Angst vor Alkohol

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Angsthaserl
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Angst vor Alkohol

Beitrag Do., 24.06.2010, 21:18

Hallo!

Ich hab ein ziemlich großes Problem, dass mich schwer belastet.

Ich hab totale Panik vor Alkohol.
Ich weiß nich so recht woher es kommt, vllt weil mein Vater Alkoholiker ist.

Auf jeden Fall, kann ich niemand trinken sehen, ich kann keine betrunkenen um mich rum haben, ich kann nicht an Alkohol denken und ganz schlimm ist es wenn ich weiß das eine geliebte Person Alkohol trinkt.

Ich fang sofort an zu weinen, hab Panikattacken die erst enden, wenn ich weiß das alles ok ist.

Ich hab bis vor gut 2 Jahre noch selber Alkohol getrunken und hatte auch keine Probleme damit. Diese Angst begann erst, als mein Freund eines Nacht sturzbetrunken nachhause kam, nicht mehr stehen und reden konnte, sich übergeben hat.
Ab diesem Tag ist es so unterträglich.

Ich kann nicht mal betrunkene Menschen im Fernsehen anschauen ohne das ich sofort Herzrasen bekomm und mein Körper nur noch zittert.

Ich leide seit einem Jahr wieder an einer Angststörung (Agoraphobie). Werde am mitte Juli in eine Tagesklinik gehen.

Sobald ich weiß, dass mein Freund vorhat wegzugehen, fängt es an. Ich kann mich mit nichts beruhigen und ablenken ist unmöglich. Ich weine einfach nur die ganze Nacht und bin meistens so fertig, dass ich mich selber einweisen möchte.

Er weiß, wie es mir geht, wenn er unterwegs ist, aber ich muss ihm ja schließlich auch seine Freiheiten lassen. Nun ist es so, dass es ihn schon regelrecht nervt. Er möchte nichts davon hören, wie es mir dann geht und möchte einfach nur, dass ich wie jeder andere Mensch auch, ihm viel Spaß wünsche. Das tat ich heute, und jetz ist es noch schlimmer....

Ich weiß grad nicht wohin mit mir, mit den Tränen, den Panikattacken und dem ganzen Rest.

Wie kann ich diese Angst behandeln lassen?
Sollte ich dies in der Tagesklinik ansprechen?
Hat jemand vllt Erfahrung mit so einer Therapie?

Ich kann einfach nicht mehr, es ist so ein schreckliches Gefühl...

LG

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Nico
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Beitrag Fr., 25.06.2010, 05:34

Also ich glaube dass das ganz sicher mit dem Alkoholismus deines Vaters zusammenhängt. Da wirst du in deiner Kindheit wohl das eine oder andere schlimme Erlebnis gehabt haben. Vielleicht hast du viel davon verdrängt und das wird jetzt im Unterbewußtsein arbeiten und jetzt durch die Vorkommnisse mit deinem Freund an die Oberfläche kommen. Vielleicht könntest du einmal bei den Anonymen Alkoholikern in eine Angehörigengruppe gehen ? Da gibt es spezielle Gruppen für Kinder von Alkoholikern und in denen arbeiten viele traumatisierte ( größtenteils erwachsene) Kinder von Alkoholikern ihre Erlebnisse und Traumata auf.
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ApokA
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Beitrag Di., 13.07.2010, 13:48

Ob Tagesklinik jetzt die richtige Anlaufstelle ist, musst du selbst wissen. Ich würde zunächst im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie versuchen das akute Problem anzupacken und zu schauen woher es kommt. Mit dem Therapeuten kann man immernoch schauen, ob eine Klinik das Richtige wäre.
Wünsche dir alles Gute!

