Borderline, Missbrauch,.. - gibt es noch Hoffnung?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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lila
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Borderline, Missbrauch,.. - gibt es noch Hoffnung?

Beitrag Do., 22.11.2007, 17:53

Hallo an Alle,

ich bin neu im Forum und möchte mich vorstellen.
Ich bin 41 J. und Mutter einer 16 J. alten Tochter. Solange ich denken kann, verläuft mein Leben chaotisch.
Mit zwei bin ich in eine Pflegefamilie gekommen, weil meine Mutter in eine Psychatrie musste (Suizid – Versuch), und mein Vater Alkoholiker war.
Diese neue Familie sah in mir schnell eine Belastung. Für sie war ich dumm, sonderlich und widerspenstig. Egal was ich tat, meistens war es schlecht, oder nicht gut genug.
Ich bekam sehr häufig Schläge und andere Bestrafungen, oder wurde vorgeführt.
In der Schule hatte ich von Anfang an Schwierigkeiten mich anzupassen, und war auch dort schnell eine Außenseiterin.
Ich lebte in ständiger Angst vor allem und jedem. Meine Hoffnung bestand darin, dass eines Tages jemand kommt, um mich da raus zuholen.

Als ich zwelf war, entwickelte mein Pflegevater sexuelles Interesse an mir, dass einzige Interesse was ich überhaupt bekam.
Mit dreizehn bin ich dann freiwillig in ein Heim gegangen. Dort kamen wieder neue Schwierigkeiten auf mich zu.
Ich war kaum in der Lage mit anderen zu sprechen, da ich Angst vor ihnen hatte.
Wieder war ich komisch und Sonderbar.

Meine schulische Laufbahn war eine Chatastrophe und ich ging ohne Abschluss ab. Im laufe der Jahre habe ich zwar meine Abschlüsse nachgeholt, war aber nicht in der Lage eine Ausbildung abzuschließen.

Die folgenden Jahre waren gespickt von Desastern.
Ehen (2), Frauenhaus (2), Prostitution, Fresssucht und Alkohol.

Mit 22 die erste Psychosomatische Klinik, und über die Jahre mehrere Therapeuten.
1991 kam dann meine Tochter zur Welt, vom Vater hatte ich mich getrennt.
Obwohl ich Sie sehr liebte fingen auch da die Probleme an.
Nach drei Jahren wurde mir dann nahegelegt Sie in Pflege zu geben, was ich dann auch tat.
Ich holte Sie zurück und versuchte es nochmal. Es klappte aber wieder nicht und Sie ging mit acht in eine Fünftagesgruppe.
Die Erzieher dort, kamen jedoch auch nicht mit Ihr zurecht. Sie lebt nun seit vier Jahren ständig bei mir.

In der zwischenzeit habe ich mit 35 eine Ausbildung zur Friseurin begonnen und abgeschlossen.
Ich arbeite seit zwei Jahren nicht mehr in dem Beruf.
Ich fühlte mich ständig überfordert und glaubte nichts zu können. Es ging mir dann immer schlechter und ich meldete mich häufig krank. Am Ende kündigte ich, meine Chefs waren auch der Meinung, dass es besser wäre.

Wieder suchte ich mir einen Therapeuten, der mit mir eine Tiefenanalyse begann. Im vergangenen Jahr bin ich dann wieder in eine Psychosomatik Klinik gegangen. Mein Therapeut, wie die Klinik, sind der Meinung, dass ich eine Borderline Persönlichkeit bin.

Meine Therapie habe ich inzwischen abgebrochen.
Seit Monaten geht es mir immer schlechter und vor einer Woche ging ich völlig verzweifelt zu meinem Therapeuten, da ich Angst vor mir selber bekam.
Zum Ende der Stunde sagte Er mir dann, dass es vielleicht eine Lösung wäre, mich zu Prostituieren.
Er kam darauf, weil ich in Abhängigkeiten lebe und nicht weiß, wie ich die Kraft und den Mut finden soll, mich daraus zu lösen.

