Keine Liebeserfahrung (Sozialpeinlich)

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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nonamee
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Keine Liebeserfahrung (Sozialpeinlich)

Beitrag Sa., 20.12.2014, 05:12

Hi liebe Leser,
ich versuche es kurz zuhalten. Folgendes ich bin nun Mitte 20 und habe noch keinerlei Liebeserfahrung also keine Beziehung oder körperliche Erfahrungen. Ich weiß, es gibt da einige und ich möchte jetzt keine große Mitleidstour abziehen oder hier meine große Liebe finden sondern suche Ratschläge.

Also mich persönlich wundert es nicht,dass ich noch keine Beziehung hatte...

Da ich bis ca. 18 Jahre echt der Losertyp war (sozial leicht unterentwickelt,unattraktiv,Mobbingopfer, schüchtern,ungebildet usw.) hinzu war mein Umfeld sehr mies (konservative Kleinstadt,ich eher Welt offen...mega Klischeemäßg, aber nun mal die Realität).

Mit 18 habe ich mich charakterlich stark geändert, bin zwar nach wie vor nicht attraktiv (aber auch nicht hässlich und achte auf mein Aussehen). Wurde offener, humorvoller und "cooler" (einfach lässiger). Da ich beruflich bedingt eher viel mit Frauen zusammen arbeite oder zur Schule gehen, fällt es mir leicht auf diese ein zu gehen und zu meinen Bekanntschaften,Kumpels und Freunde zu zählen (Je nach Lage).
Ich persönlich finde, dass ich mich nun weiterentwickelt habe und es mir immer leichter fällt auf Menschen einzugehen und Anschluss zu finden (Habe aber wenig Freunde, bin kein Playboy oder habe kein mega großes soziales Umfeld...nur der Kontrast zu meiner Teenizeit ist extrem). Also bin einfach nicht mehr so "nerdig" "loserhaft" (Entschuldigung für diese Klischeebegriffe, aber ich hoffe ihr wisst wie das ungefähr meine).

Vor knapp 1,5 Jahren bin ich dann in eine Großstadt gezogen und halbwegs Anschluss bekommen. Hier kann ich meine alternative Lebensweise viel besser ausleben,was mir in meiner Entwicklung nochmals geholfen hat). Und habe viele neue Bekanntschaften gemacht und co

Nun zu folgendes, oft fragen mich Leute und Kumpels sowie Kumpelinen (diese derzeit zu 65 % mein Soziales Umfeld ausmacht), wie viele Freundinnen ich schon hatte und co. Was verständlich ist, immer hin ist es ein normales Gesprächsthema. Sowie erzählen sie mir von ihren Sorgen und Beziehungen usw. Mit was ich kein Problem habe, da es bei freundschaftlichen Beziehungen dazu gehört. Nur ist die "Rolle" als Zuhörer und Gesprächspartner irgendwann vorbei und die/der Gegenüber möchte auch was von mir erfahren.

Ist es okay zu lügen und was zu erfinden ? Ja es ist dumm und leicht erbärmlich. Aber seinen wir mal ehrlich wir leben in einer Leistungsgesellschaft (wo auch soziales Anerkennen usw. rein gehört). Also kann man sich schnell ins aus schießen und zur Lachnummer werden.

Das weitere Problem ist,dass es im Alter immer schwerer wird Anschluss zu kriegen, da es einfach unattraktiv und komisch wirkt keine Erfahrung zu haben. Natürlich kann es sein,dass sich demnächst eine Beziehung ergibt. Da ich durch mein neues Umfeld und meinen bewussteren Auftreten (im Vergleich zu früher, ich bin keines falls ein "Playboy") mehr "Möglichkeiten" habe. Sowie wenige Kumpelinen manchmal Anspielungen machen....(diese auch nichts groß Bedeuten müssen).

Wie Verhält man sich da am besten ? Lügen fällt irgendwann mal auf.... (was mir leider auf Grund meines Zynismus und Angst sozial abzustürzen also als Selbstschutz "Notlüge" nicht schwer fällt)...
Bitte versteht mich nicht falls, ich bin kein verlogener Mensch, eher das Gegenteil Ehrlich und direkt (konstruktive Kritik)...aber zum Selbstschutz okay ?
Körperliche Erfahrungen kann ich mir von Prostituierten "aneignen" lassen....klingt komisch und merkwürdig....aber ich bin auch nur ein Mensch und möchte nicht blöd da stehen (wenn es dazu kommen sollte).

