Muttersöhnchen -Warum gerät Frau an solche Männer?

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Luzi66
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Muttersöhnchen -Warum gerät Frau an solche Männer?

Beitrag Mi., 07.09.2011, 10:41

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier, habe seit Tagen hier mitgelesen, leider keine Antwort auf meine Frage gefunden.

Es ist so, dass ich offenbar ein Muster habe wenn es um Beziehungen geht.
Ich gerate immer wieder an so genannte Muttersöhnchen. Der letzte ist 28 Jahre alt, wohnt immer noch zu Hause,
Mama kocht das Essen, macht die Wäsche, ist sonst aber lieblos. Sie ist eine kotrollierende, bestimmende Frau,
für die keine Frau je gut genug für ihren Sohn ist. Das habe ich natürlich erst mit der Zeit bemerkt. Erst, als ich ihn dazu bewegen wollte, endlich auszuziehen (er sollte sich eine eigene Wohnung suchen, er wäre aber gerne gleich zu mir gezogen), er dieses immer wieder auf die lange Bank schob, fing ich an, vieles zu hinterfragen.

Nun ist es so, dass das nicht das erste Mal ist, dass ich an ein Muttersöhnchen gerate. Da ich damit natürlich unglücklich bin, frage ich mich mittlerweile, warum ich mir solche Männer aussuche (wenn auch unbewusst). Warum mache ich das?

In der letzten Beziehung war ich zunehmend frustriert. Der Sex war schlecht (wir hatten kaum welchen und wenn ja, musste ich immer anfangen), Konflikten geht er aus dem Weg und meine Bedürfnisse sieht er überhaupt nicht. Also, warum mache ich das? Hat jemand eine Idee, wo das herkommt, welche Muster dahinter stecken?

Ich selber bin Einzelkind und bei einer sehr dominanten, herrschsüchtigen Frau aufgewachsen. Insofern erinnern micht diese Mütter oft an meine eigene. Aber warum ist das so? Ich stehe vor einem riesen Fragezeichen und ich will, dass sich da was ändert. Ich möchte eine gleichwertige Partnerschaft, in der der Mann auf eigenen Beinen steht und ich ihn nicht bemuttern muss.

Für Anregungen und Ideen bin ich offen und dankbar.

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Galinka
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Beitrag Mi., 07.09.2011, 11:50

Dann weißt du ja eh schon viel über dein Muster, eine dominante Mutter und jemanden der sich nicht abnabeln kann.
Ich würd sagen deine Männer sind deine Spiegel, in Wirklichkeit hast du dieses Verhältniss noch nicht aufgelöst und nun sollen es deine Männer stellvertretend tun. Kannst aber leider nur du

Gibt viele gute Bücher dazu, schreib falls ich dir welche empfehlen soll!

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Luzi66
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Beitrag Mi., 07.09.2011, 11:55

Hallo Galinka,

natürlich kann nur ich mich ändern und genau deshalb frage ich hier ja nach. Sonst hätte ich die Frage anders gestellt, getreu dem Motto: was ist nur mit den Männern los? Das frage ich aber nicht.

Ich habe, wie ich finde, recht freundlich um Hilfe gebeten und nicht den Männern irgendeine "Schuld" gegeben.

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Galinka
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Beitrag Mi., 07.09.2011, 13:24

Witzig wie scharf du gleich reagierst, hab das eigentlich eher nett gemeint und nicht als Vorwurf (war sogar die Feststellung dabei das du eh schon viel über dein Muster erkannt hast)
Aber ich denke du brauchst keine Empfehlung sondern wärst eher darauf eingegangen, und nicht auf meine Antwort die du offentsichtlich als Angriff empfindest.