Da es nicht das erste Mal war, dass Er mich so verletzte, war mein Vertrauen komplett zerstört.

Ich weiß einfach nicht mehr, was ich jetzt noch machen soll.
Mir fehlt der Glauben, dass sich je noch was ändern kann. Ich habe den Eindruck als Loser geboren zu sein.
Was an Hilfe soll ich noch in Anspruch nehmen? Wieder Klinik? Oder wäre es besser zu akzeptieren, dass ich verkorkst bin.

Sorry, ich weiß, dass ich viel geschrieben habe.


LG

lila

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Ab wann sind Therapien nicht mehr Sinnvoll?" auf obige präzisiert.)

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neela
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 08:59

Das du einiges hinter dir hast ist nicht zu übersehen. Dennoch denke ich wenn der Wille zur Veränderung da ist, dann geht auch was weiter.
Dass dich Leute skurill finden,das kenne ich von mir selber. Man wirkt auf andere manchmal anders als man sich denkt das man wirkt XD
Das was dein Thera gesagt hat war vielleicht um dich zu provozieren.... ka aber es scheint mir ned oke..
Ich bin auch einige Jahre der Prostitution nachgegangen um mich und meine Kinder zu ernähren, aber das ist mit Bezihung nicht vereinbar, daher bin ich 4 Jahre raus aus dem Job. Borderliner sind sicher anfälliger für außergewöhnliche Arten zu leben. Genauso das ich mit 28 studieren beginne weil ich erst mit 27 mein abi gemacht habe... is eher penlich *gg*.
Ich habe wie du sagst leider auch nix auf die Reihe gebracht.. keine Ausbildung, mit 16 das Gymnasium abgebrochen weil es zu teuer wurde und ich arbeiten und Schule nicht mehr auf die Reihe kriegte, und mir das Geld ausging. Na ja die Miete bezahlt sich ned von selber.....
Ich denke wenn du dir wieder HIlfe suchst sollte alles stimmen.
Du solltest ihm vertrauen und er kompetent sein....und vl auch Erfahrung mit Borderlinern haben.
Ich habe selbst BL und es läuft auch ned rund.
Mein Mann fühlt sich vernachlässigt weil ich tag und nacht lerne, meine Kinder finden mich zu streng, meine Mutter kalt und überkonsequent, Freundinnen kalt putzsüchtig und pingelig .....
tja man hats nich einfach im Leben *ggg*
Wie gesagt ich kann deinen Weg gut nachvollziehen, er ähnelt meinem sehr bis vor 4 Jahren, außer das meine Kinder nie wo anders gelebt haben.
Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft ...

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DieZeitIstUm
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 09:47

Zum Ende der Stunde sagte Er mir dann, dass es vielleicht eine Lösung wäre, mich zu Prostituieren.
Ich bin zu tiefst schockiert!!
Was ist das denn für ein Therapeut?
Das geht ja gar nicht!!! Nach all dem was Du durchgemacht hast!!!
So einem Therapeuten sollte man links und rechts eine klatschen, damit der mal zur Besinnung kommt!!!
Sowas macht mich echt wütend!!

Hattest Du irgendwann im Verlauf einer Therapie mal das Gefühl das es besser wird, oder das es dir hilft?
Hattest Du immer männliche Therapeuten oder auch weibliche?

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lila
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 15:28

Hi,

erst einmal danke für die Antworten.

In der Vergangenheit hatte ich weibl. Therapeuten. Der jetzige wurde mir von der Psychosomatik an der Uni empfohlen.
Im Laufe der zwei Jahre, die ich bei ihm war, habe ich immer wieder betont, dass Reden allein nicht ausreicht – denn Reden kann ich, dass ist nicht mein Problem. Ich erkenne auch die Zusammenhänge und weiß woran ich kranke – ich schaffe es nur nicht, meine Gefühle zu ändern.
Ich will nicht behaupten, dass die Therapien alle nichts gebracht haben.

