Lebenssinnkrise

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Reini42
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Beitrag Fr., 30.11.2018, 19:58

Hauptsache du fühlst dich besser, alles andere ist weniger wichtig. Wenn das seelische stimmt, können wir alles ertragen und sind trotzdem glücklich und zufrieden, dankbar für jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Wenn das seelische nicht stimmt, können wir alles haben, Jugend, Kraft, Schönheit, Gesundheit, Geld, und hängen uns trotzdem auf. Das Innere muss passen. Und da möchte ich hin. Ein Rockstar bin ich keiner dass ich mit 27 abtrete (älter bin ich auch noch^^) :-D

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Reini42
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Beitrag Sa., 01.12.2018, 19:45

Tag 3., mal schauen.

Ich möchte wieder rauchen (seit Anfang Juli rauchfrei), das Gehirn will wohl die alte Gewohnheit und Gelassenheit. Aber zu gefährlich, das Rauchen. Ob Lunge, Speiseröhre, Magen, Kehlkopf, Gehirn, überall kann etwas Böses kommen dank Zigaretten.

Heute bin ich gestürzt! Ich hatte für vielleicht eine Sekunde kein Gefühl in beiden Knien. Ich musste eine Sprinklerzentrale kontrollieren, der Kompressor arbeitete extrem laut, plötzlich zischte es als würde etwas knallen oder gar explodieren, ich in Panik sofort hinaus - ich weiß nicht ob ich gestolpert bin, aber ich fiel, und wie gesagt, kein Gefühl in den Knien für etwa eine Sekunde. Dann kam das Gefühl wieder. Ich raffte mich irgendwie auf. Danach wieder alles normal. Obwohl leicht zittrige Knie hab ich immer noch. Ich muss mir das merken und nächste Woche ansprechen bei den Ärzten. Hm ja...

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Reini42
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Beitrag So., 02.12.2018, 19:33

Liebes Flux-Tagebuch :)

Eigentlich wollte ich eigenen Blog für die erste Zeit mit Flux, aber pro Woche kann man hier nur einen oder zwei Threads beginnen...

Tag 4.

Heute war ich genervt. Seit Wochen denke ich nur über mich, wie in einer Endlosstreife ständig eine Eigenanalyse. Ich hatte es satt. Ich wollte wieder wie früher sein, über Gott und die Welt und hunderttausend Sachen nachgrübeln.


Eremit
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Beitrag So., 02.12.2018, 21:58

Grübeln bringt nichts. Ist reine Zeitverschwendung.

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Beitrag Mo., 03.12.2018, 00:52

Hallo zusammen,


also durch die Einnahme von Laif 900 stelle ich fest viel besser wieder schlafen zu können bzw überhaupt mal wieder Schlaf zu finden. Und ich habe den Eindruck man ist etwas ausgegelichener. Nebenwirkungen kann ich bislang keine erkennen.

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Reini42
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Beitrag Mo., 03.12.2018, 12:54

Ich denke, wichtig ist dass es wirkt, und zwar richtig. Eremit hat Recht: Wenn man sich gut fühlt, kann man auch etwas ändern. Wenn man niedergeschlagen ist, so richtig mies, wird man kaum noch die Kraft dazu haben etwas zu ändern, das zu ändern was man ändern müsste.

Gestern hatte sich meine Stimmung gebessert. Die Arbeit und die damit verbundene Bewegung und viel draußen zu sein hat mir offenbar gut getan. Ich war schon knapp davor, mit Gott und der Welt meinen Frieden zu schließen, jetzt rein von meiner Stimmung her. Natürlich waren meine Probleme damit nicht gelöst. Aber es ist ein Unterschied ob man sich gut oder mies fühlt. Überhaupt tut mir Bewegung gut, nur 1. so viel Geld hab ich nicht ständig beim Burgerking oder Lugnercity (die Wiener wissen) rumzulungern oder durch die Stadt zu ziehen, und 2. dann natürlich wie lange hilft dieser Zustand.