Sorry für die Rechtschreibfehler, schlechte Grammatik und den tristen Inhalt.Aber ich bin müde und musste das mal los werden.

Danke fürs lesen und kommenden Antworten.

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Fundevogel
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 11:15

Hallo nonamee,

erstmal: willkommen hier im Forum! Ich wünsche dir hier guten Austausch!

Zu deinen Fragen: Also lügen finde ich nicht so gut, aber zwischen lügen und jedem alles auf die Nase binden, ist ja ein Unterschied...

Wenn du gefragt wirst, wieviele Erfahrungen du schon gemacht hast, könntest du ja zB sagen, also so viele waren es nicht und dich ansonsten geheimnisvoll geben (oder geheimisvoll sein...). Die coolen, nicht-nerdigen Typen sind ja auch meist die Verschlossenen - um jetzt mal bei Klischees zu bleiben, wenn du erlaubst ... Es geht ja in Wahrheit auch nicht um die körperlichen Erfahrungen, wie du sagst, die hast du ja oder wirst du haben, es geht darum, diese Erfahrungen im Rahmen einer Liebesbeziehung zu machen. Und die kann aber nur gut sein, wenn Wahrheit dabei ist.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass Frauen das bei einem Mann anziehend finden, wenn er grundsätzlich attraktiv ist, also weniger im Äußerlichen, gepflegt, sozial umgänglich usw. und der es nicht nötig hat, mit Zahlen zu prahlen.

Ich finde zum Beispiel Selbstbewusstsein sehr attraktiv.
Und ich finde, du könntest lernen, für dich dazu zu stehen wie es ist und wie du bist und das ist gut so. Und ich finde, du solltest auch diesen deinen intimen Bereich schützen, man kann offen sein und von sich erzählen und das soll auch so sein mit Menschen, die man mag, aber du sollst auch lernen, deine Grenzen zu schützen. Irgendwie ist dir unwohl dabei und deshalb hast du hier ins Forum gefunden und diese Fragen gestellt.

Und meiner Erfahrung nach sind das, diejenigen, die ihre Grenzen schützen, leicht und freundlich, meist die Menschen mit der stärksten Beziehungs- und Bindungsfähigkeit, wozu auch, aber nicht nur, sexuelle Beziehungen zählen, so wie der sexuelle Aspekt auch ein, aber nicht der alleinige Aspekt in einer Beziehung ist.
Fundevogel

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mondlicht
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 12:32

Hallo Nonamee,

wie hast Du denn diese Situationen bisher gemeistert (Du schreibst, Du wurdest schon öfters nach der Anzahl Deiner Freundinnen gefragt). Ich finde diese Frage sehr plump und irgendwie auch nicht mehr so ganz "altersgemäß". Für mich schreit sie geradezu danach, nicht brav und ehrlich beantwortet zu werden. Da würde ich mir überhaupt keinen Stress machen. Das geht niemanden etwas an, selbst eine potentielle künftige Liebe geht das nichts an. Wichtig ist, dass Du es offensichtlich als peinlich und als eine Art Makel empfindest, dass Du noch keine sexuellen Erfahrungen mit anderen gemacht hast. Das ist sehr schade. Du kommst in dem, was Du hier schreibst, intelligent und lebenserfahren (nachdenklich, bewusst) rüber. Und anscheinend kannst Du auch gut zuhören. Das finde ich zum Beispiel extrem attraktiv und bei Männern (sorry wegen des Klischees) eher selten. Wie fühlst Du Dich denn konkret, wenn Du mit einer redest, die Dir gefällt und die das Gespräch mit Dir sucht? Bist Du entspannt? Könntest Du Dir vorstellen, selbst ein solches Gespräch in Deinem Sinne zu steuern? Komplimente zu machen, zu flirten? Vielleicht gelingt es Dir, Dich aus der ängstlichen Erwartung "peinlicher" Fragen zu befreien und mehr in die Offensive zu gehen. Selber zu fragen. Zum Beispiel, was Dein Gegenüber in Beziehungen wichtig findet und so. Dazu könntest Du doch auch etwas sagen, über Deine Wünsche und Sehnsüchte kannst Du doch sprechen. Die sind außerdem viel wichtiger als die Zahl der Frauen, die Du schon im Bett hattest. Viel Mut dafür!