Heute bin ich wenigstens in der Lage auf Menschen zu zugehen. Das funktioniert solange ich mich sicher fühle. Sobald aber der Eindruck bei mir entsteht, dass jemand sauer auf mich ist, oder ich nicht gut genug bin, ziehe ich mich zurück.
Mein Innerstes will unbedingt Fehlerfrei sein, obwohl ich weiß, dass das weder erstrebenswert noch erwünscht ist.

Bis vor kurzem habe ich mich gegen den Stempel * Borderline* gewehrt. Wenn ich lese, wie diese Menschen gesehen werden und – wie schwer es ist, sie zu therapieren, verläßt mich der Mut.

Ich wüsste zu gerne, ob jemand eine positive Erfahrung gemacht hat. Es wäre schön, wenn ich endlich mal den richtigen Weg gehen könnte.

Bin sehr dankbar, für jeden Tip.

LG

lila

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thomas82
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Beitrag Di., 27.11.2007, 16:52

Solange du deine Krankheit nicht akzeptierst und immer nur die Flucht von ihr suchst gibt es für dich keine Hoffnung.

Warte nicht auf eine Heilung, versuche geschickt mit ihr umzugehen, sie als ein Teil von dir zu akzeptieren und du wirst ganz von selber gesund.

Du weißt doch, dass du gegenüber anderen Menschen eine veränderte Wahrnehmung hast und darum auch für sie unverständlich reagierst.

Nimm dir Zeit, setze dich nicht unter Druck und studiere mittels Informationsfolder deine Veränderung.

Aufklärung ist schon die halbe Heilung.

Suche nicht bei den anderen die Fehler, sie liegen bei dir. Die anderen Menschen sind oft übrefordert und verstehen deine Reaktionen nicht. Wie willst du sie dann verstehen?

Du kannst dich Verändern, doch Du musst das machen, nicht ein Medikament oder eine Therapie.

Es geht auch schneller als wie du denkst, wie gesagt es liegt an dir. Nimm diese Chance an. Tue es für dich und deine Mitmenschen, die dich ja im Herzen bestimmt sehr mögen, doch dich hald oft nicht ganz verstehen.

Hoffe es hilft dir dieser "harte" aber "wahre" Beitrag weiter.

Viel Glück Thomas

P.S.: Schau doch mal in meinen Thread: http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... f=35&t=369

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lila
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Beitrag Mi., 28.11.2007, 01:22

Hi Thomas,

danke für deine Antwort. Ich möchte einiges klar stellen, was aus meinen Zeilen vielleicht nicht klar wurde.

Selten suche ich die Fehler bei anderen, meistens frage ich mich, welchen Anteil ich habe. Kann sein, dass sich das so liest. Ich habe jedoch lediglich versucht, ein Bild von mir zu geben.

Ich kann es zwar nicht abstreiten, dass ich auf die Menschen von damals wütend bin, ansonsten halte ich mich für reflektiert.

Meine Umgebung empfindet mich auch nicht als schwierig, denn ich versuche stehts auf sie einzugehen. Das soll nicht heißen, dass es niemals Irritationen gibt. Auch nicht, dass ich nie über Grenzen gehe. (Na, sonst müsste man sich auch fragen, wo der Borderliner denn ist.)

Ich akzeptiere auch, dass ich krank bin. Aber das heißt nicht, dass ich mein ganzes Leben dieser Krankheit opfern will.
Ich möchte mich soweit damit auseinander setzen, dass ich mit ihr leben kann.

Zur Zeit suche ich so verzweifelt nach Unterstützung, weil ich eine Tochter habe, die nicht darunter leiden soll.
Ich neige leider oft zur Lethargie, bin deshalb inkonsequent, und erledige alles nur schleppend. Obwohl, wenn ich dann etwas mache, schaffe ich eine ganze Menge.
Für meine Tochter jedoch, ist ein solches Verhalten Gift.

