Filme gegen / bei Depressionen

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SamuelZ.
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Filme gegen / bei Depressionen

Beitrag Mi., 03.02.2010, 19:01

Hello zusammen,

DIESER THREAD WENDET SICH AUSSCHLIESSLICH UND NUR AN LEUTE MIT DEPRESSIONEN:

Hänge seit geraumer Zeit wieder in einer solchen. Dies ist mir heute, mit etlicher Verspätung, klar geworden.

Nun ja. Lag gerade frierend in meinem Bett, da kam mir die Idee zu diesem Thread. Und schon sitze ich hier. Ist ja schon mal was.

Seit ich denken kann (i.e. seit ich Depressionen habe) helfen mir Filme, um mich seelisch zu entlasten und mich aufzumuntern.

Vielleicht können wir hier in diesem Thread Empfehlungen für Filme austauschen (z.B. über Trailer), die uns in depressiven Phasen wie ein Lichtlein im trüben, graukalten Alltag das Leben etwas leichter gemacht haben. Also, es geht mir hier nicht um Musik- oder Youtube-Videos sondern wirklich um Filme, die unser Leben nachhaltig zum Positiven verändert haben.

Vielleicht könnt ihr auch schreiben, warum dieser Film für euch in einer depressiven Phase etwas besonderes war, wie er auf euch gewirkt hat.
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Ich fang mal an.

Diesen Film hier von Woody Allen kenne ich seit meinem 18. Lebensjahr. Damals lag eine abgewetzte, fast schon schimmelige Video-Kassette in einem Regal meiner kleinen Stadtbücherei mit dem - für eine 18-jährige - wenig attraktiven Titel "Der Stadtneurotiker". Woody Allen kannte ich noch nicht (bis auf "Was Sie schon immer....Sex wissen wollten"- lief damals zu später Stunde im 3. Programm). Damals wusste ich auch noch nichts von Depressionen, geschweige denn, dass ich mal eine Therapie machen würde.

Woody wurde mein guter Freund für viele Jahre. Immer wieder konnte er mich zum Lachen bringen, wenn's mir dreckig ging. Es ist gut möglich, dass er mein erster Therapeut war.

DER STADTNEUROTIKER

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positive Elemente / Bilder, die mir immer noch in Erinnerung sind:
- Küste USA
- die köstliche Hummer-Szene
- wie er mit Annie in ihrem Käfer durch New York düst
- und viele mehr, die ich gar nicht alle aufzählen kann

---> der ganze Film ist positiv!!!

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candle
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 19:15

Hallo SandyP.!

Kürzlich gab es wieder so einen berührenden Film, ich meine mit Meryl Streep. Er scheint zu unbekannt zu sein- finde ihn nicht.

Jedenfalls wurde "Meryl Streep" zu ihrer Mutter gerufen, die sich selber einen Finger abgetrennt hatte.... ein Selbststrafe wegen vermeintlicher Schuld.

Dort wurde ein Familiengeheimnis um den verstorbenem Vater gelüftet.

Und so wie ich es mir lange gewünscht hatte, gab es ein Happy End in dem Film. Das mag ich in der Depression! Bzw. so malte ich mir dann kurzfristig meine schöne Welt.

candle
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Sommer-Stumpenhorst


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Beitrag Mi., 03.02.2010, 19:33

Die fetten Jahre sind vorbei ist ein Film, der für mich das hat, was mich von meinen Depressionen ablenken kann: Action, Witz und keine Minute Langeweile, Top-Soundtrack und mit Burghart Klaußner (brillierte erst jetzt wieder im oscarnominierten "Weißen Band") einen Lieblingsschauspieler. Aber auch Julia Jentsch und Daniel Brühl sind sehr gut.

Trailer
Zuletzt geändert von Gast am Mi., 03.02.2010, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 19:36

Hi candle,
lief der im Fernsehen? Wie alt war der Film ungefähr? Vielleicht findest du da ja einen Anhaltspunkt?
lg sandy
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LITTLE MISS SUNSHINE

ist ein Film, den ich im Jahre 3 BT (before Therapy) gesehen habe und der mich für etwa 4 Tage aus meinem damaligen Depri-Loch herausholen konnte. Ich war einfach so froh und glücklich darüber, dass solche Filme tatsächlich (in den USA) gedreht und finanziell unterstützt werden.

