Angst vor meiner Berufung

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Schicksal
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Angst vor meiner Berufung

Beitrag Mi., 20.01.2016, 23:08

Hallo meine Lieben,

Ich bin mal so frei und schreibe mir meinen Schmerz von der Seele.

Ich bin sexuelle unbefriedigt. Ständig sehe ich Frauen, die ich attraktiv finde, aber ich schaffe es nicht näheren Kontakt zu ihnen aufzubauen. Sie wollen einfach nichts mit mir zu tun habe und vermutlich zu Recht. Ich bin kein Mann, ich habe keine Aufgabe, keine Ziele.

Heute mittag habe ich mit einer versteckten Kamera fremde Frauenhintern gefilmt und habe die Kontrolle über mich verloren, als die Dateien bei der Übertragung auf den PC verloren gingen.

So wütend war ich schon lange nicht mehr und so sehr habe ich mich selbst auch schon lange nicht mehr gehasst. Lange Zeit übernahm ich immer die Verantwortung für mich und meine Gefühle und Handlungen und Gedanken, aber diesmal regredierte ich böse in ein frühkindliches Alter und schrie wie ein Baby.

Das riss tiefe Wunden in meinen Selbstwert, der ohnehin sehr gering ist.

Zwischenmenschliche Kontakte bereiten mir immer Schmerzen, weil ich mich minderwetig fühle und ich Angst habe vor Menschen.

Mein einziges Ziel, das ich verfolge im Leben und dem ich wahren Wert zuschreibe ist die Erleuchtung selbst. Darum habe ich meine Meditationszeit auf 3 Stunden am Tag erhöht. Einerseits schaffe ich es nicht erfüllende Meditationstiefen zu erreichen und andererseits werde ich wieder innerlich enorm aufgewühlt, wenn ich unter Menschen bin. Das frustriert mich sehr.

Ich habe schon einige Anläufe unternommen meine sozialen Ängste und Frauen/Sexprobleme zu überwinden, habe mich mit Pick Up beschäftigt, comfort zone Übungen gemacht und andere Dinge.

Das Einzige was mir jedoch signifikant geholfen hat, war die Zeit im Kloster, wo ich stundenlang meditierte. Die Zeit danach war ich gerne unter Menschen und es bereitete mir sogar Freude.

Leider verlor ich die regelmäßige Meditationspraxis wieder ausser Augen und wurde vereinnahmt von den zahlreichen Ablenkungen der westlichen Welt.

Besonders Frauen bzw. Sexualität sind mir ein großes Laster. Ich will meine Sexualenergie kanalisieren, um Erleuchtung zu erreichen, aber ich kann der Versuchung kaum widerstehen schöne Frauen anzusehen.

Ich lebe enthaltsam was meine Bedürftigkeit nach dem anderen Geschlecht nochmal steigert. Der bloße Blick einer Frau reicht aus, dass ich ihr verfalle und ich verliebe mich sofort. Ich fühle mich der Weiblichkeit und ihrer Anziehungskraft nicht gewachsen. Genauso sehe ich mich nicht in der Lage mit dem Leben hier in der Modernen Welt umzugehen.

Ich gehöre in ein Kloster, wo ich nur für Gott lebe und man mich erst herauslässt, wenn ich erleuchtet bin. Das ist es was ich seit sechs Jahren tun will, seit ich das erste mal in Kontakt mit dem Thema Erleuchtung gekommen bin.

Wäre dies eine Flucht? Nein, es wäre die Entscheidung für Gott, für die Liebe. Hier in der Modernen Welt bin ich niemandem eine Hilfe. Ich arbeite so wenig wie möglich, habe keine materiellen, familiären Ziele oder welcher Art auch immer, habe kaum Freunde, bereichere niemandes Leben. Stattdessen verschmutze ich den Raum mit negativen Gedanken der Angst und Frustration und belästige Frauen mit meinen lüsternen Blicken.

In einem Kloster wäre ich der Welt eine viel größere Hilfe, wenn ich mich der reinen Liebe für Gott widmen könnte. Dann könnte ich mit den Menschen und der Welt Mitgefühl entwickeln und die Wahrheit hinter der Dualität erkennen.
Sobald dies geschehen ist, kehre ich zurück in die moderne Welt, um meine Botschaft und mein Mitgefühl unter den Menschen zu verbreiten.

