Frauen: Angst vor Penis und Sperma?

[Pitt]

Es gibt tausend Gründe, um den Spaß am Sex entweder gar nicht erst aufleben zu lassen (z. B. sexualfeindliche, körperfeindliche Erziehung, stark religiös gefärbte Einstellung zum Sex) oder zu verderben (z. B. unsensible Partner, Missbrauch bzw. Übergriffe in Kindheit und Jugend).

Weitaus üblicher sind die beiden Erklärungen:
a) Die Beziehung stimmt nicht
b) Der Sex "stimmt nicht".

Es gibt durchaus auch erotisch komplett unverklemmte und hochlibidinöse Frauen, die keinen Spass am gemeinschaftlichen Liebesspiel (mehr) haben:
ad a) Weswegen soll ich ihn "erotisch verwöhnen", wo er doch nichtmal den Müll rausbringt...
ad b) Weswegen sollte ich mich einem gemeinsamen Liebesspiel widmen, bei dem er zum Höhepunkt gelangt, - mein erotisches Wohl aber zu kurz kommt.

Beides Beispiele für sehr "kalkulierte" "Settings" erotischen Rückzugs vom Partner, bei denen die Balance von "Geben und Bekommen" als unausgewogen empfunden wird.

Lg
Pitt

[stern]

Nach dem sie aber schon einige Beratungs- und Arzttermine zu den verschiedensten Gebieten hatte, fällt mir aber auch nicht mehr viel ein, wie ihr noch zu helfen wäre ( und das meine ich jetzt nicht zynisch im Sinne von ihr helfen, damit ich wieder meinen Sex bekomme!)

Und da hiieß es immer, organisch und/oder psychisch ist alles in bester Ordnung? Oder: Wir können ihnen leider auch nicht sagen, woran ihre Unlust liegt. Oder habt ihr darüber nie geredet?

[(e)]

Beides Beispiele für sehr "kalkulierte" "Settings" erotischen Rückzugs vom Partner, bei denen die Balance von "Geben und Bekommen" als unausgewogen empfunden wird.

Danach müsste also Elmar etwas "falsch" machen, dass seine Frau keine Lust auf Sex hat, könnte natürlich auch sein.

Ich weiß von einer (mittlerweile älteren) Frau, wo das ähnlich lief in der langjährigen Beziehung. Sie hatte keine Lust auf Sex, weil er sich in der Beziehung allgemein zu negativ verhielt, z. B. mit den Kindern nicht gut umging, jähzornig war, nicht liebevoll mit ihr umging, sich nicht wirklich um ihr seelisches Wohlbefinden kümmerte, sie alles alleine machen ließ, ungerecht war. Das alles nahm ihr die Lust auf den Sex mit ihm. Sie ging den "ehelichen" Pflichten hin und wieder nach, weil ihr Pfarrer sie so beriet. Früher war das noch so. Heute gibt es diese ehelichen Pflichten nicht mehr, ebenso wie sexuelle Nötigung und Vergewaltigung in der Ehe strafbar sind.

[Jugendstil]

Pitt, ich denke, das stimmt. Es kann ein Kalkül sein, aber auch etwas anderes die Ursache.....

Enttäuschung und ein emotionales Sich-in-die-Ecke-gestellt-Fühlen, ein gefühlsbezogenes Aushungern ist nicht weniger schmerzhaft als körperlicher Rückzug. Letzterer kann sogar eine Art Bestrafung sein für emotional unsensibles Verhalten - bewusst oder unbewusst, und dann entsteht die negative Spirale der wechselweisen Reaktion.

Gut, dass du darauf hinweist; ich bin sicher, gerade das nehmen viele Männer nicht wahr: dass ihr eigenes Verhalten damit zu tun hat. Frauen können sich schnell "instrumentalisiert" fühlen, eben als Sexobjekt, wenn kein Gefühl mehr rüberkommt.

Ob sich Elmar darüber schon Gedanken gemacht hat? Natürlich müsste sie es auch verbalisieren, aber vielleicht sind ja diverse Versuche schon gelaufen und von ihm ungehört verpufft?..............

[Vincent]

"Nur der Mensch kann bewusst in der Bandbreite zwischen völliger sexueller Enthaltsamkeit und permanenter Ausschweifung wählen. Der Mensch kann als einzige Art bei seinen sexuellen Handlungen, wenigstens seit jüngster Zeit, die Fortpflanzung völlig ausschließen und allein aus Liebe und/oder Lustgewinn genießen oder es lassen."