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nonamee
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 13:56

Danke ihr beiden für die Antworten,

Fundevogel:
Ja das stimmt,es geht nicht nur um die körperlichen Erfahrungen. Ich möchte da auch gar nicht, so rüber kommen als wäre ich voll der Meister darin und hätte schon viele Frauen gehabt. Das würde sich zu meiner Art sehr wiedersprechen... Da ich nicht Angeben würde und über dieses "Prollgehabe" eher spotte.

Mondlicht:

Naja die Frage ergibt sich manchmal während Gesprächen, wie gesagt sie erzählen auch was von ihnen und ihren Sorgen,Problemen und bisherigen Leben. Da ist es vollkommen natürlich,dass sie auch was von mir wissen wollen und Beziehungen gehören im Leben nun mal dazu...Ich finde die Frage jetzt angemessen,wenn man eine freundschaftliche Beziehung aufbaut.
Allgemein,habe keinerlei Probleme mit Frauen zu reden genauso wenig wie mit Männern. Warum auch ? Habe ja keine Angst vor dem anderen Geschlecht. Ich denke ich wirke normal, mache Späße, erzähle über meinen Alltag, meine Weltanschauung und das übliche halt. Es ist mir 2 - 3 mal passiert, dass ich mit einer Kumpeline so gut klar gekommen habe, dass andere gedacht wir sind ein Päärchen (haben evtl. bissel so gewirkt).
Nur die eine Frage ist mir unangenehm,da es doch schon eine wichtige Lebenserfahrung ist und es schon leicht peinlich ist,darüber keinerlei Antworten geben zu können. Schnell wirkt man dann sehr unerfahren und unreif (hat etwas von sozialen "Selbstmord")
Naja ich habe in dieser Situation schon mal gelogen und was erfunden (so aber das es glaubwürdig wirkt). Da ich mich nicht unbedingt blamieren möchte und schon bei anderen gesehen habe,wie schnell man dann zur Lachnummer werden kann.
Das äußern was mir an Frauen gefällt sowie komplimente einer Kumpeline zu machen,fällt mir in gewieser Hinsicht nicht schwer. Wenn mir an der Person was gefällt, warum denn auch nicht. Komplimente beziehen sich ja auch nicht nur auf Äußerlichkeiten wie z.B. wenn man jemanden sagt das man ihn symphatisch findet und für seine Taten bewundert.
Naja ich denke aber auch das Äußerlichkeiten eine Rolle spielen und ich bin wie gesagt nicht wirklich aktraktiv (wurde mir auch schon mehrmals gesagt)...das war auch der Grund einmal warum ich mit einer nicht zusammen gekommen bin,da diese mich nicht schön fande,aber im Kern doch was von mir wollte (Ist eine andere Geschichte).
Sowie wirke ich auf einige unmännlich,da ich sehr dünn und schmächtig bin. Was mich weniger stört,da ich das schnell wett mache.Indem ich mich gegen "Sexismus" und "Rollengeschlechter verteilung äußere"...Ich sage dann einfach (so ungefähr)... "ja und, ich kann nichts dafür,dass ist genetisch veranlagt und zu behaupten Männer müssen Muskeln haben,ist genau so stumpf zu sagen Frauen gehören an den Herd...sry wir wohnen im 21. Jahrhundert."

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viciente
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 14:07

nonamee hat geschrieben:Ist es okay zu lügen und was zu erfinden ? Ja es ist dumm und leicht erbärmlich. Aber seinen wir mal ehrlich wir leben in einer Leistungsgesellschaft (wo auch soziales Anerkennen usw. rein gehört). Also kann man sich schnell ins aus schießen und zur Lachnummer werden.
.. nein, sondern völlig unsinnig! derartige lügner gibt es schon viel zu viele, die sich letztlich ins "aus" schiessen damit. schliesslich willst du ja auch angenommen werden für das, das du BIST und nicht für irgend welche künstlich aufgebauten traumstories; sobald du anfängst, dich auf diese weise zu verbiegen, kannst du nie mehr damit aufhören - DANN würd es nämlich am ende eine "lach"nummer.

