PC-süchtig + unfähig, allein zu leben - Anlaufstellen?

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Flowchen
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PC-süchtig + unfähig, allein zu leben - Anlaufstellen?

Beitrag So., 31.07.2011, 15:56

Hallo, habe eine dringende Frage an Euch!
Ich war nicht sicher, ob es für dieses Thema noch ein anderes U-Forum gibt, aber dieses schien mir am passendsten.

Meine Freundin hat einen Sohn, der jetzt seit 1 Jahr in einer eigenen 1Raumwohnung lebt.
Er hat mit dem Einzug in die eigene Wohnung wieder Schule angefangen (war auf Gesamtschule, hatte 1 Jahr Pause zur "Selbstfindung", dann ging er aufs Gymnasium).
Da meine Eltern die Wohnung gemietet haben, weil sie aufgrund von Verbeamtung etc. schneller an eine kamen und wir die Wohnung dringend brauchten, lag es mir immer am Herzen, dass die Whg. sauber gehalten wird usw., damit sie als Verantwortliche keinen Ärger kriegen.
Nach ein paar Monaten hatte ihr Sohn die Schule geschmissen ohne etwas zu sagen und vegetierte mehr als weniger vor sich hin ... Es kam irgendwann zu einem Krach und ein 2Monatiger Kontaktabbruch von Seiten des Sohnes begann. Nun haben sie sich wieder ausgesöhnt, der Sohn ist seit Juli beim Bund und kaum noch in der Whg.
Nun suchte meine Freundin endlich die Wohnung des Sohnes auf und bekam einen regelrechten Schock: Die Bude ist vollkommen versüfft, überall liegt Müll, alle Schulblätter verteilt auf dem Boden, dazu Wäsche und an die 100 Trinkflaschen noch halb voll, voller Tiere und die Bude voller Fliegen. Ihr Sohn meinte aber bis zu letzt, dass er aufgeräumt hätte und dass sie die Wohnung betreten könne, wobei ein Betreten gar nicht und ein Öffnen der Türe gerade mal so möglich war.
Er lebte vorher bei uns, zog dann aber in eine WG, weil es hier nicht ging, da er nur an dem PC saß, sein Leben nicht auf die Reihe kriegte. Wegen seines massiven PC-Zockens flog er auch aus der WG raus, weswegen wir ganz dringend eine Whg. brauchten.

Seit meine Freundin jedoch die Whg gesehen hat und auch ihr Sohn bestätigte, dass er unfähig ist, allein zu leben, hat sie auch die Starke Vermutung, dass psyschisch etwas nicht mit ihm stimmt, da es ihm schon immer schwer fiel, einen Gesamtüberblick über etwas zu haben, kein Blick fürs Detail hat, Dinge nicht anpacken kann, die einfachsten Dinge nicht kann usw. Da sie früher ziemlich mit Drogen zu tun hatte und ihre Mom schon seit Jahrzehnten alkoholkrank ist, kennt sie auch die Symptome von Süchtigen und meinte, das hätte locker eine Wohnung eines Junkies oder Alkis gewesen sein können, nur dass die Spritzen und der Alk fehlte ... aber dafür stand ja der PC da.
Er war früher schon öfter in Therapie, weil er verhaltensauffällig war, die Therapeuten meinten, er sei irgendwie nicht richtig in seinem Körper, weswegen er nie die Verantwortung für sein Handeln übernimmt und auch nicht weiß, wie es ihm geht usw.

Da er im Moment noch beim Bund ist, ist es soweit okay, da er dort ja unter Dauerbeaufsichtigung ist, wobei er eigentlich zu sensibel für die Anforderungen dort ist (z.B. musste er wegen Waffengebrauch schon die Seelensorge aufsuchen); aber die Frage ist, wie lange er es dort tatsächlich aushält und ob der Bund ihn überhaupt "behalten" wird (er hat noch 2 1/2 Monate Probezeit vor sich), da sie ihn schon darauf ansprachen, ob Bund wirklich das richtige für ihn ist. Bei der Musterung war auch die Psychologin die einzige, die ungern ihr Ok gab, weil sie ihm nicht abnahm, dass er es mit dem Bund ernst meint.
Die große Frage ist, was passiert, wenn er dort aufhört und wieder hier her kommt - die Wohnung kann er allein nicht handhaben und auch seine Ernährung, Körperpflege usw. lässt arg zu Wünschen übrig, er kommt einfach nicht von selbst drauf, dass man sich Essen kaufen und ab und an mal einen Zahn putzen sollte ...
Eigentlich gehört er in ein Betreutes Wohnen, aber die Frage ist, kommt er da so einfach rein?
Außerdem ist es ja wichtig, herauszufinden, was die Ursachen für seine Defizite sind und ob man diese beheben kann.

