Telefonseelsorge

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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AdoLife
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Telefonseelsorge

Beitrag So., 10.07.2011, 20:49

(Wusste nicht genau in welches Oberthema das passt)

Habt ihr Erfahrungen mit der Telefonseelsorge gemacht?

Ich muss schon ziemlich verzweifelt sein, bevor ich da anrufe, da ich generell telefonieren nicht gut kann und auch lieber schreibe. Bisher hatte ich erst zwei Gespräche (alle schon eine Weile her), wovon eins sehr hilfreich und eins so niederschmetternd, dass ich es sehr schnell beendet habe, wobei der Berater es ebenso schnell beenden wollte.

Heute habe ich es noch mal versucht. Fast 10 mal angerufen, aber immer nur diese Tonbandsage. Und das wo ich doch vorher immer so nervös wurde, weil ich dachte gleich geht jemand dran :(

Ich bin so fertig und hab erst am Mittwoch wieder Therapie und 50 Minuten reichen längst nicht für all das, was diese Woche passiert ist, vor allem wenn ich das nicht so rauskriege wie ich es mir gerade vorstelle und danach hat sie Urlaub. Ich fühl mich so verdammt alleine und werde auch bald umziehen, dann bin ich noch mehr alleine Weiß nicht wie ich die Nacht ertragen soll, denn Schlaftablette ist heute keine Option, da ich um 6 Uhr ca. 1- 1,5h Auto zur Arbeit fahren muss.
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Anne1997
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Beitrag So., 10.07.2011, 20:59

Hallo AdoLife,

habe mittelprächtige Erfahrungen mit der Telefonseelsorge gemacht, wobei da ziemlich viele gute Leute arbeiten.

Die Telefonseelsorge kannst Du auch per Mail erreichen und per Mail Antwort bekommen.
Hier habe ich von guten Erfahrungen gehört:
http://telefonseelsorge.de/
.... und dann im Menü rechts auf "zur Webmail" klicken!

Mehr Beratung per Mail findest Du unter http://www.das-beratungsnetz.de/ (Sehr gute Adressen!)

Die Telefonseelsorge ist fast pausenlos ausgebucht, obwohl rund um die Uhr mit mehreren Mitarbeitern besetzt. Es werden dauernd Mitarbeiter gesucht, da der Bedarf sehr hoch ist - allerdings ist dies ein Ehrenamt - mit Ausbildung!

Kannst Du nicht bei Deiner Therapeutin anrufen und auf den AB sprechen - Deine persönliche Not dürfte ja größer sein als die Angst vor dem Telefonieren. Es ist wichtig, dass sie um Deine Not weiß und Dir Hilfemöglichkeiten für die Zeit ihres Urlaubs anbieten kann.
Wer noch könnte für Dich gerade jetzt da sein? Gibt es eine(n) Kollegen/Kollegin, eine Freundin, jemanden in Deiner Familie, denen Du Dich zumindest "rudimentär" anvertrauen könntest?
Vielleicht hilft Tagebuchschreiben, malen, Musik etc. Dich etwas zu beruhigen, abzulenken etc.

Wünsche Dir eine gute Lösung und vor allem morgen früh eine gute und sichere Autofahrt!
Herzliche Grüße und alles Gute,
Anne

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AdoLife
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Beitrag So., 10.07.2011, 21:09