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Clara11
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Beitrag Di., 13.07.2010, 15:11

Hallo Angsthaserl,

dass ist unbedingt ein Thema für Deinen Klinikaufenthalt, das könnte Dir u. U. helfen, dieses übergroße Angstgefühl aufzudröseln und differenzierter wahrzunehmen und dann sollte es mit Geduld auch nicht mehr so übermächtig sein. Ich denke mal, dass die Angst die Du wahrnimmst was mit Deinem Vater zu tun hat, der sicherlich im Suff extrem unberechenbar war und als Kind kann man ja nicht einfach weggehen. Ich habe in der Therapie gelernt, dass vieles was mich behindert und blockiert mit nicht verarbeiteten kindlichen Gefühlen zu tun hat, die in solchen Stressmomenten die Führung übernehmen. Leider ist es ja so, dass einem überall trinkende Menschen begegnen und man ist auch nicht davor geschützt Alkohlikern zu begegnen (z. B. am Arbeitsplatz) und wenn es einen dann immer durcheinanderwirbelt, bleibt man immer Opfer eines Alkoholikers.

Was Die Angehörigen Gruppe der anonymen Alkoholiker betrifft, wäre ich skeptisch. Die sind meiner Meinung nach zu sehr pro Alkis und betonen so extrem, wie toll die sind, die es geschafft haben und vergessen meiner Meinung nach, die, die schuldlos unter denen gelitten haben.

Ist Dein Freund eigentlich noch öfter so angetrunken gewesen oder war das einmalig?

LG Clara
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Nico
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Beitrag Di., 13.07.2010, 15:15

Clara11 hat geschrieben:
Was Die Angehörigen Gruppe der anonymen Alkoholiker betrifft, wäre ich skeptisch. Die sind meiner Meinung nach zu sehr pro Alkis und betonen so extrem, wie toll die sind, die es geschafft haben und vergessen meiner Meinung nach, die, die schuldlos unter denen gelitten haben.

LG Clara
Darf ich fragen woher du diese Meinung nimmst?
Warst du jemals in so einer Angehörigengruppe ?
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Clara11
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Beitrag Di., 13.07.2010, 15:28

Ich war mal vor Jahren, als mein Expartner noch getrunken hat bei der Caritas und das hat mir gereicht. Ich habe bei einer Freundin mitbekommen, wie der in der Therapie verhätschelt wurde und wie sie selber ihn entschuldigt. Hab am Wochenende in einem Buch gelesen, wie ein Psychiater Alkoholiker als sensible und empfindsame Menschen bezeichent, also gehe ich davon aus, dass man besser aufgehoben ist, wenn man da was verarbeiten muss, dass man sich einen alkoholikerfreien (auch trockene) Rahmen sucht.
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Nico
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Beitrag Di., 13.07.2010, 15:32

Ähm - du weißt aber schon dass die AA nix mit der Caritas zu tun hat und dass du dort keine Psychiater finden wirst ? Es sei denn der Herr Psychiater hat selbst ein Alkoholproblem dass er los werden möchte.

Ausserdem reden wir hier von einer A n g e h ö r i g e n g r u p p e und nicht von einem AA - Meeting für Alkoholiker.
Differenzieren ist nicht so wirklich deines, oder ?
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Clara11
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Beitrag Di., 13.07.2010, 15:38

Grundsätzlich kann ich sehr gut differenzieren.




Die Anonymen Alkoholiker verfolgen in all ihren Beziehungen zur Öffentlichkeit nur einen einzigen Zweck:
der noch leidenden Alkoholikerin und dem noch leidenden Alkoholiker zu helfen.

Dies ist die offizielle Homepage der Anonymen Alkoholiker im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol)
© Copyright AA-Grapevine Inc. New York / Anonyme Alkoholiker Interessengemeinschaft e. V.
Die Texte dieser Website sind konferenzgenehmigte Literatur. Sie wurden zum Teil aus Gründen der Übersichtlichkeit und zur Vermeidung von Wiederholungen gekürzt.

