Psychotherapie bei DIS

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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stern
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Beitrag So., 28.02.2016, 17:07

nun, hier greift vermutlich auch etwas der Punkt: je mehr Leute gefragt werden, desto mehr Meinungen. Kptbs und PA kann funktionieren, wenn modifiziert wird (auch bei anderen Therapieformen würden die Richtlinien eine Modifikation erfordern. Bei einer PA würde ich es aber ebenfalls als besonders wichtig ansehen)... und hier hätte man dann auch die Möglichkeit der höheren Frequenz. Offiziell ist das auch nicht kontraindiziert, sondern wird manchmal sogar ausdrücklich empfohlen (weil es mehrere Wege gibt). Eine Garantie, dass es funzt hat man nie... und Risiken hat jede Therapie, worüber -eigentlich- auch aufzuklären wäre. Auch kommt der Faktor Therapeut hinzu: Wie sorg- und achtsam und erfahren, etc. ist dieser... also es nutzt auch nichts, wenn zwar eine irgendwie-modifizierte Therapie angeboten, dann aber der Therapeut doch mit den Spezifika einer Störung überfordert ist. Und wie stabil ist der Patient wirklich (bei gleicher Störung können Patienten unterschiedlich stabil sein... manchmal sogar so instabil, dass es keine Basis gibt, vernünftig ambulant arbeiten zu können). Ich denke, bei jedem Patient ist es wichtig, sich so einzustellen, dass es für den Patienten passend ist (egal ob man das Modifikation oder anders nennt... das halte ich vielleicht nicht für die, aber für eine hohe Kunst in der Therapie). Wenn das nicht gelingt, kann es immer happig werden. Und wenn jemand dann auch noch einräumt, dass er gar nicht erst behandelt hätte, wenn die Problematik von Anfang an bewusst gewesen wäre, so empfinde ich persönlich das nicht gerade als hätte man alles im Griff. Will heißen: Ich fürchte, hier muss man jeden Therapeuten und dessen vorgeschlagene Vorgehensweise für sich "beurteilen", ob man das als für sich passend empfindet. Man muss sich ja auch nicht sofort entscheiden, sondern kann Probesitzungen nehmen (wie das während einer lfd. Therapie ist, wäre mit der Kasse evtl. abzustimmen)... aber eine Zweitmeinung dürfte auf jeden Fall drin sein. Dann hättest du noch eine weitere Einschätzung (zu viele machen aber sicherlich keinen Sinn... aber vielleicht könntest du dann unbefangener sein, wenn sicher ist, dass die beiden sich nicht kennenlernen werden, weil du dort den Namen nicht offenbarst).
Liebe Grüße
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Möbius
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Beitrag So., 28.02.2016, 17:18

Ich schließe mich der schon geäusserten Meinung an, so offen wie möglich mit dem oder den neuen Therapeuten umzugehen. Das ist keine Frage von Vertrauen - obschon man das landläufig gerne durcheinanderbringt. Es ist eine Frage, die in einem simplen rationalen Kalkül beantwortet werden kann:

Das Maß an Hilfe, daß Dir zuteil werden kann, wird von vorneherein beschränkt durch das Maß an Offenheit, das Du diesen Leuten gegenüber aufbringen kannst: Psychotherapeuten, Psychiater, Ärzte - all jene Berufe, die es mit Menschen in Krisensituationen zu tun haben, sind es gewohnt, von ihren Klienten beschummelt zu werden. Auch mein ehemaliger Beruf war ein solcher Beruf gewesen. Man lernt schnell als junger Anwalt, daß das, was einem die allermeisten Mandanten erzählen, bestenfalls die halbe Wahrheit ist (wenn überhaupt so viel an Wahrheit). Je berufserfahrener man wird, um so besser kennt man seine Pappenheimer und die üblichen Stories und Tricks.

Solche Berufsträger sind also schwer zu beschummeln, berumpsen usw.

