Was ist mit mir los ??

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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ramona
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Was ist mit mir los ??

Beitrag Do., 29.05.2008, 18:45

Hallo an Euch alle,
seit 4 1/2 Jahren leide ich an Krebs. Bisher habe ich keine Therapie beim Psychologen gebraucht.
Das ist seit 2 Monaten anderst.
Ich kann nicht mehr schlafen,habe vor allem Angst und träume die unmöglichsten Sachen.
Nun gehe ich auf Anraten meines Arztes in eine Therapie.
Der Psychologe ist sehr nett,aber ich habe das Gefühl er kann mir nicht helfen.Jede Woche habe ich eine ganze Stunde bei ihm ( heute zum 4.mal).
Ich muß immer nur erzählen, aber ich weiß nicht was er hören will. Ich bin nun in meiner Kindheit gelandet und weiß nicht warum.Wir sprechen über meine Eltern und Geschwister. Allerdings bin ich schon fast 60 und die Zeit ist doch längst vorbei. Warum muß ich von früher erzählen? Wieso stellt er mir keine Fragen die das heute betreffen?
Nun bekomme ich Stangyl zum schlafen, aber damit weiß ich doch immer noch nicht was ich habe.
Meine Krankheit ist zum Stillstand gekommen, aber Nachts wache ich auf und bekomme Panik, also schlafe ich wenig weil ich Angst habe einzuschlafen.
Die größte Angst ist, das meine Krankheit ausbricht. Davon träume ich jede Nacht.Außerdem werde ich wach und höre Geräusche und Stimmen in der Wohnung.
Ach ich will das das aufhört!!!
Hat jemand einen Tipp für mich?
Bin ich in der richtigen Therapie?
Bitte schreibt mir, ich bin ratlos!!
Danke an alle die mir helfen wollen.
Lieben Gruß
Martin

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KikiB
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Beitrag Do., 29.05.2008, 19:28

Hallo liebe Ramona,

Dass du Krebs hast, tut mir Leid! Vor zwei Monaten ist bei meiner Mutter auch Gebährmutter-Krebs festgestellt worden! Und natürlich hast du Angst! Es ist keine harmlose Krankeit die du hast! Wie stehen denn die Heilungschancen? Ob dein Therapeut richtig ist, musst du noch raus finden! Meißt dauert es etwa zehn Sitzungen, bist du Veränderungen merkst! Er ist dein Therapeut, du kannst mit ihm über alles sprechen- und ihm sagen, dass dich die Fragen aus deiner Kindheit verunsichern, da du nicht weiss, wie das Thema dich über deine Ängste hinweg helfen soll! Vielleicht möchte der Therapeut mehr über dich persönlich erfahren, damit er weiss, wie er dir am besten helfen kann! Wenn du glaubst, euer Gepräch hilft nicht weiter oder dass du ihm nicht alles sagen kannst, ist das ein Warnzeichen! Du hast nämlich das Recht, den Therapeuten zu wechseln! Müsste das sein, wird dein Therapeut Verständnis haben, muss er auch! Informiere dich dann am besten bei deiner Krankenkasse!
Aber ich wünsche dir alles erdenklich Gute und gute Besserung

KikiB

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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 29.05.2008, 19:34

Hallo ich weiss nicht wie ich Dir helfen kann, ich antworte aber trotzdem.
Die Psychologen sind einfach gewohnt nach bestimmten Schema zu arbeiten. Deswegen die Fragen über die Kindheit, die bekommt jeder.
Ich frage mich auch warum diese Fragen bei jedem Patienten sinnvoll sind vor allem allem wenn es um Traumabewältigung von den letzten 4 Jahren ist. Ich weiss es nicht, vielleicht will er Dich besser kennenlernen. Aber habe ein wenig Geduld. Therapie schlägt nicht sofort an. Notfalls würde ich mich nach Alternativen erkundigen , es gibt ja verschiedene Therapiearten.
Practice what you preach

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Gärtnerin
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Beitrag Do., 29.05.2008, 20:11