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nonamee
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 14:52

Viciente danke auch für deine Antwort.

Ich glaube da hast du recht, somit kann man sich erst recht ins aus schießen und dann wird erst recht peinlich.Davon abgesehen,dass Lügen in gewieser Hinsicht einfach ein Vertrauensbruch ist,kleine Nutlügen im Alltag sind ja noch okay. Ich werde da jetzt in zukunft einfach offener sein und dennoch geheimnisvoll bleiben (also einfach nicht drüber reden wenn ich nicht möchte).

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Else
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 15:08

Ich persönlich finde Lügen auch nicht sonderlich attraktiv und vermeide sie auch selbst. Je enger der Kontakt, desto schwerer tue ich mich damit bzw. vermeide es absolut, weil ich glaube, dass es keiner Verbindung zuträglich ist.
Wenn wir annehmen und Zugneigung empfinden und empfangen wollen, gehört dazu m.E. eben auch die ganze Palette Mensch und nicht nur die schnieke Ausgehkleidung.

Aber, wie Fundevogel schon sagte, zwischen hemmungslosem Auf-die-Nase-binden und Lügen gibt es einen gravierenden Unterschied. Und diesen "nutze" ich auch, wenn ich mit bestimmten Thematiken gern hinter dem Berg halten möchte.

Ich lüge dann nicht (womit ich selbst ein Problem habe), sondern "umschiffe" die Situation und gehe so einer detaillierten Antwort aus dem Wege. Oder aber, je nach Gegenüber, sage ich auch unumwunden, dass ich über ein bestimmtes Thema / Frage nicht gerne sprechen möchte. Das wurde bisher immer anstandslos akzeptiert.

Wie auch schon erwähnt, misst sich Deine Attraktivität sicher nicht an Deiner Erfahrung, sondern danach, wie Du damit umgehst!
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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Forever Capone
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 15:15

Hi nonamaee,

ich hätte zwei Antworten auf deine Frage:

1. Die vernünftige: Auf jeden Fall lügen! Immer und unter allen Umständen. Wenn man dem, was man im Internet so liest, glauben schenken mag, dann befördert man sich mit einem derartigen Geständnis bei 99,9% aller Menschen/Frauen ins Aus. Zwar glaube ich in meiner romantischen Naivität auch daran, dass da draußen irgendwo ein toller Mensch rumläuft, der dich so annehmen wird, wie du bist - und dies auch tun sollte - , die Mehrheit aller Menschen scheint allerdings nicht dazu zu gehören. Wenn dir dein Ruf wichtig ist, bleibt dir nur die Notlüge. Außerdem sollte man sich im Klaren sein, welche Empfindungen man mit einem deratigen Geständnis hervorruft: nämlich einerseits Mitleid/Betroffenheit und/oder Verstörtheit. Ob man auch nur eines davon möchte, muss man für sich selbst entscheiden.

2. Die dumme: Ich denke, dass es sehr wichtig wäre, darüber sprechen zu dürfen. In einer Zeit, in der sich jede sexuell aktive Mehr- oder Minderheit dazu entschließt, sich wegen irgendwas diskriminiert fühlen zu wollen und lautstark Verständnis und Toleranz für den eigenen Lebensentwurf einfordert und die sexuelle Befreiung in der Liebe medial als das höchste aller Ziele inszeniert wird, sich niemand für irgendwas zu schämen braucht, außer dafür, dass man sowas nicht hat und damit zu sehr von der Norm abweicht, dann wäre es wohl sehr wohl an der Zeit, darüber sprechen zu dürfen. Nicht, weil das Thema gesellschaftliche Relevanz besäße, sondern weil es ums Prinzip geht.