Auch was in Deiner aktuellen Therapie nach Deiner Meinung oder "Wahrnehmung" oder wie auch immer ... was eben "danebenläuft", solltest Du, wenn das zur Sprache kommt, offen aussprechen. Es ist doch schließlich nicht so, daß Du den totalen Zoff mit Deiner aktuellen Therapeutin hast und überhaupt nichts für Dich und für Euch erreicht worden wäre in den 2 Jahren - zumindest verstehe ich Dich so. Therapeutische Beziehungen sind immer heikel, können sich immer in die falsche Richtung entwickeln und sind dann nur schwer wieder auf ein gutes Gleis zu bringen, und bei DIS gibt es ja genau genommen mehrere solcher Beziehungen. Das soetwas sehr schwierig und mit großem "Ausfallrisiko" behaftet ist, wird man doch auch in diesem Traumazentrum wissen.

Deswegen halte ich es auch für keineswegs schädlich, wenn Deine aktuelle Therapeutin und der Arzt in diesem Zentrum, mit dem Du das Gespräch führen sollst, miteinander bekannt sind. Das kann u.U. sogar später genutzt werden. Da hat aber jeder wohl so seinen eigenen Stil. Der eine legt großen Wert auf ein "Konzil" mit dem Vorgänger, der andere will davon nix wissen. Beides hat gute Gründe und Gegengründe, und es ist auch eine Frage des Einzelfalles.

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Candykills
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Beitrag So., 28.02.2016, 17:34

Hallo Widow

Ja, ich bin sehr verwirrt. Vieles davon sagte sie R. einem Anteil von uns, der letzten Donnerstag in der Therapie war. Dem sagte sie, dass die Therapie stagniert, weil ich nichts täte. Sie hat mit mir bisher nie sowas angesprochen, das kam das erste Mal gegenüber Robin, mit dem sie sowieso viel über mich zu sprechen scheint und offen darlegt, was sie über mich denkt. Die Gegenübertragung ist nur eine Mutmaßung, weil ich mit ihr Donnerstag Abend noch telefonierte und sie nochmal ausdrücklich sagte, dass ich einkaufen gehen und mich das Wochenende bitte gut versorgen solle.
R. und ich arbeiten immer besser zusammen, was auch Therapieziel war seit Weihnachten und ich demnach auch umgesetzt habe. Zu R. sagte sie aber wie gesagt, dass die Therapie wegen mir stagniere.

Die Liste wird immer länger, weil ich all das von R. lese, was er für mich niederschrieb von der letzten Therapiestunde und ich immer mehr Fragezeichen im Kopf habe, warum sie mir gegenüber so intransparent ist. Sie sagt ihm anderes wie mir. Redet mit ihm viel offener und behandelt mich wie ein Kind. Wahrscheinlich bin ich in vielem auch kindlich und ich denke auch, dass sie es grundsätzlich gut mit mir meint, aber wie schon ein anderer User hier im Forum schrieb, ist das eine Art ausspielen von R. gegen mich. Ich weiß langsam nicht mehr was ich glauben soll und wo sie überhaupt noch steht. Ob sie mir gut will, mich loswerden will. Ich versuche zu verstehen was da los ist, warum sie sich ihm gegenüber so äußert, aber selbst keine Fehler und Versäumnisse einräumt bspw, dass sie nie versucht hat herauszufinden, warum ich manche Dinge nicht auf die Reihe bekomme, welche Wiederstände vielleicht da sind. Auch, dass sie sagt mit ihm könne man arbeiten und mit mir halt nicht und ich müsste was tun, hätte ja auch alle Möglichkeit weiterhin, wenn auch einwöchig. Ich fühle mich einfach völlig überrumpelt. Es wurde schon öfters bei Krisen von anderen Usern gesagt, dass sie den Eindruck haben, dass sie schlichtweg überfordert ist, das ist also nichts neues. Ich habe sie das auch schon mal direkt gefragt, woraufhin sie nichts sagte. Sie sagte auch zu R. nichts diesbezüglich, sie schwieg wohl einfach nur, als er meinte, dass das aber nicht nur an mir liegen könne, sondern auch an ihr liegen müsse. Und auf Grund meiner chronischen Suizidalität will sie nur noch Stabilisierend mit mir arbeiten, sagte sie ihm auch.
Und normalerweise bin ich dann der, der sich auch diesen Schuldschuh anzieht und wieder in totale Selbstabwertung verfällt, warum das jetzt anders ist, weiß ich nicht, aber ich hab das Gefühl aufzuwachen. Vielleicht verrenne ich mich aber auch nur wieder in irgendeinen Wahn und du hast recht. Ich kann es nicht unterscheiden. Ich weiß überhaupt nicht mehr was Realität ist und was ich oder wir uns einbilden.

