Tramadol-Abhängigkeit / Tramadol-Missbrauch

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Tamila
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Tramadol-Abhängigkeit / Tramadol-Missbrauch

Beitrag Fr., 10.06.2011, 19:32

Hallo Forum,

ich bin froh, hier noch eine Ecke für die Suchtthematik zu finden.

Durch meine Fibromyalgie bin ich zum Schmerzmittel Tramadol gelangt. Anfangs nur gelegentlich,
wenn die Schmerzen sehr schlimm waren. Die Übelkeit als Anfangs-Nebenwirkung schreckte mich
schon ab, mehr zu nehmen.
In einer Phase schlimmerer Schmerzen nahm ich mehr. Um noch mehr Einnahmen zu verhindern,
verlangte ich nach der niedrigsten Dosis Retard 50mg long. Davon nahm ich anfangs nur morgens
eine. Als dann immer wieder gegen nachmittag Schmerzen auftraten, nahm ich dann eine normale
50mg. Doch es wurde im Laufe der Zeit immer mehr davon.
Da ich auch seit einem dreiviertel Jahr Psychotherapie mache, und auch mit Traumamaterial in Be-
rührung kam, nahm ich noch mehr Tramadol um die Aufregung in der Stunde und die Ängste einzu-
dämmen. Um mehr von den Schmerzmitteln wegzukommen, bekam ich Fluoxetin 20mg, und für abends
nehme ich Amitriptylin Lösung in Tropfenform niedrig dosiert.
Doch ich nahm immer noch die Tramadol zusätzlich ein.

Aktuell nehme ich: Fluoxetin 10mg 1-1-0 ; Amitriptylin 2mg 0-0-6; Tramal long 50mg 1-0-1; Tramadol 50mg 0:2:1 manchmal auch 0:3:1. Also am Tag 100mg Retard und 150-200mg normale Tramadol 50mg.

Ich habe viel beruflichen und privaten Stress, und dazu die Therapie, ich habe das Gefühl aktuell nicht reduzieren zu können von dem her, weil ich Grippesymptome habe, wenn ich weniger einnehme. Ich bin dann nicht mehr so leistungsfähig wie ich es sein muss.

Ich sollte wohl zuerst das Tramadol reduzieren. Ich wollte euch fragen, ob jemand ähnliche Mengen eingenommen hat, und dann abgesetzt hat. Und: ob es Ersatzmittel gibt, oder ob ich lieber die Anti-Depressiva höher dosieren sollte und weniger Tramadol. Ich habe noch Empfehlung vom Arzt, die Dosen der Antidepressiva zu erhöhen, mache das aber nicht, weil ich ja das Tramadol nehme.
Den Arzt will ich aktuell nicht über den Tramadolmissbrauch informieren, ich erhalte diese vom Rheumatologen. Der HAusarzt weiß nur von den Tramal long 50mg und gelegentlichen 50mg einfach.

Weiß jemand Rat?

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Beitrag Fr., 10.06.2011, 19:39

Hallo Memory

ja, geh zu einer Suchtberatung und sprich mit deinem Arzt.

Du weisst selbst, dass du mitten in einer Sucht bist. Der Missbrauch von Medikamenten ist oft unerkannt, weil es sich um Stoff handelt, der scheinbar einfach zu bekommen ist.

Hier kannst du dich über Alternativen austauschen. FM ist gut therapierbar ohne Suchtproblematik

http://www.fibromyalgie-forum.de/

Rosenrot

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Tamila
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 20:07

Hallo!

Nein, Suchtberatung will ich noch nicht, dafür fühle ich mich nicht abhängig genug,
die Dosis an Tramadol ist durchaus noch im Bereich der Dosierung bei Fibromyalgie,
viele nehmen noch stärkere Mittel und höhere Dosierungen ein. Das Zusatzproblem bestand wohl in der Traumaverarbeitung und die ist schon ein Indikator für Sucht, ganz klar. Ich will handeln BEVOR
ich wirklich in einer Sucht bin.. In Therapie bin ich ja schon!
Der Therapeut weiß auch bescheid und meint, ich soll langsam absetzen und nicht zu schnell.

