25min Sitzung statt 50min sinnvoll?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.

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Jonas5000
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25min Sitzung statt 50min sinnvoll?

Beitrag Mo., 22.06.2015, 13:23

Hat jemand Erfahrung mit der Teilung von Sitzungen von 50min auf 25min?
Ich hatte jetzt 3 Probesitzungen bei einem Therapeut (VT), der das so macht. Warum, hat er nicht gesagt. Nur, dass er das halt gerne dreht. Statt 25x 50min macht er 50x 25min.

Ich muss mir noch Gedanken dazu machen, wie ich das finde, glaube aber eher negativ.
Ich finde 50min vergehen manchmal schon wie im Flug wenn man tief im Thema ist.
Darum hat mein alter Therapeut oft Doppelstunden mit mir gemacht.

Nun wäre es also hier genau das Gegenteil. Und da ich oft unpünktlich bin fallen 5-10min schon stark ins Gewicht :-/

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ENA
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 13:33

Ich weiß jetzt nicht, ob das rechtlich geht bzw. wie er das dann abrechnet, aber ich könnte mir vorstellen, dass er sehr übungszentriert arbeitet: Erfragen der Befindlichkeit, Übung vorstellen, kurz üben, mit nach Hause geben...und bei der nächsten Stunde die Nachfrage, wie es lief, neu entwickeln, was Anderes finden, etc. .
Eine Übung an sich könnte schon sein, pünktlich zu sein und Strategien zu entwickeln.
Grundlage von Allem sollte aber sein, ob Du Dir vorstellen kannst, mit ihm zu arbeiten und was das Ziel der Therapie sein soll.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 13:37

Frag ihn doch mal, ob er nicht noch lieber 100x12,5 Minuten machen will. Oder 300x4 Minuten?

Ich habe davon durchaus schon gehört. Für mich wäre das nichts, und ich kann es mir nicht mal praktisch vorstellen. Weil es sich dann eben doch ganz schnell anfühlt wie nichts. Da kommst du doch gar nicht dazu, mal zu schweigen oder mal etwas sacken zu lassen in der Stunde. Achte auf dein Gefühl dabei.

Hat er dir die Begründung genannt? Macht er das bei allen so?

Äh, ach so: Wenn du oft unpünktlich bist, könnten die 25 Minuten tatsächlich einen pädagogischen Effekt haben...

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ENA
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 13:44

leberblümchen hat geschrieben: Da kommst du doch gar nicht dazu, mal zu schweigen oder mal etwas sacken zu lassen in der Stunde.
Ich vermute mal, dass das auch gar nicht das Ziel des Therapeuten ist, sondern eben...übungszentriert.
...oder in die Richtung von lösungsorientierter Kurzzeittherapie? Wobei, ob da die Sitzungen auch so kurz sind? Wenige, ja.

...aber ansonsten denke ich auch: Ansprechen, nachfragen, gucken, ob man damit arbeiten kann, etc. .

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away
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 15:24

Ich weiß, dass das geht. Abrechnungstechnisch. Meine Krankenkasse hatte mal bei einer der Genehmigungen draufgeschrieben, dass die Sitzungen entweder in 50 Min. oder in 25 MIn. Einheiten stattfinden können. Mein Therapeut hat allerdings immer 50 MInuten gemacht. Ich könnte es mir auch schwer vorstellen, würde es aber interessant finden, mit dem Therapeuten durchzusprechen, warum er das so macht und welche "Erfolge" er mit dieser Art kurzer Sitzungen erzielt bzw. erzielen möchte.

Liebe Grüße
away

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Miesel
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 19:20

Das geht durchaus und es gibt auch Gründe, warum das sinnvoll sein kann, aber ein Therapeut, der gleich zu Beginn verkündet, dass er das grundsätzlich gern so macht, hätte mich schnell von hinten gesehen.