LG
Candy
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Lockenkopf
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Beitrag So., 28.02.2016, 17:49

Muss der Therapeut mit jedem Anteil exakt das gleiche im selben Wortlaut besprechen?
Das stelle ich mir sehr ansträngend vor.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Candykills
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Beitrag So., 28.02.2016, 17:52

Lockenkopf hat geschrieben:Muss der Therapeut mit jedem Anteil exakt das gleiche im selben Wortlaut besprechen?
Das stelle ich mir sehr ansträngend vor.
Nein, natürlich nicht. Aber es ist für mich auch nicht schön, wenn sie solche Dinge über mich bei einem anderen Anteil verbreitet und er selbst sagt "die lullt mich so überzeugend ein, dass ich ihr am Ende bei allem zustimme, auch dabei, dass du nichts getan hast für die Therapie und Schuld bist, dass es nicht vorwärts ging, obwohl ich das eigentlich gar nicht denke".

Sie will, dass wir Kontakt haben und uns austauschen, nur was passiert wenn wir uns austauschen über die Therapie sieht man ja. Es ist einfach verletzend das alles zu lesen, weil auch wenn ich Krisen hier ansprach, sie doch immer gegenüber anderen Therapeuten in Schutz nahm und relativ fehlerfrei darstellte und ich find's unfair ohne mit mir überhaupt je was beredet zu haben plötzlich alles zu ändern und mich vor vollendete Tatsachen zu stellen. Normalerweise spricht man ja ein Problem in der Therapie an und versucht gemeinsam eine Lösung zu finden.
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stern
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Beitrag So., 28.02.2016, 18:04

Candykills hat geschrieben:Die Gegenübertragung ist nur eine Mutmaßung, weil ich mit ihr Donnerstag Abend noch telefonierte und sie nochmal ausdrücklich sagte, dass ich einkaufen gehen und mich das Wochenende bitte gut versorgen solle.
Das wirkt auf mich eher fürsorglich, wenn ein Therapeut den Patienten darauf aufmerksam macht, gut für sich zu sorgen. Wenn ich sowas hören würde, würde ich mich allerdings eher fragen, ob ich recht instabil wahrgenommen werde... denn als ambulanter Patient sollte man im Normalfall unaufgefordert in der Lage sein, für seine Grundbedürfnisse einigermaßen zu sorgen.

Ob R alles so übermittelt, wie sie das wörtlich äußerte, kann ich nicht beurteilen... dass sie gesagt hat, dass man mit dir nicht arbeiten können, klingt jedenfalls nicht sonderlich therapeutisch. Vielleicht übermittelt er manches nicht wörtlich, was leider manchmal auch Inhalte verzerren kann? Was anderes wäre, wenn man z.B. feststellen würde, dass es kooperative und weniger kooperative Anteile gibt. Könnte es sein, dass sie bereits auf zunehmendes Co-Bewusstsein setzt bzw. gesetzt hat... also dass du das auch mitbekommst, wenn sie mit R spricht?
Und auf Grund meiner chronischen Suizidalität will sie nur noch Stabilisierend mit mir arbeiten, sagte sie ihm auch.
Hier könnte man nachfragen, was es an Behandlungsalternativen gäbe... in Kombination mit der Aussage zur Einzelbetreuung und dass du essenstechnisch für dich sorgen sollst, wirkt es meiner unmaßgeblichen Einschätzung so, dass sich dich derzeit sehr instabil einschätzt (und als Behandler trägt sie ja auch eine gewisse Verantwortung... und hat hier vielleicht manche Zweifel. Vielleicht). Nun, im Moment scheint dich das auch mitzunehmen... aber hier wäre vielleicht eine grds. Klärung wichtig, was du eigenverantwortlich schaffst und wo weitergehende Hilfe notwendig ist... aber nicht so weitgehend, dass das untergraben und abgesprochen wird, was du selbstständig schaffen kannst.
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Candykills
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Beitrag So., 28.02.2016, 18:19