Hallo Anne,

danke für deine Nachricht. Per Mail ist für mich gerade keine Option. Da könnte ich auch meiner Thera eine Mail schreiben, dass es mir nicht gut geht und ich Mittwoch viel zu besprechen habe... Letzten Mittwoch sagte sie das erste mal ich könne anrufen, wenn was ist, aber ich glaube das bezog sich auf den gleichen Tag, da ich da einen kleinen Unfall hatte und ein wenig unter Schock stand. Habe ihr abends geschrieben, dass es mir besser geht, aber keine Antwort bekommen (glaube sie war seitdem auch nicht mehr in der Praxis). Ändert aber alles nichts daran, dass ich jetzt grad total verzweifelt bin und egal welche Kontaktaufnahme per Mail oder AB bei ihr mich JETZT nicht weiterbringt. Es geht jetzt schon seit Freitag Abend so und ich komme da einfach nicht raus, aber morgen muss ich fit sein für die Arbeit. Um 5 klingelt der Wecker, an Schlaf ist nicht zu denken und das macht doppelt Panik vor den Autofahrten morgen :( Sonst gibt es niemanden, den ich anrufen könnte. Ins Tagebuch habe ich schon ausführlich geschrieben. Ich bin einfach allein auf dieser Welt und ich halte diese Gefühle nicht aus :(

*AdoLife*
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Anne1997
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Beitrag So., 10.07.2011, 21:15

Hallo AdoLife,

auch wenn Dir das vordergründig momentan nicht hilft: allein auf der Welt bist Du nicht und diesen Thread haben schon manche gelesen, nehmen also Anteil an Dir.
Du könntest Dir ja auch hier etwas von der Seele schreiben, zumindest das, was Du Dich zu veröffentlichen traust. Was macht Dich schlaflos, was treibt Dich um, wer kann Dir helfen?
Was mir dann schon geholfen hat: in der Nacht stramm spazieren gehen bzw. vor dem TV abhängen und hoffen, irgendwann einzuschlafen und falls nicht: die Wohnung aufräumen.
Falls Du jedoch von der Schlafmenge abhängig bist, dann würde ich mich an Deiner Stelle - falls Du nicht schlafen kannst - morgen früh krank melden und zur bestmöglichen Zeit Deine Therapeutin anrufen!
Im Ausnahmefall - und dies scheint einer zu sein - bist Du für Dich verantwortlich und wichtiger als die Arbeit. Du kannst u.U. nicht Autofahren - darauf solltest Du achten und notfalls absagen.
Wenn es ganz schlimm kommt, stehen auch psychiatrische Ambulanzen bzw. der ärztliche Notfalldienst (also nicht der Notarzt) für Gespräche zur Verfügung.

Alles Gute,
Anne

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AdoLife
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Beitrag So., 10.07.2011, 21:39

Danke, da hast du Recht, aber es ist natürlich nicht das gleiche wie reale Kontakte, auch wenn ich ohne Internet wahrscheinlich gar nicht klarkäme...


Mich macht schlaflos:

- dass ich im Umzugsstress bin. Hier stehen lauter Kartons rum und in Kürze geht es in eine Stadt in der ich niemanden kenne außer meinen ersten Job, der mir aber an sich gut gefällt, wobei ich da letzte Woche auch Insider Informationen erfahren habe, die mir Bauchweh bereiten.

- dass meine leibliche Schwester (bin adoptiert und hab die leiblichen Verwandschaft vor 2 Jahren kennen gelernt) mir geschrieben hat. Sie beschwerte sich, dass ich unserer Erzeugerin nicht zum Geburtstag gratuliert habe, auch wenn sie mich nicht grozgezogen aber unter Schmerzen zur Welt gebracht habe... und das obwohl sie sich seit Monaten nicht bei mir meldet. Ich glaube das war der schlimmste Teil. Denn ich habe so schon die Tage davor und an dem Tag so viele Gedanken an diese Frau verschwendet, die sich einen sch.... für mich interessiert :(

- dass meine andere leibliche Schwester auch plötzlich mal wieder geantwortet hat und mich jetzt gerne in der neuen Wohnung besuchen kommen möchte, ich aber nach der Aktion mit unserer anderen Schwester nicht mehr sicher bin, ob ich das möchte, weil ich Angst habe, dass sie mich (ebenso) beklaut

- dass mein Erzeuger dieses WE kryptische Facebook Statusmeldungen geschrieben hat, die auch an mich adressiert waren, ich ihn nun konfrontiert habe und er sich entschuldigt hat, dass er sich so lange nicht gemeldet hat. Ändert aber nichts daran, dass ich zu ihm keine Beziehung aufbauen kann und es mir weh tut, dass ich ihm nach 22 Jahren Abwesenheit nicht mal einen Anruf zum Geburtstag wert war und dass er heute größtenteil wieder nur über seine Probleme sprach...

