Druck beim Reden mit Vorgesetzten

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Luca Toni
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Druck beim Reden mit Vorgesetzten

Beitrag So., 30.10.2011, 18:28

Hallo zusammen

Das ist mein erster Post hier und werde gleich mal sagen wo mein Problem liegt.

Ich hab extrem Probleme mit Vorgesetzten zu reden. Ich blockiere dann total und habe Angst etwas falsches zu sagen. Ich hab einfach diesen inneren Druck, der mir sagt, ich muss unbedingt gefallen und darum darf ich nichts falsches sagen, sonst könnt ich mich blamieren und mein Gegenüber könnte denken dass ich dumm bin. Wenn ich einem Ereigniss zu viel Bedeutung beimesse dann mache ich mir schon Wochen oder Tage vorher Gedanken über dieses Treffen. Und diese Woche ist es wieder so weit.

Ich treffe mich mit meiner ehemaligen Cheffin und habe Angst dass ich keinen Samlltalk machen kann wieder total blockiere. Es entstehen dann immer so Situationen wo sie etwas sagt und mich dann fragend anschaut und ich hab einfach keine Ahnung was ich sagen soll. Es ist so frustrierend. Mir ist einfach aufgefallen dass wenn eine Person einen höheren Status als ich hat, dann bin ich total blockiert und kann meinen Gedanken nicht freien lauf lassen, das ist auch bei Freunden so.

Danke schon mal

Liebe Grüsse

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lingaroni
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Beitrag So., 30.10.2011, 18:30

Hallo Luca, wenn Du ganz scharf nachdenkst: Wer könnte Dir am besten helfen?
LG

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Luca Toni
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Beitrag So., 30.10.2011, 18:37

Wer mir helfen könnte? keine Ahnung...ein Psychotherapeut? Selber komm ich anscheinend nicht raus aus diesem Teufelskreis

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Chantall
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Beitrag So., 30.10.2011, 18:40

Ich glaube das haben viele ..leichte Angst und Gehemmtheit vor Vorgesetzten. Ich vermute es liegt an der ANgst Fehler zu machen und nicht perfekt zu sein (nichts perfektes zu sagen). Davon musst Du weg denn wir alle sind nicht perfekt. Ich mag mich im Moment zB gerade deshalb nicht perfekt von oben bis unten gestylt zu sein und immer die perfekten Gesprächsthemen zu haben usw.
Magst DU diese perfekten Menschen (die ja auch nur so tun als ob). Ich nichts so...

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Luca Toni
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Beitrag So., 30.10.2011, 18:49

ja das hat was. Ich mag diese perfekten Leute nicht. Aber weisst du, das ging schon mein ganzes Leben so. Ich musste immer der brave sein und es allen Recht machen und dadurch hab ich natürlich viel verpasst in meinem Leben und vorallem hatte ich nie den Mut zu meiner Meinung zu stehen. Aber das ist ein anderes Thema. Das Problem ist dass sich meine Gedanken ständig um dieses Treffen kreisen und darum hab ich schon Angst dass es wieder eine verkrampfte und unnatürliche sache wird. Ich glaub schon dass es vielen Leuten so geht aber bei mir ist es arg schlimm. Ich bringe keinen Ton mehr raus...

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lingaroni
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Beitrag So., 30.10.2011, 18:55

hallo luca,

in österreich gäbe es da eine alternative, nämlich die lebens- und sozialberater. die rechtliche lage in der schweiz kenne ich nicht.

aber wie du sagst: psychotherapeutInnen können da auf jeden fall helfen. vielleicht brauchst du nur einen gedankenanstoß. gar nichts langwieriges und großes. einfach mal ausprobieren!

LG

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Chantall
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Beitrag So., 30.10.2011, 18:58

oje das kenne ich mit dem immer funktionieren zu müssen und das löst später Druck aus und verschwindet auch nicht über Nacht ;(
Ja paar Sitzungen wären doch was? Wäre halt die Schnellzug-Variante

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Luca Toni
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Beitrag So., 30.10.2011, 19:05

Nun ich weiss nicht wie tiefgreifend das Problem ist. Meistens redet man sich eben viel schlechter als man eigentlich ist.
Ich werd auf jedenfall einen Psychotherapeuten aufsuchen.

Aber hat villeicht jemand einen Tipp wie ich irgendwie locker durch dieses Treffen kommen kann...