Mh nein ,sie weiß, dass wir seltenst über Co-Bewusstsein verfügen. Ich finde es halt auch sehr untherapeutisch mir die Schuld in die Schuhe zu schieben und zu unterstellen, dass man mit mir nicht arbeiten könne. Sie tut ja so, als hätte sich alles nur verschlechtert, wobei sie wohl immer Bezug auf die Uni nimmt, nur weil ich jetzt ein Semester nicht hinging. Mein Mibew hat auch oft nichts zu essen daheim und ist trotzdem fein vom Zustand her. Und ich achte ja darauf eine Mahlzeit am Tag zu essen. Und wenn's nur nen Brot oder eben Linseneintopf ist.
Ohne die Medis wäre dieses Wochenende wohl wirklich in der Klapse geendet, vielleicht setzt sie auch darauf, ich hab eh das Gefühl sie will mich inzwischen mit aller Macht stationär, weil ich mich weigerte von selbst stationär zu gehen. Aber ich bin durch die Medis stabiler, ich bin einigermaßen aus der Übertragung heraus, was geblieben ist, ist dass ich sie als Mensch nach wie vor sehr lieb habe. Aber auch die Übertragung kann nicht mehr als Argument für Änderung herhalten, weil sie damit ja knapp 2 Jahre leben konnte und sie die letzten Wochen ja total nachließ. Es ist ja die letzten Wochen gradezu besser geworden, bis auf die weitere psychotische Episode nach dem Kortison, wo ich nen neuen Käfig für 200 Euro kaufte, die ich nicht habe und dessen kauf ich dann rückwirkend auch absagen musste. Was sie wiederum so auslegt, dass ich auch nicht mit Geld umgehen könnte. Kann ich auch nicht so gut, aber irgendwie schaff ich's ja doch immer und wenn's mit Konserven ist, über die runden zu kommen. Aber ich geh zum Beispiel seit 2 Wochen wieder unter Menschen und das klappt gut. Sie hat ein Problem mit meiner starken sozialen Isolation gehabt, aber jetzt ist's ja besser geworden. Sie ändert alles jetzt, wo es aufwärts geht mit dem Argument es bewege sich nichts. Das macht einfach keinen Sinn für mich.
Aber sie meint auch immer ich schätze meine Lage total falsch ein. Sie sieht meine Lage als ziemlich schlimm an...und meint meine Wahrnehmung ging da weit an der Realität vorbei.
Sie sieht mich höchstens noch in einer Rehawerkstatt.
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Lockenkopf
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Beitrag So., 28.02.2016, 18:21

Candykills hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:Muss der Therapeut mit jedem Anteil exakt das gleiche im selben Wortlaut besprechen?
Das stelle ich mir sehr ansträngend vor.
Nein, natürlich nicht. Aber es ist für mich auch nicht schön, wenn sie solche Dinge über mich bei einem anderen Anteil verbreitet und er selbst sagt "die lullt mich so überzeugend ein, dass ich ihr am Ende bei allem zustimme, auch dabei, dass du nichts getan hast für die Therapie und Schuld bist, dass es nicht vorwärts ging, obwohl ich das eigentlich gar nicht denke".

Sie will, dass wir Kontakt haben und uns austauschen, nur was passiert wenn wir uns austauschen über die Therapie sieht man ja. Es ist einfach verletzend das alles zu lesen, weil auch wenn ich Krisen hier ansprach, sie doch immer gegenüber anderen Therapeuten in Schutz nahm und relativ fehlerfrei darstellte und ich find's unfair ohne mit mir überhaupt je was beredet zu haben plötzlich alles zu ändern und mich vor vollendete Tatsachen zu stellen. Normalerweise spricht man ja ein Problem in der Therapie an und versucht gemeinsam eine Lösung zu finden.
Was heißt, das du eben doch erwartest, das sie mit jedem Anteil alles haarklein separat durchkaut.