Da aber so viel irgendwie reinspielt und er schon schlechte Erfahrungen mit Therapeuten hat, haben wir überhaupt keinen Anhaltspunkt, wohin man sich als erstes hinwenden sollte?

Kann ein Arzt denn rausfinden, was da "nicht stimmt"?

Wer stellt offiziell fest, dass er ein betreutes Wohnen braucht?

Hat jemand irgendeine Idee wohin ich mich wenden könnte? Meine Freundin hat derzeit noch nicht die Kraft, sich damit zu beschäftigen. Sie kämpft noch mit der Wohnung und möchte am liebsten selbst Psychologin, Therapeutin, Freundin, Mutter, Betreuerin usw. in einem sein, obwohl sie dafür weder die nötige Kompetenz noch das Durchhaltevermögen hat. Das ist natürlich nicht böse gemeint, aber sie versucht ja schon seit 19 Jahren dahinter zu kommen, was los ist und kann als Mutter einfach nicht komplett dahinter steigen ohne ärztliches Fachwissen usw.

Ich wäre für Ratschläge, Tipps und Anlaufstellen sehr sehr dankbar!

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 05.08.2011, 23:38

Flowchen hat geschrieben: Er war früher schon öfter in Therapie, weil er verhaltensauffällig war, die Therapeuten meinten, er sei irgendwie nicht richtig in seinem Körper, weswegen er nie die Verantwortung für sein Handeln übernimmt und auch nicht weiß, wie es ihm geht usw.
Irgendeine Art von Persönlichkeitsstörung? Oder einfach Messi Syndrom? Er ist nicht in seinem Körper ist keine Diagnose, was ist denn das für ein Dilletantismus! Das ist ja so wie wenn der Arzt sagt, "der Patient hustet". So ein Empfinden kann es bei diversen psychischen Störungen geben und es ist ja wohl deren Job rauszufinden was für eine Erkrankung hinter dem Symptom steckt.



Wie ist er denn so, im Umgang mit anderen Menschen?

Ich würde mich mal mit dem sozialpsychiatrischen Dienst in Kontakt setzen. Die wissen was in solchen Fällen zu tun ist. Am bessten aussagekräftige Bilder der Wohnung mitbringen. Und ja, ein Psychiater kann da sicher eine Diagnose stellen, dazu müsste er ein Problembewusstsein haben, dies selbst wollen und aktiv mitarbeiten daran.

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urknall
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 17:02

Also entweder habe ich ein volkommend falsches Bild oder k.a.

Also Drogen geht nicht der Bund testet das.
Und naja, ich kenne jetzt die genaue Situation nicht, aber hm junger Bursche beim Bund (also Berufstätig, vorallem ist das ein Job der eine herausforderung ist) hat eine unaufgeräumte Wohnung und mieft.. er könnte deswegen halt ein Junkie oder Alkoholiker sein oder halt psychisch krank... obwohl es keine Anzeichen für Alkohol Drogenkonsum(tests beim Bund) oder psychische Krankheit gibt.. jedenfalls nicht definitiv.

Therapeut meint: "er sei irgendwie nicht richtig in seinem Körper"

Was für Therapeut war denn das der sowas sagt, verwendet der vllt eine Glaskugel oder eine Rassel und Totenkopf ?

Dann die Psychologin beim Bund.. woher weißt du ob die ihr OK zögernd gab ? Die unterliegt einer Schweigepflicht und man ist entweder tauglich oder nicht, wenn man makken hat ist man untauglich.


sry für den sarkasmus, aber so wie das hier geschrieben ist hört sich das für mich an wie das der junge halt im moment ein bisschen verpeilt und chaotisch ist, ich habe einen bekannten der Physik studiert und da jeden Studentenpreis abräumt.. der hat 100 Pizzaschachteln in der Wohnung und dort miefts auch.. was sagt das bitte über den geisteszustand einer Person.. vllt ist dem Ordnung daheim nicht so wichtig weil beim Bund das extrem wichtig ist und das einen auf die Nerven geht.

Aber psychisch Krank.. also sich beim Bund zu melden und das Beruflich machen zu wollen ist 1. etwas wofür man Motivation brauch und 2. wofür man Disziplin braucht, 3. der Bund wirft Leute die wirklich gestört sind sofort raus, weil wenn so wer ausflippt und das in die Medien kommt das können sich die nicht leisten, also die sind da recht streng, Computersüchtig ist er jetzt sicher nichtmehr weil die Zeit hat er nichtmehr und wenn er davor viel Computergespielt hat kann das halt ne Phase gewesen sein die so ziemlich jeder Jugendliche irgendwann mal hat.

lg

ps: meine Großmutter hält mich allerdings auch für Geisteskrank, meine Wohnung ist nicht Blitzeblank ich gehe nicht 60h die Woche arbeiten und wähle nicht die Sozialisten, also vllt liegt das manchmal im Auge des Betrachters.

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