstag erstmalig GANZ ALLEINE hier, habe bis jetzt gerade mal neben den Glückwünschen meiner Eltern und meines Mitbewohners vier Emails bekommen (amazon gratuliert zum Geburtstag; XYZ sendet einen 5 EUR Einkaufsgutschein, einzulösen ab einem Bestellwert von 50 EUR etc.) und mir ist zum Heulen. Und weil mir zum Heulen ist denk ich dann noch ne Ladung miese Stimmung drauf - denn mir ist klar: Heulende Menschen sind ohnehin SO unanziehend, dass es ja kein Wunder ist, dass niemand auf Dauer mit mir zu tun haben will. Mit mir. Mit allen meinen Unzulänglich- und Traurigkeiten.

Ich hatte mir immer viele Freunde gewünscht, tolle Partys und noch NIE ist es mir gelungen alle die, die mir wichtig waren (die sich in den letzten Jahren ohnehin auf zwei Menschen reduziert haben) an meinem Geburtstag zu versammeln. Wie schaffen das andere? Was habe ich falsch gemacht? Verdammt viel vermutlich. Ich bin traurig, dass niemand an mich denkt. Menschen, an die ich ständig denke, die MIR am Herzen liegen. Nur - wem liege ich es?

JETZT gerade brauche ich einfach bloss einen Arm, ein paar zuversichtliche Worte und Trost. (Und komme mir gerade arg jämmerlich vor - so will ich mich auch eigentlich nicht sehen - schick das jetzt aber trotzdem ab.)

Und dann, nachdem ich den ganzen Schokoladenosterhasen auf einmal gefuttert habe, gehe ich jetzt noch ins Schwimmbad.

Allen die das Gefühl kennen schöne Ostern.

die Miss.

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comus
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Beitrag So., 23.03.2008, 20:09

Hallo Miss_Understood,

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Meine Erfahrung, Leute zum feiern zu finden ist leicht, Leute die auch in den dunklen Zeiten des Lebens da sind schwer.
Falsch gemacht hast du sicher nichts, ich seh das eher als einen Zeitgeist, das verbindliche (einer Freundschaft) wird gegen das unverbindliche einer Bekanntschaft vorgezogen.
Heulende Menschen sind ohnehin SO unanziehend, dass es ja kein Wunder ist, dass niemand auf Dauer mit mir zu tun haben will. Mit mir. Mit allen meinen Unzulänglich- und Traurigkeiten.
Das ist die eine Sichtweise, oder die andere wäre, das deine vermeintlichen "Unzulänglichkeiten" die Kanten und Facetten deiner Persönlichkeit bilden, die dich scheinen lassen wo andere (in ihrer Oberflächlichkeit) farblos bleiben.

Happy Birthday!

LG, comus

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Robbins
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Beitrag So., 23.03.2008, 21:38

Herzlichen Glückwunsch
Ich hatte mir immer viele Freunde gewünscht, tolle Partys und noch NIE ist es mir gelungen alle die, die mir wichtig waren (die sich in den letzten Jahren ohnehin auf zwei Menschen reduziert haben) an meinem Geburtstag zu versammeln. Wie schaffen das andere?
Was nicht ist kann ja noch werden ...

Liebe Grüße, Robbins
Jene, die ihre Sehnsucht zu zügeln wissen, können das nur, weil ihre Sehnsucht schwach genug ist, beherrscht zu werden.

William Blake

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greys
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Beitrag Mo., 24.03.2008, 01:01

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Alles Gute liebe Understood!

Mir gehts auch so, hab hier aber schon sehr nette Leute kennengelernt.
Drück dich und sei nicht mehr traurig. Wir sind auch ne nette Truppe... ich weiß virtuell aber dahinter sind auch Menschen

Alles Gute noch Mal und Kopf hoch!
schönen tag noch

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**come on, let's go**

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 24.03.2008, 01:39

Erst mal danke euch!

Ich hab grad Tränen in den Augen, ihr kennt mich nicht und gratuliert mir so süß. DANKE!