Gerade am Anfang stochern Psychologen oder Psychotherapeuten oft ziemlich im Dunkeln. Dein Psychologe kennt dich ja noch kaum und weiß nicht, was dir hilft. Wie alt ist dein Psychologe denn? Ich glaube, gerade jüngere haben oft nicht so viel Erfahrung im Umgang mit älteren, lebenserfahrenen Patienten. Wenn du also nicht dein ganzes Leben analysieren willst, sondern dir nur konkrete Hilfen für den Umgang mit deinen Ängsten erhoffst, solltest du ihm das ganz klar sagen. Du gehst ja nicht nur zum Psychologen, um ihm seine Fragen zu beantworten, sondern um gezielt über das zu sprechen, was dir wichtig ist. Wenn du über das Heute sprechen willst statt über die Vergangenheit, dann warte nicht auf entsprechende Fragen, sondern tu das am besten von dir aus.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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ramona
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Beitrag Do., 29.05.2008, 20:35

vielen dank für die schnelle Anteilnahme.
Ich werde nächste Woche bei dem Termin noch einmal mit ihm sprechen.Das ist dann die 5.Stunde und ich muß sicher Geduld haben.
Ich werde versuchen das er mehr auf mein heutiges Problem eingeht.Er ist sicher noch sehr jung, aber vielleicht ist das nicht das schlechteste. Manche ältere Ärzte arbeiten mit zu viel Routine.
Meine Erkrankung ist im Moment zum Stillstand gekommen.Da ich aber schon einmal ein Rezidiv hatte ist meine Angst vielleicht zu verstehen.
Ich habe Lymphdrüsenkrebs.
Nun werde ich aber erst einmal die Medikamente nehmen und hoffen das sie mir helfen.
Lieben Gruß

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lemon
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Beitrag Do., 29.05.2008, 20:47

Ich habe Lymphdrüsenkrebs
Ich kann dir nicht viel berichten...

doch der Freund meiner Freundin hatte diesen auch und ist seit 5 Jahren gesund. Die Heilungschancen sind eigentlich ganz gut, was ich gehört habe.

Wichtig ist schon, dass du an dich glaubst und versuchst Vertrauen in deinen Körper zu gewinnen. Je zuversichtlicher du bist, desto größer ist wohl der Erfolg, deshalb wohl auch die Behandlung beim Psychologen.

Versuchs doch erst mal so, auch wenn schon ein Rückschlag vorgefallen ist, dass du dich aus tiefstem Herzen freust, dass es momentan gut ist. Das ist doch toll und du sollst es genießen, diese neu gewonnene Gesundheit, auch wenn die Zweifel da sind, doch JETZT ist es gut und wir leben immer im JETZT, was anderes haben wir nicht für den Moment. Was nützt es dir, wenn du JETZT unglücklich bist?
Natürlich hört sich das ein bißchen einfältig an, weil ich selbst keinen Krebs habe, es waren eben meine momentanen Gedanken dazu, ich verstehe sehr wohl deine Ängste und es tut mir sehr leid, dass du das erleben mußt

Erzähl dem Psychologen von deinen Ängsten, der Schlaflosigkeit, den Träumen, eben alles was dich bewegt und versuch dir jeden Tag vor Augen zu halten, dass du momentan gesund bist und es ein großes Glück ist, dass es so ist, ich hoffe sehr, dass du es genießen kannst, es ist wie ein Geschenk.

Liebe Grüße und alles Gute
lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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ramona
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Beitrag Do., 29.05.2008, 21:13

Danke lemon,
ich werde es beherzigen.
Am Tag freue ich mich immer und genieße den Tag.Die Ängste kommen nur Nachts.
Ich versuche aber besser abzuschalten, und finde es wunderbar so viel Anteilnahme zu erfahren.
Vielen Dank