Ich muss es nur irgendwie schaffen nach Indien zu reisen in ein Kloster, bestenfalls mit einem Guru, der mich zur Wahrheit führt.
Finanziell hätte ich die Mittel dazu. Sogar mehr als genug. Nur ich selbst bzw. Meine Angst steht mir noch im Weg. Ich bin noch nie alleine geflogen und alleine in einem so fernen Land, mit anderer Kultur, anderen Menschen, anderer Sprache fürchte ich nicht überlebensfähig zu sein.

Aber ich fühle wie der innere Drang nach Wahrheit immer lauter wird. Die Uhr tickt und es wird an der Zeit meine Bestimmung anzunehmen und umzusetzen. Der Ruf nach Indien zu fliegen und für unbestimmte Zeit in einem Kloster zu verschwinden wird lauter. Sechs Jahre ist dieser Gedanke nun gereift. Ich bewege mich auf die magische 7 zu und der Wunsch nach Wahrheit drängt zur verwirklichung.

Nein, ich kann es nicht verantworten meine Bestimming abzulehnen. Wenn ich ein Ziel habe in meinem Leben, dann dieses, meine Bestimmung zu erfüllen und meine Bestimmung schickt mich nach Indien, weit weg von hier.

Ich fühle mich der Welt, Gott, aber vor allem mir selbst gegenüber verpflichtet, meine Bestimmung zu erfüllen. Ich muss es irgendwie schaffen meine Angst zu überwinden und nach Indien zu reisen und dort in einem Kloster zu leben.
Zuletzt geändert von Schicksal am Mi., 20.01.2016, 23:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Schicksal
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Beitrag Mi., 20.01.2016, 23:10

Ich werde einfach der Stimme Gottes folgen. Ich weiß, wenn es geschehen soll, wird es geschehen und Gott wird mich sicher leiten. Ich springe ins kalte Wasser und gebe mein Schicksal allein in Gottes Hände in Demut und Hingabe.

Wenn es Gottes Wille ist, dass es geschieht, wird es geschehen. Darauf lege ich einen heiligen Schwur ab. Ich sehe auf die Uhr. Es ist 22:44.

Wer sich berufen fühlt mir auf meiner Reise zu helfen, möge sich bitte bei mir melden.
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Myhre
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Beitrag Do., 21.01.2016, 07:20

Es gibt auch noch andere Wege ausser dem Mönchstum um zur Erleuchtung zu gelangen.
Sexualität ist nicht das Hindernis auf diesem Weg.
Wenn du deine Triebe negierst und abwertest wird das Problem mit der Sexualität nur grösser.
Ich hoffe und wünsche dir,dass du frei und glücklich wirst
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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blade
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Beitrag Do., 21.01.2016, 16:57

Ich hörte es gibt auf Erden zur Zeit nicht die Möglichkeit dauerhafte und anhaltende Erleuchtung zu erreichen.
Zu verschmutzt und belastet.

Die Alternative ist sich so zu verhalten, als wäre man erleuchtet.
Wie tut man das?
Man lebt nach einem Verhaltenscodex.

Ich finde Sie sind viel zu hart mit sich.
Es ist schwierig ein gutes Leben zu leben, sehr schwierig.
Es zu wollen und anzustreben ist schon ein Ritterschlag.

Wenn Sie kein Mann sind, was sind Sie denn dann?
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Schicksal
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Beitrag Fr., 22.01.2016, 21:35

Myhre hat geschrieben:Es gibt auch noch andere Wege ausser dem Mönchstum um zur Erleuchtung zu gelangen.
Sexualität ist nicht das Hindernis auf diesem Weg.
Wenn du deine Triebe negierst und abwertest wird das Problem mit der Sexualität nur grösser.
Ich hoffe und wünsche dir,dass du frei und glücklich wirst
Sexualtät ist in der Tat kein Hinderniss, sie ist vielmehr der Schlüssel zur Erleuchtung. Sie muss gezähmt und kanalisiert werden, um Erleuchtung zu erreichen. Mein Problem ist, dass ich mich zu schwach fühle sie zu zügeln. Sie beherrscht mich.
blade hat geschrieben:Ich hörte es gibt auf Erden zur Zeit nicht die Möglichkeit dauerhafte und anhaltende Erleuchtung zu erreichen.
Zu verschmutzt und belastet.

