Paroxetin mehr Suizidgedanken

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sunny04
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 27
Beiträge: 31

Paroxetin mehr Suizidgedanken

Beitrag Fr., 24.11.2023, 20:42

Hallo :)
Zurzeit nehme ich wegen meiner Depression und Ängste Paroxetin.
Leider wirkt es bisher nicht. Als ich von 10 auf 15mg hoch dosiert habe, hatte ich sehr sehr starke Suizidgedanken. Ich hatte noch Diazepam da, sodass ich mir helfen konnte.
Am nächsten Tag habe ich nur 12mg genommen und die Suizidgedanken kamen wieder.
Der Psychiater meinte dass das eher seltener vorkommt. Und ich noch langsamer dosieren soll.
Gestern habe ich Pipamperon zur Beruhigung genommen und ich hatte wieder Suizidgedanken.

Wir war das bei euch beim Hochdosieren?
Ich hätte gerne ein Medikament dass mir hilft, nicht immer nur Nebenwirkungen. Besonders die Unruhe und Ängste sind belastend.

Werbung

Benutzeravatar

Sydney-b
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 50
Beiträge: 3529

Beitrag Fr., 24.11.2023, 21:33

Du kämpfst ja schon seit Jahren mit starken Suizidgedanken.
Waren die seither besser?
Und tauchen erst durch die Einnahme wieder verstärkt auf?
Oder achtest du seit der Einnahme nur verstärkt auf die Gedanken?
(und vorher waren die auch latent im Hintergrund?)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sunny04
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 27
Beiträge: 31

Beitrag Fr., 24.11.2023, 21:51

Sydney-b hat geschrieben: Fr., 24.11.2023, 21:33 Du kämpfst ja schon seit Jahren mit starken Suizidgedanken.
Waren die seither besser?
Ich hatte vor der Einnahme von Paroxetin weniger Suizidgedanken. Sie waren nie ganz weg.
Aber es gab Fortschritte. Und ich merke seit der Dosis Erhöhung wieder verstärkte Depression und Suizidgedanken.

Benutzeravatar

alatan
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 959

Beitrag Sa., 25.11.2023, 06:45

Das kann bei allen AD passieren. Paroxetin ist allerdings seit langem kein Medikament mehr, das primär verordnet wird, das es ein besonders ungünstiges Nebenwikungsprofil hat.

Werbung

Benutzeravatar

Tobe
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 544

Beitrag Sa., 25.11.2023, 07:48

Hallo Sunny04,

es ist leider keine Seltenheit, daß unter der Einnahme oder Erhöhung von Antidepressiva es verstärkt zu Suizidgedanken kommen kann. Weshalb man im Allgemeinen bei jüngeren Patienten damit auch sehr vorsichtig umgeht.
Im Normalfall sollte dies jedoch nach ein paar Wochen (4-6 Wochen) wieder nachlassen.

Wie lange nimmst Du schon diese erhöhte Dosis?

Ggf. wäre auch eine stationäre Einstellung auf dieses Medikament sinnvoll.
Damit Du in dieser Phase auch aufgefangen werden kannst.

Kein Antidepressivum ist absolut nebenwirkungsfrei. Man sollte diesbezüglich immer Nutzen und “Risiko“ im Auge behalten. Dennoch braucht man leider auch Geduld, das “richtige“ Antidepressivum oder die richtige Dosierung für sich zu finden.
Kein Antidepressivum wird jedoch die Ursache der Depressionen beheben können, sofern sie nicht körperlich verursacht wird. Somit ist es natürlich unabdingbar an den Ursachen z.B. mit Hilfe einer Psychotherapie zu arbeiten.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sunny04
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 27
Beiträge: 31

Beitrag Sa., 25.11.2023, 10:14

Tobe hat geschrieben: Sa., 25.11.2023, 07:48
Wie lange nimmst Du schon diese erhöhte Dosis?

