Lebenssinnkrise

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Reini42
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Beitrag Mi., 05.12.2018, 18:01

Ich beginne mich ebenso zu fragen ob eine Therapeutin vielleicht besser wäre als ein Therapeut, gerade in Hinblick auf meine Angst vor Frauen?

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Eremit
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Beitrag Do., 06.12.2018, 19:05

Reini42 hat geschrieben:Damit will ich sagen dass das Leben vielleicht mehr Unglück als Glück ist.
Stimmt. Das Leben besteht primär aus Problemen und Leid. Was einen ja auch dazu antreibt, die Probleme zu lösen, um das Leid zu lindern.
Reini42 hat geschrieben:Ich beginne mich ebenso zu fragen ob eine Therapeutin vielleicht besser wäre als ein Therapeut, gerade in Hinblick auf meine Angst vor Frauen?
Kann ein Vorteil sein, allerdings auch ein Nachteil. Wobei eine professionelle Therapeutin gar nicht als Frau vor Dir sitzen würde, sie wäre im Rahmen der Therapie quasi geschlechtslos, als Frau gar nicht greifbar.

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Reini42
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Beitrag Do., 06.12.2018, 19:51

Es ist alles so abgef…t. Nächste Woche hab ich Geburtstag. Meine letzten Geburtstage, vielleicht ab 30 aufwärts, k.a., hab ich alle ignoriert nach dem Motto ich bin so alt wie ich mich fühle, die Zahl am Papier sagt nichts aus. Auf FB bekomme ich ständig Werbung eines Atlus USA, irgendwelches Tanzprogramm (?) wohl für Kids, animiert mit coolen Zeichentrickfiguren, ach die sind so fesch. Dann irgendwo eine Tanzaufführung einer High School. Und ich dachte mir: Warum können wir Ältere nicht so unbeschwert sein?! Ja, ich weiß, die Wahrnehmung der Kids ist noch sehr eingeschränkt auch wenn sie in vielen Bereichen mehr wissen als wir.. aber sie können noch cool sein.

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Reini42
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Beitrag Fr., 07.12.2018, 09:47

Tag 9.

Heute Nacht ins Bett gemacht. Das letzte und gleichzeitig erste Bettnässen liegt zwei Wochen zurück. Geträumt habe ich nichts. Es war aber nicht viel, und es stank nicht nach Urin so dass ich mich frage ob das überhaupt Bettnässen oder eine Art feuchter Traum war. Die letzte, sagen wir sexuelle Fantasie liegt Wochen zurück. Es war aber auch nicht klebrig wie bei den feuchten Träumen früher die ich mal ab und zu hatte. Alles in allem unangenehm.

Manches an mir möchte ich verändern. Und manches muss ich verändern, ich spüre es dass ich es sollte, aber ich möchte es nicht. Aber wenn ich gefragt was ich verändern möchte oder glaube zu müssen, dann weiß ich es nicht. Vielleicht sollte ich mich mehr auf die ersten Schritte konzentrieren, die sind konkret, und weniger auf ein abstraktes Endergebnis?

Immer wieder fiel hier das Thema Mobbing. Ich dachte mir heute, inwieweit ich das Mobbing mir gegenüber selber mit provoziert habe? Man kennt dieses, vielleicht schon klischeehafte dass man sich selbst zum Opfer mache. Ich gehe weiter und überlege inwieweit ich verhaltensauffällig um nicht zu sagen verhaltensgestört war und damit, unbewusst für alle, ein bestimmtes Verhalten mir gegenüber zumindest mit provoziert habe. Falsche Signale gesendet, ins Rollen gebracht usw. In der Pubertät hab ich Sachen gemacht, die wären aber hundert pro für den Psychologen gewesen. Die waren zwar pfui aber nicht böse gemeint. Ich hatte Probleme. Die habe ich dann später hinter mir gelassen, sie begraben. Bin dem Gott sei Dank entwachsen. Dachte ich. Irgendwelche Kausalitäten, Folgeerscheinungen, sind sicher geblieben die dann immer irgendwo im Verborgenen gewirkt haben. Die vielleicht nicht nur meine Ängste und Komplexe genährt haben sondern mich weiterhin verhaltensauffällig oder seltsam haben wirken lassen.

