Mehr als nur Babyblues...

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soberminded
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Mehr als nur Babyblues...

Beitrag Di., 10.06.2014, 15:55

Hallo ihr da draußen

Ich weiß nicht ob es auch andere Mamas gibt, die ähnliche Probleme haben wie ich?
Ich bin 29 Jahre alt, seit 1 Jahr verheiratet und Mutter einer 2 Monate alten Tochter.
Man sollte meinen, dass mein leben wunderbar ist. Leider ist es ganz und garnicht der Fall.
Ich will nicht sagen dass ich es bereue - weil bereuen so ein starkes Wort ist - aber es trifft meine Situation noch am ehesten. Wenn ich bereuen sage, fühle ich mich wie eine Rabenmutter :(
Seit der Geburt meiner Tochter (die leider sehr schwer mit vielen Komplikationen war) bin ich ein anderer Mensch geworden. Früher War ich so lebensfroh und herzlich - jetzt bin ich nur noch traurig und deprimiert.
Mein Mann arbeitet sehr viel und hilft mir sogar wie garnicht und ehrlich gesagt zicken wir uns nur noch an. Wenn wir miteinander sprechen, dann nur über unser Baby. Ansonsten streiten wir. Meine Gefühle für ihn sind auch nicht mehr so wie früher :(
Meine Tochter hat viel Bauchweh und weint extrem viel. Der extreme Schlafmangel und die Tatsache dass ich zu garnichts mehr komme (haushalt, zeit für mich etc) treibt mich in den Wahnsinn. Ich erwische mich oft dabei dass ich mir wünsche wieder Single zu sein - ohne Kind um die Welt zu bereisen und tun und lassen zu können was ich will und wann ich es will... es klingt so egoistisch und ich hasse mich dafür wirklich. Meine Freunde genießen jetzt die heißen Tage am See oder im Bad - gehen abends Cocktail trinken und tanzen und ich sitze mit meiner kleinen daheim und versuche sie zum schlafen zu bringen.
Ich weine sehr viel und ich weiß nicht wann ich das letzte mal wirklich herzlich gelacht habe..
Habt ihr einen Rat für mich?
LG aus Wien

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Herzeleide
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Beitrag Di., 10.06.2014, 16:10

Liebe soberminded,

wenn alle Welt erwartet, dass Du nun eine glückliche Mama bist, fällt es besonders schwer, einzugestehen, dass man so ganz und gar nicht glücklich ist. Ich kenne alles, was Du schreibst, aus eigener Erfahrung und ich weiß, wie ausweglos man sich fühlt.

Und doch bist Du nicht allein auf der Welt und viele junge Frauen stecken in derselben Situation, in der Du bist. Du lebst in Wien? Wo sind Deine Eltern? Wo sind die Freundinnen, die Du vor Deiner kleinen Tochter hattest? Sind die alle weit weg?
Kannst Du für einige Zeit bei Deiner Mutter unterkommen?
Es ist sehr wichtig, dass Du Dir andere Menschen suchst, die Dir immer ein kleines Stückchen Zeit ermöglichen, in dem sie mal - und sei es auch nur für kurz - Dein Baby nehmen. Bleib nicht allein zu Haus!
Wenn mit Familie/Freunden nichts ist, dann gibt es in Wien sicherlich eine große Menge Angebote, bei denen sich junge Mütter treffen, die alle ähnlich alte Kinder haben. Auch wenn das nicht immer so das Gelbe vom Ei ist (weil ich das Gequatsche über die Kinder nach einiger Zeit schrecklich fand), so bist Du doch wenigstens mit anderen zusammen und wirst hören, dass die Probleme, die Du beschreibst, nicht so ungewöhnlich sind, sondern ganz normal. Ich bin wenigstens mal mit den anderen Frauen und unseren Kinderwägen in den Park gegangen oder zu einer Anlage mit einem kleinen Wasserbecken. Außerdem kannst Du eigentlich Deine Tochter (falls Du sie stillst) im Moment noch gut mit in ein öffentliches Bad nehmen. Im Freien, im Schatten eines Baumes, sollte sie eigentlich im Wagen gut schlafen.

IN Deutschland gibt es "Schreib-Baby-Ambulanzen". Vielleicht findest Du das in Deiner Stadt auch? Dort kannst Du Dich beraten lassen und die haben auch Adressverzeichnisse von anderen Möglichkeiten, um Dich zu entlasten.