Komme gerade von nem langen Spaziergang, zum Glück waren die Fenster meiner Ex-Affaire-die-eine-Beziehung-hätte-werden-können - wenn ich nicht so verkorkst und verschlossen gewesen wäre mich selber gegen die aufkommenden Gefühle zu wehren! - der ich immer noch nachtrauere - dunkel, sonst hätte ich die Peinlichkeit begangen bei ihm zu klingeln und mich ihm förmlich aufzudrängen. Obwohl er mich sehr offensichtlich mit Ausreden mich nicht mehr sehen zu müssen vom Hals hält.

Ich ziehe bald hier weg - und auf meinem Spaziergang bin ich auch am Haus eines anderen Ex-Freundes (der /auch/ nicht mehr mit mir reden will, ich finde das als sehr heftig, das ist mir auch so aktiv nie passiert bisher, ich strebe nach einem Aus eigentlich IMMER eine Freundschaft an) vorbei und habe mich symbolisch nochmal von ihm verabschiedet. Das war dann okay. Bei dem anderen habe ich es nicht fertiggebracht das gleiche Miniritual anzuwenden. WILL ich nicht loslassen? Wieso quäle ich mich immer mit dem Gernhaben von Leuten, die das einfach nicht erwidern, die mich am langen Arm verhungern lassen? Sowohl in Freundschaften als auch in Beziehungen? Ich gebe doch selber /auch/ Verbindlichkeit, Ehrlichkeit vor allem und auch Zeit! Ich hasse mich förmlich dafür dann andere scheinbar zu bedrängen. Aber verdammt, gerade ER wäre mir wichtig mindestens noch einmal ohne Zeitdruck (!) vor meinem Umzug zu treffen. Aber nein, er versteckt sich vor mir und gibt es nochnichtmal ZU!

Ich finde es grässlich (so vermute ich) dann doch - obwohl ich im ersten Moment als superbeliebt und mit vielen Freunden mich vor Einladungen kaum retten könnend wirke (hat man mir genauso gesagt) - so bedürftig zu sein, so zu wirken. Diese Mühe des Ausbalancierens zwischen ja, ich WILL eingeladen werden etc., ja, ich GEBE mir auch Mühe andere einzuladen - (konkret: ich will nächste Woche eine Abschiedsparty feiern, ich habe einfach Angst dass es wird wie jedes Jahr - ich lade 20-30 Leute ein und sitze da mit 3 en. Dann bin ich traurig, das trübt die Stimmung, das Treffen bleibt als na ja in Erinnerung - kein Wunder dass dann das nächste Mal NOCH weniger Lust haben - ich HASSE diesen Teufelskreis) und "ach scheißegal, ich mach jetzt einfach mal GAR nix, mal schauen, was dann passiert" (hatte ich auch schon zwei, dreimal einfach ausprobiert - was passiert dann? richtig: gar nix.) Erwarte ich wirklich zuviel, wenn ich wenigstens nen klitzekleinen Glückwunsch erwarte, von mir aus auch mit ner Absage von wegen, ich kann nicht, hab keine Zeit etc. etc. - aber nix da. Es will sich keiner festlegen, man wartet bis am Mittag der Fete ob sich da nicht noch was besseres tut und meldet ich einfach nicht und erscheint aber auch einfach nicht. Mein bester Freund hat mich heute auch nicht angerufen, ich bin sicher, weil er mich an meinem Geburtstag nicht mit der Absage seiner Teilnahme zur Party beglücken will. Meine Freundin ist mit ihrem Freund verreist, ein anderer Freund ebenso mit Freundin.

Ein andermal vielleicht mehr. Gute nacht euch und danke nochmal.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Nachtvogel
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Beitrag Mo., 24.03.2008, 08:52

Hallo Miss Understood,

das klingt wirklich nach einem Teufelskreis bei dir ..
Du bist viel enttäuscht worden, hast jedoch den grossen Wunsch nach Freundschaft, Zuneigung, Gesellschaft, Aufmerksamkeit. Menschliche Grundbedürfnisse eigentlich. Durch die vielen Enttäuschungen gehst du vermutlich jedoch schon etwas verkrampft an die Sache heran, erwartest neue Enttäuschungen. Das macht alles wiederum 100x schwieriger, als es normal wäre. Und klar .. dann kommt die nächste Enttäuschung.