Die Alternative ist sich so zu verhalten, als wäre man erleuchtet.
Wie tut man das?
Man lebt nach einem Verhaltenscodex.

Ich finde Sie sind viel zu hart mit sich.
Es ist schwierig ein gutes Leben zu leben, sehr schwierig.
Es zu wollen und anzustreben ist schon ein Ritterschlag.

Wenn Sie kein Mann sind, was sind Sie denn dann?
Was ich als Erleuchtung bezeichne ist die höchstmögliche Nähe zu Gott auf Erden so wie Eckhart Tolle, Ramana Maharshi, Jesus, Buddha, Sri Nissagadata, Gandhi, Babaji, Papaji, Paramahansa Yogananda, Sadhguru etc.. So weit ich weiß gibt es da auch noch unterschiedliche Stufen der Erleuchtung und verschiedene Fähigkeiten, die man entwickeln kann.

Eben weil es so schwer ist - für mich zu schwer - in der modernen Welt ein "gutes", gotthöriges Leben zu führen, will ich mich in einem Kloster weit weg von hier zurückziehen, um meine Liebe für Gott uneingeschränkt entfalten zu können.

Ich sehe mich selbst eher als Weichei, Schlaffi, Waschlappen, Heulsuse, Angsthase, Schlapp*******, Kind, P***y denn als Mann, weil ich meine verdammten Ängste nicht in den Griff bekomme.

Da ich schon einmal die Glückseligkeit der absoluten Einheit erfahren habe, ist für mich alles im Vergleich dazu von geringem Wert.
Most people don`t know the pain of ignorance, because they never have experienced the
truth, but I have so.

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feenstaub
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Beitrag Fr., 22.01.2016, 22:08

du weisst aber, dass Eckhardt Tolle verheiratet ist?
Und dass er dazu rät, sich eben nicht mit seinen Gefühlen zu identifizieren? Und ebenso zur Akzeptanz der Gefühle?
Es gibt da einen schönen Vortrag zu dem Thema. Kennst du den?

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blade
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Beitrag Sa., 23.01.2016, 08:15

Vielleicht stimmt ja mit Ihrer Vorstellung von "Kontrolle" was nicht?

zB Angst: meinen Sie diese kontrollieren zu können/müssen und daß diese in Folge ausreichender Kontrolle verschwinden müsste?

oder Sex: so wie Sie mir das präsentieren klingt das so, als wollten Sie diese einengen (genau das ist es übrigens was die Angst mit Ihnen macht); wenn ich eine Urkraft wäre, dann würde ich das nicht mit mir machen lassen.

Der Schmerz des Wissenden? Okay, ein anderes Wort für Sehnsucht (doch gibt Ihnen diese Erfahrung denn überhaupt nichts Positives nur Stress?? Dann ist sie vergeudet. Wer Erleuchtungserfahrungen hat, der sollte doch Zuversicht und Gewissheit und auch Geduld daraus schöpfen können, oder sehe ich das falsch?)
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Myhre
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Beitrag Sa., 23.01.2016, 10:00

Ich weiss aus Erfahrung,dass man sich der Welt stellen muss und eine Ordination keine Flucht vor Sexualität und den weltlichen Belangen sein darf.Viel zuviele Ordinierte habe ich aus diesen Gründen scheitern sehen.
Man muss in diesen Zeiten lernen mit der Welt zu leben und zu lernen.
Die Zeit der Einsidelei ist vorbei.
Indien ist auch nur ein Land.Wo man spirituell lernen kann hängt nicht vom Land ab,sondern von der Einstellung.
Ich war lang genug in Asien,um das sagen zu können
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
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docu_ment
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Beitrag Sa., 23.01.2016, 16:07

