Das EHEC-Bakterium

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estelle
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 09:52

TwoFace hat geschrieben:Doch und sogar immer noch! Ich traue dieser koruppten Welt nicht.
Das sehe ich auch so!

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hawi
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 09:54

Rosenrot hat geschrieben:..., da selbst Schmorgurke mir unangenehme Gedanken verursachte. Also nicht, dass da was passieren hätte können -weiß ich ja - aber das Gedankenkarussel und das dann folgende Bauchgrimmen, welches von allem möglichen kommen könnte, hattw mich theoretisch mürbe gemacht.
Hattet ihr überhaupt keine Veränderung im Essverhalten?
Gedankenkarussell beschreibt es schon gut! Das war vor allem das blöde!
Nach und nach fand ich meine Genussfähigkeit gestört. Da half die schönste Ratio nicht.
Bei allem Leckeren, das sich gut ohne Garen essen lässt, war Skepsis da.
Z.B. Erdbeeren, die hab ich gegessen, fand sie lecker, aber sogar die aß ich „trotzdem“.

Das Eßgefühl war gestört, an diversen Ecken, mehr als das reine Eßverhalten.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell


Gast
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 09:59

Ja, Two Face, so geht es mit mittlerweile auch.

Du beschreibst das schön Hawi. Das ging mir exakt so. Um dagegen anzugehen kam eben die Gurke, die sich als letzte für mich herausstellte und nach einer halben als Salat hatte ich 'irgendwie' ein flaues Gefühl.
Mir war von der Ratio klar, EHEC zeigt sich nicht ne Stunde nach'm essen, es kann auch weiß der Geier was sein und dennoch. Die andere Hälfte musste weg.

Immer wieder vor den Tomaten in der Gemüseabteilung "ach, 59Cent für Strauchtomaten...lang zu" und dann doch zur Sauce verkocht...
Gerade jetzt, im Sommer, echt gemein.


Rosenrot

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TwoFace
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 10:04

Liebe RR,Schmorgurken? Kommt das nicht als Wärmedämmung an die Hausfassade?
Würg, ich komme nicht zum essen heute Abend. Hatte dann schon 2- 4 Krasselt´s und 2-4 Herrengedecke .

Der Mann mit den Erdnüssen, nicht Jimmy Carter -Grins-
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn

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Nitrat
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 10:19

es ist das in diesem Fall ungute Gefühl unterworfen und ausgeliefert zu sein.
Verzicht ist nicht immer eine befriedigende Lösung für alles, aber eine positive Seite daran ist unzweifelhaft die gesteigerte Wertschätzung für die Dinge, auf welche man jetzt verzichtet.
auf auf holen wir sie uns zurück
(Tomaten kann man auch in der Blumenkiste ziehen)
ja aber wer sagt dann, daß.....
leider keiner

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Una
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 10:30

Die Kapriolen der Frau Aigner sind bemerkenswert.
Die falsche Verdächtigung von Gurken und Tomaten
sind trotzdem richtig gewesen, weil:

Es wurden dadurch weniger Fertigsalatmischungen verkauft,
welche ja auch öfter mit Sprossen dekoriert sind.Bild

Also war die Warnung richtig..., wenn man dadurch auch
nur einen einzigen Krankheitsfall verhindert hätte.....


Hört sich für mich nach einer Argumentationskette eines 10 Jahre alten Kindes an.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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krabath
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 10:43

Die Angst vor Bakterien und anderen Mikroorganismen ist die letzte, die uns Endkonsumenten und Super-Räubern noch geblieben ist.
Man sieht sie nicht, man riecht sie nicht, sie sind überall. Wir können ihnen nicht entkommen.
Wer weiß was um die nächste Ecke lauert?

So ist das Leben. Noch haben wir die Herrschaft des Planeten nicht übernommen.

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Una
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 10:47

krabath hat geschrieben:Die Angst vor Bakterien und anderen Mikroorganismen ist die letzte, die uns Endkonsumenten und Super-Räubern noch geblieben ist.
Ergänzung:
Die Radioaktivität ....die sieht, riecht und schmeckt man auch nicht
und viele dachten wir beherrschen die Technologie..... aber....
krabath hat geschrieben:Noch haben wir die Herrschaft des Planeten nicht übernommen.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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krabath
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 10:53

Ja danke Una! Ich habe schon überlegt es auch reinzunehmen.