Ich glaube, das solltest Du mit einem DISerfahren Psychotherapeuten besprechen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag So., 28.02.2016, 18:24

Nein, nur dass sie mit mir bespricht, wenn sie mit mir ein Problem hat!
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Beitrag So., 28.02.2016, 18:30

Nah ja, ein Semester ausgesetzt. Leben von 1 Mahlzeit am Tag. Geld ausgeben, das nicht existiert und das Gefühl in die Klappse zu gehören. Nach Stabilität und Fortschritt klingt das nicht, sondern nach Dauerkrise.
Und das nach 2 Jahren Psychotherapie.

Hier sind grundlegende therapeutische Änderungen sicherlich notwendig
und auch schon eingeleitet und das ist gut so.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag So., 28.02.2016, 18:34

Candykills hat geschrieben:Nein, nur dass sie mit mir bespricht, wenn sie mit mir ein Problem hat!
Das heißt kontinuierlich mit jedem Anteil ständig im Austausch zu stehen. Kein Anteil sprich oder hört für einen anderen mit. Wenn das richtig sein soll, braucht an deiner DIS nicht geändert werden.
Mit anderen Worten, du brauchst gar keine Psychotherapie.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag So., 28.02.2016, 18:38

Ich hab halt durch die Neuroleptika (Zeldox), was nicht appetitsteigernd ist, kaum hunger. Sie sagt doch selbst, dass es in vielerlei Hinsicht Fortschritte gab. Nur eben in Sachen Uni und soziale Kontakte sehr lange nicht und eben in ihren Augen bei der Arbeit mit den Anteilen. Bei letzterem hat sie absolut Unrecht.

Ich will ja an der DIS was ändern, aber ich kann doch nicht erzwingen, dass andere Anteile mit mir kommunizieren. Wenn sie das nicht wollen, dann wollen sie das einfach nicht. Und wenn ich kein Co-Bewusstsein habe, dann habe ich das leider nicht, ich suche mir das doch nicht aus. Sie wirkt da auch wenig unterstützend. Sie holt weder die Anteile hervor, sie hat sogar mal gesagt "was sollen die Kleinen in der Therapie, ich bin Therapeutin für Erwachsene". Als ich dann das nächste Mal den Satz nochmal ansprach, meinte sie (wie schon mehrmals) sie hätte das nicht gesagt, ich hätte das halluziniert.
Ich bin mir aber absolut sicher, dass sie das gesagt hat, ich hab's doch gehört. Ich bin doch nicht völlig bescheuert.
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Beitrag So., 28.02.2016, 18:44

Mit anderen Worten, Du brauchst einen diserfahren Psychotherapeuten. Und den bekommst Du jetzt hoffentlich in der Ambulanz.
Also komm runter. Es ist alles auf dem Weg.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Candykills
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Beitrag So., 28.02.2016, 18:47

Ich hoff's! Und ja ich versuch's. Danke.
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Beitrag So., 28.02.2016, 19:35

Candykills hat geschrieben:Aber sie meint auch immer ich schätze meine Lage total falsch ein. Sie sieht meine Lage als ziemlich schlimm an...und meint meine Wahrnehmung ging da weit an der Realität vorbei.
Sie sieht mich höchstens noch in einer Rehawerkstatt.
Hm, ich kann deine Lage natürlich am wenigsten einschätzen... aber bei sowas werde ich schon skeptisch. Klar, es ist natürlich nicht ratsam einen Patienten in etwas zu drängen, womit er sich absehbar überfordert... aber einem Patienten anstelle einer Perspektive mitzuteilen, dass er höchstens ein Fall für die Reha-Werkstatt ist, finde ich sehr kritisch.