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 15:44

Forever Capone hat geschrieben:Auf jeden Fall lügen! Immer und unter allen Umständen. Wenn man dem, was man im Internet so liest, glauben schenken mag, dann befördert man sich mit einem derartigen Geständnis bei 99,9% aller Menschen/Frauen ins Aus. Zwar glaube ich in meiner romantischen Naivität auch daran, dass da draußen irgendwo ein toller Mensch rumläuft, der dich so annehmen wird, wie du bist - und dies auch tun sollte - , die Mehrheit aller Menschen scheint allerdings nicht dazu zu gehören. Wenn dir dein Ruf wichtig ist, bleibt dir nur die Notlüge. (...)
Nun ja, wenn man sich dann der Mehrheit SO anzupassen versucht, dann könnte es ja nicht mehr oder irgendwann mal zur Minderheit werden. Schlechter Ausgangspunkt für eine mögliche Veränderung...(die vermutlich eh nicht wirklich auflösbar ist) denn so bald man "echt" und "wahr" aus der Rolle der wessen(?) Gesellschaft fällt, sinds die Leute eben halt nicht gewohnt, weils "anders" ist. Nur in Lügen zurückzufallen, die ich mir ja auch noch merken muss, damits plausibel klingt, füttere ich die anderen, aber nicht mich selbst, in dem ich "echt" bleibe... "Mitläufer" sind schon ziemlich unattraktiv...
Was fürn Grund soll es geben, mein Selbst mit ständigen Lügen zu "verbergen"...An und für sich wäre es ja nur eine Selbstlüge und falle womöglich auch damit auf die Schnauze. Nur, sobald ich "echt" mir selbst gegenüber bin und dennoch falle, kann ich mir selbst gegenüber zumindest erhobenen Hauptes wieder aufstehen, was andere vermutlich auch zu beneiden pflegen...
Forever Capone hat geschrieben:Außerdem sollte man sich im Klaren sein, welche Empfindungen man mit einem deratigen Geständnis hervorruft: nämlich einerseits Mitleid/Betroffenheit und/oder Verstörtheit.
Das lese ich eher als das Problem der anderen, jedoch nicht für nonamee... für ihn wäre interessant, sich dahingehend abzugrenzen.

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Else
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 15:48

Forever Capone hat geschrieben: 1. Die vernünftige: Auf jeden Fall lügen! Immer und unter allen Umständen. Wenn man dem, was man im Internet so liest, glauben schenken mag, dann befördert man sich mit einem derartigen Geständnis bei 99,9% aller Menschen/Frauen ins Aus. Zwar glaube ich in meiner romantischen Naivität auch daran, dass da draußen irgendwo ein toller Mensch rumläuft, der dich so annehmen wird, wie du bist - und dies auch tun sollte - , die Mehrheit aller Menschen scheint allerdings nicht dazu zu gehören. Wenn dir dein Ruf wichtig ist, bleibt dir nur die Notlüge. Außerdem sollte man sich im Klaren sein, welche Empfindungen man mit einem deratigen Geständnis hervorruft: nämlich einerseits Mitleid/Betroffenheit und/oder Verstörtheit. Ob man auch nur eines davon möchte, muss man für sich selbst entscheiden.
Wobei sich dies durchaus erweitern ließe auf weniger (ab)wertende Begriffe.

Nicht jeder empfindet / reagiert gleichermaßen. Und selbst die, die glauben zu wissen, wie sie reagieren, verändern manches Mal ihren Blickwinkel.

Ich selbst bin ein gutes Beispiel. Mein letzter Ex hatte ausschließlich seine desolaten und über 25-jährigen Eheerfahrungen (von denen er die letzten 10 Jahre in "eigenem" Zimmer erlebte), die - zugegebenermaßen - alles andere als attraktiv wirkten auf mich. Anfangs!

Mit steigender Zuneigung zu diesem Menschen und viel Offenheit und Ehrlichkeit seinerseits wurde das absolut unbedeutend. Ich hatte sogar eine gewisse Bewunderung dafür, wie er mit diesem Thema umging und er hat da m.E. echt "Größe" bewiesen. Das fand ich mutig, grandios und sowas von gnadenlos ehrlich, dass es absolut in der Positiv-Bilanz seinen Platz fand.

Auch in der Beziehung gab es (bis auf seine teilweise Unsicherheit in der Anfangsphase) überhaupt kein Problem mehr; angenommen, gelebt, alles gut!
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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Freifrau
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 16:28

Hallo nonamee,

auch wenn ich grundsätzlich nichts von Lügen und erfundenen Stories halte - in diesem Fall würde ich eine Flunkerei nicht für schlimm halten. Menschen, denen ich vertraue und die mir nahe stehen, denen würde ich mich da anvertrauen, wenn ich in Deiner Situation wäre. Allen anderen würde ich mit einer Notlüge antworten, wenn ich nicht anders ausweichen kann. Man muss es mit der Moral auch nicht übertreiben und ich kann mir gut vorstellen, wie unangenehm so ein Geständnis sein kann. Warum soll man es sich da nicht leicht machen? Man muss ja nicht irgendwas Übertriebenes erzählen, sondern so sinngemäß: Ja, da war schon die ein oder andere, aber nichts wirklich Intensives o.ä.

