volles Kontingent, trotzdem Verlängerung?

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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neele
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volles Kontingent, trotzdem Verlängerung?

Beitrag Sa., 10.04.2010, 11:00

Hallo zusammen!

Ich habe durch Zufall dieses Forum hier gefunden und habe auch gleich mal eine Frage.
Gibt es eine Möglichkeit Therapie von der Krankenkasse genehmigt zu bekommen auch über den normalen Stundensatz hinaus?

Ich hatte schon 100 Stunden tiefenpsychologisch fundierte Therapie. Im Moment bin ich in der Verhaltenstherapie und habe in 15 Stunden die 80 Stunden voll.
Und was dann?

Ich habe Borderline und zweifle sehr daran anschließend ohne Therapie auszukommen. Ich habe jetzt schon alle zwei Wochen, damit es noch länger geht, was aber sehr schwierig für mich ist. Selbst zwei Wochen sind für mich häufig schon zu lange.

Kann man da irgendetwas machen?

LG neele

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candle
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 11:05

Hallo neele!

Dein Therapeut könnte sicher verlängern, wenn die Aussicht besteht, dass es Dir hilft. Hast Du schon Verbesserungen für Dich feststellen können?

Bei Borderline soll ja die DBT sehr gut sein, sehr praktisch orientiert. Ich würde mal mit der Krankenkasse sprechen. Die wissen am besten Bescheid, dann auch den Therapeuten fragen.

Und dann gibt es ja noch die Analyse, halte das aber für Dich vielleicht nicht für ratsam.

candle
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neele
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 11:14

hallo candle!

Also meine Therapeutin meinte, dass sie nicht verlängern kann, da es maximal 80 Stunden für die Verhaltenstherapie gibt.
Aber ich werde sie mochmal fragen.

Also es ist so, dass ich jetzt seit 6 Jahren in Therapie bin und ich konnte schon sehr viel erreichen, es gibt aber nach wie vor noch einige Bereiche, die sich noch nicht wirklich verbessert haben und meine Stabilität schwankt eben auch oft.
Es ist eben ein langer Weg, und mir geht es phasenweise mal sehr gut aber dann auch wieder sehr schlecht.

Ich habe einfach Angst, dass ich ohne Therapie wieder in alte Muster zurückfalle oder aus depressiven Phasen nicht mehr herauskomme.

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candle
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 11:17

Hallo!

Also an den Mustern mußt Du schon jetzt heftigst arbeiten, gerade unter therapeutischer Unterstützung, damit Du nachher bestens klarkommst. Wie groß ist denn die Pause zu Deiner anderen Therapie? Nach zwei Jahren könntest Du die doch nochmal machen, wenn ich nicht falsch liege.

Soweit ich weiß, kann man bei Therapien mit guter Begründung schon verlängern, weiß aber nicht wie es bei der VT ist.

candle
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neele
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 11:29

candle hat geschrieben: Also an den Mustern mußt Du schon jetzt heftigst arbeiten, gerade unter therapeutischer Unterstützung,
Ja, das mache ich auch. Ich war auch schon dreimal für längere Zeit in einer psychosomatischen Klinik.
Ich arbeite wirklich an mir und möchte so normal wie möglich leben können. Gerade deswegen wäre mir eine Verlängerung ja so wichtig.

Andererseits denke ich auch, ich hatte jetzt insgesamt 180 Stunden, drei klinikaufenthalte - irgendwann muss es doch mal gut sein.

Die andere Therapie ist jetzt 2,5 Jahre her.
Du hast recht, ich werde mal bei der Krankenkasse nachfragen, das wird das beste sein.

LG neele

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candle
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 11:39

Ja, bei mir war es auch so, dass ich nach zwei Jahren das "alte" Therapieverfahren hätte wählen können. Ich würde Dir raten eine speziell für Borderline zu machen. Dazu könntest Du auch Deine Therapeutin fragen.

Du packst das schon! Ich hatte auch viel Angst zurückzufallen, aber wenn man sich dann einfach wieder in das Leben fallen läßt, vergeht es so nach und nach, jedenfalls meine Erfahrung. Jetzt habe ich keine Angst mehr.