Ich wollte nur wissen, ob jemand schon mal Tramadol von dieser Menge 200-300mg täglich
abgesetzt hat und Anti-Depressiva zum Beispiel erhöht hat oder anders vorgegangen wurde.
Ich würde das mit dem Arzt DANN -wenn ich wirklich absetze - schon absprechen, will aber gern vorher noch Erfahrungen anderer hören.
Arzt ist das Eine, Erfahrung ist das Andere. Vielleicht kann jemand z.B. erzählen wie es ihm damit
ging oder ähnliches.

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]


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Beitrag Sa., 11.06.2011, 08:41

Hallo Memory

deiner SChilderung nach bist du süchtig. Du bezeichnest es ja selbst auch als Mißbrauch

Hier in der Netiquette findest du Hinweise betreff Threads zu Medikamenten.

Selbst wenn ichdie gleiche oder sogar eine wesentlich höherere Dosis genommen hätte, heißt das nicht, dass es vergleichbar wäre oder ein Austausch darüber nützlich.

Jeder Körper ist individuell und ob deiner bereits irreparable Schäden hat oder sie bekäme, kann nur ein ausgebildeter Mediziner beurteilen und einschätzen

Aus jedem hoch dosierten Medikament soll man ausschleichen. Ob Tramal, Cortison, Morphin oder Schildrüsenmedikation etc.
Das ist bekannt und man muss das unter ärztlicher Aufsicht tun

Mit Entzug ist kein Spass zu erleben, auch dann nicht, wenn ma das eine durch das andere zu ersetzen sucht.
Eine Suchtberatung hat genügend Erfahrung mit Menschen, die (noch) nicht wahrhaben wollen, süchtig zu sein. Leugnen und runterspielen ist leider typisch

Bitte lass dir helfen von aussen. Hör es dir wenigstens mal an, gehen kannst du ja immer noch

Rosenrot

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Tamila
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 09:25

Hallo Rosenrot,

dann habe ich den Austausch hier tatsächlich falsch verstanden. Tut mir leid.
Ich habe dennoch nicht das Gefühl zu einer Suchtberatung gehen zu müssen.
Natürlich ist es von mir als "Missbrauch" deklariert, wenn ich selbst die Dosis erhöhe,
als vom Rheumatologen. Aber ich weiß, dass er es auch soweit erhöhen würde, wäre
ich zu ihm hingegangen. Ich selbst habe nämlich um die niedrige Dosierung gebeten.
Er wäre auch höher gegangen. Was für mich auch rückblickend "Missbrauch" war, ist,
dass ich aufgrund der Traumatherapie mehr eingenommen habe, nicht wegen der
Schmerzen. Natürlich sind diese dabei auch besser therapiert, ich habe so keine Schmerzen
mehr und muss also auch nicht erhöhen. Ich habe auch nicht mehr erhöht oder das Gefühl
noch mehr nehmen zu müssen/wollen.
Ich habe eher das Gefühl, herabsetzen zu wollen. An einem früheren Termin (ich habe schon
vor einem Jahr mal Tramadol und Amitriptylin selbst abgesetzt) hat der Arzt einfach nur
gesagt: runterdosieren, ausschleichen. Das war es. Bei meiner Dosis hat scheinbar kein Arzt
das Gefühl mich anleiten oder beobachten zu müssen!

Ich werd nach einem empfohlenen Buch vorgehen und langsam ausschleichen, also wöchentlich
die Dosis verringern und sehen wie es mir geht. Vor einem Jahr war allerdings leider mein Sommer-
Urlaub dabei eher nicht so besonders erholsam, eher anstrengend mit viel Schlafbedürfnis und wenig
Sinn für Unternehmung, ich musste auch wieder alle Gefühle spüren und annehmen lernen.
Daher dachte ich, es gibt vielleicht ein paar Tips und Tricks ...die es erleichtern...vielleicht auch pflanzliche Mittel einzunehmen. Ob jemand z.B. Johanniskraut anstelle einer Dosis mal einnahm?