Geh los und versuche, Dir Hilfe und Rat zu beschaffen. Du musst so allein zu Hause nicht bleiben. Dass der Ehepartner auf einmal am wenigsten Hilfe ist, kenne ich auch nur zu gut. Aber in diesem Fall können andere DIr auch viel besser helfen als er.

Viel Glück und nicht verzagen!

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ENA
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Beitrag Di., 10.06.2014, 16:46

Hi,

ich denke, es ist eine Kombi aus dieser Veränderung an sich (Geburt, zu dritt sein), den Komplikationen und dass Dein Mann so wenig hilft und ihr Euch streitet. Ist er auch überfordert mit der Situation oder weicht er aus?
Ich denke, es braucht generell Zeit, um sich an die neue Situation mit Kind zu gewöhnen und eigentlich wäre in der Zeit mehr, als weniger Unterstützung gut. Könntest Du das mit Deinem Mann klären? Ist noch jemand anderes da, der Dich unterstützen könnte und vielleicht auch bei Deinem Mann? ...und es braucht Zeit. Zeit das Erlebnis "zu verdauen" (vielleicht reagiert deshalb das Kind so?) , Zeit, mit der neuen Situation als Mutter zurecht zu kommen (und Vater), Zeit, um sich an die neue Situation als Paar mit Kind zu gewöhnen.
Ich denke, irgendeine Unterstützung würde Euch gut tun: für Dich als Entlastung, für Euch als Paar, für Euch als Eltern und für das Kind. Was es bei Euch vor Ort gibt, weiß ich nicht, aber das lässt sich sicherlich heraus finden.

Ich wünsche Euch viel Erfolg und dass ihr noch eine glückliche Familie werden könnt!!!! (Ohne Bauchschmerzen, etc.)

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Thread-EröffnerIn
soberminded
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Beitrag Di., 10.06.2014, 18:00

Ja zum Glück habe ich meine Eltern. Leider sind diese noch berufstätig und haben demnach auch nicht so viel zeit. Allerdings helfen sie mir wenn sie können. Vor allem meine Mama ist mir auch emotional eine grosse Hilfe.
Nur das alles reicht nicht ... ich bin dennoch unzufrieden. Auch wenn ich mal einen Nachmittag für mich habe oder eine Freundin mich besucht will ich immer "mehr". Kann es auch nicht anders beschreiben.
Mein Mann hat kein Interesse an unserem Baby. Er sagt er kann nichts mit ihr anfangen und vor allem hat er NULL Geduld mit ihr wenn sie weint. Das ist auch das Problem dass ich das nicht nachvollziehen kann ...
Er überlässt mir die Säuglingspflege komplett und beteiligt sich Grunde nicht. Auch ernsthafte Gespräche haben daran nichts geändert :(
Ich habe mir alles einfach anders vorgestellt. Dieses pure Glück von dem viele Mamas reden - habe ich noch nie empfunden. Natürlich LIEBE ich meine Tochter über alles ... diese Traurigkeit die tief in mir ist geht einfach nicht weg.
Ich denke nur an alles was ich versäume und nicht mehr machen kann ... voriges Jahr um diese zeit war ich mit Freunden in New York und jetzt sehe ich mir die Fotos an und wünsche mir die zeit zurück drehen zu können. Ich war so lebensfroh und glücklich!

Was meine Tochter und das schreien betrifft ...
Handelt es sich hier (laut Arzt und schreiambulanz) um 3 Monats Koliken die angeblich bald besser werden. Ich hoffe es sehr!

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ENA
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Beiträge: 9796

Beitrag Di., 10.06.2014, 18:04

Naja, aber dafür hast Du jetzt Fotos von Deiner Tochter. Ist doch auch nett und wenn sie größer ist, könnt ihr auch gemeinsam in Urlaub fliegen!!!!

Wollte Dein Mann denn das Kind?

Ich weiß nicht, ob es sowas wie ne Väterberatung gibt, aber vielleicht könnt ihr zusammen mal zu einer Beratungsstelle, Spielegruppe, Familienhelferin, etc. gehen.

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Thread-EröffnerIn
soberminded
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Beiträge: 5

Beitrag Mi., 11.06.2014, 06:49

Ja wir beide wollten das Kind. Es ging nur viel schneller als erwartet. Nach der Hochzeit wurde ich sofort schwanger.

Ich fühle mich immer so alleine trotz Baby und nicht wirklich erfüllt. Ich weiß nicht ob es daran liegt dass die Geburt wirklich schlimm War. Hatte Todesangst und sehr schlimme geburtsverletzungen davon getragen ... bin jetzt noch körperlich nicht ganz fit. Im Spital wurde mir eine Psychologin täglich vorbei geschickt die mit mir reden sollte - fand ich sehr merkwürdig.

