Meine Mutter mag ich/mich nicht

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Schaaf
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Beitrag Mo., 30.06.2008, 21:45

@susanne: ich denke bei so problemen wie die mit müttern ist therapie schon ratsam, weil mutter-probleme nunmal ganz dicht an der wurzel eines menschen sind, denke ich.

mit meiner mum ist es schwierig. sie ist auch eher narzisstisch und sehr ambivalent, schlecht zu beschreiben. ich habe in meiner therapie sehr hart dran gearbeitet und im moment weiss ich nciht, ob das so gut war. in letzter zeit sehe ich nur noch die fehler meiner mum. ich sehe, was sie falsch macht und wie sie eigentlich nur an sich selbst denkt. das ist sehr schwer, weil das jedes bisschen zuneigung, die sie mir noch gegeben hat, unmöglich macht.

ich träume oft von leuten, von denen ich gern zuneigung hätte. also nichts sexuelles oder so. eher so als wäre ich ein kind, dass noch ganz viel geborgenheit und zuneigung braucht.
dieser drang (ich weiss nciht wie ichs nennen soll) nach liebe, geborgenheit und zuneigung ist echt heftig.
manchmal begegnet mir ein mensch (manchmal frau, manchmal mann) von dem ich einfach gerne mütterliche liebe hätte. was natürlich völlig unmöglich ist, weil man ja nicht einfach von irgendwem zuneigung verlangen kann.
das problem mit meiner mutter scheint mir aushaltbar zu sein. es ist zwar sehr schwer sie zu sehen und mit ihr zu telefonieren aber ich sage mir immer, ich versteh es wenigstens und verschliesse nciht wie mein bruder vor allem einfach die augen.
das problem mit dem verlangen nach mütterlichkeit ist schwieriger. so etwas bekommt man nciht einfach. die mum von meinem freund, die mir genau das geben konnte ist einfach gestorben. jetzt steh ich wieder da mit diesen ganzen wünschen und bedürfnissen, die einfach nciht gestillt werden können.
meine therapeutin sagt, man muss lernen sich um sich selbst zu kümmern, aber ich fühle mich dieser aufgabe nciht gewachsen.

naja, kennt sowas vielleicht jemand?
ist das überhaupt "in ordnung" sowas zu fühlen?
hat jmd. erfahrungen darin sich selbst zu bemuttern?
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ich_bin
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Beitrag Mo., 30.06.2008, 22:29

Hallo Schaaf.
Schaaf hat geschrieben:(...) ich habe in meiner therapie sehr hart dran gearbeitet und im moment weiss ich nciht, ob das so gut war. in letzter zeit sehe ich nur noch die fehler meiner mum. ich sehe, was sie falsch macht und wie sie eigentlich nur an sich selbst denkt. das ist sehr schwer, weil das jedes bisschen zuneigung, die sie mir noch gegeben hat, unmöglich macht.

Ich hatte auch solche Zweifel. Mehrmals. Heute empfinde ich auch das Zweifeln als einen normalen Schritt in meiner Weiterentwicklung...siehst du nur noch das sie an sich selber denkt, und ihre Fehler, oder kannst du es fühlen? Was es in dir macht? Ich bin überzeugt, dass mich nur Gefühle weiterbringen können. Gefühle, die ich durchlebe und dann als tatsächlich annehme...Fehler zu erkennen bringt leider keine Lösung. Sie machen eher noch mehr angst "nicht gerettet" zu werden.

Ich hab die Fehler und das wegsehen meiner Mutter als Ihres angenommen. Das heisst für mich das dies nichts mit mir zu tun hatte. Ich hatte die schweren Folgen, doch war ich nicht der Auslöser ihres mich nicht halten und beschützen könnens.
meine therapeutin sagt, man muss lernen sich um sich selbst zu kümmern, aber ich fühle mich dieser aufgabe nciht gewachsen.
Das ist auch nicht so einfach umzusetzen. Ich konnte nur mit Vertrauen in mich in diese Aufgabe hineinwachsen...oftmals sind die kleineren Dinge, die großen Schritte in eine heilende Richtung.

naja, kennt sowas vielleicht jemand?
ist das überhaupt "in ordnung" sowas zu fühlen?
hat jmd. erfahrungen darin sich selbst zu bemuttern?

Gefühle sind immer in Ordnung. Sie sind da um dir zu zeigen.
Ich habe mich selber getröstet, anstatt meine Mutter mich. Doch fand ich auch dies traurig, dass ich nur diesen Weg sah. Ich bin daran gewachsen, auch wenn es eine Abnabelung von erwünschter Bedürfnisserfüllung von seitens meiner Mutter für mich war...Sie kann es mir nicht geben, selbst wenn sie wollte. Dies zu fühlen, bringt mir Frieden, und öffnet mir neue Wege...


