Ich denke es ist gut, wenn man jemanden da abholt wo er gerade steht, auch wenn derjenige gerade überzogen reagiert-ist dann so.
Die Beiträge von Carö und Ziegenkind gefallen mir gut, könnte ein guter Einstieg zu einem gelungenen Austausch sein weshalb Psychotherapien scheitern.
Ich denke es wäre gut Therapie als Chance zu sehen, es kann gut gehen, es darf aber auch scheitern-vielleicht paßt es aber auch einfach mit einer anderen Person besser.
Gibt natürlich noch 1000 Gründe mehr, ich denke Scham und narzisstische Kränkung sind gute Aspekte.
Illusion Psychotherapie
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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Sowas ähnliches habe ich auch mal gelesen, carö. Schuld bezieht sich auf eine konkrete Tat, Scham auf die ganze Person. Rein pragmatisch denke ich, und das ist ganz sicher auch Ausdruck meiner Strukturierung (nicht Störung), dass ich die Idee, die meine Signatur ausdrückt sehr mag.
Sobald man sich zu sehr, gar vollkommen mit etwas identifiziert kann man scheitern, im Extrem komplett scheitern, als ganze Person. Bewahrt man eine, in meinem Verständnis gesunde Distanz, kann man Fehler machen und daraus lernen.
Nur wird es in der Gesellschaft immer dominanter zu sein, statt zu tun. Und zwar nicht Sein im Gegensatz zu haben, sondern Sein als Internalisierung, als Steigerung von Haben.
Ich glaube nämlich nur Menschen können an sich scheitern, die sich zu sehr mit etwas identifizieren. Und auch Menschen, die sich dadurch zu sehr mit ihrem jetzigen Ich und Ego identifizieren und nicht verstehen, dass es unumgänglich und normal ist sich zu entwickeln. Zwar bleibt man im Kern gleich, aber in der Zukunft wird man ein anderer Mensch sein, als jetzt.
Dadurch kann sich das, was man braucht, was einem gut tut ändern. Vielleicht kann man unter den neuen Voraussetzungen, dem neuen Ich den bisherigen Beruf, die bisherige Ehe, die bisherige Therapie nicht fortführen.
Einfach ist das nicht, habe ich auch erfahren. Es kostet kraft neu anzufangen. Das bisherige war einem mal lieb und teuer und nun nicht mehr, mich hat das lange sehr traurig gemacht. Und vor allem hat es mich zweifeln lassen. Habe an mir gezeifelt, kannte ich mich so wenig? Weil ich dachte ich BIN das und das in beruflicher Hinsicht. Und dann habe ich gemerkt, ich kann es nicht sein. Das haut einen um, aber so richtig.
Jetzt versuche ich Distanz zu wahren, was vielleicht auch eine gute Burnout-Prävention ist.
Finde ich aber verdammt schwer. Weil ich Druck von außen verspühre. In manchen Berufen wird erwartet zu sein. Und überhaupt wirkt es spröde und langweilig, zu sagen, man glüht nicht 100% für etwas, sondern sieht es als Wegstrecke, die auch mal zu Ende sein kann. Und eigentlich will man sich doch auch in der Leidenschaft für etwas verlieren. Ich zumindest mag das. Habe aber gemerkt es ist hinten raus nicht gesund für mich und ist vielleicht auch etwas, wo ich etwas in meine Persönlichkeit aufnehme, was viel Raum hat, um andere, was mir nicht lieb ist, zu deckeln. Und das ist auch keine nachhaltige Lösung.
War jetzt wieder etwas weitschweifig von mir, aber so what.
Sobald man sich zu sehr, gar vollkommen mit etwas identifiziert kann man scheitern, im Extrem komplett scheitern, als ganze Person. Bewahrt man eine, in meinem Verständnis gesunde Distanz, kann man Fehler machen und daraus lernen.
Nur wird es in der Gesellschaft immer dominanter zu sein, statt zu tun. Und zwar nicht Sein im Gegensatz zu haben, sondern Sein als Internalisierung, als Steigerung von Haben.
Ich glaube nämlich nur Menschen können an sich scheitern, die sich zu sehr mit etwas identifizieren. Und auch Menschen, die sich dadurch zu sehr mit ihrem jetzigen Ich und Ego identifizieren und nicht verstehen, dass es unumgänglich und normal ist sich zu entwickeln. Zwar bleibt man im Kern gleich, aber in der Zukunft wird man ein anderer Mensch sein, als jetzt.
Dadurch kann sich das, was man braucht, was einem gut tut ändern. Vielleicht kann man unter den neuen Voraussetzungen, dem neuen Ich den bisherigen Beruf, die bisherige Ehe, die bisherige Therapie nicht fortführen.
Einfach ist das nicht, habe ich auch erfahren. Es kostet kraft neu anzufangen. Das bisherige war einem mal lieb und teuer und nun nicht mehr, mich hat das lange sehr traurig gemacht. Und vor allem hat es mich zweifeln lassen. Habe an mir gezeifelt, kannte ich mich so wenig? Weil ich dachte ich BIN das und das in beruflicher Hinsicht. Und dann habe ich gemerkt, ich kann es nicht sein. Das haut einen um, aber so richtig.