Wie auch immer, Du wirst hier sowieso verschiedene Sichtweisen erfahren. Letztendlich wirst Du es dann so machen, wie es für Dich stimmig ist.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du bald eine Frau findest, die Dich so mag, wie Du bist und der Du da auch alles anvertrauen kannst. Ich kann mir gut vorstellen, dass das viele Frauen auch als Vorteil sehen, wenn mal einer nicht schon durch zig Betten gewandert ist. Und diejenigen, die das behaupten, sind meistens auch nicht ehrlich. Interessanterweise hab ich die Erfahrung gemacht, dass der Sex meist mit unerfahrenen Männern viel besser war als mit denen, die vorher den Mund recht voll genommen haben.

Und nochwas kann ich Dir aus Erfahrung sagen. Mit dem steigenden Alter wird die reine Optik immer unwesentlicher. Je weiter man sich von der Teenagerzeit entfernt, desto mehr steigen andere Werte im Kurs.
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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Pitt
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 23:03

Hi nonamee,

ist dein "eigentliches Problem" nicht doch "eine Freundin mit Sex und Allem, was dazugehört" zu finden? Und eben: keine Liebeserfahrung zu haben?

Was du von dir preisgibst, und wie du vielleicht unangenehme Fragen umschiffst, - man, das bekommst du doch selbst hin. Du bist doch nicht doof.

Lg
Pitt

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Forever Capone
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 23:15

Else hat geschrieben:
Ich selbst bin ein gutes Beispiel. Mein letzter Ex hatte ausschließlich seine desolaten und über 25-jährigen Eheerfahrungen (von denen er die letzten 10 Jahre in "eigenem" Zimmer erlebte)
Nun ja...25 Jahre Ehe sind schon eine gewisse Erfahrung und sollten eine gewisse Reife mit sich bringen...wenn selbst sowas als unerfahren gewertet wird, dann würde ich weiterhin sagen: Sei bloß Vorsichtig mit der Ehrlichkeit! Wobei der Threaderöffner noch in einem Alter ist, wo es gerade noch ok sein kann, wenn man noch nicht viele Erfahrungen vorweisen kann...aber 25 sind auch schon halb 30 und die verstreichende Zeit lässt die Startschwierigkeit nicht gerade geringer werden..

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nonamee
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Beitrag So., 21.12.2014, 01:16

Ich werde wohl Situatution bedingt reagieren müssen. Gibt Pro und Contra. Und es kommt ja schließlich auch auf die Person an, mit der ich gerade rede. Was Attraktiv ist,ist Ansichtsache,dass kann alles mögliche sein.

Forver Capone:
Grundsätzlich weiß ich wie du das meinst, die Befürchtung habe ich ja,dass ich mich total ins ausschießen kann. Die Welt kann böse sein,und dass habe ich schon zu oft erfahren.Und ich möchte alles andere als Mitleid.
Obwohl "Auf jeden Fall lügen! Immer und unter allen Umständen." extrem ist,aber das meinst wohl auch leicht übertreiben und sarkastisch ?
Des weiteren wenn die Lügen auffliegen,wird erst recht peinlich. Dann stehe ich noch dümmer da und werde in selbsthass ertrinken.


Pitt:
Um eine Freundin zu finden,muss auch was vorweisen können und darum geht es ja...dass ich mich schnell ins aus schießen kann. Und klar würde ich mich darüber freuen, bin eine emotionales Lebewesen.
Das sind so zusagen 2 Probleme die auf einnander aufbauen.

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mondlicht
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Beitrag So., 21.12.2014, 11:14

nonamee hat geschrieben: Um eine Freundin zu finden,muss auch was vorweisen können und darum geht es ja...dass ich mich schnell ins aus schießen kann.
"etwas vorweisen" ??
Du glaubst, dass eine Frau Dich attraktiv und sympathisch findet wegen Deiner Erzählungen von anderen Beziehungen?

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