Ich wünsch dir alles Gute,


jennyfer_

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Susanne
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Beitrag Mo., 30.06.2008, 22:36

Hallo "Schaaf"
das mit dem Wunsch nach mütterlicher Zuwendung kann ich verstehen. Ich dachte früher was man nicht kennt kann man nicht vermissen, aber jetzt tue ich es doch.
Aber ein Mutter - Tochter - Verhältnichs bedeutet auch Abhängigkeit. Mit der Abhängigkeit zu meiner Mutter habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.
Vielleicht kannst Du ja eine ältere Freundin finden.
Meine Mutter ist zu liebevollem, warmherzigen Verhalten nicht fähig. Sie wird mir nicht geben was ich brauche.
Ich bin traurig und wütend.
Vor ca. 2 Jahren habe ich mir aus anderem Anlass vorgenommen mich mehr um mich selbst zu kümmern. Irgendwie ist das schwierig. Aber irgendwas muss ich erreicht haben, es hat ausgereicht um die Situation mit meiner Mutter auszulösen.
So blöd wie das jetzt klingt - es ist ein Erfolg für mich. Ich habe nicht mehr aussschliesslich ihre Bedürfnisse gesehen und meine nicht. Und das kann sie nicht vertragen.
Was ich wirklich gerne hätte wäre eine Art Gesprächsgruppe / Selbsthilfegruppe zum austauschen. Ich denke immer wer so was nicht erlebt hat kann das nicht verstehen.
Ich habe schon danach gegoogelt aber nichts gefunden.
Hoffentlich ist das jetzt nicht zu konfus.
Grüße, Susanne

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Seestern
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Beiträge: 26

Beitrag Di., 01.07.2008, 07:44

Hallo Susanne,

als Gesprächsgruppe für dieses Thema "Beziehung/Abhängigkeit von der Mutter" bieten sich die


Emotions anonymous (= Selbsthilfegruppe)

an.

Google mal, davon gibt es in jeder größeren Stadt welche.

LG Seestern

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Schaaf
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Beitrag Di., 01.07.2008, 09:47

@jennyfer: ja, ich spüre es auch. und es tut echt richtig weh. es fühlt sich an wie permanente zurückweisung, weil sie meine wünsche und meine worte einfach übergeht.
früher, als ich das noch nicht so bewusst wahrgenommen hab konnte ich es besser annehmen, wenn sie denn dann mal selten zugehört hat. aber damals war ich auch noch verletzlicher, weil ich nciht so mit zurückweisung gerechnet hab, es hat also schon seine guten seiten.

ja, wie bei dir susanne, macht es mich einfach unendlich traurig. so traurig, das ich es manchmal gar nciht aushalte.
ich denke auch, wenn jmd das nicht erlebt hat kann er diese sehnsucht auch nciht nachempfinden.

vielen dank für eure lieben antworten!!!
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Susanne
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Beiträge: 13

Beitrag Di., 01.07.2008, 18:26

Hallo Seestern,
ich habe mir Emotions anonymous im Intenet angesehen. Irgendwie nicht mein Fall.
Zum einen stört mich die religiöse Idee dahinter, zum anderen habe ich andere Probleme. Ich wurde leider dazu erzogen ohne Klagen zu leiden. Ich versuche mich besser um mich zu kümmern.
Trotzdem vielen Dank für den Hinweis.

Hallo Jennyfer,
mir kam eine Idee - wenn Du nur noch die Fehler Deiner Mutter siehst, ist das irgenwie so als wärst Du verspätet in die Pubertät gekommen. Du grenzt Dich ab. Vielleicht doch gut .
Grüße, Susanne

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ich_bin
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Beitrag Di., 01.07.2008, 21:31

Susanne hat geschrieben: Hallo Jennyfer,
mir kam eine Idee - wenn Du nur noch die Fehler Deiner Mutter siehst, ist das irgenwie so als wärst Du verspätet in die Pubertät gekommen. Du grenzt Dich ab. Vielleicht doch gut .
Hallo Susanne.


Danke für deine Antwort. Ich glaube ich habe unverständlich geschrieben. Ich hatte manchmal Zweifel in meiner Aufarbeitung, was meine Kindheit betrifft (ob es richtig war dies zu tun) Ich sah und fühlte die Fehler oder das nicht handeln können von meiner Mutter, erst vor nicht ganz einem Jahr. Sie wollte und will mir immer nur Gutes, doch kann sie nicht halten, und nicht sprechen mich nicht berühren. Mich störte in meiner Pupertät, das sie gleichgültig mir gegenüber stand. Mich weder lobte, noch tadelte. Sie war emotional einfach nicht da. Und das ist schon so, solange ich denken (mich erinnern) kann...


