Nicht so genau definierbare Angst

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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farblos
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Nicht so genau definierbare Angst

Beitrag Mi., 07.04.2010, 21:06

Hallo Zusammen,

Habe seit einigen Jahren immer wieder Angst for Situation die ich nicht so recht beschreiben kann. Das ganze begann vor etwa 5 Jahren als ich plötzlich eine Entzündung der Nebennasenhölen hatte und meinte ich werde wahnsinnig. Erst nach etwa 3 Wochen bin ich zum Arzt der das sofort herausgefunden hatte. Leider halten die weiteren Folgen bis heute an.

Ich habe weder prinzipiell vor Menschen, Höhen, Räumen etc... Angst. Ich habe auch keine Panikattacken die einfach aus dem nichts kommen. Die Angst kommt bei mir wenn ich irgend etwas mache, wo ich irgendwie glaube nicht alles unter Kontrolle zu haben bzw. wenn ich nicht einfach fliehen könnte. Wenn ich weiss dass ich in zwei drei Tagen etwas mache, kann es durchaus passieren dass schon erste Symptome auftretten, die aber immer schlimmer werden bis zum Zeitpunkt X. Die für mich ärgerlichsten Symptome sind dass ich dann dauernd pinkeln muss und meistens auch Durchfall bekomme. Das kann manchmal so schnell passieren, das ich regelrecht erstaunt bin wie völlig übertrieben der Körper reagieren kann. Symptome an die ich mich gewöhnt habe sind Schlaflosigkeit und Apettitlosigkeit bzw. Brechreiz. Oftmals muss ich mich zum Essen zwingen, was vor allem in Gesellschaft mühsam ist. Zur Schlaflosigkeit kann es auch oft passieren dass ich bis morgens um 5 wach im Bett liege und dann einschlafe. Zumindest habe ich das Glück dass mich das körperlich noch nicht so beeinträchtigt, ich dann also nicht den ganzen Tag Müde bin. Die Übelkeit z.B. beginnt meistens schon kurz nach dem erwachen (wer nach Morgenübelkeit das Internet durchsucht kann nur schwanger sein, was aber bei mir technisch ausgeschlossen ist). Im Gegensatz zur der Vorstellung dass ich z.B. sterben könnte (was mir egal wäre), sind diese Symptome Realität d.h. ich bilde mir nicht etwas ein was dann nie passiert, sondern es passieren praktisch immer, selbst wenn ich mir lang das Gegenteil einbilde.

Habe schon bei einem Arzt versucht meine Probleme zu erklären, die wurden damit abgetan dass ich in meinem Alter einfach mehr Verantwortung tragen müsse. Einmal habe ich ATARAX Pillen bekommen. Grundsätzlich bin ich sehr skeptisch gegenüber Medikamenten, habe es aber probiert. Genützt hat es rein überhaupt nichts. Ich habe mir schon einige Bücher (von Autoren die gemäss eigenen Angaben seid mehreren Jahren Psychotherapie betreiben) gekauft, weil ich immer noch den Eindruck habe, dass ich das Problem doch selber in den Griff bekommen müsste bzw. mir gar nicht vorstellen kann was den ein Psychologe mir für Vorschläge geben könnte die ich nicht ohnehin schon kenne. Ich versuche allen möglichen Ratschlägen zu folgen z.B. gehe regelmässig draussen rennen, gehe mit sehr viel Überwindung in einen Yoga Kurs (welcher mich bis jetzt mehr belastet als es nützt) und versuche auch sonst alle 6 Monate wieder etwas neues, was mir meistens sehr viel Überwindung abverlangt (und ich prinzipiell dazu neige es alleine zu machen, was mich nun schön langsam in die aboslute Einsamkeit treibt). In Angstsituation versuche ich auch ruhig zu atmen, meine Gedanken wegzulenken (Rechenaufgaben, Muskelrelaxation, ...). Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich das ins Unterbewusstsein gefressen hat bzw. ich gar nicht mehr aktiv an eine Situation denken muss und die Symptome wie pavlovsche Reflexe auftretten. Die Angst verschwindet nur dann wenn mich eine Situation völlig vereinnahmt, was nur passiert wenn sie mich körperlich oder geistig übermässig herausfordert was selten passiert bzw. nicht immer machbar ist d.h. bei mir nützen Versuche wie Meditation eigentlich genau das Gegenteil.

Bin dankbar um jede Idee was ich noch machen könnte.

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Chancen
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 15:52

Hallo!