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Ragneda
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Beitrag Mo., 31.10.2011, 22:01

Hallo Luca Toni,

ich kenne das auch. Ich habe als Assistentin auf der Chefetage mit ganz höheren Tieren gearbeitet und sie waren mir immer etwas unheimlich. Es war ein sehr großer Konzern, so, dass z.b der Vorsitz sich erlauben konnte mit eigenem Jet von X-Land nach Österreich zu fliegen. Er war zwar sehr freundlich, trotzdem, fühlte ich mich so, als ob ich gerade falsch stehe, falsch gucke, mich falsch bewege, was denkt ihr gerade über mich...oh..Gott, oh Gott...Bis ich begriffen habe, dass ihm nicht nach mir in dem Moment ist, sondern, eher denkt er über irgendwas geschäftliches gerade nach. Dann habe ich mich entspannt und es lief auch gleich besser. Dann habe ich ihn genauer mir angeschaut- ich verwende oft diesen Harry Potter Trick aus, wenn Menschen mir unheimlich sind: Ridiculus! Ich suche bei ihnen irgendwas, was lustig oder nicht so schön ist. Z.b eine krumme Nase, den furchtbaren Akzent, unpassende Krawatte..was weiß ich was. Und dann, denke ich mir, sie kochen auch nur mit Wasser, haben Herz und Nieren, so wie Du, also, tz, was soll schon passieren.

Ein Ereignis aus meinem beruflichen Leben möchte ich noch mal kurz (na ja kurz wird’s leider nicht gehen) erzählen, da ich sie urlustig inzwischen finde. Mein direkter Vorgesetzter war ein gewisser GM (General Manager) von dem Standort hier in Ö. Ein ganz großes Tierchen. Aber ein Gentlemen und eigentlich einer der besten Chefs die ich je erlebt habe.
Er konnte vielleicht mit Menschen umgehen, Wahnsinn! Auf einer Seite schaffte er eine gute Distanz zu den Mitarbeitern zu bewahren, auf einer anderen Seite hatte er eine gute Antenne für die Menschen. War immer freundlich, flippte NIE aus.
Nie habe ich ihn schreiend erlebt oder so. Er war mir unheimlich.

Wenn ich nicht gerade mit anderen Sachen, wie meine Ausbildung am Abend in der Zeit beschäftigt wäre, hätte ich mich wahrscheinlich noch in ihm verknallt.

Er war aber sehr selten in der Firma, ständig nur um die Welt geflogen. Und wenn er in der Firma war, dann schon um 7 Uhr in der früh. Ich kam normalerweise als erste immer in die Firma. Wenn ich Licht in seinem Büro sah, wußte ich, dass er dort schon mindestens seit einer Stunde sitzt und arbeitet.
Eines Tages kam ich also in die Firma relativ früh.
Nur er und ich waren auf der Etage.

Dadurch, dass er viel flog litt er unter starkem Nasenbluten.
Und genau an diesem Tag, wo er wie die Sau geblutet hat, waren nur ich und er da!

Bis jetzt haben wir uns nur wenig miteinander unterhalten, ich war noch relativ neu in der Firma.
Er war immer nett aber nur sachlich und auf Geschäfte bezogen. In der Firma waren wir alle per „Du“. Sehr angenehme Atmosphäre, muss ich zufügen, herrschte bei uns in der Firma.

Also kommt er raus aus seinem Büro, stark blutend mit einem Tuch an der Nase pressend und bietet mich einen Arzt in der nähe zu finden.

Na Servas, denke ich. Um 7:30 gibt es keine Ärzte, also nur ins Spital! Das habe ich ihn dann auch gesagt.

Er meinte:“ ok, führ mich dahin und…..GIBT MIR DIE SCHLÜßEL von seinem supa-dupa-neuen Audio 8, geilen großen schwarzen Schlitten. Ich soll ihn damit ins Spital fahren. OMG!
Ich soll sein Auto steuern und er sitzt während dessen, blutend neben mir….Schon komische Situation und die Vorstellung!

Vor allem dieses gigantisches Ding zu fahren..uaahh… Und dann, als wir im Auto schon drin saßen, sehe ich, dass das Auto AUTOMATIK hat! Ach Du S*****! Dachte ich. Ich muss gestehen, dass ich noch NIE in meinem Leben mit Automatik gefahren bin. Nur mit einer normalen Schaltung. Mein Auto war im Vergleich zu seinem der Super-GAU*lol* . Ohne Servolenkung!!!, ohne Klimaanlage, klein, uralt und LAHM!!!!! Ich konnte damit höchstens 130 km/s erreichen..tz.
Es regnete an dem Tag noch dazu!!! Und zwar stark. Und ich mußte ihn gestehen, während er am verbluten war, dass ich sein geiles Auto leider nicht fahren kann.(boah, wie Schade, habe ich es gefunden!! So eine Chance so ein Auto fahren zu dürfen!) Und bat ihn als Alternative mein Auto, da der Dienstwagen schon besetzt von jemand war. Und mir sonst nichts einfiel. Kann ihn ja nicht verbluten lassen. Und Taxi rufen, ja, aber irgendwie keiner von uns hat daran gedacht.
Er war absolut cool, nickte und wir gingen zu meiner alten Büchse hin.*rofl*. Er quetschte sich da rein. Neben mir.