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atall
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Beitrag Do., 29.05.2008, 21:50

hallo ramona,

toll, dass du schon über 4 jahre "überlebt" hast

wovor genau hast du denn angst? oder stehen nachsorgeuntersuchungen an? die sind ja auch immer etwas nervenzehrend. mir hat mal ein arzt in bezug auf nachsorgeuntersuchungen gesagt - weil ich nicht so genau wußte wie ich die handhaben sollte - ich sollte so viele machen, wie ich persönlich gut damit zurecht komme. unabhängig davon, was es so alles an typisierten vorgaben gibt. und damit bin ich ganz gut gefahren. aber aufregend sind sie immer *gg

zur krankheits- und stressbewältigung wurde in meiner klinik qi-gong angeboten. das hat mir z.b. unheimlich gut getan. so eine ganze stunde lang sich nur auf den eigenen körper zu konzentrieren, macht unheimlich weich. manchmal mussten wir die hälfte der stunde nur auf eine bestimmte art und weise gehen. das hat die erstaunlichsten reaktionen ausgelöst. die gefühle konnten ganz frei fliessen.

vielleicht wäre es für dich auch hilfreich, sich einer selbsthilfegruppe anzuschliessen. manchmal redet es sich mit betroffenen einfach leichter. die haben das selbe erlebt, da muss man nicht immer so viel erklären, sie können sehr nützliche tipps geben und ... und ...

ich wünsch' dir noch ein ganz langes leben
atall
"Heiterkeit ist immer das Anzeichen der Freiheit."
Friedrich Georg Jünger

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ramona
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Beitrag Fr., 30.05.2008, 13:15

vielen dank,
ja,qi-gong habe ich in der Reha schon einmal gemacht. Ich hatte das ganz vergessen.Vielleicht ist das besser als diese Sitzungen.
Natürlich freue ich mich das ich schon meinen 4.Geburtstag feiern kann im November.
Zu den Nachsorge Terminen muß ich allerdings alle 3 Monate. Ich glaube wenn diese Termine einmal auf 6 oder 8 Monate gelegt werden, geht es mir auch besser. So denkt man halt dauernd daran und kann einfach nicht abschalten. Ich habe auch noch den Port, den meine Arzt unbedingt drin lassen will.
Aber nach qi-gong werde ich gleich einmal Ausschau halten.
Lieben Gruß

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lemon
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Beitrag Fr., 30.05.2008, 15:49

Hallo ramona,
Vielleicht ist das besser als diese Sitzungen
Ich denke, die Gespräche sind noch zusätzlich gut und wichtig .
Dass er dich bezgl. deiner Kindheit ausfrägt ist doch schön, so meine ich, er will sich ein Bild über dein Leben machen, dann ist es ihm besser möglich, dich zu verstehen.
So denkt man halt dauernd daran und kann einfach nicht abschalten
Ja, es ist gut, dass du auch andere Wichtigkeiten in dein Leben bringst, alles was dir Spaß und Freude macht, dann bist du abgelenkt und tust dir gleichzeitig was Gutes. Qi-gong finde ich auch toll . Momentan mache ich Yoga, gefällt mir noch besser und entspannt und macht irgendwie glücklich

So wünsche ich dir eine gute Zeit und dass es mit dem Schlafen besser geht, dass es dir gelingt zu entspannen und alles was IST zu genießen,

liebste Grüße
lemon
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 30.05.2008, 17:16

Hi,

ich glaube was du brauchst ist nicht so sehr den üblichen 08/15 Psycho Kindheits Blabla, den die meisten Therapeuten so ablassen sondern eher was das sich mit den "letzten Dingen" beschäftigt. Und zwar in kompetenter und einfühlsamer Form.

Sterben werden wir ja alle irgendwann. Wann kann keiner sagen. Und ich glaube jeder von uns wird vor den selben Fragen stehen wenn es so weit ist, von daher denke ich, daß das was du jetzt erlebst ziemlich normal ist.

Ich hab vor Zeiten mal im Radio einen Bericht über Psychoonkologie gelhört, und im Web gerade mal danach geguckt. Dabei geht es um die psychologische Betreuung von Krebspatienten.
http://www.curado.de/Psychoonkologe,-2-13.html
Da würde ich weitersuchen.

