25min Sitzung statt 50min sinnvoll?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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Mia Wallace
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Beitrag Di., 23.06.2015, 20:48

leberblümchen hat geschrieben:Ich denke, das hat dann halt mehr so den Charakter einer Besprechung, oder?
weiß nicht.
würd ich jetzt mal nicht als Besprechung abwerten wollen.
Die 50Minuten sind ja auch eine willkürlich Zeitfestlegung.

Bei meiner ambulanten Therapeutin dauerten die Termine 75 Minuten.

Hat wahrscheinlich alles seine Vor- und Nachteile.

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Mia Wallace
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Beitrag Di., 23.06.2015, 20:52

p.s. ich hatte in der KLinik ein paar mal 25minütige Vertretungseinzel bei einem unglaublich guten Therapeuten, die als extrem dicht, tiefgehend und weiterbringen empfand.
Kann auch in 25 Minuten gehen.


leberblümchen
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Beitrag Di., 23.06.2015, 20:55

Wieso Abwertung?
Du hast ja gesagt: Der Witz ist, dass der Patient schneller zum Punkt kommt, dass die Stunden (die dann keine Stunden mehr sind) effektiv genutzt werden und kein Leerlauf entstehen kann. So sehe ich das bei einer Besprechung: Man hat ein Thema, das man kurz und knackig bespricht, und dann steht man auf und geht. Die 25 Minuten sind dabei nicht weniger willkürlich als andere Einheiten, aber es ist offensichtlich, dass der Druck, der auf beiden lastet, die Zeit effektiv zu nutzen, größer ist als bei längeren Stunden. Zeit, um nach innen zu gucken, bleibt da ganz sicher nicht. Vielleicht ist das der Grund, weswegen einige Therapeuten eine VT nicht als Psychotherapie betrachten.

Klar: Je weniger Zeit, desto besser MUSS der Therapeut sein, wenn es funktionieren soll. Das gilt für Tiefenpsychologen, die keine Analysen machen, ebenso. Die haben viel mehr Stress als die Analytiker (denke ich mir nicht aus, sondern habe ich oft gelesen). Das einzige Problem ist nur: WENN der 25-Minuten-Therapeut KEIN guter ist, hat der Patient ein Problem.

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Mia Wallace
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Beitrag Di., 23.06.2015, 21:21

leberblümchen hat geschrieben:Das einzige Problem ist nur: WENN der 25-Minuten-Therapeut KEIN guter ist, hat der Patient ein Problem.

das hat er aber auch, wenn er 50 Minuten bei dem Therapeuten sitzt.

Hinzu kommt, dass natürlich auch der Faktor Patient eine Rolle spielt.
Wer sich gar nicht einlassen kann oder will (oder beides) wird sich auch in 50 Minuten und auch in 75 Minuten nicht einlassen.
Wer es kann und will, kann es auch in 25 Minuten schaffen.

Womit ich natürlich nicht sagen will, dass jemand, der sich in 25 Minuten nicht einlassen kann, jemand ist, der sich gar nicht einlassen kann und /oder will.

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Mia Wallace
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Beitrag Di., 23.06.2015, 21:23

leberblümchen hat geschrieben:Du hast ja gesagt: Der Witz ist, dass der Patient schneller zum Punkt kommt, dass die Stunden (die dann keine Stunden mehr sind) effektiv genutzt werden und kein Leerlauf entstehen kann.
ich hab nur die Erfahrung meiner Freundin berichtet.
Keine Ahnung, ob das nun "der Witz" ist

über eine Therapiestunde zu sagen, sie habe eher den Charakter einer Besprechung hat in meiner Wahrnehmung schon einen abwertenden Beigeschmack.

Immerhin gibt es auch 50 minütige Besprechungen

Sind deshalb Deine 50Minuten Sitzungen Besprechungen im Vergleich zu meinen 75minütigen??

Ups, es gibt ja auch 75 minütige Besprechungen


leberblümchen
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Beitrag Di., 23.06.2015, 21:29

Wer es kann und will, kann es auch in 25 Minuten schaffen.
Meine eigene Vorstelllung von Therapie ist halt TOTAL anders.