- dass der Bruder einer Freundin einen schweren Verkehrsunfall hatte und noch in Lebensgefahr schwebt und sein Freund dabei ums Leben gekommen ist. Und ich am Mittwoch vor der Thera einen kleinen Ausparkunfall hatte, an dem ich Schuld war, der aber sehr glimpflich ausgegangen ist. Durch beide Ereignisse zusammen habe ich nun Angst vor den Autofahrten morgen...

- dass meine Thera ab nächste Woche im Urlaub ist



Hinaus gehe ich im Dunkeln nicht mehr, würde mich auch eher wach machen und bin auch schon im Schlafanzug Das Schlimme ist je mehr ich daran denke, dass der Wecker viel zu früh klingelt und ich schlafen müsste, desto weniger wird es was werden. Ich bin auch schon ohne Schlaf zur Arbeit gefahren. Geht auch irgendwie. Aber nach den Unfällen habe ich jetzt einfach Angst. Und morgen erwartet mich ein 11 Stunden Arbeitstag (ohne die Autofahrten gerechnet). Absagen geht nicht. Ich hatte gerade erst 5 Tage frei, weil ich vorher Überstunden gemacht habe. Außerdem tut mir zu Hause sein auch nicht gut. Ich glaube bzw. hoffe, dass es mir morgen auf Arbeit besser gehen wird... es muss einfach, denn dort werde ich wenigstens gebraucht. Durch die Arbeit hat mein Leben ja endlich einen Sinn bekommen. Und es bereitet mir in der Regel auch Freude, so dass ich mich manchmal schon darin verkrieche und noch mehr Arbeit suche...

Danke fürs Zuhören, aber besser geht es mir durch das Schreiben jetzt leider immer noch nicht :(
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Anne1997
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Beitrag So., 10.07.2011, 21:55

Hallo AdoLife,

Du lenkst mich gerade erfolgreich vom Arbeiten ab , keine Sorge, kriege das noch "gebacken".

Also, danke für Deine Offenheit!
Da hast Du viel zu tragen und mit Sicherheit kein einfaches Leben.
Kann gut nachvollziehen, dass Dir unter diesen Umständen Deine Arbeit viel bedeutet!
Wünsche Dir Ruhe beim Autofahren; fahre lieber etwas langsamer und auf der rechten Spur.

Nur "pragmatische" Tipps:
Du könntest noch einen Umzugskarton mit Dingen "bepacken", die Dir für Deine neue Wohnung wichtig sind, Dir etwas (positiv) bedeuten.

Zu Deiner leiblichen Familie kann ich nicht viel sagen, außer dass es gut ist, wenn Du Deine Bedürfnisse z.B. Deinem "Erzeuger" klar mitteilst, z.B. dass er nur über seine Probleme spricht und Du das momentan nicht brauchst.
Bei den Schwestern könnten sich irgendwann mal vielleicht noch andere Zugänge, Kontakte ermöglichen, ihr habt ja vieles gemeinsam,. Achte auf Dich, was Dir gut tut, frage bei Deinen Schwestern nach, wo es "o.k." für Dich ist - wenn hier einiges falsches läuft, dann unterbreche zumindest den Kontakt.

Bringt Dir der Kontakt zu Deiner Adoptivfamilie etwas?

Thematisiere alles, was Dich bedrückt in der nächsten Therapiestunde bzw. noch besser: morgen kurz am Telefon mit Deiner Therapeutin.
Vielleicht kannst Du das, was Du brauchst, in Worte fassen - das wünsche ich Dir jedenfalls.