Aber heute früh bin ich aufgewacht. Ich habe frei und hab mich aufs Ausschlafen gefreut. Hab auch an die 7 Stunden geschlafen. Jedenfalls, beim Aufwachen kam mir der Gedanke: In einer Woche werde ich 43. Sofort war das Bild von vor 12 Jahren da als mich damals ein Kollege in einer andern Firma einschulte. Der war Mitte 40. Topfit, fitter als ich mit meinen damals 30, fitter als viele 20-Jährige. Aber darum ging es nicht. Ich hatte das Gefühl wie schnell die Zeit verrinnt. Und das machte mich niedergeschlagen.
Zuletzt geändert von Reini42 am Mo., 03.12.2018, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Reini42
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Beitrag Mo., 03.12.2018, 13:01

Mit meiner Mutter wird es nicht besser. Sie kann immer weniger gehen, ihre Beine spüren. Vielleicht auch eine Sache mit den Nerven. Und Stress, unbewusst, und dass der Stress viele Beschwerden verursacht. Ich hatte so etwas am Samstag erlebt als ich in Panik, dass mir da etwas um die Ohren fliegt, stürzte und für kurze Zeit keine Motorik in den Knien hatte - ich fühlte zwar, aber keine Motorik als wäre die Verbindung gekappt. Hat aber nicht lange gedauert, siehe oben.

Ja, und seit Monaten macht meine Mutter täglich ins Bett. Jeden Morgen wacht sie nass auf. So auch heute. Sie machte auch früher ins Bett, aber es gab auch trockene Tage. Der Stiefvater schimpft, er ist nicht ihr Pfleger, ihm reicht es, seine Mama besorgt ihm eine Wohnung in Burgenland. Aber die beiden sind ein Paar. Von Anbeginn konnten sie nicht miteinander und noch weniger voneinander. Der Leidtragende aus dieser Co-Abhängigkeit? war (und bin) vielleicht ich. Beide waren psychisch immer labil, und ja...

Ich soll eine Therapie machen, wird mir gesagt. Mach ich gerne. Sofort. Aber abgesehen von meiner schlechten finanziellen Lage: ich kann eine Therapie nicht bezahlen, kommt mir dann auch die Angst dass ich vielleicht zu viel von einer Therapie erwarte. Therapeuten sind keine Wunderheiler, und nicht wenige von ihnen haben selbst ihr Kreuz zu tragen. Können sie helfen? Und dabei möchte ich mich verändern. Und meine Ängste überwinden, oder zumindest eine Antwort haben wenn es so weit ist, z.B. eines Tages wenn meine Mutter ablebt. Irgendwann wird es passieren. Oder die grauen Haare bei mir mehr werden, das Haar schütterer....

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Beitrag Mo., 03.12.2018, 16:47

Und schon fängt es an.

Heute erfahren: eine Nachbarin ist verstorben. Im Moment sehr hilfreich (Sarkasmus). Sie war eh alt, aber trotzdem. Sie verstarb schon im Sommer. Hatte vor Jahrzehnten einen Schlaganfall und war seitdem geistig ein wenig gestört oder wie man das so sagt. Davor war sie angeblich Schauspielerin. Sie lebte zwar nicht bei uns im Gemeindebau sondern gleich in dem Nebenan, aber eine Zeitlang kurz, so um 2006 herum, hatten wir näheren Kontakt, sie kam täglich zu uns, bettelte um Zigaretten etc. Ich durfte mal 500 Euro zahlen weil sie die Rettung gerufen hatte als ich aus Liebeskummer betrunken war.. Dann brach der Kontakt ab, meine Mutter verstand sich nicht mehr mit ihr. Ich sah sie immer wieder draußen im Park, aber sie war abweisend. Schad. Ich hatte sie an sich lieb. Mich störte sie nicht, und ihre Verrücktheit.

Ruhe in Frieden, P....

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Beitrag Mo., 03.12.2018, 18:16

Offenbar betrete ich einen neuen Lebensabschnitt. Viele werden sagen: Nicht offenbar, sondern sicher. Und wie jedes Mal wenn ich einen neuen Lebensabschnitt betrete, leide ich die Hölle.

Das war so damals mit 12, 13, als die Pubertät kam. Ich weinte bitterlich, meine Welt ging zugrunde. Ich wollte unbedingt weiter Kind bleiben. Dann mit 20, ich ein junger Erwachsener und die Konfrontation mit der Realität. Die bittere Wahrheit dass nicht alles perfekt ist. Die große Liebe und dann bist du nur Luft für sie. Und was mag das Leben noch bringen.