Meine Gefühle meinem Mann gegenüber beschäftigen mich auch sehr und sehe ich als großes Problem. Ich bin froh wenn ich ihn nicht sehen muss ... alles was er sagt und tut geht mir furchtbar auf die nerven. Könnte ständig mit ihm streiten. Er setzt mich was Sex angeht ziemlich unter Druck, was mich sehr stört. Fühle mich oft sehr bedrängt. Klar weiß ich dass es für ihn auch nicht leicht ist wenn man viele Monate keinen Sex mehr hatte. Aber es ist derzeit das letzte das ich mir vorstellen kann...
Denke ich bin ziemlich verkorkst :(

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BillieJane
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 08:10

Hallo soberminded.

Eine schwierige Geburt wie du sie hattest kann posttraumatische Folgen haben. Deswegen wurde dir auch eine Psychologin geschickt. Das ist nicht merkwürdig, sondern es ist die medizinische Erfahrung, dass eine Gebrut wie du sie erlebt hast traumatisierend sein kann was Spätfolgen nach sich ziehen kann.

Wenn dein Babyblues in etwa 4 Wochen noch nicht ausgeklungen sein sollte, dann sollte so schnell wie möglich eine postpartale Depression abgeklärt werden. Diese tritt so etwa ab dem 3 Monat auf.

In Wien gibt es genügend Zentren für junge Familien ebenso auch für Mütter welche an einer postpartalen Depression oder einer traumatischen Geburt leiden. Ebenso gibt es auch Selbsthilfegruppen.

Schau, dass du dir so schnell wie möglich Hilfe suchst und Kontakt zu anderen jungen Müttern, Hebammen etc. Hier zB: http://www.frauengesundheit-wien.at/fra ... eburt.html

Vielleicht wäre auch eine Eheberatung/ Familienberatung mit deinem Mann sinnvoll.

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lustikus
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 08:34

Grüß dich, soberminded,

so ne Geburt würfelt das ganze Leben ordentlich durcheinander, war bei meiner Frau und mir nichts anderes. Die erste Zeit ist hart, die Umstellung gewaltig und wenn dann noch die Unterstützung des Partners ausbleibt und man eine schwierige Geburt hatte, kann es schon durchaus sein, dass es einem zu viel wird. Möglicherweise war die Geburt für dich insofern ein traumatisches Erlebnis, dass es notwendig ist, dieses aufzuarbeiten, am besten unter professioneller Anleitung. Ich würde diesbezüglich einmal mit dem Hausarzt reden, um die Möglichkeiten auszuloten.

Von Eltern-Cafés oder dergleichen halte ich persönlich nicht besonders viel, ich habe die Erfahrung gemacht, dass – gleich einem Wettbewerb – jede Mutter versucht, ihre Geburt möglichst noch dramatischer als jene der Vorrednerin darzustellen, das hilft imo gar nichts.

Was den Sex anbelangt, so kann ich dir sagen, dass auch bei uns die erste Zeit Funkstille war, ich rede hier von ca. einem halben Jahr. Das war für mich auch nicht immer leicht, wir hatten zuvor sehr regelmäßig Sex, das blieb dann aus und an diese Situation musste ich mich erst gewöhnen. Ich habe das mit meiner Frau auch besprochen, ich konnte natürlich verstehen, dass sie im Moment ganz andere Sorgen hatte, außerdem sagen die Hormone einer Mutter nach der Geburt, dass für den Nachwuchs gesorgt ist und jetzt erstmal kein Bedarf an sexueller Betätigung gegeben ist, demnach ist auch das Verlangen seitens der Frau sehr gering. Wir haben uns dann halt darauf geeinigt, dass Hand angelegt wird, um die Situation zu entschärfen, meine Bedürfnisse verschwinden ja auch nicht einfach so. Jetzt, nach ca. 8 Monaten würde ich meinen, dass sich die Situation normalisiert hat, das kam bei uns von ganz alleine. Druck auszuüben bringt hierbei gar nichts, das verschlimmert die Situation maximal, bitte halte dem Stand und gib nicht nach, wenn du dich nicht bereit dazu fühlst.