Was wir über unsere Sinne nicht erfassen können ist naturgegeben für uns lebensgefährlich, unkontrollierbar und löst reine Instinktreaktionen aus.

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hawi
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 10:59

krabath hat geschrieben:Die Angst vor Bakterien und anderen Mikroorganismen ist die letzte, die uns Endkonsumenten und Super-Räubern noch geblieben ist.
Ich hab mal in einem ganz anderen Zusammenhang (ich glaube zu Verbrechen, Regelverstößen“) gelesen, dass wir dann, wenn es so etwas nicht geben würde, wir keiner Bedrohung ausgesetzt wären, wir niemanden hätten, den wir verfolgen, bestrafen können, uns was „Neues“ ausdenken würden, um …..
Dass der Mensch es also gebraucht, etwas gebraucht, von dem er sich bedroht fühlt, gegen das er vorgehen kann, einzeln und als Gemeinschaft.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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krabath
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 11:07

OT? Wenn ja sei es mir kurz gewährt!

hawi, da kann was dran sein. Die Menschheit ist ja akribisch am Suchen nach Gefahren, am Abtasten nach "wo könnte sich Gefahr verbergen". Und wenn es der Nachbar ist, der plötzlich anders agiert als gewohnt. Ordnung schaffen, erhalten und schützen, das ist überlebenswichtig. (Ich meine damit nicht aufräumen - oder doch auch?).

Ich glaube das ist unsere Natur, ebenso wie der Hund immer am Aufpassen ist, es könnte ja sein dass...

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Una
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 11:24

krabath hat geschrieben:OT?
Nö. Finde ich nicht. Die Ängste sind doch mit der Grund für den Thread.

Ja unsere Ur-Instinkte sind einige 100 000 Jahre alt und haben gute Gründe.

Wir sind jetzt in so einer merkwürdigen Situation, dass die Gefahren eher durch Hybris selbstgemacht sind,
wie Radioaktivität und Genmanipulation und das Aufheizen des Planeten, als dass die Gefahren die alten wären, wie durch wilde Tiere, die sicher in uns mehr verankert sind.

Aber ich glaube auch, dass war schon immer so.
Kaum ist eine Gefahr erkannt und besiegt, entsteht die nächste.
Oder wie Eckart von Hischhausen sagt: Die kritischen und ängstlicheren Nörgler sind das
Erfolgskonzept der Evolution. Der selbstvergessene Blümchenschnupperer wird vom Tiger gefressen
und ist damit massiv vom Aussterben bedroht.
Wer heute lebt, hatte eher so einen kritischen und ängstlicheren Vorfahren.
Diese Haltung führte eher zum Überleben...
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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hawi
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 11:32

OT?!

Nur halb, finde ich! Denn grad auch hier im zu EHEC, den Blick mal zu öffnen, eine allgemeinere Sicht zu kriegen, Relationen überhaupt wahrzunehmen, find ich schon angebracht.

So weit ich den Artikel noch erinnere, meinte der Experte dort, es habe auch grad was mit dem Menschen als sozialem Wesen zu tun. Positives Gemeinschaftsgefühl ginge nur, wenn auch ein Gegenstück da ist, etwas, gegen das sich die Gruppe verbünden kann.
Oder nach meiner allgemeinen Übersetzung, ich kann mich nur richtig wohl fühlen, wenn das andere existiert, wenn es etwas gibt, das mich unwohl sein lassen könnte.

EHEC?! So wie jetzt grad! Hätte es vor hundert Jahren überhaupt jemanden gekratzt?
Ich will es nicht runterspielen, aber….
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Bertrand Russell

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Dannie
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 14:22

Una hat geschrieben:[
Oder wie Eckart von Hischhausen sagt: Die kritischen und ängstlicheren Nörgler sind das
Erfolgskonzept der Evolution. Der selbstvergessene Blümchenschnupperer wird vom Tiger gefressen
und ist damit massiv vom Aussterben bedroht.
Wer heute lebt, hatte eher so einen kritischen und ängstlicheren Vorfahren.
Diese Haltung führte eher zum Überleben...
Hallo Una.

Das sehe ich genau so. Nur weil wir in einer Zivilisation leben, mit medizinischer Versorgung und, und, und, heißt es nicht, dass der Grundsatz Survival of the Fittest nicht mehr gilt. Ganz im Gegenteil, dieser gilt heute sogar noch mehr denn je. Den Menschen verlieren in einer hoch technisierten Welt immer wehr ihre natürlichen Überlebensinstinkte. Wir leben nach wie vor, gerade in solchen Großstädten wie ich, in einem Dschungel.

