Frage bzgl. Aussage des Therapeuten

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Belladonna
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Frage bzgl. Aussage des Therapeuten

Beitrag Fr., 20.08.2010, 08:21

Hallo zusammen,

ich bin bisher nur stille Mitleserin gewesen, habe nun aber eine Frage, die mich nicht mehr loslässt und hoffe, dass jemand vielleicht eine Idee zu meinem Thema hat.
Ich mache seit ca. einem halben Jahr eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wegen depressiven Verstimmungen nach dem Verlust eines wichtigen Menschen und einer problematischen Beziehung. Parallel dazu hat sich eine "atypische Essstörung" entwickelt (bzw. ist sie wieder ausgebrochen), die auch immer wieder Thema in meinen Sitzungen ist.
In der letzten Sitzung fragte mich mein Therapeut (sinngemäß), ob ich überhaupt in der Lage sei es anzunehmen, wenn jemand sich um mich sorge und ob es einen Menschen in meinem Leben gebe, dessen Sorge irgendetwas in mir bewegen könne. Ich verneinte das, da ich generell dazu neige, mir und anderen meine Schwäche nicht einzugestehen und Sorgen, die sich andere um mich machen, sofort zu zerstreuen.
Dann sagte er, dass er ja auch schon des öfteren zu mir gesagt habe, dass besonders meine körperlichen Probleme von meiner Essstörung herrühren und ich vielleicht mal etwas mehr essen sollte, damit es mir zumindest physisch besser geht. Weiterhin sagte er, dass er aber das Gefühl habe, dass solche "Ratschläge" seinerseits völlig an mir abprallen und er das genauso gut mit seiner Pflanze besprechen könne. Diese Aussage gibt mir seitdem sehr zu denken. Da ich eigentlich alles sehr schnell mit meiner eigenen Unzulänglichkeit begründe, frage ich mich jetzt permanent, ob ich vielleicht einfach nicht therapierbar bin, weil ich schlicht und ergreifend unfähig bin, gut Gemeintes von anderen Menschen anzunehmen und ggf. umzusetzen.
Ich finde, dass mir die Therapie bisher wirklich viel gebracht hat, zumindest hat sie bis dato vieles aufgedeckt, was ich vorher nicht gesehen habe. Seine Aussage hat mich jetzt irgendwie ziemlich zurückgeworfen, weil ich die ganze Zeit überlege, ob ich schlicht und ergreifend unfähig bin und er vielleicht der Meinung ist, dass seine Arbeit bei mir nichts bewegt.
Was wollte er mit dieser Aussage bezwecken? Er kann doch nicht im Ernst erwarten, dass er mir nur sagen muss, ich solle mehr essen und ich das dann einfach so tue?
Ich hoffe, meine Gedankengänge sind (zumindest ansatzweise) nachvollziehbar.
Was meint Ihr, was soll ich damit anfangen?
Einen schönen Tag wünscht
*B.

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worst case
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 08:29

morgen

wenn man eine essstörung hat ist es symptomatisch, dass man nicht "etwas mehr essen" kann, wenn andere sich sorgen. insofern ist mir der pflanzenvergleich deines th. unklar.

deine gedanken sind mir also in gänze nachvollziehbar.

möglicherweise brauchst du ein anderes gegenüber und mehr zeit, damit du mehr zugang zu dir findest.

vetraue da ganz auf dein gefühl für die sache, dass da was nicht stimmig ist.

hast du deinem th. das mal so gesagt? deine befürchtungen bezg. deiner therapierbarkeit und die gedanken zur essstörung?

das in kürze, ich geh heia

liebe grüße, s.

noch eins: es ist auch die härte, dass er dich überhaupt mit einer pflanze vergleicht. ok, er hat nicht gesagt, er redet mit dir wie mit einem brötchen, trotzdem ist so eine aussage kontraproduktiv und völlig unprofessionell sowie nutzlos.
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Katzenauge
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 08:43

Ich musste lächeln bei deinem Beitrag, ich war viele Jahre in Therapie und meine Thera hat bei den Endbesprechungen zu mir gesagt im ersten Jahr hatte sie das Gefühl ich höre überhaupt nicht zu und kann nichts annehmen, quasi wie wenn man gegen eien Wand spricht.