Hast du schon einmal an Therapie oder Coaching gedacht? Das könnte dir vielleicht helfen, deine "Gedankenknoten" zu lösen. Der Grund für deine Einsamkeit ist mit Sicherheit nicht, dass an dir selbst irgendwas nicht ok ist. Vielmehr sind es wohl bestimmte Verhaltensmuster, die du noch nicht einmal bewusst mitbekommst. Die können z.B. dazu führen, dass du immer "die falschen" kennenlernst - oder halt eine Einladung so rüberbringst, dass dann keiner Zeit hat. Oder, dass du dich nicht richtig auf eine Beziehung einlassen kannst.
Es hat etwas von Ironie - aber am leichtesten lernt man andere Menschen kennen, wenn man sie nicht braucht, sich also alleine bzw. in seiner Situation wohl fühlt und nicht nach ihnen sucht. Sowas muss allerdings "echt" sein, aus einem selbst kommen. Das kann man nicht erzwingen. Daher der Gedanke an Therapie .. sowas hilft gut beim Erkennen von "falschen" Verhaltensmustern und den Gründen dafür.

LG, Nachtvogel

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 24.03.2008, 15:14

LiebeR Nachtvogel,

gerade /durch/ die gefühlvolle Art meiner letzten Therapeutin bin ich in Kontakt gekommen bin meinen Wünschen - und statt das zu schätzen schmerzen sie. Ich habe zuvor oft andere ex- oder implizit abgewiesen, habe behauptet ich sei ja gar nicht verliebt, obwohl ich sehr sehr kurz davor war, habe mich verschlossen etc. - dass es mir fast so vor kommt, dass jetzt all die ganze Sehnsucht auf einmal nach aussen dringt - und genau das wirkt so derartig grauenhaft bedürftig, dass ich es nochmal selber nicht leiden mag an mir. Ich habe keine Ahnung wie ich den Teufelskreis durchbreche - oder eher ds Ungleichgewicht ausbalanciere. Ich habe VIEL getan, ich habe NICHTS getan, es versucht zu lassen. Ich habe (mentale) Mittelwege gegangen. Irgendwo ist da eine tiefe Blockade, an die ich nicht rankomme.

Ich habe/hatte auch nicht das Gefühl, dass mir die Thera wirklich nachhaltig geholfen hat. Sie hat mich maximal stabilisiert. So dass ich nicht völlig depressiv wurde. Doch, das ist immerhin was. Fühle mich da dann trotzdem auch als Versager irgendwie. Weil meine Thera liess auch mal in einer Krise durchblicken, dass es mir ja nicht gelänge das optimale für mich aus der Therapie zu ziehen. Na super. Dann bin ich also /auch/ noch selber daran schuld, dass es mir nichts hilft ...

Viele Einsichten darin wie ich warum so funktioniere hatte ich schon immer, bin selber ja auch ein neugieriger Mensch. Aber der "kick" zum "Und als ich xyz dann durchschaut habe, hat es sich alles geändert" wie man von so vielen hört, geht bei mir nur sehr sehr selten.

Mir ist gerade nicht nach tiefschürfenden Analysen - denn: einsam fühle ich mich noch immer. Warte wohl heute wie so oft vergeblich auf das noch ausstehende (meinerseitige mehrfach erbetene) Treffen mit meiner ehemaligen Liaison, der definitiv zu den Menschen gehört, die einen Kontakt trotz zuvoriger Seelenverwandschaftsschwüre einschlafen lassen sobald er eine neue Beziehung oder Liaison hat. Und mit immer wieder verschobenen falschen Versprechungen sich doch dann und dann zu melden - so wie er es für heute angekündigt hat - und es dann nicht zu tun komme ich verdammt schlecht klar.


Danke fürs Zulesen sagt

die Miss
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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kokobiene
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Beitrag Mo., 24.03.2008, 20:55

Liebe Miss,

von mir natürlich auch herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Kleine virtuelle Blümchen für dich ...