Ich habe gestern in einem Interview einen Mann gesehen, der erzählte, seine Frau die an dem HUS-Syndrom erkrankt war, sei nach etwa 7 Tagen Durchfall ins Krankenhaus gegangen, weil sie Wehen vermutete. Sie war in der 36 SW. Was ist bloß mit den Menschen nur los?!

Das eine schwangere, erwachsen Frau, über keinerlei Körperwissen und Bezug zum eigenen Körper verfügt, dass sie sich nach 3 Tagen Durchfall keinerlei Sorgen macht, oder auf die Idee kommt, sie könnte sich mit einem Darm-Erreger infiziert haben. Unfassbar!

Menschen verblöden immer mehr was den Bezug zum eigenen Körper betrifft.

Da funktionieren die Instinkte einfach nicht mehr, gerade auch was Ernährung betrifft. Ja, das ist das Zeug, dass und am Leben hällt.

In meinem akademischen Umfeld, ist es heute ganz normal, dass Schulkinder ohne Frühstück zur Schule geschickt werden.

Die Lebensmittelindustrie hat unsere Ernährungsinstinkte übernommen.
So heißt es, Rohkost ist gesund und Menschen rennen im Winter an die Salatbar.

Wundern sich dann, dass sie laufend erkältet sind und ständig irgendeinen Infekt haben.
„Ich ernähre mich aber gesund…“

Dann heißt es Homöopathie sei gesund und diese Leute meinen mit Zuckerkügelchen eine Grippe los zu werden, wundern sich dann, dass sie die Grippe wieder kriegen. Das sind auch die Leute die meinen Mineralwasser sei gesund und flößen sich das Zeug schön gekühlt aus dem Kühlschrank selbst im Winter ein.

Dass man sich im Winter immer warm ernährt hat, dass es gute Gründe gibt, warum in unseren klimatischen Verhältnissen im Winter keine Gurken und Tomaten wachsen, darauf kommt heute kaum noch jemand. Wie denn auch wenn die Nahrungsmitte-Industrie die körpereigene Intelligenz übernimmt.

Menschen haben verlernt sich an ihre natürliche Umgebung anzupassen und auf ihre körpereigene Bedürfnisse und Rückmeldungen des Körpers zu hören.

Natürlich bieten wir die perfeckte Angriffsfläche durch ein geschwächtes Immunsystem und vollgestopft mit Antibiotika welche wir über die Industrienahrung zu uns nehmen.

Dannie

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Una
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 17:25

@ hawi

Vor hundert Jahren kratzte das die Menschen natürlich auch, wenn es eine Seuche gab.
Damals waren in den frisch industrialisierten Städten mit ihren katastrophalen Unterkünften für Arbeiter und den sehr geringen Hygienestandarts alle möglichen Themen aktuell.
Cholera kam immer wieder vor, an Tuberkulose starben die Menschen wie die Fliegen. Und auch die ist wohl wieder auf dem Vormarsch, durch die Öffnung zum Osten, da in Russland die Krankheit noch sehr häufig ist.

Damals forschte man an diesen Krankheiten intensiv, so wie heute an AIDS und nun diesem EHEC Bakterium.

Was noch dazu kam war, dass es noch keine Vorschriften gab über Lebensmittelhygiene,
also konnten Profitgeier Lebensmittel strecken, verfälschen und gesundheitsschädlich produzieren,
ohne dass ihnen etwas geschah.
Es wurde eben erst durch entsprechende Häufung an Krankheiten, Seuchen und Todesfällen etwas geändert. Ähnlich wie heute...

Ebenso wie die Verbesserungen der Unterkünfte.
Oder wie die Erkämpfung von Rechten eines Arbeitnehmers, Kinderschutz, ect...

Oja, die Menschen juckten diese Dinge von denen wir bis heute profitieren und die wir heute als selbstverständlich erachten. Sie sind hart erkämpft....
Dannie hat geschrieben:Was ist bloß mit den Menschen nur los?!
Naja Dannie, es gibt unterschiede zwischen den Menschen. Alle sind sicher nicht bezugslos zum
eigenen Körper. Oder gehen leichtfertig mit 7 Tagen Durchfall und hochschwanger nicht zum Arzt....
das ist wohl sehr extrem!
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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