Ich sehe jetzt nicht die Fehler meiner Mutter, weiss aber um sie Bescheid. Ich hab angenommen, dass sie nicht anders konnte/kann. Das es nichts mit mir persönlich zu tun hat, sondern nur mit ihr und ihren Erlebnissen... Ich wollte in meinem Beitrag zum Ausdruck bringen, dass mich nur meine Gefühle in meiner Verarbeitung voranbrachten. Ich lebte meine Pupertät, doch leider mit einer Mutter die nur wie eine Illusion zu sehen war.... Doch ich weiss, dass sie mich liebt. Sie liebt mich von ganzem Herzen...Sie ist nicht stark genug, um zu (ver)arbeiten. Noch heute sucht sie Gelegenheiten, über andere Missbrauchsvorfälle zu sprechen. Nur nicht über meinen, und das habe ich jetzt akzeptiert. Sie hat alleine gelitten, und ich in der Öffentlichkeit. Sie ging ihren Weg, und ich meinen. Sie ist leider immer noch gefangen, und ich bin frei...Das würd ich ihr auch wünschen.


liebe Grüße
jennyfer_
Zuletzt geändert von ich_bin am Di., 01.07.2008, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.

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ich_bin
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Beitrag Di., 01.07.2008, 21:44

Schaaf hat geschrieben:@jennyfer: ja, ich spüre es auch. und es tut echt richtig weh. es fühlt sich an wie permanente zurückweisung, weil sie meine wünsche und meine worte einfach übergeht.
Hallo Schaaf. Kannst du gut formulieren, was du möchtest was du dir wünschst? Ich für mich konnte das gar nicht. Ich hoffte immer sie würde es und mich endlich erkennen. Ich sprach zwar über ein Thema das mich zb. beschäftigte, aber ich konnte nicht klar sagen wenn sie es nicht ernst nahm "hör mir bitte zu, ich hab dir was zu sagen und das ist mir wichtig" Jetzt kann ich es, und ich bin erstaunt, wie auf einmal alles ganz anders gesehen ankommt, was ich sage.

Meiner Mutter ist sogar vor längerer Zeit aufgefallen, dass ich nur mit meiner Hand vor meinem Mund mit ihr sprechen konnte. Das sie dies erkannt hatte, war für uns beide gut. Nach über dreißig Jahren sah sie mich...endlich.
ja, wie bei dir susanne, macht es mich einfach unendlich traurig. so traurig, das ich es manchmal gar nciht aushalte.
/...)
Ich hab an mir erfahren, das Trauer die gelebt wird, erlösen/erleichtern kann...ich glaube das der Grat zwischen trauern und sich hilflos fühlen sehr schmal ist. Ich kanns grad nicht anders beschreiben.

Liebe Grüße
jennyfer_

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Schaaf
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Beitrag Di., 01.07.2008, 22:14

ich habe vor kurzem mit meiner mutter geredet und ihr auch ne ganze menge gesagt. allgemein ist das alles etwas unklar. ich weiss für mich zwar mittlerweile, was mich stört, aber es ist sehr schwer, dass auch so auszudrücken, dass man mich versteht.
also, ich hatte mit ihr geredet. erstmal hat das natürlich gar ncihts genützt. während des Gespräches war sie anfangs offen, aber irgendwann bin ich wieder in die Rolle des Tröstenden gegangen und dann wars ja eh wieder das Übliche. Das hat mich geärgert. sie ist die, die die verantwortung tragen sollte. naja. jedenfalls genützt hat es nur, dass meine Mutter jetzt vorhat sich auch wieder in Therapie zu begeben. Ich hoffe sehr, dass sie emotional und aufmerksamkeitstechnisch wieder mehr anwesend ist, wenn sie sich selbst anfängt zu ordnen.
Aber insgesamt setze ich da nciht allzuviel hoffnung drauf. ich denke ich muss es irgendwie schaffen mich resistenter und härter zu machen.
ich kann ihr manchmal wirklich sagen was mich stört, aber das schiebt sie dann irgendwie einfach weg...
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struggle
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Beitrag Mi., 02.07.2008, 06:24

Hi Schaaf!

Irgendwie bewundere ich dich dafür, dass du immer noch für deine Mutter da bist und sie (wegen dir?) sogar wieder in Therapie gehen wird...