Da bin ich allerdings skeptisch, was die freie Wahl betrifft. Denn psychologische Pathologien bzw. psychisch bedingte Verhinderungen des menschlichen Verhaltens schließt die Soziologie in ihre Theorien nicht mit ein. Für sie bleibt der Mensch als Individuum fast unberücksichtigt. Darin sehe ich das Problem, wenn man schon die Soziologie heranzieht, um menschliches Verhalten zu erklären.

Wenn ein einzelner Mensch auf Sex verzichtet, ist das - jedenfalls für mich - immer auch ein Indiz dafür, dass er in seiner Sexualität verhindert ist. Und dieses Symptom hat sicherlich mehr als nur eine psychologische Ursache. Derjenige, der verzichtet, mag den Verzicht vor sich selbst und vor anderen als bewusst gelebte ideologische Grundüberzeugung schönreden. Aber warum sollte ein 'gesunder' Mensch dies tun?!?

Och, eigentlich....ich meine....... wenn's Spaß macht und der Liebe zuträglich ist, warum nicht ....

Die Liebe, Liebes: Hoffe doch, die ist für dich nicht nur soziologisch/sozialkonstruktivistisch definiert.

[ExtraordinaryGirl]

Vincent, wie kannst du dir eigentlich so sicher sein, dass diejenigen, die auf Sex verzichten, sich die Gründe dafür nur schön reden?

Überzeugungen sind ja immer 'was Feines, und die will ich auch niemandem nehmen.

Aber ich halte es für sehr problematisch, gar selbstverliebt, wenn man immer von sich auf andere schliesst und ausserstande ist, da zu differenzieren.

Damit will ich für nicht explizit unterstellen, dass du das tust.

Ich sehe nur die Tendenz dazu bei manchen Usern (nicht nur in diesem Thread).

[debussy]

ich glaube, dass der bewusste verzicht auf sexualität für viele (frauen) nichts weiter ist, als eine andere art der sexualtät. und daher für mich zu einer paradoxen verhaltensweise zählt, die gar nicht so selten vorkommt.

desweiteren bin ich sicher, dass viele frauen, die keinen sex wollen, von selbsthass erfüllt sind.
bestrafen sich also selbst mit dem verzicht auf den orgasmus.

und zu guter letzt sind sexverweigerungen auch ein hinweis auf anorgasmie (oh, welch ein wort, das ein hinweis auf eine störung ist). sprich - grundsätzlich angenehm aber ohne orgasmus nicht kanalisierbar.
und bevor sich manche frauen einen dildo oder vibrator kaufen, ruinieren sie lieber ihr engeres umfeld in einer beispiellosen borniertheit geknüpft an einen zerstörungs- und kontrollwahn!
"mit mir wird nicht gevö*** und mit einer anderen schon gar nicht."

und wie diese maxime durchzusetzen ist, das verstehen viele frauen (siehe elmar50) perfekt.

leider ist nicht jeder mann resistent gegen diesen wahnsinn!

[Vincent]

ExtraordinaryGirl, Sexualität ist nunmal elementarer Bestandteil aller Lebewesen; für die meisten Lebewesen jedoch wohl nur eine biologische Fortpflanzungsfunktion. Für den Menschen gar zusätzlich Lustgewinn.

Nur ein 'moralisch belasteter' Verstand und/oder eine psychologische Störung wird einen Menschen glauben lassen, er könne darauf verzichten.

Dass ich darauf komme, bestätigt sich immer wieder durch Gespräche, Beobachtungen, (Lesen in diesem Forum ), Selbsterfahrung.

[Tolya]

[
Trotzdem muss ichs natürlich "ausbaden", wie hier so schön geschrieben wurde

Du musst gar nichts, das ist der Knackpunkt.
Jeden Tag hast die absolut freie Wahl selbst zu entscheiden ob du diese Bezihung fortsetzen möchtest.

es ist letzendlich schnurzegal wieso deine Frau kein sex will (im allgemeinen oder nur mit dir), du leidest.
willst du weiterleiden oder nicht, das ist nur deine eigene freie Entscheidung

du entscheidest freiwillig und jeden Tag aufs neue ob du diese Situation und das Problem deiner Frau ausbaden möchtest.

du kannst jederzeit Nein sagen.

