Hallo wulliente!
Ich finde es wirklich schön, dass es mal einen Austauschfade für Menschen mit Depressionen gibt. Und ich hoffe mal, ja da bin ich ängstlich, dass es hier nicht um selbstverletzendes Verhalten geht, denn dann muß ich wirklich hier ausscheiden. Das Problem ist ja, dass Depressionen ja in jedem psychischen Krankheitsbild drinstecken.
Ich gehe jetzt mal von einer "reinen" Depression aus wo Ängste wohl dazu gehören.
Gut, als ich wirklich hartnäckige rezidivierende Depression hatte, half mir vor allem hochfrequente Therapie, die ich teilweise 4 mal die Woche hatte wie eine gute Selbsthilfegruppe. Mit den Medikamenten hatte ich da nicht so viel Glück, weil nichts anschlug. Allerdings am Schluß mit Lithium habe ich gute Erfahrungen gemacht, nur ist das ja ziemlich aufwendig mit den Blutkontrollen.
Was mir persönlich hilft, das ist auch immer vom Tief abhängig, ob es wenig bis sehr gut hilft ist zum Beispiel schwimmen gehen. Ich mag dieses kühle Gefühl am Körper- vorzugsweise draußen, weniger im Schwimmbad, das macht mich frisch und müde zugleich, angenehm müde. Und Jahreszeiten spielen da auch eine Rolle: So ein schöner Herbstwind ist für mich angenehmer als ein sonniger Sommertag. Gut, das kann man sich ja leider nicht aussuchen.
Sport bringt bei mir rein gar nichts, aber ich gehe dann schon spazieren mit meinen Haustieren, was schon eine echte Herausforderung ist. Dazu kann ich sehr raten sich ein Haustier anzuschaffen. Ist natürlich die Frage, ob man in der Lage ist ein Tier zu verpflegen, das soll ja auch nicht jeder können. Bei mir geht das ganz gut und macht ja auch ein wenig Struktur im Alltag. Was für ein Tier es sein soll, hängt dann wohl vom persönlichen Geschmack ab und dem Finanziellen und ob du arbeitest oder das Tier mitnehmen kannst...
Was hilft, wenn ich dann wirklich mal ein Problem habe, weil eine Entscheidung ansteht oder mir gerade bewußt ist was los ist, das zu durchdenken. Da löst sich dann was und mir geht es tatsächlich wesentlich besser.
Was mir zum Beispiel recht unangenehm ist, ist die Müdigkeit. Früher mußte ich mit mir ringen mir das zu erlauben. Das geht inzwischen und habe ja nun leider auch die Zeit. Und Schlaf ist bei mir scheinbar auch heilsam. Ich weiß nicht, ob sich im Unterbewußtsein auch mal was löst. Jedenfalls fühle ich mich dann auch wohler hinterher.
Bei Ängsten- ich habe da eher Panik- ist es schon schwieriger, weil das Problem dahinter für mich oft nicht greifbar ist. Manchmal hilft etwas anderes zu tun, dann geht es schnell weg, manchmal habe ich da länger was von von Stunden bis Tagen.
Bei deiner Angst hilft es vielleicht sich die Realität bewußt zu machen und im Kopf durchzuspielen was im schlimmsten Fall passieren kann.
So, ich lasse das jetzt mal so stehen. Ich hoffe, dass das kein Slapstick hier wird, nachdem ich Broken Wings Beitrag gelesen habe.
Liebe Grüsse!
candle