Ich fühle mich emotional auch nicht von meiner Mutter angenommen (danke für diese Formulierung), und auch ich habe oft versucht, meiner Mutter eine Therapie zu raten - mein Weg ist nun der, dass ich kaum Kontakt mit ihr habe. Mir tut das sehr gut, mein Leben ist seither aufregender und schöner geworden, und ich habe auch fast kein schlechtes Gewissen (obwohl ich zwei Brüder habe die noch zu Hause wohnen und meine Mutter erst 50 ist ist es immer noch irgendwie da - sie hat ganze Arbeit geleistet).

Ich bin gerade in der Phase, wo ich mich endlich über sie ärgere und endlich auch eine eigene Meinung finden kann - früher war ich da sehr abhängig, wenn sie gesagt hat "das ist nichts" dann war ich auch nicht mehr überzeugt...
Ich kann mit ihr auch nicht über diesen Ärger sprechen, aber wichtig ist, dass er da ist! Ich muss mit ihr ja nicht über alles sprechen, schon gar nicht, wenn mir das Gespräch nicht gut tut.

Vielleicht kannst du es schaffen, deine Zuständigkeit für ihr Leben abzugeben?
Deine Mutter müsste ja auch noch in einem Alter sein, indem man sehr gut alleine zurechtkommen kann?

lg, struggle
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Schaaf
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Beitrag Mi., 02.07.2008, 07:27

nee, bewundern musst du das echt nciht. es ist total doof. vor allem seit ich nur noch sehe und durchschaue, was sie alles falsch macht.
ja, vom alter her (53?) müsste sie klarkommen. sie hat ja auch ncoh meinen stiefvater. aber sie ist nunmal absolut auf sich bezogen. das tut jedesmal weh.

in therapie geht sie eigentlich nciht wegen mir, sondern weil sie merkt, dass sie auch auf ihrer arbeit immer zerstreuter wird und ich hab ihr gesgat, dass ich glaube, dass das besser werden würde, wenn sie sich ein bisschen um sich kümmert.

wie gesagt. ich kann die situation mit meiner mum schlecht beschreiben. kontakt minimieren oder abbrechen ist unmöglich, weil ich erstens finanziell abhängig bin und zweitens, weil sie denkt, wir hätten ein super verhältnnis und sie ganz einfach ziemlich dran zerbrechen würde.

du scheinst es besser zu schaffen, offen mit der situation umzugehen und dich auch abzulösen und zu schützen.

oh man, ich wünsch uns allen, dass wir falls es reincanation gibt, ganz tolle mütter bekommen
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struggle
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Beitrag Do., 03.07.2008, 21:41

Hi Schaaf!

Das ist natürlich dumm, wenn du von ihr abhängig bist!
Das wäre bei mir nicht möglich - der ewige Geldmangel ist eines der Themen, die mir bis dorthinaus stehen.

Das sie denkt, ihr hättet ein super Verhältnis spricht eigentlich total gegen sie...
Schaaf hat geschrieben:und sie ganz einfach ziemlich dran zerbrechen würde.
Und was ist mit dir???
Ich meine, ich weiß auch nicht, wie ich reagieren würde, aber bei dem Satz schrillen bei mir die Alarmglocken. Du machst dich dafür verantwortlich, wie es ihr geht, und das kann es einfach nicht sein...

Ob du finanziell von ihr abhängig bist, oder dich für ihr Leben zuständig machst, sind 2 Paar Schuhe!
Gibst du ihr oft Tipps, was sie machen soll? Was wäre, wenn du diese Ratschläge einschränkst? Wenn sie sich diese dann von jem. anders holen würde, dann wärst du freigespielt - könntest du damit umgehen, dass sie dich nicht mehr "braucht"?

Meine Situation ist auch noch nicht gelöst - bei uns wird alles unter den Teppich gekehrt, und wir sprechen in der Familie prinzipiell über den einzigen, der gerade nicht da ist --> sie wird mich kaum auf etwas ansprechen, das sie an mir stört, sie wird es meinen Brüdern erzählen, und mit denen habe ich keinen Kontakt (so wie ich das hier schreibe, denke ich mir, dass ich eigentlich Glück habe, andernfalls wäre ich viel tiefer im System gefangen...)
Gottseidank bin ich finanziell selbständig und gottseidank kann ich mir immer denken "soll sie sich doch an meine Brüder wenden, die wohnen eh beide zu hause"...

Aber fertig bin ich damit noch lange nicht...