Das war sicher auch so, aber durch ihre Beharrlichkeit und Geduld hat sich das Schritt für Schritt geändert und jetzt kann ich mich auch in andere Menschen besser hineinversetzen und ihre Empfindungen akzeptieren.

Also keine Panik, ich kann zwar in deinen Thera nicht hineinsehen, aber vielleicht sagt er das nur, um dir zu reflektieren wie du auf ihn wirkst und dich wachzurütteln.

Hast du Angst, dass er die Therapie abbricht?

Ist dein Thera auf Essstörungen spezialisiert? Ich habe mit diesem Thema zwar nicht so grosse Erfahrungen, aber einfach jemandem zu sagen "iss mehr" scheint mir nicht der sinnvollste Therapieansatz zu sein.

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Tigerkind
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 09:00

Hallo Belladonna !

Ja, ich finde diese Aussage mit der Pflanze auch nicht gerade besonders gut.Andererseits denke ich auch, naja vielleicht wollte er Dich wirklich nur wachrütteln.Da es Dich aber offensichtlich verletzt hat, würde ich es auf jeden Fall nochmal ansprechen.

Mein Therapeut hat mir auch schon mal Sachen an den Kopf geknallt,die ich unter aller Sau fand.Nachdem ich es ihm dann mitgeteilt hatte, hat er sich dafür entschuldigt.Versucht es klar zu stellen.Es gibt Dinge während dieser(meiner Therapie) die ich ihm zwar verzeihe, aber nicht vergessen kann.
Dann denke ich mir wieder, o.k. Therapeuten sind auch nur normale Menschen, die eben auch Fehler machen können.

Wenn er Dir empfiehlt mehr zu essen, damit es Dir wenigstens physich besser geht, könntest Du darin ja auch seine Fürsorge für Dich erkennen.Aber dass willst Du ja gar nicht, so wie ich Dich verstanden habe.Vielleicht magst Du ihm dass ja mal mitteilen, das Du nicht einfach mehr essen kannst.
Hm, so gelesen, fühlst es sich für mich so an, als ob Dein Thera es eigentlich ganz gut mit Dir meint.Naja, wie auch immer, vielleicht schaffst Du es ja, es mit ihm zu klären.

Viele Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Justus
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 09:04

Warum essen Essgestörte nichts?

Kann es sein, dass sie ihr Leben lang die falsche "Nahrung" (Lügen und Zwang) bekommen haben und diese jetzt verweigern, weil sie auf der Suche nach der richtigen "Nahrung" (Wahrheit und Liebe) sind?

Unsere westliche Gesellschaft basiert ja schon auf vielen Lügen und produziert ständig double-bind Situationen und eine Art Pseudo-Realität...
...man muss nur mal Mainstream-Nachrichten anschauen...
...und schon kommt man sich vor als sei die gesamte BRD eine geschlossene Klapse, wobei die Wärter und die Führungs-Elite den größten Schaden haben...

Für viele Menschen ist das normal und sie haben sich angepasst und merken noch nicht mal die Anomalien in ihrem Weltbild, weil ihr Bewusstsein diese geschickt ausfiltert...

@ Belladonna

Fühlst du dich bei deinem Therapeuten überhaupt wohl?

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Stöpsel
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 19:38