Ja wir geht es sehr änlich wie dir! Aber ich übersiedle nicht bzw. "noch nicht?" (wer weiss).
Und mit immer wieder verschobenen falschen Versprechungen sich doch dann und dann zu melden - so wie er es für heute angekündigt hat - und es dann nicht zu tun komme ich verdammt schlecht klar.
Damit komme ich auch nie klar.
Ich habe leider hiefür auch kein Patentrezept.
Dass einzige was ich mir da immer vorsage, ist "ich kann ihn nicht dazu zwingen bzw. ich kann ich nicht beeinflussen, dass er dieses und jenes tut".
Dann geht es ein klein wenig besser.

Ich lese sehr viel ... mal mehr mal weniger in Schüben.
Hast du das Buch "The Secret" ev. schon mal in der Hand gehabt oder das Buch "The Law Attraction".
Die beiden lese ich gerade. Buch Nr. 2 verschlinge ich wie Schokolade.

Ich muss auch zugeben, ich habe bereits den ein oder anderen Geburtstag alleine hinter mir. Wenn er auf ein Wochenende fällt, dann habe ich nicht das Problem den Tag alleine zu verbringen ... nur unter der Arbeitswoche, da schäme ich mich fast dafür und erfinde sogar manches mal Notlügen, dass ich diesen Tag alleine verbringe und feiere.

Warum übersiedelst du eigentlich?

Alles Gute und hoffentlich bald wieder eine Stufe höher (beim Aufwärtsgehen)

kokobiene

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 24.03.2008, 21:56

Liebe Kokobine,

danke dafür. Schraegerweise ist dein Nickname dem Nickname seiner neuen Freundin sehr aehnlich ...

Ich mache die letzte Stunde gerade NICHTS anderes als mich davon abzuhalten ihm eine Mail zu schreiben. Ach was, GESCHRIEBEN habe ich sie, nur nicht abgesendet. in vier Varianten - die fröhliche (als sei er einfach bloss ein bischen schusselig) - die besorgte (ist was passiert?) die ehrliche und die volle Ladung.

Oder ihn anzurufen. Er IST zuhause, er IST online - SIE auch, wahrscheinlich in Flirtereien vertieft. Ich meine, ein Teil von mir freut sich, dass er jemanden gefunden hat. Ich habe sehr viele freundschaftliche Gefühle für ihn. Ich wünschte NICHT dass da wieder Schluss ist. Ich würde mir halt nur wünschen, dass die Menschen MICH nicht vergessen, wenn sie eine Beziehung haben. Ein anderer Teil ist einfach - vor allem, weil so GAR KEINER an mich denkt an meinem Geburstag - total einsam. Und weil es mir doch recht oft passiert - von den wenigen Liaisons, die ich habe - dass ich den Typen dann so viel weiter bringe, dass er nach mir eine dauerhafte Beziehung haben kann. (In der Vergangenheit habe ich dafür auch shcon mal ein danke gehört, na toll ...) Und genau - SO kann ich ja kaum jemanden sonst anrufen. Weder meine Freundin, noch einen anderen Freund - "ach ja, du übrigens, ich hatte ja gestern Geburtstag ..." Mir ist schon den ganzen Tag zum heulen - ich sehne mich einfach so sehr nach jemandem der mich in den Arm nimmt, auch wenn ich gerade traurig bin! Meine Ex-Liaison fand mich eben auch nicht mehr attraktiv, weil ich sei ja "so frustriert" und "ich hätte ja auch zugenommen" - war und bin ich ja auch, es fällt mir schwer mit all meinen Troubles fröhlich zu sein. Okay, Anfang des Jahres bin ich wenigstens mein Gewicht angegangen - habe bis jetzt 7 kg abgenommen und freu mich wieder an einer normalen Figur - noch 4 und ich bin wieder zufrieden.

"The Secret" hatte ich mir kurz aus der Stadtbib ausgeliehen. Und wieder zurückgegeben. Habe mich mit ähnlichen Konzepten befasst. Sie erklären sicherlich einen Teil. Und wenn es um das Thema die Umwelt spiegelt mich geht, bin ich eine große Anhängerin von "The work" (Byron Katie) - weil es pragmatisch ist (und ich dem Universumsgedanken nicht so arg viel abgewinnen kann - obwohl mich durchaus Sachen wie in "What the bleep do we know" interessieren.) Was mir darin sauer aufstösst ist die Tatsache, dass mir eben diese kiloschwere Selbstverantwortung zu erdrückend wirkt. Mich statt beflügelt eher lähmt. Ich BIN nicht für all mein Elend oder gar das der ganzen Welt verantwortlich und ich will nicht glauben, dass ich alle meine Krankheiten angezogen habe um was zu lernen (ich habe Louise Hay etc. schon mehrfach verflucht) - (ist ein eigenes Thema wert) oder dass ich es nur noch nicht wirklich "richtig" versucht habe meinen Haarausfall loszuwerden - weswegen ich mich nicht bloss für unterdurchschnittlich aussehend HALTE (um mal kurz anzuschneiden was mich noch so runterzieht) oder für die Wirtschaftslage, dass ich keinen Job finde (oder eben auch wegen meiner Haare - oder nur eben wie seit Jahren unqualifizierten Mist, wo ich verblöde) und teils trotz Studium von Hartz4 lebe, dabei viele Schulden habe, - ich habe gerade ein Buch angefangen, was /mich/ gerade extremst beruhigt in dieser Hinsicht "Don't hope - cope!" aber an so Tagen wie heue bin ich tatsächlich noch nicht mal in der Lage mir selber Mut zuzusprechen. Dann wünsche ich mir nur Streicheleinheiten, eine Hand und Liebe auch von anderen. Ich bin leider noch nicht so buddha-esk um in völlig eigener Selbstliebe stets und immer rundum zufrieden zu sein.
Ich war jetzt gerade beim Sport. Es hat NIX genutzt. (okay, ich habe Kalorien verbrannt! ) Ich habe permanent an ihn gedacht. Ich kriege ihn nicht aus meinem Herzen. Dabei ist das ein gutes halbes Jahr her und er hat seitdem die dritte (!) Freundin. Wie kriegen das andere hin? Wieso passiert mir das nie? Wenn ich so langsam weiterkrieche, dann ist mein Leben rum und ich bin immer noch alleine. Ich wollte mich wenigstens nochmal verabschiedet haben von ihm, verdammt!



Ich bin drauf und dran bei der Telefonseelsorge anzurufen. Hat das schonmal wer gemacht? käme mir dabei aber auch sowas von ... ha - einsam vor ...
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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PeggySue
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Beitrag Mo., 24.03.2008, 22:08

Hallo Miss Understood,
Ich bin drauf und dran bei der Telefonseelsorge anzurufen
Tu das ruhig!!
Genau für solche Einsamkeits-Attacken ist die Telefonseelsorge ja u.a auch gedacht.
Du brauchst dir nichts denken dabei, und das Reden wird dir bestimmt gut tun.

LG
Paula

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Beitrag Mi., 18.08.2010, 22:52

.... und gerade, seit einigen Tagen schon, geht es mir ganz ganz genau so ... soviel erkämpft, so viel neu angeknüpft, gleichzeitig den einen und den anderen, den nächsten und die nächste verloren. Eine Freundin ist noch übrig, alle anderen in den letzten zwei Jahren sind höchstenfalls Bekannte. Wirkliche Nähe scheint Illusion oder unaushaltbar. Ja, wer "bedürftig" erscheint, vor dem nimmt man Reisaus .... dabei dachte ich, ich sei auf einem guten Weg? Man schneidet mich ab, weil ich angeblich "zuviel erwarte", aber wo, wo bitte ist die Schraube in mir dies herunterzuschrauben? Ich bin kurz davor mich nochmal innerlich gegen alles abzuschotten, dabei wollte ich das grad nicht ... ich lese die Zeilen - und stelle fest: nichts gelernt hab ich in den letzten zwei Jahren. Drei Schritte vor und fünf zurück ...

einfach bloss traurig ....
die Miss.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Do., 19.08.2010, 00:21

Miss_Understood hat geschrieben:ich lese die Zeilen - und stelle fest: nichts gelernt hab ich in den letzten zwei Jahren. Drei Schritte vor und fünf zurück ...

Und doch hast du alles richtig gemacht!


Nur du siehst es so! Aber deine Wahrnehmung ist falsch! Lass mal das Licht rein. Gibt es nicht einen positiven Punkt der letzten 2 Jahre? Denke mal scharf nach und schreibsel dann hier wenn du magst! Ich glaub dir das nicht, dass da rein garnichts positives bei war..


Ich lerne gerade für mich: Nur auf mich ist am allermeisten Verlass. Ich bin mein bester Freund. Vlt fehlt genau das dir auch! (aber ist jetzt nur eine Vermutung oder Tipp, den du ja vlt mal betrachten könntest wenn du magst)
Zumindest stopft das auch mein Loch wenn mich die Anderen enttäuschen..


Lieben Gruss!


P.S. Wie ist das denn noch ausgegangen früher, weisst du das noch? Also, hattest du die Tel.Seelsorge dann noch angerufen?


PPS: Mit dem besten Freund für mich selbst sein meine ich: Kommt was blödes, ersetze ich es sofort mit mir selbst. Versetzt mich jemand, dann mache ich mir als mein bester Freund es noch viel schöner als mit den angeblichen Freunden. Oder enttäuschen sie mich allgemein, dann vertraue ich auf mich und Fähigkeiten ohne die Anderen und tue irgendwas anderes schönes auch ohne sie. Oder aber ich gehe auf die Anderen zu und schraube es runter die Erwartung nach meiner Ansicht: Läuft es schief, gibt es ja mich noch als meinen besten Freund, der das alles ausgleichen kann.. Eben durch Reaktion auf das Blöde. Ich hoffe, du verstehst wie ich das meine. Nicht so abgespaltene Person mit der ich real rede oder so *gg, sondern ich vertraue mir dann einfach mehr. Mir selbst nur.. Stopfe die Verletzungen mit mir und der Reaktion darauf.. Bin eben nicht so abhängig von Erwartungen oder den Anderen allgemein.
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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tigermarc76
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 11:53

Auch von mir nachträglich Herzlichen Glückwunsch.

Lass Dich nicht unterkriegen. Hier gibt es viele Leute die einen mit Rat zur Seite stehen.

Lg

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luftikus
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 12:03

Herzlichen Glückwunsch auch von mir! Bild

Ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich grade fühlst, bei mir ist es nicht viel anders. Ich hatte letzte Woche Geburtstag, und ich bin kurz vorher noch verlassen worden, sodass ich meinen Geburtstag als frischgebackener Single ganz allein verbracht habe...

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 12:45

oh - ihr seids süss - aber der Geburtstag ist ewig her (siehe Datum) - ich habs nur wieder hervorgekramt, weil das zentrale Gefühl ist seit Ewigkeiten zwar nicht auf der Stelle zu treten, aber eher schlimmer zu hamsterradeln - und manchmal sogar eher drei Schritte vor und fünfe zurückzulegen.

Kurz und gut: ich bin unzufrieden, mir fehlt es an allen Ecken und Enden - an Perspektive, einem meiner Ausbildung und Talenten entsprechendem Job mit Entwicklungsmöglichkeiten, dem Glauben an meine Talente und Fähigkeiten, Geld, um Schulden abzubauen, Geld, um meine Wohnung wieder selber bewohnen zu können und nicht untervermieten zu müssen und in 11qm zu hausen, ausreichenden Freundschaften in meiner Nähe, Menschen, die Zeit haben, einen Freund, den ich auch so nennen kann, der mit mir langfristig etwas aufbauen will, Gesundheit und Kraft all diese Baustellen anzugehen statt vor dem Rechner abzuhängen und Motivation. Aber woher nehmen, wenn ich gerade kurz vorm Resignieren und kurz vorm Beenden meiner Beziehung bin kurz vor dem gemeinsam geplanten Urlaub, der vermutlich alles andere als erholsam deswegen wird? ...
@luftikus - ja, kurz vorm Geburtstag bin ich auch schon mal vor Jahren verlassen worden ... nicht schön das.

Es muss sich enfach was ändern. Dringend. Aber mir fehlt die Power. Und eben gerade dann brökelt und bröselt es naturgemäss an allen Enden.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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