Das reicht evtl. um einen erreichten Stand zu erhalten und um längerfristig zu stützen, aber um wirklich sinnvoll etwas zu erarbeiten ist das zu kurz.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 20:13

Ich habe - allerdings von einem Tiefenpsychologen - mal gelesen, dass er Minisitzungen bei Leuten empfiehlt, die extrem narzisstisch sind. Von wegen: "Hier wird nach meiner Pfeife getanzt, ist das klar?!" - das soll verdeutlichen, dass der Therapeut am längeren Hebel sitzt und sich nicht manipulieren lässt - oder so ähnlich.

Mir persönlich wäre da schon der Anfahrtsweg viel zu schade.


Hope°
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 20:27

Mhh,
Ich bin derzeit in einer Klinik und dort haben wir für mich entschieden, dass 25min. Sitzungen stattfinden. Hat bei mir den Hintergrund, dass ich zu stark dissoziiere und 50min.schlicht zu lang und zu anstrengend sind.

Ich muss sagen, für mich eine wirklich super Lösung. Habe also 2x die Woche 25 min.und empfinde dies als sehr effektiv.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 20:41

Aber du hast dann sicher auch keinen großen Anfahrtsweg und bist schon vor Ort, oder? Ich finde, das ist dann noch mal was anderes. Vermutlich hast du auch andere Programmpunkte? Aber ein ambulanter Patient hat therapeutisch halt nur diesen einen Termin in der Woche, und wenn die Therapie was bringen soll, wird der Patient anfangen, sich damit auseinanderzusetzen, Fragen, Wünsche und Frustrationen zu entwickeln. Die haben dann keinen Raum.

25 Minuten (ambulant) hört sich für mich so nach Münzeinwurf an... wie im Solarium.

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ENA
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 21:07

Ich kenne aus Kliniken nur so kurze Einzeltherapiesitzungen. Vermutlich, weil da fast alles auf Gruppentherapien (unterschiedlicher Auslegung) gepolt ist. ...und die gehen dann durchaus 90-210 Minuten.


Hope°
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Beitrag Mo., 22.06.2015, 21:54

Ja, stimmt natürlich. Einen langen Anfahrtsweg habe ich natürlich nicht...

Leberblümchen in der VT arbeitet man ja meist nicht mit Phantasien, Frustrationen etc.sondern sehr zielgerichtet.
Eine Anslyse oder TfP in 25 min.wäre auch für mich undenkbar.


leberblümchen
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Beitrag Di., 23.06.2015, 07:08

Leberblümchen in der VT arbeitet man ja meist nicht mit Phantasien, Frustrationen etc.sondern sehr zielgerichtet.
Ich weiß, aber immer wenn ICH das sage, heißt es, die beiden Therapieformen würden sich ja gar nicht so sehr unterscheiden


Hope°
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Beitrag Di., 23.06.2015, 09:05

.....
Stimmt

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Mia Wallace
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Beitrag Di., 23.06.2015, 20:41

Eine Freundin von mir war in einer Klinik, in der das so gehandhabt wurde (also in den ersten Wochen 2x25 Minuten anstatt 1x50)

Sie meinte, dass sie das zunächst sehr komisch fand, im Verlauf dann aber sogar viel besser als 1x50 Min.
Einfach da sie das Gefühl hatte, in den 25 Min schneller zum Punkt zu kommen, dichter und intensiver zu arbeiten. Nicht so viel Zeit mit Spielchen und Tests verstreichen lassen zu wollen.
Es wurde ihr nach (ich glaube) 2-3 Wochen freigestellt, ob sie lieber 1x 50 Min haben wollte.
Sie wollte bei den 2x25 Min bleiben

das war übrgens eine psychodynamisch/tiefenpsychologisch arbeitende Klinik
Zuletzt geändert von Mia Wallace am Di., 23.06.2015, 20:47, insgesamt 2-mal geändert.


leberblümchen
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Beitrag Di., 23.06.2015, 20:43

Ich denke, das hat dann halt mehr so den Charakter einer Besprechung, oder?

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