Familien Road-Movie:
- Ein schwuler, suizidaler Bruder wird von der Familie seiner Schwester aufgenommen
- der Sohn ist depressiv, Nietzsche-Fan, und schweigt aus Prinzip
- der Opa ist auf Drogen
- der Vater ist Motivations-Trainer!
- die kleine Tochter, Olive, um die sich eigentlich alles dreht, ist ein quirliges Mädchen mit ganz dicker Brille, die unbedingt einen Schönheitswettbewerb für Teenie-Girls gewinnen will.
- die Mutter ist völlig überfordert mit dieser Familie, hält aber alles irgendwie zusammen

Eines Tages erhält Olive die Zusage an einem Miss-Wettbewerb in Kalifornien teilnehmen zu dürfen. Eigentlich hat keiner in der Familie den Antrieb und die Lust dazu (bis auf den highen Opa), aber nach kurzem Hin und Her setzen sie sich alle in einen klapprigen, gelben VW-Bus und fahren die lange Strecke an die Westküste der USA.

Der Film hat mich auf ganz vielen Ebenen angesprochen und ist total positiv, selbst angesichts des ganzen Leids der Familie.

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Zuletzt geändert von SamuelZ. am Mi., 03.02.2010, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 19:44

Hi Sir,
Die fetten Jahre kenne ich noch nicht. Hat der ein Happy End?

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Dunkle
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 19:47

Oh ja Sandy,

bei Woody Allen finde ich auch immer wieder genau das, über was ich auch in den traurigsten Zeiten noch lachen kann: schwarzer Humor!

Neulich sah ich Woody's neuestes Werk: whatever works
http://www.sonypictures.com/classics/whateverworks/
Große große Empfehlung, denn auch Boris Yelnikoff, zynischer Einwohner von Brooklyn, hat eine depressive Weltsicht, die sich im Laufe des Films zu einer wunderbaren Gelassenheit wandelt...

Ich könnte noch viele andere aufzählen. Dieser eher unbekannte französische Film hat es mir aber besonders angetan:
http://www.digitalvd.de/dvds/56881,Man- ... ieben.html
Auch hier wird unmerklich, mit leisem Humor, Geduld und Feingefühl ein depressiv eingetöntes Leben geändert...herrlich!

Schöner Thread...

Merci

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Messina
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 20:01

Hmmm...ich weiß nicht, ob der Film für andre vielleicht eher runterziehend sein könnte, aber mir zaubert
er immer wieder ein Lächeln auf die Lippen.
Wenns mir also richtig schlecht geht, dann kommt meine Schmusedecke raus, die Kassette wird rausgeholt, ein großer Milchkaffee und was zu naschen...

Und dann kommt "Es begann im September"
http://www.kino.de/kinofilm/es-begann-i ... 55876.html

Hier einmal die Handlung:Der New Yorker Restaurantbesitzer Will Keane lernt die 22-jährige Hutmacherin Charlotte Fielding kennen. Sie feiert in seinem Restaurant Geburtstag, ihre Großmutter ist seit Jahren mit Keane befreundet.

Keane ruft Fielding an und beauftragt sie, einen Hut für seine Begleiterin für eine Gala-Veranstaltung anzufertigen. Fielding soll den fertigen Hut anprobieren, später begleitet sie Keane. Sie und Will werden ein Paar. Nach einigen Tagen sagt Will, die Beziehung habe keine Zukunft. Charlotte bejaht dies und offenbart, sie sei schwer herzkrank und müsse spätestens in einem Jahr sterben.

Will bleibt bei Charlotte, betrügt sie aber während einer Party mit einer anderen Frau. Charlotte ist zuerst wütend, dann verzeiht sie ihm. Ihre Großmutter erzählt ihr, Charlottes Mutter sei einst in Will verliebt gewesen.

Wills Tochter Lisa, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat, taucht plötzlich auf. Sie ist schwanger, was – wie sie sagt – ihren Sinn für Familiäres wecke. Will tut es sehr leid, nichts unternommen zu haben, um sie früher zu treffen. Als Lisa von Charlottes Krankheit hört, bietet sie ihre Hilfe an, einen Chirurg zu finden, der bereit sei, Charlotte zu operieren.

In Cleveland finden sie schließlich einen gewissen Dr. Grandy, der die Operation durchführen könnte. Charlotte ist zuerst wütend, da sie meint, man solle ihr nicht unnötig Hoffnung machen. Schließlich unterschreibt sie aber doch die Einwilligung für die Operation. Wie sich hinterher herausstellt, wäre Will andernfalls sogar bereit gewesen, die Einwilligung zu fälschen.

Am ersten Weihnachtsfeiertag wird sie jedoch plötzlich ohnmächtig, wird vom aus Cleveland per Helikopter herbeigeholten Dr. Grandy operiert, stirbt aber während der Operation.

Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Es_begann_im_September

Ich liebe diesen Film gerade wegen seiner Tragik.
Schon wenn ich das Herbstlaub sehe und Ihre dunklen Rehaugen.

Für mich mein Seelentröster...

LG
Messina
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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candle
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 20:17

Ich finde den Film nicht.

Ich datiere mal in die 90iger Jahre.

candle
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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 20:27

Hallo Dunkle und Messina,
Den neuen Woody wollte ich auch noch sehen, v.a. weil er mal wieder in N.Y. spielt. Ich glaube, bislang hat mich der Hauptdarsteller etwas abgeschreckt (sieht ein bisschen aus wie Woody nach einem Ganzkörper-Lifting )
Französische Filme wirken bei mir grundsetzlich wie ein Anti-Depressivum. Von dem wusste ich noch nichts, danke.
Den Richard Gere Film habe ich auch gesehen. Traurig schön. Da kann man sich so richtig schön hineinfantasieren...
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BE HERE TO LOVE ME: A FILM ABOUT TOWNES VAN ZANDT

ist für mich ein gaaaaaaaaaanz wichtiger Film (biografischer Dokumentarfilm), den ich im Jahre 4 BT für mehrere Monate ungelogen JEDEN Tag 1-3 x angesehen habe.

Der Film gehört auch in die Kategorie "Traurig Schön". Schön sind die wunderbare, tiefsinnige, poetische Musik und die kunstvoll arrangierten Filmszenen. Traurig ist: das Leben von Townes van Zandt. Er starb 1997 im Alter von 54 Jahren, ein von Drogen und Alkohol zugrunde gerichteter Mann.

Inzwischen bin ich aus dem Film und der Musik herausgewachsen, er fasziniert mich als Mensch nicht mehr so.

Aber trotz allem ist der Film einfach WUN-DER-SCHÖN!!! (Ein Gedicht in Musik und Bildern). Auch was für Menschen, die sich für die Hippie-Jahre und /oder Country-Musik interessieren.

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neko
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 20:41

kennt ihr "wie im Himmel"? Kurz zum plot: Stardirigent kriegt herzinfarkt, muss pause von der arbeit machen, kehrt in das kaff zurück, in dem er aufgewachsen ist und als kind übelst geprügelt wurde (sorry, fängt depressiv an, bleibt aber nicht so), kauft in dem kaff die alte schule, heuert als leiter des kirchenchors an, führt dort ganz irre lernmethoden mit rumhüpfen usw. ein und wirbelt das leben aller, die da mitmachen total durcheinander, verliebt sich und nimmt mit dem chor dann an einem wettbewerb teil. klingt so vielleicht ein bisschen dröge, ist aber der nicht nur wegen der überwältigenden musik genial. ist wie so ein psycho-märchen - so nach dem motto, leute fangt an wirklich zu fühlen und das leben wird wunderbar. für mich gerade in finsteren zeiten alles gleichzeitig - ergreifend, erhebend, mut machend...


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Beitrag Mi., 03.02.2010, 22:21

@ Sandy, es gibt 2 verschiedene Versionen des Filmendes. Ja, man könnte es beide Male als Happy End bezeichnen, da die jungen Entführer des Managers, die die Sympathien des Publikums haben, nicht gefaßt werden.

Woody Allens "Matchpoint" fand ich auch sehr gut, ist ja praktisch ein Krimi. Action muß sein!

Wer mal so richtig in Depressionen schwelgen will, dem empfehle ich Haus aus Sand und Nebel - mit tragischem Ende.
Zuletzt geändert von Gast am Mi., 03.02.2010, 22:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Eve...
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 22:24

Aber das Ende von "Wie im Himmel" ...

Ist das wirklich etwas bei Depressionen? (Will nichts verraten.)

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Caramel
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 22:35


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*Norma*
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Beitrag Mi., 03.02.2010, 22:38

einer meiner liebsten filme, der mich schon aus trübsten gedanken gerettet hat: hannah and her sisters von woody allen.

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SamuelZ.
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Beitrag Do., 04.02.2010, 17:33

Hey Norma,

"Hannah und ihre Schwestern" gehört auch zu meinen Woody-Favoriten!!

Kennst du "Ehemänner & Ehefrauen"? Ein sicheres Mittel zur Verbesserung der Befindlichkeit bei Depressionen!!!

[video][/video]

Das Wort "shit" wird glaube ich mind. 100x verwendet...

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