Weißt du, wenn du so stark versuchst etwas zu unterdrücken, dann kommt es dauernd mit aller Gewalt zurück. Je mehr du versuchst es zu verdrängen, desto stärker macht es sich bemerkbar. Das ist ein Teufelskreis, bei dem zum Schluss alle deine Gedanken von dieser Thematik beherrscht sind.
Wenn du es jedoch schaffst, deine Begehren zu akzeptieren und ihnen nicht mehr so harsch and wertend gegenüberzutreten, kann sich die Situation entspannen und sie treten nicht mehr so stark hervor.
Allerdings denke ich, ist eine geeignete Psychotherapie sehr sehr sehr hilfreich. In den meisten europäischen Ländern gibt es eine Männerberatung, wo sie sich auch mit solchen Themen auseinandersetzen und dir sicher weiterführende Informationen geben können. Sexualität und Begehren ist nichts schlechtes und schmutziges, ich würde mich an deiner Stelle fragen, woher der Gedanke in dieser Vehemenz kommt.
Selbst in den Religionen wird die Fleischeslust nicht zwangsläufig unterdrückt, im Judentum beispielsweise gibt es sogar die Pflicht für den Ehemann seine Ehefrau sexuell zu befriedigen. Im Rahmen der Ehe ist Sexualität (wenn beide Partner sie wollen) vor Gott also nicht nur erlaubt sondern darf auch genossen werden.
Alles Gute

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rainman33
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Beiträge: 176

Beitrag So., 24.01.2016, 13:42

Schicksal hat geschrieben:
Sexualtät ist in der Tat kein Hinderniss, sie ist vielmehr der Schlüssel zur Erleuchtung. Sie muss gezähmt und kanalisiert werden, um Erleuchtung zu erreichen. Mein Problem ist, dass ich mich zu schwach fühle sie zu zügeln. Sie beherrscht mich.
Ich glaube, du verwechselt hier idealisierte und phantasierte Sexualität mit gelebter und "realer" Sexualität. Du schreibst ja selber, dass du dich nur von der Ferne nach Frauen verzehrst und in Sehnsucht nach sexueller Vereinigung versinkst, weil du Probleme mit konkreten Kontakten zu Frauen hast. Ich kenne das sehr gut aus eigener Erfahrung, die sexuellen Wünsche werden umso stärker und leidvoller, je länger man sie nur im eigenen Kopf "herumträgt", aber nicht imstande ist, sind in der realen Konfrontation mit dem anderen Geschlecht zu erfahren. Denn zu realer Sexualität gehören eben auch Elemente, die Phantasie und Wunschdenken nicht zulassen, wie Frustration, Lernprozesse, komplexe und manchmal auch überfordernde Gefühle, Verlust- und Versagensängste, usw. Aber gerade diese Melange aus positiven und zum Teil auch negativen Aspekten macht Sexualität zu dem, was sie sein soll, zu einer lebendigen und dynamischen Erfahrung und der Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen und Möglichkeiten im Kontext der Geschlechtlichkeit..

Idealisierte Sexualität ist immer übersteigert und fern jeder Realität, daher leidet man auch so sehr darunter..das ist so ähnlich, wie wenn sich jemand ideale Beziehungen vorstellt, ohne jemals eine wirkliche längere Beziehung (mit allem was dazugehört) erfahren zu haben..auch in der Pornographie ist das ähnlich, da setzt man sich auch nur von der Ferne mit wenigen idealisierten Teilaspekten der realen Sexualität auseinander..

Und daher kommt auch dein (ebenfalls illusorischer) Wunsch, deine sexuellen Triebe zu kanalisieren und zu zähmen. Wer Sexualität wirklich lebt und an ihr wächst, der wird relativ schnell begreifen, dass sie ein völlig natürlicher, widerspruchsfreier und unersetzlicher Bestandteil von tiefer menschlicher Nähe und Bindung ist. Da gibt es nichts zu kanalisieren, sondern einfach nur die tatsächliche Selbsterfahrung im gegenseitigen intimen Austausch.

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73Victoria
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Beitrag So., 07.02.2016, 20:15

"Hier in der Modernen Welt bin ich niemandem eine Hilfe. Ich arbeite so wenig wie möglich, habe keine materiellen, familiären Ziele oder welcher Art auch immer, habe kaum Freunde, bereichere niemandes Leben. Stattdessen verschmutze ich den Raum mit negativen Gedanken der Angst und Frustration und belästige Frauen mit meinen lüsternen Blicken."