In der Klinik unterhielt ich mich auch mit einem Mädel, dass lange in der Psychiatrie war (bis zum Rand mit Medis vollgepumpt), der man dort erzählte, dass sie so schnell die Psychiatrie nicht verlassen können wird und auch mit dem Studium wird es nicht mehr werden, usw. Sie meinte dann zu mir, dass sie es schaffte, die Psychiatrie zu verlassen und hier eine stationäre Psychotherapie versuchte, war das beste, was sie tun konnte. Hier hätte man die Medis reduziert (man merkte ihr das jedoch immer noch an)... und das Studium konnte sie auch wieder aufnehmen.

In einer Psychotherapie läuft definitiv etwas schief, wenn einem Patienten mehr Perspektive als nötig genommen wird... das kann ich aber nicht beurteilen, ob das der Fall ist. Wichtig wäre vielleicht eine Klärung, was du an Hilfe benötigst. Je mehr du schreibst, desto mehr wirkt es auf mich ebenso, dass sie deine Lage tatsächlich als sehr schlimm einschätzt. Das kann ihr tatsächlicher und begründeter Eindruck sein... anzunehmen ist jedoch, dass das dann auch in einem verfassten Bericht hervorgeht. Das kann jemanden beeinflussen... die Frage ist, ob man es als Patient darauf anlegen will oder ob es lieber ist, dass sich ein Nachfolger oder beratender Therapeut selbst einen Eindruck verschafft. In der Traumaambulanz wird es sicherlich Erfahrungen mit nicht nur leichten Fällen gäben, was sicherlich auch von Vorteil ist. Sicherlich gibt es auch Fälle, wo als Rechtfertigung für eine stagnierende Behandlung die angeblich schwere Störung des Patienten ins Spiel gebracht wird... das entzieht sich hier natürlich der Beurteilung.
Sie holt weder die Anteile hervor, sie hat sogar mal gesagt "was sollen die Kleinen in der Therapie, ich bin Therapeutin für Erwachsene". Als ich dann das nächste Mal den Satz nochmal ansprach, meinte sie (wie schon mehrmals) sie hätte das nicht gesagt, ich hätte das halluziniert.
Wenn es so gewesen war, so ist das hochgradig unprofessionell. Vielleicht musst du dich auch fragen, inwieweit du ihr noch Vertrauen kannst... hmm.

Ich habe tatsächlich den Verdacht, sie schätzt dich extrem instabil ein... die Aussage spräche in gewisser Weise wieder dafür.

Meine Überlegung war tatsächlich, dass sie etwas darauf setzt, dass es dann zumindest einen Austausch gibt, wenn sie mit einem Anteil spricht. Und Co-Bewusstsein kommt sicherlich auch nicht zugeflogen, sondern daran wäre zu arbeiten... und bei spezifischen Dingen kann es einen Unterschied machen, wie kundig ein Therapeut ist. Und gerade bei komplexeren Geschichten, halte ich es für schwer, wenn das jemand durch etwas Supervision und ein bisschen Literatur bewerkstelligen will. Aber ich weiß nicht, wie vertraut sie mit der Thematik ist. Ich wundere mich z.B., warum sie das nur mit R bespricht und bin daher hier mal insofern bei Lockenkopf: Ein wirklich Dis-erfahrener Therapeut könnte dich vielleicht anders anpacken... bzw. kann vielleicht auch noch ein paar neue Ideen einbringen. Selbst wenn sie nicht überfordert sein sollte, was aus der Ferne tatsächlich kaum abschätzbar ist, so kann ein Wechsel oft neue Impulse bringen. Also auch wenn man zufrieden ist, kann das mitunter Sinn machen.

Du kannst ja erst eine Einschätzung einholen... und dann ganz in Ruhe entscheiden. Also mit dem Einholen von Meinungen ist ja auch noch keine Entscheidung von Tragweite verbunden. Vielleicht bräuchtest du derzeit auch eine Meinung, dass es im Ansatz richtig ist, wie wie sie vorgeht. Denn auch schwer abschätzbar ist, ähnlich wie widow angedeutet hat, inwieweit du dich vielleicht derzeit auch etwas von manchen Themen verwirren lassen lässt und derzeit vielleicht auch übermäßig beängstigt bist, ob sie ich richtig verhält.
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