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Eremit
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Beitrag Fr., 07.12.2018, 10:03

Für Bettnässen – davon war ich früher übrigens auch selbst betroffen – kann es verschiedene Gründe geben. Zum Beispiel Bettnässen als Akt der Rebellion ("Meine Blase gehört mir! Die kannst Du nicht kontrollieren!"). Kommt vor, wenn man ständig unterdrückt wird und sich nicht anders behaupten kann. Ein weiterer ist Bettnässen als Akt des Selbsterwärmens, weil man von außen keine emotionale Wärme bekommt. Man schafft sich durch das Einnässen quasi seine eigene Gebärmutter, warm und feucht.
Reini42 hat geschrieben:Immer wieder fiel hier das Thema Mobbing. Ich dachte mir heute, inwieweit ich das Mobbing mir gegenüber selber mit provoziert habe?
Die Frage dabei ist, was man als Provokation gelten lässt. Wenn man z.B. sich nicht zu wehren oder an die jeweiligen Verhältnisse anzupassen als Provokation gelten lässt, kann man jedes Opfer als provozierendes Opfer ansehen. Letztendlich ist es ja immer eine Sache der Anpassung – je flexibler man ist, desto besser kommt man durch das Leben.

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Reini42
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Beitrag Fr., 07.12.2018, 10:45

Ich meinte auch, dass ich Handlungen verübte weil ich ein Trottel war und nicht richtig erzogen und geleitet wurde. Die dann als Folge dieses Mobbing mir gegenüber hatten. Oder anders gesagt: Diese Handlungen waren das Resultat eines psychischen oder seelischen Problems was dann auch das Mobbing (mit) provoziert hat. Vielleicht waren die anderen Kinder doch nicht so böse. Sondern sie hatten einen Freak vor sich und sie wussten nicht wie sie damit umgehen sollen. Instinktiv haben sie dann ausgegrenzt. Versagt hatten die Erwachsenen, allen voran die Eltern und die Lehrer. Die Eltern weil sie es nicht besser wussten. Sie hätten es wissen sollen, taten es aber nicht. Und die Lehrer die mich aufgaben ohne sich überhaupt um mich bemüht zu haben. Als das eine Mädchen Geburtstag feierte und für jedes Kind einen Teller und Becher brachte, nur nicht für mich, und die Lehrerin mich aufforderte die Klasse zu verlassen und draußen zu warten bis die Stunde vorbei ist. Ich an ihrer Stelle hätte auf mein Stück Torte verzichtet wenn schon, aber gut. Oder der Klassenvorstand der mich Monster nannte weil ich Monate lang die Schule schwänzte, meine Mama weinte, so wie üblich wenn jemand Probleme hatte, immer sie und nur sie war die Leidtragende, und niemand fragte warum ich überhaupt die Schule schwänzte. Die hatten versagt. Die Kinds konnten und mussten es nicht besser wissen. Hm, ja.


Eremit
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Beitrag Fr., 07.12.2018, 11:12

Man kann es auch so sehen, dass niemand versagt hat, sondern eben manchmal einfach schlimme Dinge passieren und niemand wirklich Schuld hat. Wem soll man denn letztendlich die Schuld geben? Den Eltern, dass diese wenig bis gar nichts über Psychologie wissen? Den Lehrern, weil sie sich nicht in die Konflikte der Schüler einmischen (was letztendlich das Beste in so einer Situation ist, weil Interventionen alles immer noch viel schlimmer machen)? Der Natur oder Gott, weil der Mensch nunmal so ist, wie er ist? Am Ende hat man nichts von all der Grübelei. Das Beste ist, in der Gegenwart zu leben und zu erkennen: Es ist vorbei.

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Beitrag Fr., 07.12.2018, 11:38

Ja, es ist vorbei. Und ich bin auch nicht mehr der Mensch von anno damals. Ich fragte mich nur wie weit das alles meine Entwicklung beeinflusst hatte und noch beeinflusst, und dass ich vielleicht noch einmal all das aufarbeiten muss um mich endgültig davon zu lösen. Wenn etwa als ich ca. 13 war meine Mutter einen schweren Arbeitsunfall hatte, beinah verstarb, ihr Arbeitsplatz war eine Straße weiter, jedenfalls kam eine Kollegin um halt die Familie, also mich und den Stiefvater zu informieren, und mich ließ es kalt, ich nahm es zur Kenntnis, schloss die Tür und ging weiter masturbieren, das war mir wichtiger. Und da soll ich mich wundern dass ich gemobbt wurde? Aber ich war ein Opfer, ich brauchte Hilfe und bekam sie nicht.

