Angst vor der Warheit

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Sandra_b
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Angst vor der Warheit

Beitrag So., 22.06.2008, 09:31

Hallo, mein name ist Sandra ich bin 21 und trage seid meiner Kindheit eine große Angst mit mir mit!
Als ich ca ein halbes jahr alt war, starb mein leiblicher Vater an einem schrecklichen Arbeitsunfall. Ich war das jüngste von 3 Kindern. Meine leibliche Mutter hatte danach solche DEPRIS da mein Vater sehr lange im Koma lag und sie dann entgültig entschlossen die Geräte abzuschalten da er heute schwer behindert gewesen wäre. Meine Mutter verbrachte jeden Tag im Krankenhaus was ich auch verstehe, jedoch hat sie mich alleine zuhause gelassen. Ich habe angefangen das essen zu verweigern, und hatte mit fast 3 jahren nicht mal 8 kilo, was sehr sehr wenig ist. Eina Nachbarin hatte damals mein schreien bemerkt da es schon sehr auffällig wurde, darauf kam das Jugendamt und sah sich die situation an. Danach mussten sie mich sofort ins Krankenhaus bringen da ich fast gestorben wäre weil ich verhungert wäre. Sie versuchten 6 wochen lang mich künstlich zu ernähren, und mir das essen auch wieder bei zu bringen. Ich weiß nicht warum ich mich genau an diese zeit so erinnern kann wo ich doch so klein war. Das Jugendamt sagte zu meiner Mutter das es keine Lösung ist bei ihr zu bleiben, so kam ich dann zu einer Pflegefamilie. Drei jahre war ich dort, und das waren die schlimmsten 3 Jahre meines Lebens. Meine Pflegemutter stopfte mir Pfeffer in den Mund wenn ich nicht gegessen habe, und stellte mich in die ecke. Ich bekam täglich schläge und ich wurde förmilich zum essen gezwungen, was natürlich mir nicht recht war und ich ihnen mehr probleme machte. In dieser Zeit ist auch etwas passiert, was ich leider nicht genau weiß was es der warheit entspricht. Ich weiß nur das ich mit sehr jungen jahren angefasst wurde gegen meines willens.
Ich kam nach drei Jahren in ein Kinderheim, dort stellte die Psychologin auch fest das der verdacht auf einen Sexuellen Missbrauch vorliegt, da ich sehr viele seltsame anzeichen hatte. Ich hatte es bis zu meinem 16 Lebensjahr anscheinend so verdrängt, denn erst mit 16 oder 16 konnte ich das erste mal in meiner Akte nachlesen warum ich damals im Heim war und warum ich eine Therapie machen musste. Im kinderheim sind mir ebenfalls viele dinge passiert über die ich heute noch kaum reden kann. Ich kann mich noch erinnern, da war ich 7 oder 8, wir hatten damals in dem Heim (stadt des kindes) ein eigenes Hallenbad, dort waren wir immer schwimmen. Auch Leute von außerhalb konnten gegen bezahlung ins bad. Es gab dort einen Mann, mit dem wir anfangs normal gespielt hatten...wir hatten keine ahnung das es ein typ war der sich an kleine kinder ran macht. Bewusst wurde es mir erst dann als er mich im wasser wegschubste mich hoch hielt und aufeinmal seine Finger in meinem vaginalbereich landeten. Damals als Kind dachte ich eher das es normal sei, da ich aus meiner vergangenheit nichts anderes gewohnt war. Dies ist einige male passiert bis der Mann von der Polizei festgenommen wurde. Ein anderes mal wollte ich in ein Bad fahren (purkersdorf) und stand an der schnellbahnstation. Gegenüber auf der anderen Seite stand ein Mann der exibizionist war/ist und packte sein teil vor mir aus. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Hatte einfach weg gesehen. Plötzlich kam er auf meine Seite (ich war allein bei der station) und fing an mich zu befummeln...fragte mich ob ich mit ihm in die lobau komme, er möchte mir etwas zeigen.
Gott sei dank kam in dem Moment die schnellbahn und auch andere Leute stiegen aus. Sie sahen was der mann machte, aber haben nicht darauf reagiert, was mich heute schokiert.
Heute kann ich mit dem allen nicht so leicht umgehen, ich habe eine kleine Tochter die mir eigentlich die stärke gibt das zu verarbeiten. Aber seid ich meinen neuen Freund habe, passieren dinge, tue ich dinge die ich nachher einfach bereue und ich mir nicht mal einen grund geben kann wieso ich das tue. Ich habe ihm meine Geschichte erzählt, und auch ich merke das ich einen Tick habe. Deswegen möchte ich entlich mal meine Ängste aussprechen und hier mache ich den Anfang. Ich habe angst das ich wieder so behandelt werde, habe angst das ich nicht fähig bin durch meine vergangenheit diese beziehung mit meinem freund aufrecht zu erhalten. Ich habe noch dazu ein weiteres problem. ich ritze mich manchmal wenns mir echt schlecht geht (vorgestern das letzte mal) und im nachhinein bin ich so wütend auf mich.
Ich möchte zu einem Psychologen gehen, aber ich habe angst mich meiner vergangenheit zu stellen, und dinge zu erfahren von denen ich gar nichts mehr weiß die ich noch mehr verdrängt habe.
Ich liebe meinen Freund über alles, und auch er bestätigt mir seine liebe, das er hinter mir steht und mich mit meiner vergangenheit so nimmt wie ich bin.ich weiß mom nicht weiter

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elias
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Beitrag So., 22.06.2008, 18:05

Hi,
toll, dass du dich getraut hast hier darüber zu schreiben wie es dir ergeht.
Leider können wir dir hier nur insoweit helfen, dass wir dir Ratschläge geben. Therapieren können wir hier nicht. Ich glaube, dass du jetzt soweit bist für Dich, für deine Tochter und für deinen Freund den schwierigen Weg der Therapie zu gehen. Leicht wird es sicher nicht, aber es wird sich lohnen; du kannst dich von Traumata und Ängsten befreihen und zu einem offenen und liebevollen Menschen werden.
Trau dich auch den nächsten Schritt zu gehen und geh zunächst in eine Beratungsstelle, die dir auch den passenden Therapeuten vermitteln können. Alleine suchst du dich dämlich nach dem rechten Therapeuten.
Viel Glück und Kraft
mfg
elias

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Sandra_b
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Beiträge: 3

Beitrag So., 22.06.2008, 19:16

das man hier therapiert wird davon gehe ich auch nicht aus es ist ja auch so das ich wegen der ganzen probleme meine tochter eine weile zu ihrem papa gebe was mir da schon nicht leicht fällt. Ich habe eh schon eine nummer einer Beratungsstelle, ich hoffe ich kann mich auch dazu überwinden anzurufen. Es ist so ein erdrückendes Gefühl wenn man nur bruchtsücke aus seiner kindheit kennt...nunja manchmal wünschte ich mir ich hätte diese akte nie mals gelesen. Ich danke dir für deine Worte.

lg sandy

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