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mitsuko
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Beitrag Mi., 07.09.2011, 15:21

Hallo Luzi
Luzi66 hat geschrieben: Ich habe, wie ich finde, recht freundlich um Hilfe gebeten und nicht den Männern irgendeine "Schuld" gegeben.
Das hat Galinka aber auch gar nicht behauptet. Du hast das offenbar missverstanden.
Galinka hat geschrieben:Ich würd sagen deine Männer sind deine Spiegel, in Wirklichkeit hast du dieses Verhältniss noch nicht aufgelöst und nun sollen es deine Männer stellvertretend tun.
Da steckt kein Vorwurf drin. Die Idee ist, dass du dir Männer suchst, die ein ähnliches Problem haben wie du selbst. Wenn dem so wäre, hättest auch du evtl. eine dominante Mutter und Probleme mit der Abnabelung.
Du fragtest ja nach Mustern. Das wäre eines.

LG
mitsuko

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Galinka
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Beitrag Mi., 07.09.2011, 16:06

Danke mitsuko meine Ausdrucksweise ist manchmal

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Luzi66
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Beitrag Mi., 07.09.2011, 16:10

Hallo Mitsuko,

die Idee, ich könnte mich nicht abgenabelt haben, ist eine Theorie. Leider nicht haltbar.
Ich bin mit 16 ausgezogen, habe meine eigene Wohnung, finanziere mir mein eigenes Leben.

Vielleicht halte ich Männer unbewusst immer noch für schwach, unselbstständig, was mir leid tut, sollte
es so sein, denn das wird dem Mann an sich nicht gerecht.

Und es stimmt, ich verstehe sehr vieles schnell als Angriff oder Vorwurf. Ich kann aber mit der Aussage
eben auch nichts verwertbares anfangen, dass die Mütter sich ähnlich sind. Und? Denke ich mir dann,
was bedeutet das für mich? Was muss ich ändern?

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 07.09.2011, 16:48

Mit abnabeln ist nicht gemeint, dass du kein eigenes Leben führst;
ich denke mir, damit ist gemeint, dass du innerlich nicht abgenabelt bist, dass du die schwieirge Beziehung zu deiner Mutter (noch) nicht verarbeitet hast und nicht innerlich autark bist. Daher vll auch das o.g. Muster.

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Galinka
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Beitrag Mi., 07.09.2011, 18:20

Ja Leuchtturm genau so ist es gemeint, bin auch mit 16 ausgezogen, musste aber jahrelang dieses klein halten, was mein Vater mit mir machte, bearbeiten.
Und auch Männer dürfen schwach sein! Immer dieses der Mann muss der Starke und Ernährer sein, manche sinds nicht....na und! Was nicht heißt das ich Muttersöhnchen mag, die sind schrecklich. (aber das nur am Rande)

Ich habe auch haufenweise Bücher gewälzt um rauszufinden wo meine "Schäden" sind, hab ich auch rausgefunden...auf Kopfebene....aber das ich es fühlen muss, das hab ich erst Jahre später gelernt...und siehe da, es wird besser. Gefühlsmässig aufarbeiten, sagen "mein Vater war ein Arsch" Mir selbst leid tun, auf ihn zornig sein usw. usw.

Sie hat wahrscheinlich viel auf dir rumgehackt, dich oft kritisiert, alles besser gewußt... wenig Gefühl, als ob du niemals genügen würdest? Kann das sein?
Bist du traurig darüber, wahrscheinlich nicht. Du wirst auf schwache Menschen wütend sein, kannst Unselbstständigkeit nicht leiden, bist ein Typ der alles selber in die Hand nimmt, sich nur schwer wo helfen läßt?

Was tust du, du bist auf die Schwäche in anderen wütend weil du die Schwäche in dir hasst weil sie dem Kind das du warst die Mutterliebe gekostet hat. Dieses Kind lebt noch in dir und wünscht sich immer noch das die Mutter es liebt. Das musst du heilen, um dieses Kind geht es.

War ein grober Umriss, vielleicht hilft es dir zu verstehen was ich meine.
ISt arg anstrengend und sehr aufwühlend damit zu "atrbeiten" aber sehr lohnend

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Rezna
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Beitrag Do., 08.09.2011, 12:53

Es gibt Menschen, deren Eltern sind seit Jahren tot, die stehen aber noch unter der Fuchtel. Oder leben auf der anderen Seite des Erdballs, haben seit Jahrzehnten keinen Kontakt und werden dennoch durch ihre Eltern dominiert.