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]


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Beitrag Sa., 11.06.2011, 09:43

Hallo Memory

Auch wenn man Medikament X in einer niederigeren Dosierung nimmt als der Arzt ursprünglich dosieren wollte und es dann doch auf die zunächst vorgeschlagene Dosis eigenmächtig erhöht, ist es Mißbrauch und Sucht. Ich denke aber, das weißt du auch irgendwo in dir selber, sonst wärst du nicht mit diesem Thread hier. Ich bin ganz zuversichtlich, dass du dich unterstützen lässt. Ja

ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, Schmerzmedikation, zu einem anderen Zeitpunkt AD s, dass pflanzliche Unterstützung nicht beim Entzug geholfen hat.

Ein AD wirkt anders als z.B Johanniskraut.

Aber genau deshalb würde ich an deiner Stelle zum Arzt und vielleicht genau danach fragen. Der hat doch ganz andere Einsichten und kann dir eventuell tatsächlich Möglichkeiten zur Unterstützung während des Enzuges nennen.
Mein Morphin Gebrauch, nur in der verordneten Dosis, ebenso wie Benzos und Co ist ja 'schon' ein paar Jahre her und in der Medizin entwickelt es sich ja rasant


Viel Erfolg dabei.

Rosenrot

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Tamila
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 11:06

Hallo Rosenrot!

Die von dir genannten Medikamente sind viel suchtauslösender (Benzos und Morphin)! Ich bin auch im psychiatrischen Bereich tätig und habe daher schon Kenntnisse. Auch von fachärztlicher Sicht habe ich von meinem Chef (Psychiater) gehört, dass meine Mengen an AD überhaupt viel zu niedrig sind, um von Sucht zu sprechen.
Ich nehme von Fluoxetin 10-20mg, und vom Amitriptylin manchmal nur einen Tropfen, sprich 2mg!!!!
Das, was ich absetzen möchte, ist nur die höherdosierte Menge an Tramadol! Das AD ist mir wg. posttraumatischer Belastungsstörung verschrieben und weil ich oft dissoziativ bin, ich sollte es eigentlich höher dosieren lt ärztlicher Empfehlung. Ich habe dabei aber erwähnt, dass ich mehr als gewollt Tramadol nehme, aber nie die Menge genannt. Er hat dann eben Fluoxetin erhöht und Amitriptylin in Tropfen statt vorher in Tablettenform verschrieben, damit kann ich zur Not eigentlich auch mal tagsüber statt Tramadol einen Tropfen Amitriptylin nehmen. Aber ich habe schon gemerkt, dass man bei Amitr. zunimmt, was ich nicht möchte. Momentan hab ich das Normalgewicht.

Mein Thread hier bedeutet, dass ich vor allem eine wirkliche Sucht von allein dem Tramadol VERHINDERN will!
Ich bin schon sehr vernünftig und auch willensstark, was ich schon vor 10 Jahren bzgl Rauchen oder Alkohol gezeigt habe (ich habe nie wieder Zigaretten und Alkohol seitdem angerührt). Ich habe IMMER alles sofort beenden können. Allerdings war es beim letzten Jahr, die Menge 10mg Amitriptylin täglich und ca. 100mg Tramadol täglich. Ich habe beides SOFORT von einem Tag auf den anderen abgesetzt, nach 4 Wochen war Ruhe. Aber diesmal will ich anders vorgehen, etwas humaner, da ich so schlapp war.
Wie gesagt, mein Arzt hat sich dazu schon öfters geäußert bzgl Tramadol: "schleichen Sie immer langsam aus, wenn Sie absetzen möchten" .

Vielleicht hat ja jemand anderes noch was zu schreiben? Im Übrigen ist es nicht ok für mich den Threadtitel so festzulegen! Man kann doch nicht als Außenstehender einfach bestimmen, wann was Sucht ist? Er müsste lauten: Tramadol-Abhängigkeit verhindern!!!! Missbrauch ok, aber Abhängigkeit ist noch mal ganz was anderes. Ich nehme die Höherdosierung noch nicht lange. Ich habe allerdings schon einige Tage die Erfahrung gemacht, dass ich es ganz vergessen habe, was einzunehmen und nur die 50mg Retard einnahm. Es war nichts von Entzugsgefühlen zu merken. Ich will wissen, wie ich beim absetzen Gutes für mich tun kann, d.h. was ich anstelle dessen für mich Gutes tun kann, keine Ahnung, wie man eine Opiod-Wirkung auf normale Weise ersetzen kann.