Kontakt: aa-kontakt@anonyme-alkoholiker.de Letztes Update: 13. Juli 2010


Wem also wollen die helfen?
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Clara11
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Beitrag Di., 13.07.2010, 15:40

Wenn Sie Angehörige/r sind

Informationen: Hier erfahren Sie vieles über die Krankheit Alkoholismus, darüber, was die Anonymen Alkoholiker sind und wie sie vielleicht helfen können.

Angehörige: Hier finden Sie die Kontaktadresse der Al-Anon-Familiengruppen für Angehörige und Freunde von Alkoholikern.


auf die schnelle, hab ich für anghörige auch nur das gefunden - also helfen, nicht sich selber helfen
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Nico
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Beitrag Di., 13.07.2010, 15:41

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Clara11
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Beitrag Di., 13.07.2010, 15:43

Sie wollten besser verstehen lernen, was der Alkohol ihren Partnern zugefügt hatte, und wie sie ihr eigenes Leben, das sie mit ihrem Alkoholiker führten, wieder in Ordnung bringen konnten.


wieder zuerst die Alkoholiker


ICh glaube, im Interesse des Themas, hör ich jetzt mal auf, vielleicht haben ja andere andere Ideen.
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Nico
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Beitrag Di., 13.07.2010, 15:46

Ich bin der letzte der DICH überzeugen will, aber ich finde es schade dass du aus Frust und Verbitterung heraus anderen ein falsches Bild vermittelst.
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mikada
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Beitrag Di., 13.07.2010, 20:21

Hi!

Ich kenne das auch- hab auch Angst vor alkoholisierten Menschen und mag es nicht, wenn mein Mann zuviel trinkt odere betrunken nach Hause kommt. Zum einen kommt das daher, daß ich Angst vor dem Erbrechen habe (was ja Betrunkene oft tun) unnd andererseits auch vor der Unberechenbarkeit die diese Droge bewirken kann...

Ich denke, am besten wäre es, du besprichst das Problem mit einem Psychiater oder Psychotherapeuten. Ein Psychiater kann dich auch an bestimmte Stellen weiterverweisen und dir helfen, einen Therapeuten zu finden-Tagesklinik is sicher auch super, aber wenn du so leidest, solltest du dir so schnell wie möglich Hilfe suchen!

Ansonsten kann ich dir in akuten Situationen nur raten, Entspannungsübunngen zu machen- ich weiß, daß ist leicht gesagt, wenns einem mal so mies geht, kann man sich auf so Entspannungssachen auch nicht mehr konzentrieren. Mir hat es geholfen, regelmäßig solche Übungen zu machen, wenn es mir besser ging- man wird dann allgemein ruhiger und "lernt" das Entspannen, sodaß man dann im Akutfall schon ein bißchen Übung mit den Entspannungstechniken hat- autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder einfach für den Anfang mal hinlegen und sich auf die Atmung konzentrieren- vier Takte einatmen und dann acht Takte ausatmen-"ein-zwei drei vier - aus-zwei-drei-vier-fünf-sechs-sieben-acht"- mir hats zumindest in den Akutphasen ein bißchen geholfen.


Ich drück dir die Daumen, daß du das in den Griff bekommst!

Alles Liebe!!

mikada

PS: Ich finde, die Diskussion über die AA usw, wie in den obigen Posts hier mehr als unpassend!!

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Nico
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Beitrag Di., 13.07.2010, 20:33

mikada hat geschrieben:
PS: Ich finde, die Diskussion über die AA usw, wie in den obigen Posts hier mehr als unpassend!!
Aha, dafür möchtest du einen völlig gesunden Menschen zum Psychiater schicken, auch ned schlecht....
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Lanie
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Beitrag So., 11.12.2011, 18:18

hallo...

ich weiß nicht ob hier noch irgendjemand ist, der das hier liest. aber mir geht es genauso wie Angsthaserl (siehe oben) ich fühle mich so allein damit und ich bin so überfordert und ich weiß überhaupt nicht mehr was ich tun soll... wenn irgendjemand da ist, dann darf er gerne schreiben... vll bin ich ja nicht alleine damit.

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