Es geht nicht um äußerliche Abnabelung, die machen wir ja alles durch, sondern um eine innere Abgrenzung, eine innere Emanzipation. Und manchmal ist Feindschaft, Ablehnung, Kontaktsperre nichts weiter als eine andere Form der Abhängigkeit.

Was das Muttersöhnchenproblem betrifft: Du sagst, du weißt mittlerweile wie diese funktionieren. Da du bisher eher auf sie trafst, weißt du ja, was sie so ausstrahlen, wie sie sich äußeren, welche Merkmale ihnen eigen ist. Kannst du das selbe auch bei Männern fest stellen, die selbständig und selbstbestimmt sind? Hast du das schon versucht, neutral, ohne auf Partnersuche zu sein, dir die Menschentypen anzusehen. Muss nicht einmal nur Männer betreffen. Ansehen, wie sich latent Abhängige (auch von ihren Partnern/Meinungen anderer) sich verhalten, geben, funktionieren, und wie die Unabhängigen, freien, denen ihr eigener Weg, ihre eigenen Bedürfnisse wichtig genug sind, anderen gegenüber zu verteidigen?

Ich habe hier mitbekommen, dass du dich leicht angegriffen fühlst. Kann es sein, dass Muttersöhnchen sich lieber unterordnen, weniger Widerworte geben? Könntest du mit einem Mann etwas anfangen, der eine andere Auffassung hat als du und dazu steht? Kämst du dir sofort verraten vor - oder eben unterbuttert wie von Mutter damals?
Zuletzt geändert von Rezna am Do., 08.09.2011, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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cynic
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Beitrag Do., 08.09.2011, 12:54

"Sie hat wahrscheinlich viel auf dir rumgehackt, dich oft kritisiert, alles besser gewußt... wenig Gefühl, als ob du niemals genügen würdest? Kann das sein?
Bist du traurig darüber, wahrscheinlich nicht. Du wirst auf schwache Menschen wütend sein, kannst Unselbstständigkeit nicht leiden, bist ein Typ der alles selber in die Hand nimmt, sich nur schwer wo helfen läßt?

Was tust du, du bist auf die Schwäche in anderen wütend weil du die Schwäche in dir hasst weil sie dem Kind das du warst die Mutterliebe gekostet hat. Dieses Kind lebt noch in dir und wünscht sich immer noch das die Mutter es liebt. Das musst du heilen, um dieses Kind geht es.

War ein grober Umriss, vielleicht hilft es dir zu verstehen was ich meine.
ISt arg anstrengend und sehr aufwühlend damit zu "atrbeiten" aber sehr lohnend"

unglaublich wie gut ich mich da gerade wiedererkannt hab o_o weißt du auch wie man dieses kind "heilen" kann?

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Galinka
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Beitrag Do., 08.09.2011, 18:09

Am besten in Therapie, ich hab aber viel gelesen zu diesem Thema, zuerst was es ist, dann wo es herkommt und was da passiert ist und dann gibts so Bücher wie Heilung des inneren Kindes usw.
Zuerst mal "Forschung" betreiben. Da haben mir am besten geholfen die Bücher "Maske der Niedertracht", "Wunde der Ungeliebten" und "Vergiftete Kindheit" aber es springt einem eh ins Auge was so das richtige ist. Wenn ich auch noch gern nenne ist Robert Betz der hat Hör CDs die sehr gut sind.
Dann Menschen die dir zuhören, keine die in dem Familienkonstrukt eingebunden sind.
Wichtig ist die Erkenntnis das nicht du den Fehler gemacht hast und du als Kind absolut richtig warst. Du musst dir die Emotionen bewußt machen, erkennen was dahinter steht, und erkennen das dir "Unrecht" geschah. Vor allem solltest du aber lernen LIEBEVOLL mit dir selbst umzugehen, nicht so hart ins Gericht gehen mit dir selbst.

Meine Tante sagt immer " Gefahr erkannt, Gefahr gebannt" Zumindest ein wichtiger Schritt

Hab noch "Emotionale Erpressung" von Susan Forward vergessen, das ist sehr empfehlenswert
Zuletzt geändert von Galinka am Do., 08.09.2011, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.