Hallo Belladonna,

also ich denke nicht, daß Du grundsätzlich dewegen nicht therapierbar bist, ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das der Therapeut meint.
Was wollte er mit dieser Aussage bezwecken? Er kann doch nicht im Ernst erwarten, dass er mir nur sagen muss, ich solle mehr essen und ich das dann einfach so tue?
Das muß ja nicht seine Erwartung dabei sein, sondern daß Du generell irgendwie sehr abblockst, die Argumente nicht an Dich heranläßt. Natürlich kann man nicht erwarten, daß man mit den Fingern schnippt, dann ißt man mehr und schon ist man seine Eßstörung los. Aber eine (wegen mir auch kleine) Bewegung in die richtige Richtung sollte es schon geben. Vielleicht, daß Du Dich mehr auf eine Diskussion einläßt, oder außerhalb der Stunden mehr darauf schaust, was an seinen Argumenten vielleicht dran ist. Wie heißt es: "Von nichts, kommt nichts". Kann ja auch sein, daß er auch bei diesem Thema was bei Dir bewegt (so wie bei anderen Sachen, wie Du ja geschrieben hast), aber nur nicht mitkriegt. Und natürlich läuft in einer Therapie nicht immer alles unbedingt straight. Also so klar finde ich es nicht, was seine Erwartung dabei ist, insofern fände ich es wichtig, mit ihm über die Sache zu reden und ihm Deine Sorgen mitzuteilen.

Du sagst selbst:
ob ich überhaupt in der Lage sei es anzunehmen, wenn jemand sich um mich sorge und ob es einen Menschen in meinem Leben gebe, dessen Sorge irgendetwas in mir bewegen könne. Ich verneinte das, da ich generell dazu neige, mir und anderen meine Schwäche nicht einzugestehen und Sorgen, die sich andere um mich machen, sofort zu zerstreuen.
Vermutlich ist das das eigentliche Problem, um das es geht. Das wäre dann jetzt eine gute Gelegenheit, Dich mit dem Therapeuten darüber auszutauschen.
ob ich vielleicht einfach nicht therapierbar bin, weil ich schlicht und ergreifend unfähig bin, gut Gemeintes von anderen Menschen anzunehmen und ggf. umzusetzen.
Na ja, vielleicht wäre die Perspektive passender, daß Du genau das ja auch in einer Therapie lernen kannst. Und mehr Du es lernst, umso mehr profitierst Du schließlich von der Hilfe für Deine "eigentlichen" Probleme.

Also, ich würde es unbedingt ansprechen, was Dich so beschäftigt und das mit ihm klären. Und mir bis dahin nicht soviele Gedanken machen, Du bist schon ganz richtig so! (was ja nicht heißt, daß man nicht trotzdem was ändern kann)

Viele Grüße

P.S.: Den Vergleich mit der Pflanze finde ich persönlich nicht schlimm, weil es nur DIE PERSPEKTIVE DES THERAPEUTEN deutlich macht, wieviel bei Dir ankommt. Und natürlich ist das nur seine Perspektive, die ja auch nicht stimmen muß. Das kannst Du natürlich gerade rücken (deswegen ist Therapie ja ein ZWIEgespräch, DIAlog) und sagen, wieviel seine Aussagen Dir sonst schon geholfen haben. Therapie ist ja quasi der ständige Abgleich von dem, wie man ist/wo man steht mit dem, was der Therapeut meint, wo man steht.

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Belladonna
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 21:50

>>Hast du Angst, dass er die Therapie abbricht? <<

Ja, irgendwie habe ich das.

>>Ist dein Thera auf Essstörungen spezialisiert? Ich habe mit diesem Thema zwar nicht so grosse Erfahrungen, aber einfach jemandem zu sagen "iss mehr" scheint mir nicht der sinnvollste Therapieansatz zu sein.[/quote]<<

Das weiß ich gar nicht, ob er auf Essstörungen spezialisiert ist, ich glaube nicht. Wenn ich es mal ganz rational sehe, wollte er mir wahrscheinlich nicht vorwerfen, dass ich zu wenig esse, sondern wohl eher, dass ich vielleicht so wirke, als würde jegliche Sorge an mir abprallen (was ja auch stimmt).
Ich dank Dir für Deine Antwort...
*B.

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Belladonna
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 21:57

Justus hat geschrieben:Warum essen Essgestörte nichts?

Kann es sein, dass sie ihr Leben lang die falsche "Nahrung" (Lügen und Zwang) bekommen haben und diese jetzt verweigern, weil sie auf der Suche nach der richtigen "Nahrung" (Wahrheit und Liebe) sind?