Du wirst bei der Arbeit gebraucht, hast also Kontakte (zu Kunden, Kollegen, Mitarbeitern etc.) und bist nicht allein, zumindest zum Teil nicht.
Gut! Vielleicht findet sich da im Laufe der Zeit ein Kontakt, der über Arbeitsthemen hinausgeht.
Vielleicht gibt es auch eine(n) Chef(in), Abteilungsleiter(in) o.Ä., denen Du Dich mal anvertrauen könntest, zumindest in einigen Punkten. Das geht oft mehr als man denkt. Die Angst hindert einen oft daran, überhaupt an solche Möglichkeiten zu denken.
Viele Chefs sind auch allein, zweifeln, haben Ängste usw. und wollen sich nicht -auch wegen ihrer Rolle - schwach zeigen.

Zumindest ist durch Dein Schreiben und Lesen etwas Zeit vergangen... !
Wünsche Dir, dass es Dir morgen ein Quäntchen besser gehen möge und Du sicher alle Aufgaben erledigen kannst!

Sei nochmals herzlich gegrüßt mit dem Wunsch nach zumindest etwas Schlaf für Dich,
Anne

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AdoLife
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Beitrag So., 10.07.2011, 22:14

Danke erstmal!
Du lenkst mich gerade erfolgreich vom Arbeiten ab , keine Sorge, kriege das noch "gebacken".
Das hat zumindest grad ein grinsen bei mir hervorgerufen
Wünsche Dir Ruhe beim Autofahren; fahre lieber etwas langsamer und auf der rechten Spur.
Ja, das werde ich machen. Werde morgen um 6.15h losfahren, die Autofahrt dauert normal eine Stunde, also genug Puffer eingeplant und der Stau sollte erst später kommen... Nachmittags auf dem Weg zur 2. Arbeit habe ich keinen Zeitpuffer, aber dann rufe ich halt an, dass Stau ist...ich ras nicht mehr... Angst macht mir aber weiterhin auch meine Gedankenabwesenheit, denn die kann ich noch schwerer kontrollieren als die Müdigkeit :(
Du könntest noch eine Umzugskarton mit Dingen "bepacken", die Dir für Deine neue Wohnung wichtig sind,
Dir etwas bedeuten.
Es sind schon 21 Kartons gepackt und mehr Kisten habe ich im Moment noch nicht, also komme ich in der Hinsicht noch nicht weiter. Aber bald...
Zu Deiner leiblichen Familie kann ich nicht viel sagen, außer dass es gut ist, wenn Du Deine Bedürfnisse z.B. Deinem "Erzeuger" klar mitteilst, z.B. dass er nur über seine Probleme spricht und Du das momentan nicht brauchst.
Ich weiß nicht, inwiefern ich ihn sogar heute dazu ermutigt habe, weil ich meinte, dass ich nicht will, dass er alles aus meinem Leben mitliest (weswegen ich meine Pinnwand blockiert habe) und ich nichts von ihm erfahre. Aber das über Probleme reden und bei mir nicht drauf eingehen, kannte ich auch vorher schon von ihm. Wie lange er sich nicht gemeldet hat, wurde mir vorhin erst bewusst als ich realisierte, dass er mich nach meinem Freund fragte und wir schon seit Arbeitsbeginn im Oktober nicht mehr zusammen sind...
Bei den Schwestern könnten sich irgendwann mal vielleicht noch andere Zugänge, Kontakte ermöglichen, ihr habt ja vieles gemeinsam,. Achte auf Dich, was Dir gut tut, frage bei Deinen Schwestern nach, wo es "o.k." für Dich ist - wenn hier einiges falsches läuft, dann unterbreche zumindest den Kontakt.