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mitsuko
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Beitrag Do., 08.09.2011, 18:16

Luzi66 hat geschrieben: Ich kann aber mit der Aussage
eben auch nichts verwertbares anfangen, dass die Mütter sich ähnlich sind. Und? Denke ich mir dann,
was bedeutet das für mich? Was muss ich ändern?
Du bist doch hier um Sichtweisen zu hören, auf die du selbst nicht kommen würdest. Manchmal lohnt es sich darüber nachzudenken, auch wenn man zunächst nichts damit anfangen kann. Eine Anleitung, was genau du ändern musst, um dein Problem nicht mehr zu haben, kannst du eh nicht bekommen.
Luzi66 hat geschrieben:Vielleicht halte ich Männer unbewusst immer noch für schwach, unselbstständig
Wieso immer noch?
Diese Männer mit denen du zusammen warst, was meinst du, was die an dir attraktiv fanden? Du sagst ja, du musstest sie bemuttern. Viele Frauen würden das gar nicht erst machen.

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PeterS.
Helferlein
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Beiträge: 115

Beitrag Mi., 19.11.2014, 08:03

Tag, ich bin auch ein bisschen ein Muttersöhnchen
wie kommt man darüber hinweg? Was kann man machen?
meine Freundin ist etwas mehr als genervt
ich will Mama nicht verlassen weil ich mich da sicher fühle
Gibt es hier Leute die Muttersöhnchen sind oder waren und berichten können?

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viciente
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Beiträge: 3085

Beitrag Mi., 19.11.2014, 12:11

.. es sieht so aus, als würdest du dich gleichzeitig an zwei lianen festhalten; einer dickeren und einer dünneren, und so schwebst du quasi über dem "abgrund". die dickere von beiden wirst du früher oder später loszulassen gezwungen sein, und es ist fraglich, ob die dünnere dann noch da ist bzw. stark genug. jedenfalls wirkt es sich in den allermeisten fällen fatal aus, ohne jegliche selbständige phase vom elterlichen "aufgehoben-sein" in eine beziehung zu wechseln. es scheint einfach nur furchtbar bequem in dieser abhängigkeit von "zuhause" zu bleiben und deine freundin als lückenfüller zu missbrauchen; das blöde dabei ist, dass frauen - als partnerin - nicht dazu da sind, irgend wann die mutter ersetzen zu sollen wenn diese ausfällt.
.. es gibt wohl frauen, die selbst ein bemutterungsbedürfnis haben bzw. gerne "bevatert" werden wollen, aber das ist dann keine liebesbeziehung, sondern ein deal. ein deal, der heisst "du ersetzt mir das und das und ich dir dies und jenes". kommt - wie du sagtest - oft vor, geht aber meistens schief, weil sich das auch häufig ändert; wünscht sich dann nur einer der beiden augenhöhe, kracht es. wie willst du ausserdem denn deiner partnerin sicherheit geben, wenn du selbst deine nur von bzw. durch deine muttre beziehst? wo bekommt sie ihre denn her?
.. löse dich mal ab, kümmer dich selbst ganz allein und für dich um alles .. dein essen, deine wäsche, die heizung, den abfluss - einfach alles, das du zum leben brauchst. erst dann wirst du eine partnerin - von der du all das nicht mehr brauchst - als das sehen - und für sie auch sein - können, was in beziehung eigentlich sein sollte und könnte - und nicht mehr als blosse mutterergänzung bzw. ersatz, falls diese mal nicht mehr alles für dich erledigt, weil sie ned mehr kann bzw. da ist.
.. für mich kein wunder, wenn deine freundin periodisch "durchdreht", daher auch meine frage neulich, weshalb sie sich das überhaupt antut bzw. wozu ihr überhaupt eine "beziehung" führt, wenn ihr euch ständig derart gegenseitig nervt; wird also vermutlich auch von ihrer seite einen (inneren) deal geben der die defizite (noch) aufwiegt, andernfalls sie höchstwahrscheinlich schon längst weg wär.

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