Unsere westliche Gesellschaft basiert ja schon auf vielen Lügen und produziert ständig double-bind Situationen und eine Art Pseudo-Realität...
...man muss nur mal Mainstream-Nachrichten anschauen...
...und schon kommt man sich vor als sei die gesamte BRD eine geschlossene Klapse, wobei die Wärter und die Führungs-Elite den größten Schaden haben...

Für viele Menschen ist das normal und sie haben sich angepasst und merken noch nicht mal die Anomalien in ihrem Weltbild, weil ihr Bewusstsein diese geschickt ausfiltert...

@ Belladonna

Fühlst du dich bei deinem Therapeuten überhaupt wohl?
Ja, ich fühle mich sehr wohl. Wahrscheinlich stoßen mir solche Kleinigkeiten deshalb so auf?!

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Belladonna
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 22:05

Stöpsel hat geschrieben:
Das muß ja nicht seine Erwartung dabei sein, sondern daß Du generell irgendwie sehr abblockst, die Argumente nicht an Dich heranläßt.
Ja, das kann sein, wobei mich das auch ziemlich erschreckt, weil ich gerade ihn für meine Verhältnisse sehr nah an mich heran lasse.

P.S.: Den Vergleich mit der Pflanze finde ich persönlich nicht schlimm, weil es nur DIE PERSPEKTIVE DES THERAPEUTEN deutlich macht, wieviel bei Dir ankommt. Und natürlich ist das nur seine Perspektive, die ja auch nicht stimmen muß. Das kannst Du natürlich gerade rücken (deswegen ist Therapie ja ein ZWIEgespräch, DIAlog) und sagen, wieviel seine Aussagen Dir sonst schon geholfen haben. Therapie ist ja quasi der ständige Abgleich von dem, wie man ist/wo man steht mit dem, was der Therapeut meint, wo man steht.
Ich werde das auf jeden Fall nochmal ansprechen. Vielen Dank für Deine Worte!
*B.

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Belladonna
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 22:18

[quote
worst case hat geschrieben:morgen

wenn man eine essstörung hat ist es symptomatisch, dass man nicht "etwas mehr essen" kann, wenn andere sich sorgen. insofern ist mir der pflanzenvergleich deines th. unklar.

deine gedanken sind mir also in gänze nachvollziehbar.
Das freut mich sehr
Ich fand die Bemerkung auch deswegen so befremdlich, weil er in dem Moment fast etwas hilflos wirkte, als würde er bei mir permanent gegen eine Wand reden. Ansonsten ist er die personifizierte Souveränität und eine solche Aussage ist für seine Verhältnisse eigentlich viel zu "menschlich".
hast du deinem th. das mal so gesagt? deine befürchtungen bezg. deiner therapierbarkeit und die gedanken zur essstörung?
Nein, da sich das ja erst während der letzten Stunde ereignet hat. Werd ich aber...
noch eins: es ist auch die härte, dass er dich überhaupt mit einer pflanze vergleicht. ok, er hat nicht gesagt, er redet mit dir wie mit einem brötchen, trotzdem ist so eine aussage kontraproduktiv und völlig unprofessionell sowie nutzlos.
Naja, immerhin hat sie bewirkt, dass ich mir jetzt den Kopf zerbreche- als hätte ich keine anderen Sorgen

Ich dank Dir,
*B.

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Belladonna
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 22:28

Tigerkind hat geschrieben:Hallo Belladonna !

Wenn er Dir empfiehlt mehr zu essen, damit es Dir wenigstens physich besser geht, könntest Du darin ja auch seine Fürsorge für Dich erkennen.Aber dass willst Du ja gar nicht, so wie ich Dich verstanden habe.Vielleicht magst Du ihm dass ja mal mitteilen, das Du nicht einfach mehr essen kannst.
Hm, so gelesen, fühlst es sich für mich so an, als ob Dein Thera es eigentlich ganz gut mit Dir meint.Naja, wie auch immer, vielleicht schaffst Du es ja, es mit ihm zu klären.
Klar kann man dahinter auch eine Art Fürsorge vermuten (ist ja auch sein Job) und es ist nicht so, dass ich nicht möchte, dass er sich um mich sorgt sondern eher, dass ich es nicht annehmen kann- stattdessen zeigt mir das ja eher, dass ich offensichtlich hilfsbedürftig bin und das leugne ich ja nach wie vor gerne. Er meint es sicher gut, ich wollte ihm ja gar nichts Böses unterstellen, sondern frage mich nur die ganze Zeit, wie ich eigentlich auf ihn wirke, wenn er solche Vergleiche anstellt.
Vielen Dank für Deine Meinung,
*B.