Einige Bekannte aus dem Internet, die auch adoptiert sind, haben mir schon häufig dazu geraten den Kontakt komplett abzubrechen, aber ich kann es nicht. Das wäre wie ein erneuter Verlust. Und diesmal wäre es meine Schuld... Ich dachte auch, dass uns die gemeinsame Erfahrung der kaputten Kindheit zusammenschweißen könnte, auch wenn wir nicht gemeinsam aufgewachsen sind, aber abgesehen von dem allerersten Kennenlernentag ist davon nichts mehr übrig, wobei wir auch sehr weit auseinanderwohnen und uns aauf meine Initiative hin erst zweimal live sehen konnte. Dieses Jahr habe ich sie noch nicht besucht, denn im Gegensatz zum Studium habe ich nur das gesetzliche Minimum an Urlaiubstagen und so hart es klingt das mag ich nicht dafür "verschwenden", da ich die Zeit auch zur Erholung brauche. Meine Thera nannte die Besuche dort immer "Intensivtherapie" ^^
Bringt Dir der Kontakt zu Deiner Adoptivfamilie etwas?
Das ist nur pragmatischer Kontakt, kein emotionaler... :(
Thematisiere alles, was Dich bedrückt in der nächsten Therapiestunde bzw. noch besser: morgen kurz am Telefon mit Deiner Therapeutin.
Vielleicht kannst Du das, was Du brauchst, in Worte fassen - das wünsche ich Dir jedenfalls.
Das werde ich am Mittwoch versuchen. Alles zumindest kurz im 1. Satz zu erwähnen und dann mal schauen wohin es führt... Telefon geht nicht. Auf eine dringende Mailnachricht, die ich mal geschrieben habe, kam auch nur das täte ihr leid, sie hofft es gehe mittlerweile besser und wir besprechen es in der nächsten Stunde... Und ich bin morgen eh von 8-19h arbeiten da ginge es eh nicht.
Vielleicht findet sich da im Laufe der Zeit ein Kontakt, der über Arbeitsthemen hinausgeht.
Wir sind leider nur eine kleine Einrichtung. 2 von 3 Mitarbeiterin werden uns leider bald verlassen und selbst wenn ich privat mehr mit denen machen wollen würde, würde es nicht gehen, weil sie arbeiten, wenn ich frei habe und umgekehrt. Verstehen tun wir uns aber auf Arbeit an sich gut.
Vielleicht gibt es auch eine(n) Chef(in), Abteilungsleiter(in) o.Ä., denen Du Dich mal anvertrauen könntest, zumindest in einigen Punkten.
Undenkbar! Für den Job brauche ich psychische Belastbarkeit und ich habe vor einigen Monaten erst begonnen. Wenn sie über die Problematik wüsste, könnte ich den Job vergessen. Aber ich weiß, dass ich gut darin bin. Eines der wenigen Dinge im Leben, die ich kann, auch wenn mich manche Themen nach Feierabend noch belasten. Das Lob der Chefs und Kollegen spricht ja für sich. Aber demnach ist das keine Option. Und egal wie schlecht es mir geht ich werde mich immer dort hinschleppen, denn meistens ist es dort besser. Wie sagt meine Thera so schön ich komme immer und zur Not "mit dem Kopf unterm Arm" ^^
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Anne1997
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Beitrag So., 10.07.2011, 22:26

AdoLife hat geschrieben:Das hat zumindest grad ein grinsen bei mir hervorgerufen
Na denn, immerhin...
Danke wiederum für Deine Schilderungen! Mehr dazu von mir heute nicht mehr, muss nämlich auch kurz nach fünf raus... und sollte hier noch etwas fertig "tippseln" und ausdrucken.
Ansprechen bzw. An"schreiben" könnte ich natürlich vieles - Du hast ein Füllhorn an Themen und man spürt viel Lebendigkeit und auch Humor in Dir!
Dass Du Dir das bewahren kannst und Leute zu Deiner Unterstützung findest (auch am neuen Ort in Form von Nachbarn, Kollegen bzw. in irgendeinem Freizeitbereich) und natürlich in der Therapie Halt und Grund spüren kannst,
das wünscht Dir
Anne (die das mit dem Kopf unter dem Arm die Arbeit betreffend auch gut kennt.... )

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AdoLife
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Beitrag So., 10.07.2011, 22:32

und man spürt viel Lebendigkeit und auch Humor in Dir!
Das hätte ich jetzt nicht erwartet
Dass Du Dir das bewahren kannst und Leute zu Deiner Unterstützung findest (auch am neuen Ort in Form von Nachbarn, Kollegen bzw. in irgendeinem Freizeitbereich) und natürlich in der Therapie Halt und Grund spüren kannst,
das wünscht Dir
Anne
Danke & hoffe du findest ein wenig mehr Schlaf als ich
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Beitrag So., 10.07.2011, 23:59

Bin immer noch wach und es ist kein Schlaf in Sicht. Mir graut es vor dem morgigen Tag, aber irgendwie werde ich es durchziehen...
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Beitrag Mo., 11.07.2011, 05:03

2,5h sind es geworden. Besser als nichts wahrscheinlich. Dass ich den Tag überstehen kann, weiß ich. Habe ich schon oft genug durch, aber ich habe Angst vor den Autofahrten.

Im Laufe der Nacht spukten immer mehr Themen in meinem Kopf rum. Die mal wieder mögliche Trennung meiner Ado-Eltern kam dazu. Und ich habe mich auch entschieden, dass es keinen Sinn mehr macht, dass Johanniskraut noch zu nehmen (chemische Alternativen sträub ich mich gegen), denn es scheint zwar bei der 1. Packung was gebracht zu haben, jetzt merk ich aber grad nix mehr. Mir geht's die ganze Woche scheiße und schlafen kann ich auch nicht. Aber das wäre dann noch ein Thema mehr, was sicherlich nicht in die 50 Minuten passt...also wohl erst nach dem Urlaub...mal schauen.
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Anne1997
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Beitrag Mo., 11.07.2011, 17:44

Hallo AdoLife,

kurze Rückmeldung von mir: gut, dass Du 2-3 Stunden schlafen konntest, immerhin.
AdoLife hat geschrieben:Und ich bin morgen eh von 8-19h arbeiten da ginge es eh nicht.
Du weißt selbst, dass dies kein Argument ist - kenne diesen Satz nur zu gut.
Wenn etwas wirklich wichtig, wenn "Not am Mann" oder man schwer verliebt ist, hätte "man" Zeit zu telefonieren, zu "simsen" bzw. kurz auf den AB zu sprechen. Auch Du wirst eine kurze Pause haben.

Zu Deinen Adoptiveltern schriebst Du einerseits:
AdoLife hat geschrieben:Das ist nur pragmatischer Kontakt, kein emotionaler... :(
und dann andererseits:
AdoLife hat geschrieben:Im Laufe der Nacht spukten immer mehr Themen in meinem Kopf rum. Die mal wieder mögliche Trennung meiner Ado-Eltern kam dazu.
Da ist eine emotionale Komponente drin und es scheint Dich zu belasten (was ich sehr gut nachvollziehen kann). Adoptiveltern werden ist ja keine einfache Entscheidung und ebenso wenig ist es leicht, sich dann evtl. einer Trennung stellen zu müssen (egal von welcher Seite aus, auch wenn es eine gute Lösung sein kannn).
Da wirken sicherlich viele Verabeitungsprozesse bei euch allen - mehr oder minder im Tiefen oder an der Oberfläche oder noch nicht spürbar.

Wünsche Dir einen guten Abend, eine etwas längere Nacht und am Mittwoch eine für Dich fürsorglich und unterstützend verlaufende Therapiestunde!

Sonnigen Gruß aus einem ziemlich warmen Raum,
Anne

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AdoLife
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Beitrag Mo., 11.07.2011, 21:50

Wenn etwas wirklich wichtig, wenn "Not am Mann" oder man schwer verliebt ist, hätte "man" Zeit zu telefonieren, zu "simsen" bzw. kurz auf den AB zu sprechen. Auch Du wirst eine kurze Pause haben.
Das ist unterschiedlich. Es gibt wirklich Tage in denen ich keine Pause habe und mich sogar frage, wann ich denn mal aufs Klo kann *lol* Mag aber jetzt hier nicht öffentlich schreiben, was ich genau arbeite.

Das mit dem Kontakt zu meinen Adoeltern ist so, dass zwar schon irgendwo eine Beziehung da ist, sie aber nie positive Emotionen mir gegenüber ausdrücken konnten. Irgendwo bin ich ihnen wichtig, das merke ich aber in der Regel nur an Taten. Sie würden nie sagen, dass sie mich vermissen werden geschweige denn dass sie mich lieb haben *heul* Im Gegenteil...da kommen viele abwertende und erniedrigende Worte :( Aber auch ich merke jetzt erst, dass sie mir mehr bedeuten, als ich lange Zeit zugeben wollte.
Adoptiveltern werden ist ja keine einfache Entscheidung und ebenso wenig ist es leicht, sich dann evtl. einer Trennung stellen zu müssen
Ist kompliziert...nur meine Mutter hat mich adoptiert, meinen Vater hat sie später kennen gelernt. Und mich hat sich auch nur gerettet, weil mich sonst keiner groß ziehen wollte. War keine stinknormale Adoption...ist verdammt kompliziert ^^ Hab meiner Thera auch erst mal nen Stammbaum aufgemalt in der zweiten Stunde oder so :P

Ich hoffe, dass die Nacht besser wird, denn ich habe ein akutes Schlafdefizit und ertrag das hier alles grad kaum noch, denn heute gab es noch zwei belastende Anrufe -.-
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Beitrag Di., 12.07.2011, 22:12

So wieder ein Tag überstanden. Die 2 Tage Arbeit taten mir gut und ich fühle mich jetzt besser. Freu mich ja darüber, aber irgendwie ist das auch doof, weil meine Thera mich dann wieder besser drauf erlebt als es die ganze Woche war... -.-
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Lou Salomé
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Beitrag Di., 12.07.2011, 22:46

Dein Thread hat mich beim Lesen sehr berührt und ich finde du bist eine unglaublich starke und bewundernswerte Person!

Ich gebe in solchen Situationen sehr schnell auf und vergrabe mich im Bett. Und du stellst dich den Dingen, denkst darüber nach, arbeitest, bringst sogar Liebe für Personen auf, die es dir wirklich nicht leicht machen und sie evtl. noch nichtmal verdient haben.

Vielleicht verlangst du dir viel zu viel ab? Kannst du dir auch schöne Dinge gönnen?

Im Notfall bin ich auch oft verzweifelt. Da möchte man jemanden, der einen kennt, dem man vertraut und nicht im neonhellen Wartezimmer in der Klinik sitzen und auf einen fremden Arzt warten, der einen dann mit irgendwas vollstopft und sediert.

Kann deine Therapeutin dir nicht sagen wo du im Notfall hinkannst? So dass du zumindest durch sie einen Bezug dazu hast?

Mir geht es auch oft am Tag der Therapie schlagartig besser und ich denke mir toll, jetzt wirkst du total happy und sie kann mir gar nicht glauben wie schlecht es mir gestern noch ging...
Du schreibst Tagebuch, vielleicht hilft es dir dabei in der Stunde die Dinge nochmal genau so darzustellen? Ich würde ganz deutlich ansprechen, dass es dir besser geht und du befürchtest sie könnte dadurch auf falsche Gedanken kommen, so als wär ja alles okay.
"Each has his past shut in him like the leaves of a book known to him by his heart, and his friends can only read the title."

~ Virginia Woolf ~

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