Ggf. wäre auch eine stationäre Einstellung auf dieses Medikament sinnvoll.
Damit Du in dieser Phase auch aufgefangen werden kannst.
Ich bin jetzt wieder runter und dosiere mit Tropfen auf. Aber letzten Samstag habe ich die Dosis erhöht. Zurzeit dosiere ich Tropfen für Tropfen hoch. Bin jetzt bei 11mg.
Aber selbst das führt zu Verschlechterungen im Sinne von mehr depressivität.
Tobe hat geschrieben: Sa., 25.11.2023, 07:48
Kein Antidepressivum wird jedoch die Ursache der Depressionen beheben können, sofern sie nicht körperlich verursacht wird. Somit ist es natürlich unabdingbar an den Ursachen z.B. mit Hilfe einer Psychotherapie zu arbeiten.

L.G. Tobe
Ich mache zurzeit noch eine Verhaltenstherapie. Habe nur noch ganz wenige Sitzungen und hoffe die Verlängerung wird genehmigt. Habe die 80 Stunden nämlich schon voll leider.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15076

Beitrag Sa., 25.11.2023, 10:27

Hallo,

Statt immer herumzudosieren würde ich das dringend mit dem verschreibenden Arzt besprechen! Das ist einfach die beste Lösung!

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Shukria
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 44
Beiträge: 1511

Beitrag Sa., 25.11.2023, 10:45

Sertralin und Escitalopram haben ein geringes Nebenwirkungsprofil und gute Ergebnisse.

Du nimmst ja ein SSRI was den Antrieb steigert. Das bedeutet das die Aktivität bereits kurz nach der Einnahme nach oben geht bevor! die depressive Symptomatik dann wenn es wirklich wirkt nach 4-6Wochen, abklingt.
Insofern wenn du schon immer Suizidgedanken hattest verstärkt das Medikament diese nicht sondern es verstärkt deine Aktivität und die geht bei dir von der Anlage Richtung Suizidgedanken entwickeln da dir hier noch eine verhaltensaltetnative fehlt was du stattdessen „tun“ könntest, statt suizidgedanken.
Das Medikament ist also nicht so sehr das Problem als deine Gedankenmuster.

Ansonsten kannst du deinen Psychiater fragen ob ihr das Medikament wechseln könnt wenn es 3-4Wichen nach dem höher dosieren nicht besser wird.

Heißt das bei deiner VT ihr habt einen Antrag über die 80h gestellt?

Lg

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3744

Beitrag Sa., 25.11.2023, 11:09

Sunny04 hat geschrieben: Sa., 25.11.2023, 10:14
Ich mache zurzeit noch eine Verhaltenstherapie. Habe nur noch ganz wenige Sitzungen und hoffe die Verlängerung wird genehmigt. Habe die 80 Stunden nämlich schon voll leider.
Ich habe jetzt nicht im Blick wie viele verschiedene Medikamente du schon ausprobiert hast, aber mir scheint das nicht das richtige zu sein wenn sich die Suizidgedanken so verstärken. Gibt es keine Alternative.

Zur Verhaltenstherapie: Verlängerungen über 80 Stunden hinaus gibt es schon, aber dann eben auch nicht mehr viel.
Ich habe eine Verlängerung auf 100 Stunden bekommen, dann mit "jonglieren" auf 110 Stunden.
Aber das ist wohl eher selten und dann ist Ende. Wie sieht für dich dein Plan aus? Hast du das mit dem Therapeuten besprochen, denn offenbar besteht ja noch Therapiebedarf.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sunny04
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 27
Beiträge: 31

Beitrag Sa., 25.11.2023, 11:30

candle. hat geschrieben: Sa., 25.11.2023, 10:27 Hallo,

Statt immer herumzudosieren würde ich das dringend mit dem verschreibenden Arzt besprechen! Das ist einfach die beste Lösung!

candle
Das ist ja so mit dem Psychiater besprochen. Er hat mir geraten Tropfen für Tropfen hochzudosieren

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15076

Beitrag Sa., 25.11.2023, 11:36

Obwohl es dir damit schlechter geht?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sunny04
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 27
Beiträge: 31