Abschließend noch ein letzter Punkt, den ich anbringen will: Du bist kein bisschen verkorkst, bitte denke daran, dass jede Geburt eine Ausnahmesituation ist, deine dürfte besonders heftig gewesen sein, doch dafür kannst du doch nichts. Fordere Unterstützung von deinem Partner ein, euer Kind war eine gemeinsame Entscheidung und es ist für keinen nach 9 Monaten getan, da beginnt es erst, da stehen euch noch gut und gerne 20 Jahre bevor, seid euch dessen bewusst. Und nimm deinen Mann in die Pflicht, keine Arbeit kann so anstrengend sein, dass man sich nicht ab und an – wenn der Partner keine Kraft mehr hat – um sein Kind kümmern kann – für Sex hätte er ja auch Zeit!

Alles Gute,
liebe Grüße, Lustikus

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Thread-EröffnerIn
soberminded
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Beiträge: 5

Beitrag Mi., 11.06.2014, 10:10

Danke für eure lieben Worte!

Dass die Geburt schwer war stimmt ... es war ohne Übertreibung Wahnsinn. Dachte ich muss sterben! Nicht weil ich so wehleidig bin, sondern weil ich 30 Stunden starke wehen hatte, 2 Stunden presswehen, meine kleine sternengucker war und aufgrund 4x Nabelschnur um den Hals festgesteckt ist. Es war höchst angespannt - auch die Hebamme wurde sehr nervös und am ende waren 2 Hebammen und 2 Ärzte mit mir beschädigt um die kleine zur Welt zu holen. Immer kurz vorm notkaiserschnitt ...
Am Ende war sie endlich da, ich schwerst verletzt (wurde 2 Stunden genäht und bekam Bluttransfusionen) durfte dann 3 Tage nicht aufstehen. Durch den Katheter bekam ich eine blasenentzündung und musste Antibiotika nehmen.
Denke durch dieses Drama bekam ich keinen milcheinschuss. Trotz ständiges anlegen und milchpumpe kam kein tropfen Milch - was mich auch wahnsinnig traurig gemacht hat. Wollte unbedingt stillen.
Mein Mädchen hatte eine leichte Verletzung am Kopf und musste täglich untersucht werden und bekam dann Gelbsucht. War immer wieder in der Lampe.
Durften dann erst nach über einer Woche heim und ab dann war ich eben im Alltag alleine ... mein mann komplett überfordert und angespannt (war bei der Geburt dabei) und ich noch immer unter starken Schmerzen.
Ja so war das...

Vielleicht sollte ich doch mal mir wem darüber sprechen. Ich War immer so stark und jetzt bin ich nur noch ein Häufchen meiner selbst

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lustikus
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Beiträge: 15

Beitrag Mi., 11.06.2014, 11:07

Oje, das liest sich wirklich gar nicht gut.
soberminded hat geschrieben:
Vielleicht sollte ich doch mal mir wem darüber sprechen. Ich War immer so stark und jetzt bin ich nur noch ein Häufchen meiner selbst
Ja, bitte mach das unbedingt, das bist du dir und auch deinem Kind schuldig!

LG, Lusitkus

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Nozi
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Beiträge: 355

Beitrag Mi., 11.06.2014, 13:17

du MUSST mit wem reden und zwar am besten gleich in dem spital, wo du entbunden hast. die haben dort reichlich klinische psychologInnen, die für sowas da sind. wie´s dir geht ist eine völlig normale reaktion auf eine völlig unnormale situation.

es dauert eine weile, bis man ein geburtstrauma wegsteckt, und erst recht, wenn man so hängen gelassen wird. hol dir hilfe, heute noch!!

alles liebe
nozi

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Sinarellas
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Beiträge: 2017

Beitrag Do., 12.06.2014, 09:59

liebe soberminded,
ohweh wie gut ich das nachvollziehen kann, aber mein babyblues ging nur ein paar Tage.

Alleine weil die Geburt traumatisch war (!) hat dich das verändert und jetzt bist du in einer neuen Situation, neuer Lebensabschnitt, bist alleine mit deinen Sorgen und hast keinen Partner der sich fürsorglich kümmert.

Aber auch die Beziehung muß sich erstmal in die neue situation einfinden, es ist für alle über manchmal monate hinweg ein großer Wandel.
Bei uns hat es einige Monate gedauert, bis wir wieder ein anderes Thema als Baby hatten *g*, aber das ist auch voll normal! Keine Panik.
Deine Gefühle sind natürlich auch völlig durcheinander! Hallo, 2 Monate, deine Hormone spielen noch voll verrückt! Gib dir bitte mehr Zeit und gib deiner Beziehung mehr zeit sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Du hast Schlafmangel, voll normal ! nach ein paar Monaten ist das nicht mehr so schlimm und du kommst mit deutlich weniger Schlaf aus. Der Drang nach dem gegenteil kenn ich auch, also frei sein ohne Kind usw. Ganz ehrlich, das ist auch normal! Ansonsten wären viele Mütter nicht normal :>

Du hast lange nicht gelacht? Dann achte mal auf deinen Spatz, wenn sie blubberblasen mti der spucke macht oder die ganze hand versucht in den mund zu nehmen. Das sind die lustigen Momente.
Wie ist das denn, also eure Beziehung? Lacht deine Prinzessin mit den AUgen dich an oder schaut sie immer weg?