[(e)]

Da sind wir mal einer Meinung, Tolya. Es muss hier nichts ausgebadet werden. Man kann sich trennen.

[ExtraordinaryGirl]

Debussy, für dich gilt, was ich schon geschrieben habe: Nicht immer von sich selbst auf andere schliessen.

Niemand kann so viel Erfahrung sammeln und sich so viel Wissen anlesen, dass er sich zu 100 % sicher sein kann, dass seine Ansicht richtig ist.

Gar niemand (nichtsdestotrotz wird hier von manchen auf eine Art argumentiert, die einen völlig anderen Eindruck hinterlässt).

Wer das begreift, der hat wirklich Ahnung. Und der ist intelligent.

Aber ich weiss auch, dass dagegen halten nicht viel bringt.

[debussy]

Debussy, für dich gilt,

es istb sehr nett, dass du mir meine welt erklären möchtest, danke schön.

Niemand kann so viel Erfahrung sammeln und sich so viel Wissen anlesen, dass er sich zu 100 % sicher sein kann, dass seine Ansicht richtig ist.

das hättest du gerne, es stimmt nur leider nicht. der weg dorthin ist mit zweifeln geplastert.

Wer das begreift, der hat wirklich Ahnung. Und der ist intelligent.

machst du hier nicht genau das selbe, das du an meiner schreibweise kritisierst? wer das begreift hat WIRKLICH ahnung und der IST INTELLIGENT!das bringt mich grad ziemlich zum schmunzeln.

[ExtraordinaryGirl]

Deine Reaktion war voraussehbar.

Wie beschrieben: Bei Menschen wie dir in diesem Fall zu Selbstkritik anzuregen, ist sinnlos, denn wärst du zu Selbstkritik imstande, würdest du nicht schreiben, was du schreibst.

Ich fühlte mich nur dazu gezwungen, darauf zu reagieren, weil ich es

1. kaum fassen kann, dass es tatsächlich erwachsene Menschen gibt, die dazu nicht in der Lage sind - und in der Hinsicht sollte ich wohl tatsächlich auf mich selbst hören und nicht von mir auf andere schliessen ... Und

2. mich die Vorstellung beunruhigt, dass jemand ernst nehmen könnte, was du schreibst.

Aber meine Zeit ist mir zu schade und der Tag zu schön, um sie an jemanden zu vergeuden, der die Grundvoraussetzungen für eine konstruktive Diskussion nicht mitbringt.

Adieu.

[stern]

und zu guter letzt sind sexverweigerungen auch ein hinweis auf anorgasmie (oh, welch ein wort, das ein hinweis auf eine störung ist). sprich - grundsätzlich angenehm aber ohne orgasmus nicht kanalisierbar.

Na ja, wenn es "nur" der fehlende Orgasmus ist, ist das sozusagen eine "Verhinderung" am hinteren Ende (was aber durchaus eine Einschränkung ist und zusätzlich als ziemlich (!) ungenehm (!) erlebt werden kann. So erging es mir zumindest schon mal mit einem Antidepressivum, was ich dann auch wieder wechselte).

Was aber, wenn bereits keine Libido, Lust vorhanden ist... sei es störungsbedingt oder nicht störungsbedingt. "Einfach" nicht vorhanden (und btw. um den gleich prophylaktisch entgegenzuwirken: Das ist bei mir NICHT der Fall ... war aber auch mal eine Nebenwirkung des besagten AD, welches ich dann wechselte. Oder handfeste Depressionen oder zig andere Gründe können das auch verursachen).

und bevor sich manche frauen einen dildo oder vibrator kaufen, ruinieren sie lieber ihr engeres umfeld in einer beispiellosen borniertheit geknüpft an einen zerstörungs- und kontrollwahn!
"mit mir wird nicht gevö*** und mit einer anderen schon gar nicht."

Welcher Anreiz für einen Dildo oder whatever besteht denn, wenn VON VORNEHEREIN gar keine Lust auf Sexualität vorhanden ist. Btw.: Selbstverständlich das dann sogar ebenfalls als unangenehm erlebt werden.

[stern]

Nur ein 'moralisch belasteter' Verstand und/oder eine psychologische Störung wird einen Menschen glauben lassen, er könne darauf verzichten.

Würde ich so nicht sagen... was nicht fehlt, wird auch nicht unbedingt entbehrt (kommt aber wohl darauf an)... z.B. wenn jemand (aus welchen Gründen auch immer) nichtmal Lust hat, empfindet.