Beitrag Sa., 25.11.2023, 11:41

chrysokoll hat geschrieben: Sa., 25.11.2023, 11:09
Ich habe jetzt nicht im Blick wie viele verschiedene Medikamente du schon ausprobiert hast, aber mir scheint das nicht das richtige zu sein wenn sich die Suizidgedanken so verstärken. Gibt es keine Alternative.
Ich habe jetzt erst wieder wegen der neu aufgetretenen Ängste mit Paroxetin angefangen.
Früher hatte ich mal ein anderes Antidepressivum genommen das war aber wegen der Depression.
chrysokoll hat geschrieben: Sa., 25.11.2023, 11:09
Zur Verhaltenstherapie: Verlängerungen über 80 Stunden hinaus gibt es schon, aber dann eben auch nicht mehr viel.
Ich habe eine Verlängerung auf 100 Stunden bekommen, dann mit "jonglieren" auf 110 Stunden.
Aber das ist wohl eher selten und dann ist Ende. Wie sieht für dich dein Plan aus? Hast du das mit dem Therapeuten besprochen, denn offenbar besteht ja noch Therapiebedarf.
Meine Therapeutin hat nochmal einen Antrag auf 20 Stunden gestellt. Am Telefon meinte die Krankenkasse zu ihr dass eine Verlängerung wohl möglich sei. Wir warten jetzt noch auf die Genehmigung.
Ansonsten gibt es da leider keinen Plan außer abzuwarten.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3744

Beitrag Sa., 25.11.2023, 11:48

Sunny04 hat geschrieben: Sa., 25.11.2023, 11:41 Ansonsten gibt es da leider keinen Plan außer abzuwarten.
auf WAS konkret wartest du denn da?
Reichen dir denn 20 weitere Stunden? Das klingt ja jetzt nicht so.
Hast du das mal mit der Therapeutin besprochen wie es weiter gehen könnte? Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, die jedoch alle unterschiedlich schwierig sind bzw. andere Voraussetzungen haben.
Ich finde "abwarten" in deiner Situation eher nicht gut. Warst du schon mal in einer Klinik? Könntest du dir einen Therapeutenwechsel vorstellen? Kannst du selbst bezahlen?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sunny04
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 27
Beiträge: 31

Beitrag Sa., 25.11.2023, 11:52

chrysokoll hat geschrieben: Sa., 25.11.2023, 11:48
Sunny04 hat geschrieben: Sa., 25.11.2023, 11:41 Ansonsten gibt es da leider keinen Plan außer abzuwarten.
auf WAS konkret wartest du denn da?
Reichen dir denn 20 weitere Stunden? Das klingt ja jetzt nicht so.
Hast du das mal mit der Therapeutin besprochen wie es weiter gehen könnte? Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, die jedoch alle unterschiedlich schwierig sind bzw. andere Voraussetzungen haben.
Ich finde "abwarten" in deiner Situation eher nicht gut. Warst du schon mal in einer Klinik? Könntest du dir einen Therapeutenwechsel vorstellen? Kannst du selbst bezahlen?
Warten ob die 20 Stunden genehmigt werden.
Meine Therapeutin geht stark davon aus.
Selbst bezahlen kann ich mir bei den Preisen leider nicht leisten.
In einer Klinik war ich bisher nicht. Und beim Therapeutenwechsel müsste ich ja von Verhaltenstherapie zu einem anderen Verfahren wechseln.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3744

Beitrag Sa., 25.11.2023, 11:59

ja klar kannst du jetzt nur abwarten ob die 20 Stunden genehmigt werden. Davon kann man schon ausgehen.
Aber das ist ja nicht viel. Reichen dir denn weitere 20 Stunden oder was ist da dein Plan?
Dir scheint es ja nun absolut nicht gut zu gehen, hast du mit der Therapeutin besprochen wie es dann weiter geht?
Wenn du nicht selbst zahlen kannst, ja, dann wäre u.a. ein Verfahrens- und damit Therapeutenwechsel angezeigt. Und das sollte man frühzeitig angehen, es haben ja die allerwenigsten schnell einen Platz frei.

Klinik würde ich dir auch empfehlen, gerade weil es dir aktuell wieder schlecht geht und offenbar schon lange schlecht geht.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag