Asperger - Diagnose sinnvoll?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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MrN
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Beitrag Do., 07.04.2011, 12:11

Hi Schneekugel,
für eine Behandlung von Asperger werden meines Wissens gezielt defizitäre Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster trainiert, vor allem um die soziale Anpassungsfähigkeit der Betroffenen zu verbessern.
Soweit ich Deine Beiträge bisher gelesen habe, Schneekugel, scheinst Du diesbezüglich ganz gut sortiert zu sein und findest mit Deiner Art auch beruflich Deine Anerkennung. Insofern kann ich Deine Meinung nachvollziehen.

Wenn man aber ständig aneckt, weil man so ist, wie man ist, dann kann das auf Dauer zu Schuldgefühlen führen, dazu, daß man sich selbst nicht akzeptieren kann bis hin zum völligen Verlust des Selbstvertrauens, so wie es mir passiert ist...

Hi terracotta,
ich hatte selbst für mich vor ein-zwei Jahren einen dringenden Asperger-Verdacht.
Ich habe ausgeprägte Defizite, meine Emotionen zu zeigen und soziale Kontakte zu pflegen, welche kaum therapiert werden können. Dennoch meinte meine Therapeutin, für einen Asperger-Patienten wäre ich viel zu impulsiv und emotional...

Im vergangenen Jahr bin ich auf eine psychische Veranlagung, die "Hochsensitivität" gestoßen, welche das Autismus-Spektrum Richtung "Normalität" abrundet.
Der Satz hier könnte von mir sein:
terracotta hat geschrieben:Vielleicht bin ich ja "nur" ein bissl mehr selbstunsicher, sozial ängstlich, emfindlich bei Reizüberflutung, als andere... aber noch in einem "angemessenen" Rahmen.
Die neurologische Ursache ist bei "Hochsensitiven" wie bei "Asperger-Autisten" ähnlich: Im Gehirn haben sich zu viele Spiegelneuronen ausgebildet, welche zu Interferenzen und Reizüberflutung bei der sensorischen Wahrnehmung führen. Nur sind "Hochsensitive" gegenüber den "Aspies" deutlich besser in der Lage, die Informationen zu filtern und mit ihrer ausgeprägten Lernfähigkeit auch sich anzupassen. Deshalb entwickeln sie weniger Verhaltensauffälligkeiten.
Dauernde Informationslast und soziale Konflikte sind aber ein ernstes Problem für diese Anpassungsfähigkeit.
Interessiert?!
Soweit erst mal...
LG
MrN

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Beitrag Do., 07.04.2011, 12:48

Ja, ich zumindest bin interessiert.

Frag mich allerdings immer noch, wo man die "schizoiden Persönlichkeitsanteile/Störungen" in diesem Kontext einordnet.

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MrN
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Beitrag Do., 07.04.2011, 13:23

Hi Gothika,
ich glaube aus meiner Selbsterfahrung heraus, daß eben jene Anpassung bei den "Hochsensitiven" darin besteht, daß sie einen Teil der Reizüberflutung abspalten und damit auch verdrängen können.
Jedenfalls ist das bei mir gerade Therapiethema, daß ich eigentlich nur handlungsfähig bin, wenn ich dissoziiere. Das mag meine Thera noch nicht so recht glauben, weshalb ich mit ihr immer noch nicht so recht glücklich bin... Andererseits möchte ich mich ja auch keinem Selbstbetrug mehr hingeben, weshalb ich ihre Einschätzung ja schon schätze und brauche...
Im Grunde geht es dabei tatsächlich darum, ob ich zurück in meine früheren Verhaltensmuster gehen soll. Immerhin war ich ja viele Jahre erfolgreich damit - nur haben sie mich halt auch vor dem Burnout nicht bewahrt. Oder ob ich völlig von vorn anfangen muß, wie man selbstverantwortlich leben kann.

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terracotta
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Beitrag Do., 07.04.2011, 13:24

...Im vergangenen Jahr bin ich auf eine psychische Veranlagung, die "Hochsensitivität" gestoßen, welche das Autismus-Spektrum Richtung "Normalität" abrundet.
Der Satz hier könnte von mir sein:
terracotta hat geschrieben:Vielleicht bin ich ja "nur" ein bissl mehr selbstunsicher, sozial ängstlich, emfindlich bei Reizüberflutung, als andere... aber noch in einem "angemessenen" Rahmen.
Die neurologische Ursache ist bei "Hochsensitiven" wie bei "Asperger-Autisten" ähnlich: Im Gehirn haben sich zu viele Spiegelneuronen ausgebildet, welche zu Interferenzen und Reizüberflutung bei der sensorischen Wahrnehmung führen. Nur sind "Hochsensitive" gegenüber den "Aspies" deutlich besser in der Lage, die Informationen zu filtern und mit ihrer ausgeprägten Lernfähigkeit auch sich anzupassen. Deshalb entwickeln sie weniger Verhaltensauffälligkeiten.
Dauernde Informationslast und soziale Konflikte sind aber ein ernstes Problem für diese Anpassungsfähigkeit.
Interessiert?!
Soweit erst mal...
LG
MrN
oh ja, sehr interessiert... ich beobachte mich in letzter Zeit schon ein bissl genauer, und stelle neben vielen Sypmtomen die auf Asperger hindeuten könnten auch immer wieder Verhaltensweisen fest, die gar nicht ins Schema passen. So bin ich manchmal zB sehr spontan und impulsiv, was ja glaub ich nicht grad typisch für Asperger ist.
Hab grad nicht viel Zeit zu schreiben, aber über diese Thema würd ich mich gern weiter austauschen!

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Schneekugel
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Beitrag Do., 07.04.2011, 13:37

Hi Schneekugel,
für eine Behandlung von Asperger werden meines Wissens gezielt defizitäre Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster trainiert, vor allem um die soziale Anpassungsfähigkeit der Betroffenen zu verbessern.
Das was du beschreibst wird unter Autisten im Jargon "Hundeschule" genannt. Du lernst zu hüpfen, wann es andere wollen und wie es andere wollen, egal ob es dich gerade belastet. Du lernst zu bellen, wann es andere wollen und wie es andere wollen, egal ob es dich gerade belastet. Du lernst körperlichen Kontakt anzunehmen, wann es andere wollen und wie es andere wollen, egal ob es dich gerade belastet. Es hat ja einen Grund warum man das alles von sich aus nicht machen will. Eben weil es einen unangenehm ist und Stress bereitet bzw. schlicht kein instinktiver Drang dazu besteht und man sich daher ständig dazu bewusst ermahnen müsste.

Das ganze gibts im professionellen Paket, nennt sich dann ABA bzw. die diversen Hundeschulenabarten davon oder auch hobbymässig ausgeführt im Elternhaus durch Druck, Zwang, Vorwürfe, Schläge usw...

Da der Autist dabei eben entgegen seiner Bedürfnisse, den ganzen Sozialmist durchmacht, obwohl er durch diesen nur grundlos belastet wird, aber ihm ja in der Hundeschule eingetrichtert wurde, dies unbedingt ertragen zu müssen endet die typische Hundeschulenkarrieret, häufig mal mit späterer Depression und Burn Out.
Wenn man aber ständig aneckt, weil man so ist, wie man ist, dann kann das auf Dauer zu Schuldgefühlen führen, dazu, daß man sich selbst nicht akzeptieren kann bis hin zum völligen Verlust des Selbstvertrauens, so wie es mir passiert ist...
Danach kommt der Autist dann mit etwas Glück an einen professionellen Therapeuten, der ihm wie jedem anderem Menschen klar macht, dass er endlich anfangen soll nach seinen Bedürfnissen zu leben, solange diese nicht aktiv in die Bedürfnisse eines anderen eingreifen. Also bildet sich jemand selbsttätig ein, er müsse sich wegen dies oder das ärgern, ist das kein aktives Eingreifen. Die Person macht das dann ja ganz von allein. Dementsprechend wenn sich jemand selbsttätig einbildet, dass jemand wo aneckt und er sich darüber ärgern muss, brauch ich mir Dank therapeutischer Hilfe keine Schuldgefühle mehr auf Dauer machen, kann mich akzeptieren und habe wieder richtiges Selbstvertrauen, wie es mir passiert ist. Nicht weil ich ein braver Wauzi bin der "Wauwau" macht, wenn jemand anderer sagt ich soll "Wauwau" machen, und ich dann dafür ein "Hui, bist du aber brav!" Leckerli bekomme und stolz auf mich sein kann, sondern weil ich mir einfach erlaube die Dinge zu tun die mich glücklich machen, solange sie eben nicht aktiv jemand anderen beeinträchtigen. Lego Star Wars macht mich glücklich. Jetzt wird sicher irgendwo ein Pimpf hocken der rummümmelt "Blöblöblöblöck, aber das gehört sich doch nicht mit 30 blablablalaberlaber..." aber Fakt ist, wirklich absolut niemand MUSS sich ärgern, weil ich in diesem Fall etwas mache, dass sich zwar vielleicht nicht gehört, aber in niemandes Bedürfnisse aktiv eingreift. Also von mir aus kann derjenige weiterbabbeln oder nicht, mir ist es jedenfalls absolut berechtigterweise vollkommen wurscht. Ich bin absolut in Ordnung so wie ich bin, und nachdem es absolut niemanden betrifft, dass ich eine satirische Veräppelung von Star Wars prunzkomisch finde, ist auch das absolut in Ordnung. Es ist mir absolut klar, dass da wo meine Bedürfnise aktiv in die Bedürfnisse eines anderen eingreifen ich irgendwie einen Konsens finden muss. Aber wenn das nicht der Fall ist und irgendjemand sich unbedingt ärgern will "Weil sich sowas doch gehört oder nicht gehört..." dann kann er sich die Schuldgefühle die er wecken will, gerne aus dem Fallrohr meines WC´s klauben.

Also klar, greift das Verhalten einer Person in die Bedürfnisse einer anderen ein, dann muss man halt schauen was man macht. Aber irgendwelche armen kleinen Kinder in die Hundeschule zu schicken nur weil "Die Tante Hedwig sich immer so aufregen tut, dass das Kind ihr bei der Begrüssung nicht die Hand gibt..." also näh...

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terracotta
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Beitrag Do., 07.04.2011, 15:51

@Schneekugel: Ich denke, langsam versteh ich, worauf Du hinaus willst.

Ein Beispiel: Ich wurde gerügt, weil ich Frau XY nich gegrüßt habe. (Natürlich nicht von ihr persönlich ) Hab ich sicher nicht bewusst nicht gemacht. Wahrscheinlich war ich in dem Moment einfach mit was anderem (zB mit meinen Kindern) beschäftigt und da überseh ich halt leicht mal, dass da vielleicht irgendwo wer ist, der/die der Meinung ist, von mir gegrüßt werden zu müssen. Und ich hab mir schon gedacht "zum Teufel, wenn es ihr so ein Problem ist, nicht gegrüßt zu werden, dann ist das wohl IHR Problem, und nicht meines"

Viele Menschen können sich einfach nicht vorstellen, dass ich Leute "übersehen" kann, die direkt neben mir stehen. (glaub ich halt) Und dann bin ich die Unfreundliche, weil ich nicht grüße.

Ich hab es schon immer als meine Aufgabe gesehn, mir da "ein bissl mehr Mühe zu geben", um andere nicht vor den Kopf zu stossen. Aber vielleicht sollt ich echt lernen zu akzeptieren, dass ich nun mal nicht "der Norm entspreche". Ich schade ja niemandem damit. Höchstens mir selber, wenn ich versuche, NICHT so zu sein.

Interessante Denkanstöße

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chandelle
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Beitrag Do., 07.04.2011, 16:04

terracotta hat geschrieben: Wahrscheinlich war ich in dem Moment einfach mit was anderem (zB mit meinen Kindern) beschäftigt
Das passiert mir auch und kann und darf auch passieren. Ist es so vieler Gedanken und einer Diagnosefindung wert?

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Schneekugel
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Beitrag Do., 07.04.2011, 16:37

Du übersiehst regelmässig auf dem Schulweg Nachbarn die einen Meter auf einem ansonsten menschenleeren Gehsteig an dir vorüber gehen und dich laut grüssen? Du hörst deinen schon über mehrere Minuten mehrmals aus dem Nebenzimmer nach dir rufenden Vater nicht, weil du gerade liest und bemerkst ihn erst als er, wie aus dem Nichts vor dir stehend das Buch aus der Hand reisst und über den Schädel zieht? (Weil blablabla gibts ja nicht, das man das nicht gehört hat, muss also Absicht gewesen sein, frech... , blablablablabla...) Du musst dich beim Betreten der Firma jeden einzelnen Morgen ermahnen zumindest den senilen Seniorchef zu grüssen, der einfach nicht kapieren will, was du für ein Problem damit hast und musst dir danach zwanghaft merken, ob du ihn jetzt schon gegrüsst hast oder nicht, damit du ihn entsprechend kein zweites Mal Erstbegrüsst, worin dieser wieder irgendeinen Selbstwertkram hineindeutet, von wegen er wäre mir so egal, dass ich mir nicht mal merken würde, dass ich ihn ja heute schon gesehen habe. (Öhm...ja gottverdammt...ist es auch. ^^) Wenn dein Gesprächspartner irritiert wirkt kommst du regelmässig drauf, schon wieder drauf vergessen zu haben wenigstens irgendwo in Richtung seines Gesichts zu sehen bzw. ihm das Gesicht zuzuwenden, schließlich redet ihr ja gerade und wie wir alle wissen redet und hört man mit den Augen, weswegen die uuuuuuuunbedingt ins Gesicht schauen müssen... Wenn dein Partner dich gerade aus dem Gedanken reisst, weil er etwas zu dir sagt, hörst du erstmal Lautabfolgen und siehst, dass sein Mund spricht, hast aber vergessen den verbalen Übersetzungsmodus anzumachen, koppelst die Laute demnach nicht zu Worten und musst ihn daher bitten es zu wiederholen obwohl du ihn absolut augenscheinlich verstehen hättest müssen? ^^

Bäh... also generell in der Firma wo ich jetzt bin, bin ich gut damit gefahren mich einfach zu geben wie ich bin, eben einfach weil nach ner gewissen Zeit die Kollegen die Marotten auch kennen. Erklärt mir ein Kollege eine neue Baustelle, dann lenke ich eben die Aufmerksamkeit auf das was er mir sagt und entsprechend geht der Blick dann eben ins Leere und sonstwohin. Genauso wie es halt abgesehen vom Seniorchef nur zu einem Schmunzeln führt, wenn ich mal wieder jemanden zum dritten Mal guten Morgen begrüsse. Und bin dadurch auch viel entspannter geworden.

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terracotta
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Beitrag Do., 07.04.2011, 16:43

... da fällt mir ein: wie oft ist es in meiner Ehe passiert, dass mein Mann was zu mir sagt. Und ich schau ihn groß fragend an mir einem lauten "hä?" (hab´s dann wenigstens geschafft, das "hä" durch ein "wie bitte" zu ersetzten )
Und in dem Moment wo ich nachfrag, fügen sich die Worte die da aus seinem Mund kamen zusammen, und noch bevor er es wiederholt denk ich "ah, das hat er gemeint"

Er hat das nicht vertstanden. Warum ich erst nachfrag, und dann eh weiß, was er gesagt hat.

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chandelle
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Beitrag Do., 07.04.2011, 16:52

Ja, weil Du es doch mitbekommen hast, aber abgelenkt warst. Na ich müßte jetzt wohl auch einen Asperger Test machen.

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Elena
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Beitrag Do., 07.04.2011, 18:13

Hallo terracotta,

es muss ja nicht unbedingt sein, dass Du tatsächlich das Asperger Syndrom haben musst, sondern vielleicht nur ein paar austistische Züge, wie viele Menschen z.B. narzisstische, schizoide, paranoide Züge haben.
Ich kann nicht so genau erkennen, warum Du vermutest, darunter zu leiden?
Eigentlich erscheinst Du mir hier so, dass Du ganz gut kommunizieren kannst, indem Du angemessen auf die Beiträge eingehst........Dies ist bei Menschen mit Asperger Syndrom nur schwer möglich, typisch ist z.B., das sie am anderen vorbeireden, weil sie nur ihr Thema im Kopf haben.
Typisch beim Asperger Syndrom ist es, dass diese Menschen ein "Inseldasein" führen, indem sie wirklich von ihrer Umwelt innerlich abgeschnitten sind, und es kaum bis garnicht möglich ist, einen Zugang zu ihnen zu finden. Ausserdem haben sie ganz spezielle Interessen, die alles andere in den Hintergrund stellen, und auf die sie sich extrem fixieren.