Koliken dazu? Ohje, halte durch, einfach nur durchhalten und das Kinda uchmal für 1-2 Stunden abgeben, damit du spazieren gehen kanns oder mal in ruhe Baden oder sowas. Das ist elementar wichtig für dich!

Sag deinem Partner, dass du verdamtmnochmal MEHR UNTERSTÜTZUNG brauchst und er sich das gefälligst einrichten soll. Du brauchst ihn, seine Tochter braucht ihn. Mein Partner hat sich den ganzen urlaub aufgehoben und dann genommen und dannach in die elternzeit. So soll das! Sofern möglich.

Geh zu deiner Frauenärztin, erklär ihr deine Situation und denk über eine mutter-kind-kur nach. Du brauchst wenn das sich über weitere Wochen hinhält unbedingt professionelle Hilfe. Das ist völlig ok und glaub mir das wird wieder.

Ist doch klar, dass im Spital ein Psycho vorbeigeschickt wurde du hast ein Geburtstrauma erlitten.
Sag deinem PArtner, dass Sex solange kein Thema ist bis es dir körperlich und seelisch wieder gut geht (und das kann übrigens auch gern mal ein Jahr dauern).

Du bist nicht verkorkst.

kopf hoch!
..:..

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Beitrag Do., 12.06.2014, 22:09

Danke sinarellas für deine liebe Antwort.

Mein Mann zeigt wenig bis kein Interesse an uns / der kleinen. Ich weiß nicht woran das liegt. Er meint immer dass er noch nix mit ihr anfangen kann. Das höchste der Gefühle bzw. Entlastung für mich ist, wenn er mal mit ihr spazieren geht. Das ist aber schon alles.

Ich zog nach der Geburt für 2 Wochen zu meinen Eltern um ein wenig Hilfe / Unterstützung zu bekommen. Ausgemacht War dass er nach der Arbeit vorbei kommt um uns zu besuchen (wohnen nicht so weit weg). Nicht mal das hat er regelmäßig getan...
Alles andere ist immer wichtiger ... sein Job / Hobbys / Freunde etc... er verzichtet auf nichts und auf sein leben nicht auf Baby umgestellt. Vielleicht ist es auch das, was mich oft so verzweifeln läßt. Ich fühle mich einfach in Stich gelassen ...

Als die Koliken am schlimmsten waren, hat die kleine Maus manchmal wirklich stundenlang am abend / Nacht geweint. Man konnte ihr nicht helfen und mit nichts beruhigen. Ich habe ihn oft genug gebeten mir da bei zu stehen bzw. Zu helfen ... aber auch hier bekam ich "ich halte die Schreinerei nicht aus" als Antwort. Toll!

Was den Sex betrifft ist es schwierig. Normales kuscheln /küssen etc geht bei ihm nicht. Er will sofort mehr und ist beleidigt wenn ich ihn zurückweise. Abgesehen davon kann ich jetzt sowieso nicht - aufgrund der noch bestehenden "folgen" der Geburt :(

Werde mich mal erkunden betreffend Mutter / Kind Kur. Vielleicht wäre das keine schlechte Idee.

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ENA
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Beiträge: 9796

Beitrag Do., 12.06.2014, 22:17

Ja.

...und ich denke, er muss lernen, dass es außer ihm und seinen Interessen und Bedürfnissen auch noch andere gibt. Die seiner Frau und die des gemeinsamen Kindes z.B. . Wenn man ein Kind will und hat, dann muss man sich auch damit auseinander setzen und für es da sein. Wofür hat man es dann? Woher kam denn sein Kinderwunsch? Was war seine Motivation, sein Interesse für ein Kind?

Vielleicht wäre eine Beratung wirklich ganz gut. Eine Beratung für junge Mütter, die die Väter mit einbezieht und vielleicht ist darüber ja auch möglich, dass er mal mit zu so einer Spielegruppe geht, vielleicht da auch sieht, wie andere Väter mit ihren Kindern umgehen und dass er sieht, was man mit so einem kleinen Kind dann doch machen kann bzw. für es machen kann.

Ich wünsche Euch viel Erfolg.

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