Der Therapeut hinter der Fassade

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Mondin
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:00

Baerchen hat geschrieben:
hmm schade, dass verstehe ich nicht. wie will jemand außenstehendes beurteilen, was ich nun sabotiere und was nicht. ich bin am sabotieren, aber das muss nicht immer auf alles zutreffen.
Du suchst Schwächen bei Deinem Therapeuten. Das tust Du, um Deine Baustellen nicht bearbeiten zu müssen. So lange Du das nicht einsiehst, drehst Du Dich endlos im Kreis. Wenn Du Dir das antun willst, bitte. Wenn Du da raus willst, dann such einen neuen Thera und ändere Dein Verhalten.

Alles weitere Lamentieren ist nur Energieverschwendung. Für Dich und für diejenigen, die Dir antworten.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:01

Schneerose hat geschrieben:
Baerchen hat geschrieben:
ich will nur, dass er einsehen kann, dass ich bei ihm Schwächen wahrnehmen kann.
versuch mal deinen Gedankengang vielleicht zu verändern?! er muss nicht einsehen können... wenn dann tut er es freiwillig und das geht nur, wenn das Miteinander im Gespräch auf Augenhöhe ist, wenn du an ihm Schwächen wahrnimmst und ihm nicht zutraust, dass er es aushält, wenn du es ihm sagst, dann hört sich das eher an, als ob du ihm überlegen bist... das tut dann nicht so gut dem gemeinsamen Gespräch.
genau das kann es vielleicht sein.

mit Überlegenheit steht es auch in Verbindung, das habe ich an anderen Stellen auch bemerkt.

Das ist auch ein wichtiges Thema für mich.

Ich halte es nicht aus, wenn ich wirklich bei ihm Schwächen erkenne -die ich auch richtig erkenne, die auch seine sind, nicht nur meine-, und dann merke, dass er es nicht einsehen kann, wenn ich es anspreche.

Das erlebe ich in anderen Beziehungen auch, dass ich gegen eine Wand spreche.

Und wie will ich das aushalten.

Weil man will alles mit seinem Therapeuten teilen, auch dass er einsehen kann, dass er nicht unfehlbar ist.
Zuletzt geändert von Baerchen am Mo., 06.02.2017, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:03

Mondin hat geschrieben:
Baerchen hat geschrieben:
hmm schade, dass verstehe ich nicht. wie will jemand außenstehendes beurteilen, was ich nun sabotiere und was nicht. ich bin am sabotieren, aber das muss nicht immer auf alles zutreffen.
Du suchst Schwächen bei Deinem Therapeuten. Das tust Du, um Deine Baustellen nicht bearbeiten zu müssen. So lange Du das nicht einsiehst, drehst Du Dich endlos im Kreis. Wenn Du Dir das antun willst, bitte. Wenn Du da raus willst, dann such einen neuen Thera und ändere Dein Verhalten.

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und das kannst du eben nicht sicher wissen. sicher, habe ich diese Schwierigkeiten, aber diesen Patienten braucht man deshalb nicht absprechen, dass sie fähig sind beim Therapeuten schwächen zu erkennen.

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candle.
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:05

Baerchen hat geschrieben: Und ich bin auch bereit genau das zu bearbeiten.
Das sehe ich jetzt nicht so, dass du bereit bist, weil du selber nicht wahrnehmen kannst wozu das überhaupt gut sein soll.

Mit Idealisierung hat das nix zu tun. Mir fällt dazu aber auch kein Begriff ein.
Vielleicht Narzissmus?

Es ist doch dumm anzunehmen, dass es auf eine Verletzung eines Menschen eine positive Reaktion geben??? Eine Strategie ist eben, das nicht zu tun.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:05

Kirchenmaus hat geschrieben:Nein, ich denke erstmal gar nichts. Ich hab nur versucht zu verstehen.
alles klar, danke!

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Schneerose
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:06

@Bärchen, das ist mir erst gelungen, als ich anfing vor anderen Menschen Achtung und Respekt zu haben - im postivem Sinne, ganz besonders vor meinen Therapeuten. Das war ein langer harter Weg für mich.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Baerchen
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:11

Schneerose hat geschrieben:@Bärchen, das ist mir erst gelungen, als ich anfing vor anderen Menschen Achtung und Respekt zu haben - im postivem Sinne, ganz besonders vor meinen Therapeuten. Das war ein langer harter Weg für mich.
Danke dir für deine Erfahrungen. Habe das Empfinden, dass du verstehst, wie ich es meine.

Eigentlich stehe ich ja nun an der Stelle des Themas alleine da, wenn wir mal annehmen, dass ich als Patient es auch schaffe, bei anderen Schwächen wahrzunehmen, die auch eine Schwäche des anderen ist.

Das halte ich aber gerade nicht aus.

Und wenn er vielleicht nicht bereit ist, das anzunehmen, bin ich erstmal damit alleine.