Ja, ich wünsch dir (und mir) eine ganz tolle mutter, einen ganz tollen vater und ein super leben *träum*

lg,
struggle
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PeggySue
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Beitrag Do., 03.07.2008, 22:29

Schaaf
in therapie geht sie eigentlich nicht wegen mir....
Hallo Schaaf,

es ist eher eine (leider viel zu seltene) Ausnahme, dass sich eine Mutter überhaupt in Therapie begibt!

Auch wenn der eigentliche Grund nicht Du bist, ist anzunehmen, dass auch das Mutter-Tochter Thema angesprochen wird. Ein guter Therapeut wird damit zu "arbeiten" wissen.

Ich finde, darin liegt eine richtig gute Chance, auch den Blickwinkel deiner Mutter zu verändern, besondern was Verantwortung und Rollenverteilung betrifft.

LG
PeggySue

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Schaaf
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 09:31

@peggy sue: oh ja, ich hoffe auch sehr darauf, dass das was ändern wird. leider ist meine mum nicht doof. sie wird sich darauf verstehen, dass gespräch vorwiegend auf sich und ihre probleme zum beispiel mit der arbeit zu lenken.
das mutter-tochter-ding: wenn sie denkt, wir hätten eine super beziehung und das dem therapeuten auch vermittelt, gibt es doch für die keinen grund sich damit zu beschäftigen.
ich hab ihr ja auch schon gesagt, was alles doof ist. aber das wird ganz einfach verdrängt oder auf andere sachen geschoben.

@struggle: hmm, ja, das ist schon richtig, dass da die alarmglocken anfangen zu läuten. es ist auch nicht richtig, dass ich in der position bin mich um sie zu sorgen.
mit ratschlägen und lebensführung und so hab ich schon soviel abstand wie möglich zwischen mich und meine mum gebracht. das meiste macht jetzt mein stiefvater.
aber ab und zu fällt ihr ein, dass sie ne tochter hat, die sie ja soooo lieb hat und wenn wir telefonieren oder zum essen bei denen sind, geht das ganz schnell. wenn ich was sage, is es manchmal so, dass das einfach überhört wird, weil sie mit ihren gedanken schon wieder bei ihren sachen ist und dann hab ich kaum ne wahl. ich muss dann ja auch halbwegs auf das was sie sagt eingehen, weil sie sonst fragt, was los sei und wenn ich ihr was vorwerfe ist sie voll fertig und ruft ganz oft an, weint und irgendwann gerate ich wieder ins "mama-trösten".
ich weiss nicht, was ich tun kann.
wenn ich ganz nüchtern darüber rede bringt es nichts und wenn ichs emotional gestalte hab ich wieder ne totunglücke mum an den hacken....

es ist ja schon schwer normal zu bleiben, wenn ich ständig all ihre fehler seh
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Susanne
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 20:38

Hallo,
ich lese gerade viel. Auf der Suche nach der Lösung (eierlegende Wollmilchsau oder so)

Irgendjemand hat die Frage gestellt: würdest du mit Deiner Mutter / Eltern auch Kontakt haben wollen, wenn es nicht Deiner Mutter / Eltern wäre/n?
Unbequeme Frage: eine Tante oder so hätte ich schon vor Jahren zum Teufel gejagt.
Ich habe es nicht gemacht, weil meine Sehnsucht nach Mutterliebe grösser war als mein Verstand.

Jetzt macht sie es mir leicht - 1 x Kritik zurückweisen und schon will sie nichts mehr von mir wissen.
Ich kann ohne Kontakt an sich gut leben, aber die Vorstellung keine Mutter mehr zu haben schmerzt sehr. Dabei hatte ich vorher auch keine. Nur eine Illusion davon.

Momentan mag ich nicht verzeihen und ich mag mich auch nicht versönen.
Ich mag auch keine Therapie machen. Es ist ungerecht. Sie hat ne Meise und ich muss es ausbaden. Ich befürchte nur ich werde alleine damit nicht fertig.


Hallo Schaaf, kannst Du Dich nicht aus der finanziellen Abhängigkeit befreien? Wie schlimm wären Deine Lebensumstände dann für Dich?
Zitat
wenn ich ganz nüchtern darüber rede bringt es nichts und wenn ichs emotional gestalte hab ich wieder ne totunglücke mum an den hacken....

Ich kann verstehen dass das furchtbar ist. Ich habe immer nur gehört: "wenn Du heulen willst geh raus" . Ich habe nie verstanden wie sie sich danach das Recht rausnehmen konnte, sich bei mir auszukotzen. Einmal als ich gerade im Krankenhaus war. Ich hätte schreien wollen. Ich hätte es tun sollen.
Grüße, Susanne

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