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tief_unten
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Beitrag Fr., 07.12.2018, 11:46

Ich las nicht alles, aber mir geht es ähnlich. Ich habe 10 Jahre vergeudet, u. es fiehl mir gar nicht auf. Ich hätte sehr viel in dieser Zeit tun können, ich stehe sozusagen an demselben Punkt wie vor 10 Jahren, nur dass ich auch 10 Jahre älter geworden bin, u. begreifen kann ich es nicht. Seit geraumer Zeit frisst mich dieses schlechte Gewissen auf, Schlafprobleme, Grübeleien, ich habe momentan auch keine Gegenwart, alles kommt mir so vor, als wäre es gestern geschehen, aber es ist Jahre her.

10 Jahre - Ignorieren. Gar nicht wissen was man will oder wer man ist. ich hatte kein bedürfnis, dass ich mir vlt. Hilfe hole, mir ist der Zustand gar nicht aufgefallen.

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Reini42
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Beitrag Fr., 07.12.2018, 12:09

Hi, Sankt Pöltener.

Ich dachte mir jetzt, dass ich mich immer um meine Eltern gekümmert habe. Schon als Kind. Und nun hab ich das Gefühl versagt zu haben, einmal weil ich mir ein besseres Leben nicht schaffen konnte, und dann weil ich auch ihnen kein besseres Leben schaffen konnte. Aber ich muss lernen nach vorne zu schauen.

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Beitrag Fr., 07.12.2018, 12:31

es bringt alles nix.

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Beitrag Sa., 08.12.2018, 12:27

Kopf hoch ;)

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Beitrag Sa., 08.12.2018, 12:28

Früher hab ich mein Alter ignoriert. Ich war so alt wie ich mich fühlte, die Zahlen am Dokument waren zur Zahlen, Ziffern. Heute scheine ich mich besser zu fühlen wenn ich mich älter mache, 1-2 Jahre draufsetze. Als ich würde ich jetzt damit diesen Kreis durchbrechen, die Frage mit dem Alter, dem Leben, der Zeit.


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Beitrag Mo., 10.12.2018, 00:06

Hallo


ich wollte mal fragen ist bei Depressiven Verhalten gut oder schlecht wenn einem manchmal die Tränen kommen ? Ich bin meistens froh denn ich habe Angst das ich innerlich abgestumpft bin. Was meint ihr ? Das Medikament Laif lässt mich nur besser schlafen. Und macht ein kleines bisschen ausgegelichener. Aber wie Chemie ist es nicht.

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Reini42
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 13:18

Tag 12.

Die Woche hab ich einen ersten Termin bei einem Therapeuten, außerhalb dem vom Wiener Kriseninterventionszentrum.

Mal sehen wie sich das entwickeln wird. Ich hab nur ein Problem: Weil arbeitssuchend stehe ich finanziell nicht besonders gut da. Zumindest wird der Therapeut einen Rat haben müssen und was ich weiter machen kann.

Ich denke auch dass meine Depri keine klassische Depri ist, sondern Resultat einer anderen sagen wir psychischen Auffälligkeit. In mir prallen zwei Naturen aufeinander, die diesseitige, reale, und die jenseitige, phantastische, mein reales Selbstbild einerseits und mein Selbstbild meiner Phantasie und Tagräumerei andererseits. Ich will jetzt keine Diagnose stellen, das kann ich auch nicht, aber vielleicht neige ich in die Richtung schizoide Persönlichkeitsstörung u.Ä.

Ich bin aufgeregt, zittere, bin angespannt. Mir ist übel. Scheizze!

Ich hatte mich immer wieder gefragt ob mir dieses Forum eine Hilfe oder es mich noch mehr runter zieht. Jedenfalls scheine ich der Ursache meiner Probleme näher zu kommen. Hoffentlich gibt es auch eine Lösung dafür.

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