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Sprachlos.
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:18

Du bist nicht der einzige Patient, der Schwächen beim Therapeuten wahrnimmt. Wahrscheinlich geht das jedem so. Es gibt keinen perfekten Menschen. Aber wahrscheinlich haben die meisten anderen nicht so ein Problem damit, Schwächen beim anderen zu sehen und einfach zu akzeptieren. Ich finde das menschlich und sympathisch, wenn mein Gegenüber auch seine kleinen Macken hat.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:19

Ist es nicht schwierig, wenn man nicht weiß, wie der Therapeut in Wirklichkeit ist.

Mal ein Beispiel, nehmen wir an, ich erzähle in Therapie, dass ich Kaninchen als Haustier liebe und erfahre, dass mein Therapeut Jäger ist, dann wäre das für mich echt schwierig auszuhalten.
Zuletzt geändert von Baerchen am Mo., 06.02.2017, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Tristezza
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:20

Warum sollst du denn keine Schwächen wahrnehmen können? Das ist doch ganz einfach, das kann doch wohl fast jeder Mensch ... gerade Menschen mit deiner sagen wir mal "Problematik". Und als Analytiker sollte dein Therapeut damit tatsächlich so umgehen, wie du es dir wünschst: Deine Wahrnehmung annehmen, ohne sauer zu sein, und dann darüber sprechen, was das mit dir zu tun hat.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:22

Sprachlos. hat geschrieben:Du bist nicht der einzige Patient, der Schwächen beim Therapeuten wahrnimmt. Wahrscheinlich geht das jedem so. Es gibt keinen perfekten Menschen. Aber wahrscheinlich haben die meisten anderen nicht so ein Problem damit, Schwächen beim anderen zu sehen und einfach zu akzeptieren. Ich finde das menschlich und sympathisch, wenn mein Gegenüber auch seine kleinen Macken hat.
ja genau, und ich will nur, dass er einsehen kann, dass ich das wahrnehmen kann.

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candle.
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:23

Baerchen hat geschrieben: ja genau, und ich will nur, dass er einsehen kann, dass ich das wahrnehmen kann.
Wozu?

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Schneerose
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:23

Hallo Bärchen,

weißt du, im Grunde kannst nur du selber wissen, wie deine Therapie wirklich läuft, du und dein Therapeut... und Therapie ist immer ein Prozess, also erlaube dir einfach auch, dass du nicht perfekt sein musst als Patientin, du hast ja einen Grund warum du dort bist. Und wenn dein Therapeut dich fast 300 Stunden behalten hat, dann bist du ihm wichtig und sicher kein "Therapiemonster".

Ich habe auch Jahre gegen Psychotherapie gekämpft, was hab ich Therapeuten alles an den Kopf geworfen, und meinem ersten Th. hab ich einfach nicht vertraut, obwohl er alles tat für mich... er wäre nicht der Typ gewesen, der mir zughört hätte, diese Therapie ist auch gescheitert...
es dauerte Jahre, und ich denke auch es ist ein bißchen auch "göttliche Führung", dass man an den richtigen kommt, der offen ist, für das was man wirklich braucht.

Ich fühlte mich dem ersten auch sehr überlegen... bei meinem jetztigen hab ich das auch versucht... das ist ganz klar mein kranker Anteil - in meinem Fall ein Täteranteil... und es gab viele Kämpfe zwischen dem Th. und mir, ich hab ihn respektlos behandelt, und er hat mich der Therapie verwiesen und mir gesagt ich solle mir einen anderen suchen... es hat viele Monatge und Tränen gekostet, aber ich war im nicht egal und er mir nicht, und so haben wir ins richtig zusammen gerauft, pflegen wir gemeinsam dieses hohe Gesprächsniveau, und ich heile daran, ich bin ihm unglaublich dankbar dafür, und mein Respekt vor ihm wächst immer mehr und umso besser wird unser Umgang miteiannder...

genau das heilt mich...

Bärchen, ich denke, dass dein Umgangston mit dem Th. noch sehr rupig ist, vielleicht ist dein Weg auch nun nach dieser Th. wirklich zu einem anderen, es heißt ja nicht, dass du bei ihm bleiben musst... nur ist es auch so, dass du am Weg auch dich verändern musst, da sonst dein Muster ewig gleich bleibt.
Aber eines ist wichtig, auch ich hab dieses rupige Verhalten an den Tag gelegt, gerade gegenüber Psychotherapie und ganz besonders hier in diesem Forum,
aber heilen tut das nur mit einem Therapeuten der einem abholt und nicht vor den Kopf stosst.

So ein Therapeut ist für mich ein Gottes Geschenk.
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Tristezza
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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:23

Ergänzung zu meinem letzten Post: Wenn er damit nicht umgehen kann, taugt er nicht als Analytiker, dann tret ihn in die Tonne ...
Zuletzt geändert von Tristezza am Mo., 06.02.2017, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Mo., 06.02.2017, 18:24

Tristezza hat geschrieben:Warum sollst du denn keine Schwächen wahrnehmen können? Das ist doch ganz einfach, das kann doch wohl fast jeder Mensch ... gerade Menschen mit deiner sagen wir mal "Problematik". Und als Analytiker sollte dein Therapeut damit tatsächlich so umgehen, wie du es dir wünschst: Deine Wahrnehmung annehmen, ohne sauer zu sein, und dann darüber sprechen, was das mit dir zu tun hat.
genau, danach sehne ich mich.

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