Schokolade z.B. ist nicht so doll, ich möchte nicht wieder zunehmen, was ich in den letzten Monaten abnehmen konnte


LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 11:53

Die meisten Abhängigen machen sich ihre Sucht nicht klar und denken, "ich doch nicht!"

nur dso als Gedankenanstuppser

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sofa-held
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 12:01

Memory hat geschrieben:Ich bin auch im psychiatrischen Bereich tätig und habe daher schon Kenntnisse.
Memory wach auf! Genügend Leute gerade in der Medizin und Psychiatrie werden aufgrund des leichten Zuganges und der vermeintlichen Selbstkontrolle Opfer der "weißen Sucht". Ein Phänomen der besseren Gesellschaft, der Gebildeten, der Privatpatienten ... jener die argumentieren können. Die sich rausreden auf das Argument der Niedrig-Dosis-Abhängigkeit.

Rosenrot hat dazu alles gesagt, was relevant ist!


Gast
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 13:12

Salut Memory

ok, definieren wir mal, ja?

Was ist der Gebrauch von einem Stoff?
Beispiel Bier: 1,2 Gläser so ein, zwei Mal die Woche?
Und wie ist es mit 5,6 Gläser 3 Mal die Woche?=15-18 Gläser
Und jeden Abend 2 Gläser?=14

Was genau ist bereits Mißbrauch, was Gebrauch, hier eher Genuß zu nennen?


Anderes Beispiel: verordnete Dosierung 5Mg XY
Patient will nicht so hoch ansiedeln. Warum ist da die erste Frage
"Weil ich dann, wenns noch schlimmer würde..."

Angst vor Schmerz also. Damit ist man schon in der Falle und mit Verlaub, dein Arzt hätte sich durchsetzen müssen. Schmerz, Angst, Schmerzgedächtnis, das muss einem Kranken der chronisch Schmerzkrank ist unbedingt erklärt werden.

Und nimmt 3mg XY
Setzt dann hoch, ohne Wissen des Arztes, auf 5mg. Kein Prob, weil...der Arzt wollte das ja zunächst

Und wie wollte der Arzt das? Dauerhaft in der Dosierung? In Kombi mit Medikamenten, von denen der Arzt nix weiß?

Wechselwirkungen? Nebenwirkungen?

Cortison, z.B. im Asthmaspray ist kein Problem. Auch bei verordneter täglicher Dosis.

Asthmaspray statt 3 mal nur 1 Mal zu nehmen und dann zu erhöhen führt ggfalls zu Problemen. Warum? Weil man immer mehr Stoff braucht und die Wirkweise und Nebenwirkungen vom Organismus anders verarbeitet würden

Morphin macht abhängig, aber wenn man es unter ärztlicher, engmaschiger Kontrolle so nimmt, wie verordnet, dann unterdrückt es Schmerz.

Wenn ich jetzt sage" och nee, was wenn..." und nur die Hälfte der Dosis nehme, der Schmerz nur marginal soweit weggedrückt wird, dass er mich nicht mehr einschränkt, kommt bei dem nächsten, zunächst nur geringfügig verstärkten Schmerz das Gedächtnis und sagt "ey, XY mg haben geholfen, wenn es jetzt schlimmer ist, nehme ich xyz, das wollte der Arzt ja auch"
und man nimmt

Was wenn dann der Schmerz wieder verstärkter wahrgenommen wird.
Logische Konsequenz aus einer niederigeren Dosierung, ist dass chmerz nicht adäquat und komplett weg ist, nur der von uns wahrgenommene. Sobald, z.B bei FM, ein Schub kommt, der die vorherigen übersteigt, erhöht man?
Das ist Sucht!
Kennst du das Schmerzgedächtnis? Wenn nicht, lies darüber


Opioid ist nicht adäquat zu ersetzen, es erfordert einen Entzug unter Aufsicht. Keine angst, das muss nicht die Klinik sein, das kann man, untzer Aufsicht des Arztes mit z.B. täglichen Kontrollen durch Anrufe, häufiger Blutwertbestimmung etc regeln. WENN man entziehen will


Rosenrot


Waldschratin
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 16:28

Liebe Memory,
für mich ist ausschlaggebend,daß du schreibst,du nimmst das Tramal nicht vordergründig wegen der Schmerzen,sondern zur Stabilisierung deiner Psyche.