LG Elena

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Irrlicht
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Beitrag Fr., 08.04.2011, 09:38

Hallo Elena,

ich finde Deinen Beitrag doof.
es muss ja nicht unbedingt sein, dass Du tatsächlich das Asperger Syndrom haben musst, sondern vielleicht nur ein paar austistische Züge, wie viele Menschen z.B. narzisstische, schizoide, paranoide Züge haben.
Hiermit finde ich, hast Du recht.
Jeder von uns hat Tendenzen, ab wann etwas krankhaft ist oder noch normal, ist oft schwer festzustellen.

Dem Rest Deines Beitrages widerspreche ich.
Es gibt nicht "SO ist DER Asperger". DIESE oder JENE Eigenschaften SIND so. Keineswegs
Und ferndiagnostisch über Forenbeiträge etwas zu diagnostizieren oder auch nicht halte ich schlichtweg für unmöglich.
Zudem: hier im Forum schreibt eine nette Frau, die durchaus auf die Beiträge anderer eingeht - und die den Asperger diagnostiziert hat. Ich denke nicht, dass das jemand nur beim Lesen ihrer Beiträge erkennen kann.

Lg,

Irrlicht

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terracotta
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Beitrag Sa., 30.04.2011, 16:42

Nachdem ich all diese Gedanken nun doch eine Weile mit mir herumgetragen hab, konnt ich schon einiges erkennen.

Ich hab bestimmt leicht autistische Züge. Ob es für eine Diagnose "reichen" würde kann ich nicht sagen. Ich denke ich schwimmer da ganz gut in einem Grenzbereich von grad noch/grad nicht mehr "normal". Ein Therapeut, der es auf eine Diagnose anlegen würde, würde diese wohl zustande bringen. Und einer der keine möchte, würde das wohl auch schaffen

Womit ich mich defintiv identifizieren kann ist die angesprochene Hochsentitivität. Da brauchts auch keine Diagnose, weil ich mir echt sicher bin!

Neulich hab ich das so ganz beiläufig bei einer Freundin erwähnt, und sie schaut mich ganz groß an und sagt: "na sicher bist Du hochsensibel"
Jetzt bekomm ich erst mal ein Buch von ihr zu diesem Thema. Bin schon sehr gespannt darauf

Und jetzt find ich es auch gar nicht mehr so schlimm, dass ich nicht so belastbar bin wie andere. Ich hab mich selbst immer als Versager, faul, etc. empfunden. Langsam wird mir klar, warum mir mein Leben dermassen anstrengend erscheint.
So ganz weiß ich noch nicht damit umzugehen, aber diese Erkenntnis ist mal ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und ich denke, ich bin am besten Weg, endlich den Platz in der Gesellschaft zu finden, der mir zusteht und der mit gut tut!

Danke jedenfalls für eure zahlreichten Inputs... langsam beginne ich, mich selbst zu verstehen!

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chandelle
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Beitrag Sa., 30.04.2011, 17:21

Was bedeutet denn für Dich "hochsensibel sein"?

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terracotta
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Beitrag Sa., 30.04.2011, 17:36

chandelle hat geschrieben:Was bedeutet denn für Dich "hochsensibel sein"?
http://www.zartbesaitet.net/

http://www.hochsensibilitaet.ch

Es bedeutet NICHT, dass ich sensibler (im Sinne von einfühlsamer) bin als ander, die Bezeichnung ist nicht optimal gewählt.

Aber ich bin wesentlich schneller überreizt, und das mach den ganz normalen Alltag einfach sehr sehr anstrengend. Ich bräuchte wesentlich mehr Rückzugsmöglichkeiten, Möglichkeiten mich zu entspannen und auszuruhen. Was nicht grad einfach ist als alleinerziehende Mutter.

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