Dann, und das klingt jetzt evtl komisch, "die letzten Dinge" waren traditionell immer ein Gebiet der Religion. Und das aus gutem Grund Könnte eine sinnvolle Beschäftigung damit Dir irgendeine Art von Perspektive geben?
Wenn ja und wenn Dir Buddhismus evtl nicth total suspekt ist würde ich folgende Lektüre empfehlen:
... 3596160995
Dazu fällt mir der Platz in Irland ein den der Lehrer der das Buch geschrieben hat aufbaut
http://www.dzogchenbeara.org/index.php?pid=22
Natürlich nur wenn das überhaupt etwas ist das Dich anspricht, es gibt da auch eine Gruppe in Wiesbaden. Nette Leute.

Oder schau einfach mal in einem christlichen Kloster vorbei. Hier in München gibt es da St Bonifaz, mein Religionslehrer von früher war von dort, und als es mir mal ziemlich mies ging hatte ich ein ganz tolles Gespräch mit einem der Brüder dort.

Des weiteren, wenn Du psychologische Betreuung im Fall von lebensbedrohlicher Krankheit suchst würde ich mich an Deiner Stelle mal an Hospize in Deiner Nähe wenden. Weil die möglicherweise passende Adressen auch für im Moment nicht vom Tod bedrohte Patienten haben, Therapeuten die in der Materie firm sind.

Ich drück Dir die Daumen daß Du was passenderes findest.

Liebe Grüsse,

Petra

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atall
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Beitrag Fr., 30.05.2008, 17:24

hi ramona,

ich wollte qigong nicht als ersatz für deine therapie darstellen. aber zum entspannen ist's eine tolle möglichkeit. und es muss ja auch nicht qigong sein es gibt viele verschiedene entspannungsmöglichkeiten wie z.b. yoga, bio-danza, feldenkrais ... und wenn's bauchtanz oder trommeln ist, was dich abschalten lässt.

auch als patient oder klient kann man seine vorstellungen äußern und ein guter arzt oder therapeut geht darauf ein. also nur zu ...

wenn du also den portacat nicht haben möchtest, sollen sie ihn wieder rausnehmen. außer du hast nur mehr papierene venen , was ich mir in deinem alter nicht vorstellen kann. mir wollten sie auch immer einen verpassen. aber ich konnte mich nie an die vorstellung gewöhnen, da so ein metallenes ding in meinem körper zu haben. und außerdem ist's ja auch eine zusätzliche potentielle infektionsquelle, die ja wirklich nicht sein muss. du hast als patient schon auch ein mitbestimmungsrecht über deinen körper. und genauso beim psychologen *g

ich drück dir auf alle fälle mal die daumen, dass sich alles zum guten wendet.
liebe grüße
atall
"Heiterkeit ist immer das Anzeichen der Freiheit."
Friedrich Georg Jünger

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Julia
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Beitrag Fr., 30.05.2008, 17:29

Antonia hat geschrieben: Die Psychologen sind einfach gewohnt nach bestimmten Schema zu arbeiten. Deswegen die Fragen über die Kindheit, die bekommt jeder.
Hallo Ramona,
nach welcher Schule/Richtung arbeitet denn dein Therapeut? In der Kognitiven Verhaltenstherapie wird meines Wissens Kindheit eher außer acht gelassen. Zumindest war es bei mir so. Es gibt ein, wie ich finde, ein gutes Buch zum Thema Kognitive Verhaltenstherapie "Wegweiser Verhaltenstherapie: Psychotherapie vorbereiten und begleiten, Therapieerfolg aktiv unterstützen, Entscheidungshilfen für Patienten". Für mich ist es nicht das richtige zur Zeit, aber für dich könnte es passen.

Alles Gute,
Julia

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ramona
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Beitrag Fr., 30.05.2008, 20:14

vielen Dank das Ihr mir alle so gut zuredet.
Ich glaube auch das habe ich einmal gebraucht. Man denkt immer man ist alleine,aber das stimmt nicht.
Ich werde Eure Tipps alle befolgen und auch die Therapie weiter machen.
Vielen lieben Dank
Ich wünsche ein schönes Wochenende
R.M

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