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Blaubaum
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 23:13

Hallo Belladonna,

Du schriebst am Ende Deines Eingangsbeitrages:...dass er mir nur sagen muss, ich solle mehr essen, UND ICH DAS DANN EINFACH SO TUE.......
Worte haben einen Klang (zwischen den Zeilen sozusagen), und ich denke, Dein Therapeut hat recht, wenn er einen fundamentalen Widerstand Deinerseits gegen Interventionen anderer Menschen in "Deine Angelegenheiten" feststellt.

Interessant und weiterführend könnte es für die interessierten Thread-Teilnehmer sein, etwas mehr über Deine nicht adäquat verarbeiteten Erlebnisse (die von Dir genannten menschlichen Verlusterfahrungen) wie auch die möglicherweise neurotisch entgleisten Inputs aus Deinem Elternhaus zu erfahren. Magst Du Dich darüber äussern ?

Einen, wie ich es verstehe, eher sozialpsychologischen Denkansatz hat Justus ins Spiel gebracht, auf den Du bisher nicht näher eingegangen bist. Ist Dir dieser zu politisch ?
Man könnte hier einwenden, dass das soziopolitische Umfeld auf alle Menschen mehr oder weniger gleich einwirkt, aber verschiedene Mentalitäten führen auch zu verschiedenen Verarbeitungsergebnissen, und ein psychisches/psychosomatisches Problem entsteht m.E. immer aus einer Mehrheit von Einflussfaktoren bzw. Verarbeitungsstrategien. Auf gut deutsch: was den einen fertig macht, kann dem anderen nichts anhaben.
Magst Du uns, soweit Dir möglich und angenehm, etwas in "Deine Angelegenheiten" Einblick nehmen lassen? ? LG Blaubaum
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Blaubaum
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 23:25

@ Justus---kannst Du mir bitte erklären, was double-bind-Situationen sind ? Worin bestehen die Bindungen und wie ergänzen sie sich bzw. wie hängen sie zusammen ?
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Stöpsel
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Beitrag Sa., 21.08.2010, 00:37

Hallo Belladonna,
ja, das kann sein, wobei mich das auch ziemlich erschreckt, weil ich gerade ihn für meine Verhältnisse sehr nah an mich heran lasse.
Vielleicht ist ihm das gar nicht so klar? Dann würde es helfen, es zu sagen, wenn ihr auf dieses Thema kommt.

Hallo Blaubaum,

Du schreibst zwar an Belladonna, ich möchte Dir trotzdem gerne darauf antworten. Denn ich denke, es ist besser, wenn Belladonna diese Sachen soweit es geht nur mit dem Therapeuten bespricht (sie hat jetzt ja ein paar Ideen/Anknüpfungspunkte für ein Gespräch bekommen. Wenn die Kommunikation mit dem Therapeuten über die Angelegenheit in Gang kommt und es anschließend wieder stimmt, wäre er bester Anprechpartner). Ich meine das, da es sich erstens zwischen ihr und ihm abspielt und zweitens auch etwaige Hintergründe von Belladonna besser in einer Therapie besprochen werden können als in einem Internetforum. Herr Fellner hatte dazu früher mal was geschrieben, was ich recht zutreffend fand (kann ich ggf. nochmal suchen).
Ich hoffe, Du verstehst mich nicht falsch, denn erstens finde ich Deine Antwort wohltuend nett formuliert und ich finde Deine Gedankengänge durchaus interessant, aber vielleicht wäre einiges davon besser als eine theoretische Diskussion in einem Extrathread unabhängig von Belladonna zu führen?

Viele Grüße

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Beitrag Sa., 21.08.2010, 01:00

Mag sein dass das stimmt.
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