Und wir fuhren los. Ich war sehr nervös in so einer Situation. Neben mir hockt ein verblutender GM und ich hab mich noch gerade blamiert, in dem ich keine Automatik fahren konnte!!
Und es regnete. Und ich gab Gas. Weil ich so schnell wie möglich ihn ins Spital bringen wollte. Ich wurde immer schneller, und schneller, überholte ständig gefährlich mit meiner lahmen Büchse die anderen. Dann sah ich aus dem Augenwinkel, wie er, immer noch den Tuch an der Nase haltend zu mir rüber schielte und dann fragte er: Fährst Du immer so? Ich spürte, dass er a bisserl Angst bekam..na ja, vlt. nicht wirklich die Angst, aber wohl hat er sich sicher nicht gefühlt, bei meiner Fahrerei.
Endlich ins Spital angekommen, versuchte ich mich in eine superenge Lücke (die einzige vorhandene!) rückwärts einzuparken. Normalerweise, schaffe ich mit diesem Auto locker überall einzuparken. Aber ich war so nervös. Mamma mia. Er blieb cool und sagte: gaaaanz ruhig.
Endlich gingen wir raus und wurden sofort, da er wirklich sehr stark blutete zum Arzt geführt. Man hat mir einen Formular in den Hand gedrückt und – das vergesse ich nie - sagte: „Fühlen Sie es bitte für IHREN MANN aus“…

Tschuldige, dass es so lang geworden ist. Aber im Nachhinein mußte ich oft an die Geschichte zurück denken und schmunzeln.
Man macht sich viel zu viele Gedanken!
Ich habe sein Leben gerettet, jawohl!
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Luca Toni
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Beitrag Di., 01.11.2011, 15:22

Hallo

Ich möchte mich mal auskotzen weils mir wirklich scheisse geht. Ich habe gerade dieses besagte Treffen mit meiner ehemaligen Cheffin gehabt. Es war wirklich für n Arsch und ich wusste genau dass es so kommt, obwohl ich mir die ganze Zeit eingeredet hab, dass es schon gut laufen wird. Aber ich möchte es genau erklären und muss da ein bisschen ausholen. Ich hab vor 2 Monaten denn Standort der Firma gewechslet, also selbe Firma einfach anderes Geschäft. Und es war so dass ich eigentlich garnicht wechslen wollte.

Weil ich da ein super Team hatte, wir konnten lachen bis zum umfallen und ich hatte da riesigen Spass. Das Problem war dass ich mich in ne Frau verliebt hatte,also meine Vorgesetze. Wir hatten ein freundschaftliches Verhältniss zueinander und verstanden uns wirklich super. ( Also zum klarstellen, ich habe Probleme mit meiner Cheffin zu reden, mit der direkten Vorgesetzten hatte ich keine Probleme, weil wir wie gesagt eigentlich Kollegen waren) Aber nicht nur mit ihr verstand ich mich super, es waren auch andere sehr coole Leute da. Aber, ich wechslete dann doch, weil ich es nicht mehr aushalten konnte mit ihr zu arbeiten...und dachte ich könnte sie dann vergessen.

Nun war eben vorher dieses Treffen mit meiner Cheffin,Mir, und eben meiner ehemaligen Vorgesetzen. Und eigentlich bin ich ja ein sympathischer und aufgestellter Typ. Aber in so Momenten wo ich dann total blockiere und verkrampft bin, merken die Leute: " hmmm, mit dem stimmt irgendetwas nicht". Ich hab mir so einen immensen Druck aufgebaut, hab schon Tage vorher an dieses Treffen gedacht, und wollte locker,lustig und intelligent rüberkommen, aber nein ich war wieder total verkrampft. Da liegt nämlich das Problem.

Wenn ich locker bin hab ich keine Probleme zu reden. Aber ich habe einfach Angst dass ich etwas falsches oder etwas peinliches sagen könnte. Ich habe Angst dass sie merken dass ich dieser Situation nicht gewachsen bin, ich habe Angst da zu sitzen und nichts gescheites sagen zu können. Ich habe Angst sie irgendwie zu beleidigen.

Ach keine Ahnung wie ich das beschreiben soll. Bin einfach so richtig down im Moment und muss das erstmal verarbeiten. Sorry für den langen Text.

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