Du weißt ja,daß ich da selber ordentlich Erfahrung damit gemacht habe und ja,ich bezeichne das als Sucht.Sucht ist es für mich,wenn ich etwas "brauche".Und du fragst ja auch nach "Ersatz".Klar willst du pfleglich mit dir diesmal umgehen und nicht so ´"hart" das Tramal absetzen wie beim letzten Mal.
Aber Fakt ist doch auch,daß du nicht weißt,wie du dich psychisch stabil halten sollst ohne das Tramal,wie dann arbeitsfähig bleiben,wie evtl. Schmerzattacken aushalten/seelisch damit fertigwerden etc.

Und das zeigt doch die Abhängigkeit...

Hol dir fachliche Unterstützung!
Ich habe es in all den Jahren zig Mal versucht,das Zeug alleine abzusetzen/runterzudosieren,habs auch immer wieder mal geschafft - und bin nach kurzer Zeit wieder drangehangen,weil es halt so "schön" das Innenleben ausgeglichen hat.

Erst der Entzug "unter Aufsicht" war dann erfolgreich - und das auch nur,weil ich gleichzeitig Therapie gemacht habe,um mein Innenleben auf andere Art und Weise stabil zu bekommen.

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Tamila
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 16:57

Hallo nochmal.

Danke für all die Zeigefinger

Wir können das Thema hier beenden. Ich werd sehen, wie ich vorgehe. Ich habe heute schon nur die Erhaltungsdosis genommen (50 long morgens plus Fluoxetin)und es geht mir gut.
Ich hoffe einfach, erstmal nur die Erhaltungsdosis zu erhalten, und dann werde ich mit dem Arzt besprechen, wenn ich meine Medikamente mal ganz absetzen möchte.
Ich bin ein Mensch, der sich weder einreden will "süchtig" noch "nicht süchtig". Da ich in der Vergangenheit - vor über 20 Jahren - Erfahrungen mit vielen Suchtstoffen hatte, traue ich mir diese
Sache eigentlich schon zu, dass ich es schaffe! Letzendlich hat immer der Wille gesiegt. Es ist in meinen Augen keine psychische Unterstützung, wenn man "süchtig sein" definiert. Da gehts nur ums recht haben, es ist kein Fakt. Alles im Leben ist in ständiger Veränderung. Man sollte sich in keine Schublade stecken Meine kürzlich wichtigste Erkenntnis!


Liebe Waldschratin, ja ich weiß... du meinst es ja gut ...aber brauchen...hmmm....vielleicht "wollte ich brauchen" und jetzt will ich nicht mehr brauchen!

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Ive
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 19:56

Hallo,

auch ich melde mich noch zu dem Thema. Ich verstehe, dass Du das Wort "Sucht" nicht magst und gern außen vor lassen möchtest.

Nun, das kannst Du ja auch. Dennoch besteht hier zumindest eine Art Missbrauch eines Medikaments, wenn Du damit Deine Stimmung manipulierst, und so wie ich es lese, gehts darum.
nahm ich noch mehr Tramadol um die Aufregung in der Stunde und die Ängste einzudämmen.
Ohne den Zeigefinger zu erheben, aber was erwartest Du von uns hier?

Ich kenne mich auf dem Gebiet auch ganz gut aus ... Da es Dir darum geht, wie Du angenehm herunter dosieren kannst, sollte Dir ein Arzt helfen; dass Du Deinen nicht informieren willst, hat ja eine Bedeutung und eine bestimmte Aussagekraft ...

Ich finde, dass solch ein Forum wie dieses hier auch eine Verantwortung hat, und dazu gehört, keine Tipps zu Medikamentendosierungen zu geben, besonders soweit es um Missbrauch geht.

Also, überwinde Dich, sprich mit einem Arzt, notfalls halt mit einem dritten. Du bist auf der sicheren Seite damit.