Und so wird es wohl auch jetzt sein. Ein neuer Lebensabschnitt und was mag mir das Leben noch bringen. Bis jetzt hat es mir nicht viel gebracht. Natürlich hab ich viel gelebt und viel gemacht.. aber wo ist das Glück, die Zufriedenheit, die Zuversicht?

Ein kleiner Hoffnungsschimmer, vielleicht: Im Nachhinein war es dann nicht so schlimm, im Gegenteil, es war besser. Nur wird es diesmal auch so sein? Immerhin werden wir älter. Die Mamas und Papas werden älter.


Eremit
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Beitrag Mo., 03.12.2018, 18:23

Reini42 hat geschrieben:Der Leidtragende aus dieser Co-Abhängigkeit? war (und bin) vielleicht ich. Beide waren psychisch immer labil, und ja...
Und Du wohnst noch immer bei ihnen. Warum? Was hast Du davon? Nur Probleme. Es ist höchste Zeit für ein eigenes Domizil!

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Beitrag Mo., 03.12.2018, 19:35

Einsamkeit. Ich habe Angst vor dem Alleinsein. Ich kann nicht loslassen. Ich merke es wenn eine Celebrity stirbt. Natürlich kannte ich sie nicht, schon gar nicht in den USA. Aber ich empfinde es als Verlust. Auch wenn sie mich nicht kannte, nicht einmal wusste dass ich existiere, war sie dennoch ein Teil meines Universums und damit auch Teil meines Wesens. Ich hab immer noch Sachen zu Hause von vor 20-25 Jahren. Nicht dass ich ein Messie bin. Aber bisschen erkenne ich mich etwa in: Auch haben Messies oft das Problem, dass sie sich zwar voller Elan in neue Aufgaben stürzen und viel organisieren aber dann letzten Endes feststellen, dass sie den Aufgaben nicht gewachsen sind. So bleiben viele angefangene Projekte liegen und tragen dazu bei, die Unordnung im Leben zu vergrößern. Oder: Nach außen sind Messies meistens unauffällig. Sie erscheinen oft als offene, optimistische, vielseitige und kreative Menschen, häufig sind sie auch gut gekleidet und gepflegt. (Quelle: Wikipedia)


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Beitrag Mo., 03.12.2018, 19:41

Reini42 hat geschrieben:Einsamkeit. Ich habe Angst vor dem Alleinsein. Ich kann nicht loslassen.
Einsam bist Du doch jetzt auch schon mit Deiner demenzkranken Mutter und dem seltsamen Stiefvater.

Ich glaube, Du belügst Dich nur selbst.

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Reini42
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Beitrag Mo., 03.12.2018, 19:48

Natürlich bin ich jetzt auch einsam. Gerade deswegen kann ich das wenige, was ich habe, nicht loslassen. Denke ich.

Okay: Mehr Gemeinschaft suchen. Ja, hm...


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Beitrag Mo., 03.12.2018, 20:18

Eines habe ich über Einsamkeit gelernt: Die Einsamkeit unter Menschen ist schlimmer als die Einsamkeit, wenn man physisch allein ist.

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Reini42
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Beitrag Mo., 03.12.2018, 20:20

Oje, jetzt hat Eremit etwas losgetreten. Ja, ich bin abhängig von meiner Mutter und meinem Stiefvater. Ich kann nicht mit ihnen, und ich kann noch weniger ohne sie. Derzeit. Es ist nicht so dass sich sie um mich brauche, sondern dass sie einfach da sind. Vielleicht belüge ich mich dass ich ohne sie nicht kann. Aber mir kommt der Gedanke: Selbst wenn ich ausziehen würde, müsste ich ständig an sie denken, mich um sie sorgen.

Ali ich Lehrling war, so an die 18, beklagte ich meine Lage und ein älterer Arbeitskollege um die 40 oder 50 meinte: Ich müsse unbedingt ausziehen, denn meine Eltern seien Vampire, solange ich bei ihnen lebe werde ich nie etwas für mich haben. Kann ich nicht? Will ich nicht? Oder dienen sie mir gar als Vorwand für eine andere Angst? Wow! Ich geh mal 'n Spaziergang machen :lol:

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