Jetzt versuche ich Distanz zu wahren, was vielleicht auch eine gute Burnout-Prävention ist.
Finde ich aber verdammt schwer. Weil ich Druck von außen verspühre. In manchen Berufen wird erwartet zu sein. Und überhaupt wirkt es spröde und langweilig, zu sagen, man glüht nicht 100% für etwas, sondern sieht es als Wegstrecke, die auch mal zu Ende sein kann. Und eigentlich will man sich doch auch in der Leidenschaft für etwas verlieren. Ich zumindest mag das. Habe aber gemerkt es ist hinten raus nicht gesund für mich und ist vielleicht auch etwas, wo ich etwas in meine Persönlichkeit aufnehme, was viel Raum hat, um andere, was mir nicht lieb ist, zu deckeln. Und das ist auch keine nachhaltige Lösung.
War jetzt wieder etwas weitschweifig von mir, aber so what.
amor fati
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Es gibt aber auch ein umfassenderes Schuldgefühl: ein Gefühl, schuldig zu sein dafür, dass man überhaupt DA ist. Geboren ist und geblieben ist. Oder: dass man anders geworden ist, als die Eltern das 'gebraucht' hätten. Oder: dass man die Eltern schließlich verlassen hat.
Das bezieht sich dann auf den ganzen Menschen, der damit u.U. nicht klarkommen kann, weil er das so in sich hat dieses Schuldgefühl.
Das bezieht sich dann auf den ganzen Menschen, der damit u.U. nicht klarkommen kann, weil er das so in sich hat dieses Schuldgefühl.
nur klarstellend und prophylaktisch: "überzogen" bezog ich nicht auf den TE, sondern auf Therapieabruchempfehlungen ohne den Sachverhalt einschätzen zu können.Tigerkind hat geschrieben:Ich denke es ist gut, wenn man jemanden da abholt wo er gerade steht, auch wenn derjenige gerade überzogen reagiert-ist dann so.
Wenn man als Patient "überzogen" reagiert: Jo, dann ist das so. Muss aber nicht so bleiben. Die Reaktion von antiviling auf die Frage "warum fragen sie das"
finde ich sowas von gar nicht überzogen.Ich hatte aber keine Antwort auf seine Frage parat und es war.. naja eine ziemlich komische Situation für mich in der ich mich sehr unwohl gefühlt habe..
Überspannt ist aus meiner Sicht jedoch durchaus die Therapiekritik, da teils generalisiert, vgl. z.B.
Aber da landet man dann wieder bei anderen Beiträgen, dass dahinter anderes zu verorten sein kann. Kann, aber nicht muss.Es bleibt dabei: Psychotherapie ist sinnlos
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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ich glaube du beschreibst eher scham titus, nicht schuld.
aber wurscht, wie man das "kind" nennt. schlimm ist das, was du beschreibst, allemal.
aber wurscht, wie man das "kind" nennt. schlimm ist das, was du beschreibst, allemal.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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Carö, ich hab mal ein Buch darüber gelesen:
Da konnte ich mich sehr gut wiederfinden, und der Autor unterscheidet zwischen vier - glaub ich - verschiedenen Schuldgefühlen.
Scham ist für mich irgendwie wieder was anderes.
Da konnte ich mich sehr gut wiederfinden, und der Autor unterscheidet zwischen vier - glaub ich - verschiedenen Schuldgefühlen.
Scham ist für mich irgendwie wieder was anderes.
danke für diesen beitrag. ich kann da so sehr mitgehen. in jeder hinsicht.montagne hat geschrieben:Ich glaube nämlich nur Menschen können an sich scheitern, die sich zu sehr mit etwas identifizieren. Und auch Menschen, die sich dadurch zu sehr mit ihrem jetzigen Ich und Ego identifizieren und nicht verstehen, dass es unumgänglich und normal ist sich zu entwickeln. Zwar bleibt man im Kern gleich, aber in der Zukunft wird man ein anderer Mensch sein, als jetzt.
Dadurch kann sich das, was man braucht, was einem gut tut ändern. Vielleicht kann man unter den neuen Voraussetzungen, dem neuen Ich den bisherigen Beruf, die bisherige Ehe, die bisherige Therapie nicht fortführen.
Einfach ist das nicht, habe ich auch erfahren. Es kostet kraft neu anzufangen. Das bisherige war einem mal lieb und teuer und nun nicht mehr, mich hat das lange sehr traurig gemacht. Und vor allem hat es mich zweifeln lassen. Habe an mir gezeifelt, kannte ich mich so wenig? Weil ich dachte ich BIN das und das in beruflicher Hinsicht. Und dann habe ich gemerkt, ich kann es nicht sein. Das haut einen um, aber so richtig.
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ja ok titus. muss ich mir mal bei gelegenheit genauer gucken. ein buch zum thema hab ich nicht gelesen. das war jetzt alles eher so ein gefühlsmäßiges "wissen".. eher ahnen.
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