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petrapan
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Beitrag So., 16.02.2014, 23:13

Meine Verhaltenstherapie läuft bald aus und ich bin ziemlich verzeifelt darüber bzw. sehe es als großen Nachteil für mein Leben, für die Entwicklung. Zum ersten Mal hatte ich bei dieser Therapeutin das Gefühl, dass sich in den beiden Jahren in kleinen Rucken in meinem Inneren was getan hat, befürchte jedoch, dass es noch nicht reicht. Zur gleichen Zeit wird auch mein Arbeitsvertrag auslaufen. Dann habe ich keine Arbeit und keine Therapie mehr. Ich weiß, dass eine Therapie irgendwann enden muss und vor zwei Jahren hat meine Therapeutin mich auch darauf hingewiesen, dass es eventuell besser wäre eine Therapeutin mit einer anderen Therapieform (Analyse) zu wählen, bei der es viel mehr Stunden gibt als bei der Verhaltenstherapie. Das wollte ich aber nicht, weil ichwirklich sehr lange nach einer Therapeutin gesucht habe mit der es passt und nicht wieder von vorne mit dieser Suche beginnen wollte. Nun habe ich jedoch noch so viele viele Probleme, die wir noch gar nicht angegangen sind. Heute Abend fühle ich mich so als könne ich mit meinem Leben überhaupt nicht fertig werden. Ich habe so viele Probleme und bin innerlich so gar nicht fähig und nicht gewappnet. Ich weiß nicht wie ich jetzt auch noch ohne Therapie fertigwerden soll.

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Marzipanschnute
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Beitrag So., 16.02.2014, 23:28

Du kannst dir doch nun auch eine neue Therapie suchen.
Es gibt zwar die 2 Jahres sperre aber nur was das gleiche Verfahren angeht. Du könntest dir also rein theoretisch eine neue Therapeutin suchen die TfP oder Analyse anbietet und da weiter machen.

Was aber immer mitschwingen sollte: irgendwann wirst du dein Leben ohne therapeutische Unterstützung angehen. Und das ist auch gut und wichtig so.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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CrazyChild
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Beitrag Mo., 17.02.2014, 11:02

Ich kann mich Marzipanschnute nur anschließen.

Wenn Du Dir einen Therapeuten für TfP oder Analyse suchst, also das Therapieverfahren änderst, kannst Du sofort weitermachen. Keine Sperre.

Aber ich stimme Dir bei daß es schwierig ist einen anderen Therapeuten zu finden bei dem es passt.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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petrapan
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Beitrag Di., 18.02.2014, 00:02

Meine Therapeutin hat mit heute vorgeschlagen zum Abschluss eine Kur zu machen, aber das möchte ich auch nicht. Ich war schon mal in Kur und habe nicht unbedingt positive Erfahrungen gemacht. Außerdem hat das dann mit der Realität nichts zu tun, da ich dort etwas in einer ganz anderen Umgebung lerne und sobald ich meine Wohnung wieder betrete ist alles wieder beim alten bzw. nicht umsetzbar (so war es nach der letzten Kur). Ich habe in dieser Therapie schon viel gelernt und muss das weiter üben. Meine Therapeutin hört auch anscheinend ganz auf, d.h. bei ihr könnte ich sowieso nicht weitermachen, selbst wenn die Therapie verlängert werden würde. Vor der Suche eines neuen Therapeuten schrecke ich sehr zurück. Ich bin in der Vergangenheit bei meinen Suchen auf einige Therapeuten gestoßen, die mir eher geschadet haben als geholfen. Wobei das ja auch eine gute Übung ist, sich von solchen Leuten (die einem nicht gut tun) dann zu distanzieren. Ich merke halt wie mich das alles innerlich sehr aufrührt und ich ständig heulen könnte. Klar, dass hat auch etwas mit dem Abschied zu tun, der naht.


kaja
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Beitrag Di., 18.02.2014, 05:21

Wie wäre es denn wenn du dir über den SpD eine Sozialarbeiterin "holst" ?
Mal ganz unabhängig von der Therapie.
Die könnte mit dir deine Probleme Zuhause angehen, wäre ein zusätzlicher Ansprechpartner und du würdest dir so ein kleines Sichherheitsnetz bauen. Eine ganz lebenspraktische Hilfe im Alltag, die dafür sorgt das du nicht komplett versumpfst wenn jetzt Job und Therapie zeitgleich enden.
After all this time ? Always.

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petrapan
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 22:51

Da habe ich auch schon mal drübernachgedacht, habe jedoch eine große Hemmschwelle was das angeht. Unter anderem weil der Lebensgefährte einer Kollegin diese Art von Arbeit macht und man nie weiß wie die vernetzt sind und ob da nicht was durchsickert. Die erzählt einem am Mittagstisch ständig von den Problemfällen und den Wohnungen der Klienten ihres Mannes, was ich ganz schlimm finde, als gäbe es da keine Schweigepflicht (wie beim Therapeuten) oder so. Mir ist es selbst auch schon mal bei einer Gruppentherapie passiert, dass die Teilnehmer den Leuten aus anderen Gruppen von den Problemen einzelner detailliert und mit Namen erzählt haben, was ich auch schlimm fand.

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