Das lässt sich schon morgen ändern : Und zwar ohne, daß Du zuvor die Erleuchtung Deiner Seele geradezu von Gott oder einem Guru anforderst
Wir haben derzeit die Flüchtlingskrise - setz Dich einfach hinter Deinen PC, such Dir Hilfsorganisationen heraus die Helfer wie Dich gebrauchen können, dann hast Du gleich mal mehr Arbeit. Materielle Ziele wären dabei ohnehin nur hinderlich, gut daß Du frei davon bist. Wenn Du anderen Menschen hilfst, kannst Du Dich getrost als Werkzeug Gottes auffassen, und Gutes zu tun ist sicher mehr wert, als 3 Stunden am Tag herumzusitzen und auf die Erleuchtung zu warten. Vielleicht erreichst Du derzeit deswegen nicht die Meditationstiefe, die Du schon mal hattest, weil Gott Dich für etwas konkreteres braucht. Vielleicht hast Du dann bald auch mehr Freunde und bereicherst das Leben vieler. Und vielleicht ist gerade in diesem Hilfstrupp die Frau, die ebenfalls spirituell motiviert ist (viele Helfende sind gläubige Menschen - denn es heißt in der Schrift "Was Du den geringsten meiner Brüder getan hast, das hast Du mir getan") und die Deine lüsternen Blicke keineswegs als Belästigung empfindet - sondern als Kompliment. (Es sei denn, Du heftest Deinen Blick sofort bei der ersten Begegnung schon auf ihre Oberweite oder ihren Hinterteil - ich empfehle Dir, ihr erst ins Gesicht, in die Augen zu schauen und mit ihr über Belangloses zu reden). Setze einfach Dein Ziel - für Gott - für die Menschen - für die Liebe da zu sein, im Alltag um. Warte nicht auf die Erleuchtung, den Guru, das Kloster, die Dir Deine Wünsche nach einem vollkommeneren Leben erfüllen sollen. Du darfst damit beginnen, sie Dir selbst zu erfüllen und in manchen dieser Sternstunden wirst Du dann durchlässig genug sein, um Gott - der zwar immer mit Dir geht - auch ganz bewusst zu spüren. Das ist die "Erleuchtung" im christlichen Sinn - das ist kein Entrückt - sein, sondern ein Leben mit beiden Füssen auf dieser Welt und doch dem Gespür für das darüberhinaus. Und das mit der Sexualität aus christlicher Sicht : Würde Gott von jedem Enthaltsamkeit verlangen, dann wäre doch die Welt menschenleer. (frei nach Franz von Assisi) Und das mit dem Fürchten aus christlicher Sicht : "Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem soll ich mich fürchten!" Aus christlicher Sicht musst Du nicht erst erleuchtet sein, musst auch nichts unterdrücken, Dich vor nichts fürchten - nur eines ist aus christlicher Sicht entscheidend "Ein neues Gebot gebe ich Euch: liebt einander" (Johannes - Evangelium). Was immer an Dir unvollkommen ist - willkommen unter uns Menschen - jeder von uns ist unvollkommen - kein Grund für Frustration. Kein Mensch kann vollkommen sein, er muss es auch nicht "Denn aus Gnade seid ihr errettet...nicht aus Werken" (Paulusbrief an die Epheser). Ich wünsche Dir, daß Du DEINEN spirituellen Weg findest, vielleicht findest Du im meinem Text etwas, was Du im Alltag gebrauchen kannst, etwas, was Deine Seele entlastet. Ich kann Dir dazu nur aus meiner christlichen Sicht antworten - ich bin sicher, andere Religionen haben entsprechendes zu bieten - doch ich weiß darüber einfach kaum etwas. Eines aber denke ich, das bedacht werden sollte - egal aus welchem religiösen oder philosophischen Blickwinkel heraus : Hehre Ideale sind wunderbar und erstrebenswert - aber dort, wo sie die Seele belasten, ist irgendwas daran nicht stimmig.

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