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Mia Wallace
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Beitrag Di., 23.06.2015, 21:35

Hope° hat geschrieben:Mhh,
Ich bin derzeit in einer Klinik und dort haben wir für mich entschieden, dass 25min. Sitzungen stattfinden. Hat bei mir den Hintergrund, dass ich zu stark dissoziiere und 50min.schlicht zu lang und zu anstrengend sind.

soweit ich weiß ist das auch in der tiefenpsychologischen Traumatherapie Standard


Hope°
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Beitrag Di., 23.06.2015, 22:05

Möglich Mia,
Sie arbeiten hier zumindest mit beiden Therapieformen.

Zum Thema Zeitdruck kann ich sagen, dass mir in jeder Sitzung das Gefühl vermittelt wird, alle Zeit der Welt zu haben. Ich bin völlig entspannt ob der Gewissheit, dass es nur kurz ist. Liegt aber wohl auch an der Thematik. Traumaarbeit ist zumindest für mich irre anstrengend.

Ich stelle bei mir bisher fest, dass es mir nach ca. 20min.reicht. Bisher war ich immer diejenige, welche die Sitzung beendete.

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Miesel
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Beitrag Mi., 24.06.2015, 17:46

Mir reichen eigentlich oft schon die 50 Minuten nicht (okay, ich bekomme eh immer 60 Minuten), auf 25 Minuten würde ich mich ambulant gar nicht einlassen.

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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 24.06.2015, 20:25

Hope° hat geschrieben:Zum Thema Zeitdruck kann ich sagen, dass mir in jeder Sitzung das Gefühl vermittelt wird, alle Zeit der Welt zu haben. Ich bin völlig entspannt ob der Gewissheit, dass es nur kurz ist. Liegt aber wohl auch an der Thematik. Traumaarbeit ist zumindest für mich irre anstrengend..
Für mich waren damals diese Vertretungsstunden gefühlt genauso "lang" wie eine 50minütige Sitzung.
Es ist emotional ganz viel passiert. Viel mehr als in mancher langen Sitzung.
Und auch ich hatte das Gefühl ganz viel Zeit zum in mich hineinspüren zu haben.

Ob der Therapeut wirklich "objektiv" so gut war, weiß ich gar nicht @Leberblümchen. Ich fand ich ihn einfach gut, weil in diesen Sitzungen so immens viel passiert ist. Andere haben sich eher über ich beschwert.

Ich glaube, es ist gut, sich nicht an der Zeit festzubeißen.
In manchen Situationen kann eine lange Sitzung wichtig, vielleicht sogar notwendig sein.
In manchen Situationen kann aber eben auch eine 25 min Sitzung sinnvoll sein.

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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 24.06.2015, 20:29

Miesel hat geschrieben:Mir reichen eigentlich oft schon die 50 Minuten nicht.

wann reichen sie dir nicht?

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Miesel
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Beitrag Do., 25.06.2015, 06:51

Mia Wallace hat geschrieben:
Miesel hat geschrieben:Mir reichen eigentlich oft schon die 50 Minuten nicht.

wann reichen sie dir nicht?
Ich habe oft mehrere Themen am Start, die irgendwie miteinander verknüpft sind und mir fällt es manchmal sehr schwer, das alles in 50 Minuten so unterzubringen, dass ich am Ende dann erstmal mit dem Ergebnis zufrieden bin.

Wenn ich aus der Stunde rausgehe und das Gefühl habe, dass ich nicht alles, was mir gerade wichtig ist, ausreichend besprechen konnte, dann ist das sehr unbefriedigend und manches bleibt dann unerledigt, weil 14 Tage später etwas anderes wichtiger ist und dann das alte Thema auf Eis liegt.

Manchmal ist auch nach kürzerer Zeit alles besprochen und danach plaudern wir nur. Das sind die besten Stunden, aber ich bekomme meine Themen halt nicht immer so in 50 Minuten unter, so dass wir am Ende zu einem schönen Abschluss kommen.

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