Das Wissen um meine Fehler reicht allerdings nicht aus, damit ich etwas verändere. Manchmal gelingt es mir, doch es braucht nur irgend etwas Unvorhergesehenes geschehen.

Was mich interessiert – wie genau, machst Du dass denn? Berichte doch mal ausführlicher über Deine Erfahrungen.

LG

lila

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thomas82
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Beitrag Mi., 28.11.2007, 18:58

lila hat geschrieben:Was mich interessiert – wie genau, machst Du dass denn? Berichte doch mal ausführlicher über Deine Erfahrungen.
lila
Das ist ganz speziell für mich und im Moment noch ein Geheimnis. Da müsst ihr mir etwas mehr Zeit lassen um es euch zu erklären. Sobald ich mir sicher bin die richtigen Worte zu finden und es soweit ist werdet ihr von mir hören. Seit nicht entteuscht sondern habt Hoffnung, es ist schon näher als ihr denkt.

Etwas kann ich dazu schon sagen:

Versucht derweil eueren Geist,euer Ich, genau kennenzulernen. Das ist nähmlich die erste Stufe. Methoden dazu: Einen Sinneszusatand zu erreichen, in dem ihr nur noch euch selber spürt, euch selbst bewusst werdet und ihr alles andere fallen lassen könnt. Es können dabei auch unangenehme tiefgründige Ereignisse aus der Kindheit hervortreten. Habt keine Angst, geht auf sie zu, lebt sie aus und verarbeitet sie, da ihr frühr keine Möglichkeit dazu hattet und ihr sie deshalb aus Überlebensnot abgespalten habt. Ihr errinnert euch: Durch die Abspaltung kam es zu euerem Bewusstseinszustand, den man heutzutage Borderline nennt. Erst wenn ihr euch vollkommen bewusst seid, ist der Weg zur Heilung angebrochen.

Schon in naher Zukunft wird Borderline sehr schnell geheilt werden können. Die Pharmaindustrie hat den Weg dazu schon vor 50Jahren geebnet. Es fehlt derzeit nur noch an routiniertem Wissen, den richtigen Anwendungen und an Mut in die nächste Generation der Medizin einzutreten-> doch das ist ein bedauenswertes Thema für sich.

Wie erreiche ich so einen Zustand? -> im nächsten Beitrag, bis dann.

Liebe Grüße und Hoffnung

Thomas

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Quadrat*im*Kreis
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Beitrag Do., 10.01.2008, 21:43

Und? Wie siehts nun mit der Fortsetzung aus??

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aradiasophie
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Beitrag Do., 10.01.2008, 22:07

He, Thomas
Ich find deinen letzten Beitrag ehrlich gesagt etwas seltsam. Natürlich hab ich mich auch mit Spaltungen der Persönlichkeit befasst, mich als in vielen Teilen oder ohne Grenze erlebt... Aber darauf hinzuweisen, das jeder Bordie eine Persönlichkeitsspaltung aufgrund traumatischer Kindheitserlebnisse hat, find ich echt zu heavy.
Die Hoffnung auf Heilung durch Medikamente gefällt mir auch nicht so recht - obwohl eine Anomalie in der Ausschüttung div. Substanzen in meinem Körper festgestellt wurde...
Ich kann nur sagen, dass ich mich zu einer Gruppe besonderer Menschen zugehörig fühle. So wie ein Stamm Eingeborener, die sich halt in eine bestimmte Richtung entwickelt haben.
Es ist oft nicht leicht, manchmal tragisch, und noch vieles mehr. Aber mit der Zeit kann man immer besser damit umgehen. Dazu muss man an sich arbeiten, aber auch die passende Umgebung finden oder gestalten. Aber Tiefenhypnose oder Trips sind da meiner Meinung nach nicht notwendig. Nicht bös sein - so denk ich halt darüber
auch Engel wissen manchmal nicht ob Licht oder Finsteniss ihr zu hause ist

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