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Beitrag Sa., 11.06.2011, 20:17

Hallo Ive,

das ist nur eine Wiederholung des Vorherigen. Ich erwarte auch gar nichts mehr, ich habe ja
geschrieben, dass wir den Thread beenden können.

Ich habe heuten einen guten Erfolg, weil ich nur die Retard eingenommen habe, also ganz nach
Vorschrift. Ich hab mich heut mit mir geeinigt, dass ich ein schönes Bad nehme, Aromaöle anmache,
und ab morgen wieder mit dem Autogenen Training anfange.
Was soll mein Hausarzt bitte besser können dabei? Es hängt von mir ab, wie erfolgreich ich bin. Ich habe zig Versuche von Leuten gelesen, die m i t Arzt versucht haben mit Opioden aufzuhören, die meisten haben wieder angefangen. Außerdem klingt das nach stress, den ich nicht brauche, alle drei Tage zum Arzt zu gehen, eine Dosierliste kann ich auch selbst machen...
Bitte entschuldigt, ihr braucht euch nicht aufregen. Aber es gibt noch mehr zwischen Himmel und
Erde als diese Möglichkeit, die hier zigfach wiederholt wird.
Nochmal zum Überblick: Vor einem Jahr habe ich im Dezember 2009 bis Juni 2010 Amitriptylin 10mg abgesetzt - selbstständig. Ich habe zu der Zeit kein Tramadol regelmässig eingenommen, nur bei
starken Schmerzen, die ich bei Regenwetter hatte. Und dann nur eine 50mg. Ich habe erst im Februar angefangen, wieder Tramadol 50mg bei Bedarf zu nehmen, bin dann vom Arzt auf Retard 50mg alle 12 Std. eingestellt worden, dazu Amitriptylin tropfenweise und Fluoxetin für tags 10mg. Und seit ca. Ende März habe ich zu den täglichen Retard auch immer wieder mal eine Tramadol normal dazu zu nehmen.
Dies wurde bis vor einer Woche mal bis zu 100 bis höchstens 150mg Tramadol, weil es mir half die Therapie auszuhalten und die Traumaschmerzen/Ängste auszuhalten. Und das habe ich mir angewöhnt.
Ich fühle mich aber eigentlich nicht wohl dabei, weil ich so transusig bin, so eingedämmt in der Wahrnehmung.
Ich habe noch ein paar andere psychische Besonderheiten, die eine Rolle spielen und die meinen Hausarzt sicher überfordern würden. Ich werde dies näher mit meinem Psychotherapeuten besprechen, der mir geraten, ganz langsam abzusetzen. Er weiß davon, was ich einnehme. Ich denke, er kann mir da am besten helfen, weil er meine Probleme kennt.

Heute z.B. ging es mir mit den Retard allein viel besser, ich war fitter und fleißiger, und viel klarer im Kopf....und das tut gut, mal wieder zu fühlen. Ich freu mich jetzt auf ein Bad und Duft und genau solche Sachen habe ich gesucht!!!! Naja, bin ja gott-sei-dank auf einige gute Ideen für den Übergang gekommen....die zeitweise mal auftretenden erkältungssymptome halte ich mit Kuschelsocken und warmen Pulli eigentlich grad gut aus, merke ich.

Trotzdem danke für die Versuche zu helfen. Es ist so okay. Wir können es dabei belassen. Also nichts für ungut!!! Und nochmal: ich wollte keine Dosierungsanleitungen, sondern Erfahrungen anderer und wie man es sich sonst besser gehen lassen kann, sprich auf die Stimmung beim absetzen einwirken kann.

LG Memory
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Ive
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 20:22

Liebe Memory,

aber klar, ich hab verstanden. Ich selbst war abhängig von Diazepam und kenne all die Gründe, warum man etwas einnehmen muss, wirklich gut und genau. Natürlich war das was ich schrieb eine Wiederholung, außer dass ich sagte, es kommt nicht drauf an, ob Du Dich als süchtig oder nur als missbrauchend ansiehst.

Es ist Dein gutes Recht, es so zu sehen, wie Du es siehst und so zu handhaben, wie Du es willst.

Viel Glück, ehrlich gemeint.
Ive

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