Kenne die von dir beschriebene Angst inkl. so mancher Symptome von früher. In der extremsten Zeit hat mir eine homoöpathische Ärztin geholfen. Ca. 2 Sitzungen im Monat haben gereicht. Die Symptome besserten sich SOFORT und nach ca. 8 Monaten war ich wieder vollumfänglich lebensfähig und versuche seitdem meine größeren Ängste nun selbständig aufzuarbeiten. Die Homoöpathin half mir über die kritische Zeit hinweg, in der ich das Haus nicht verlassen wollte und unter ständigen Ängsten litt.

Die Schulmedizin half damals überhaupt nicht und die Ärzte waren wohl einfach überfordert. Die homoöpathische Ärztin hörte sich wirklich jedes einzelne Symtom an, stellte tausende Fragen, nahm sich einfach die Zeit die es braucht um auf alles einzugehen und hat mir damals eine Ärztetour und Psychotherapie erspart.

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farblos
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Beitrag Mi., 14.04.2010, 20:27

Danke für deine Antwort. Habe in dieser Richtung nur mehrmals Bachblüten Notfall-Tropfen ausprobiert, leider auch ohne die geringste Veränderung. Wer mich aber mal erkundigen.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Do., 15.04.2010, 19:45

Hallo farblos,
farblos hat geschrieben:weil ich immer noch den Eindruck habe, dass ich das Problem doch selber in den Griff bekommen müsste bzw. mir gar nicht vorstellen kann was den ein Psychologe mir für Vorschläge geben könnte die ich nicht ohnehin schon kenne. Ich versuche allen möglichen Ratschlägen zu folgen
Meiner Ansicht nach geht es nicht darum, von einem Psychologen irgendwelche Vorschläge oder Ratschläge zu bekommen, sondern dein Problem und dessen Ursachen psychisch wirklich zu verarbeiten. Hierbei kann Psychotherapie helfen.

farblos hat geschrieben: z.B. gehe regelmässig draussen rennen, gehe mit sehr viel Überwindung in einen Yoga Kurs (welcher mich bis jetzt mehr belastet als es nützt) [.... ] In Angstsituation versuche ich auch ruhig zu atmen, meine Gedanken wegzulenken (Rechenaufgaben, Muskelrelaxation, ...).
Ich habe den Eindruck, du verwendest seehr viel Energie auf, um wegzuschauen. Helfen kann, dies ist jedenfalls meine Überzeugung, jedoch nur das Hinschauen, Akzeptieren und Verarbeiten.


Innere Freiheit
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Sofia82
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Beitrag So., 02.05.2010, 09:56

Hi du , ich kenne die von dir beschriebene Symptomatik ganz gut.
Mir gehts im Moment auch ähnlich. Aber da ich dies schon länger habe und mich damit auseinandergesetzt habe (Therapie, Joga, Sport...)kenne ich schon einige Methoden um dies abzuschwächen.
Also erstmal scheinst du dir ja (wahrscheinlich im Alltag auch) bezüglich deines Problems einiges abzuverlangen. Zum Beispiel sagst du, du gehts gegen deine Neigung zum Yoga. Dies zeigt, dass du dir damit nichts gutes tust. Erstmal ist es wichtig auf dein Bauchgefühl zu hören, dass verlernen viele Menschen heutzutage, da man immer irgendwelche ziele (karierre..Sport, Aussehen Erfolg in jegl. Hinsicht)vor Augen hat und dadurch seine eigenen Grenzen schnell überschreitet.
Als Tipp kann ich dir sagen, dass du ersteinmal Dinge finden solltest die für dich einen Ausgleich bieten und nicht gegen den Strich gehen, das kann spazieren im Wald sein, Sport machen (nicht Leistung erbringen sondern durchatmen können also nicht "rennen"). Wenn du so was gefunden hast, dann musst du darauf achten das regelmäßig zu tun. Das heisst auch schonmal diesem Priorität einzuräumen, also der guten Freundinn auch mal absagen (auch wenn es einen ruhigen Abend mit nem Glas Rotwein verspricht). Ich versprech dir wenn du dies für dich einhälst, dass du mindestens nach 2-3 Monaten deutlich spüren wirst dass es dir besser geht.

Mir gehts im Moment wieder ähnlich weil ich viele Prüfungen hatte und an Wochenden zu viel Feieren war und schon lange nicht mehr beim Sport war.....dann rutsche ich direkt wieder rückwärts in diese ständige Anspannung und Angst die sich subtil in meinen Alltag einschleicht. Ich werde gleich denke ich mal wieder zum Sport gehen

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