ALG1 beendet nun Bürgergeld?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Tobe
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Beitrag Mi., 27.12.2023, 13:45

Hallo Kaja,

vielen Dank für Deine Antwort.
kaja hat geschrieben: Mi., 27.12.2023, 08:57 Behördenpost wird meist elektronisch frankiert, d.h. da gibt es keine Briefmarken.
Entschuldige bitte, da habe ich mich zu kurz und missverständlich geäußert.
Diese Einladung war natürlich auch ohne eine elektronische Frankierung versehen.
Es ist weder auf dem Briefumschlag etwas derartiges, noch im Briefkopf im “Anschriften-Fenster“.
Es wurde wirklich persönlich bei mir in den Briefkasten geworfen und das ausgerechnet am Samstag, 1 Tag vor Heiligabend.
Ich vermute die haben den Brief entweder vergessen rechtzeitig per Post zu senden, oder einfach Rückdatiert. :annoyed:
kaja hat geschrieben: Mi., 27.12.2023, 08:57 E-Mails gelten leider (außer mit elektronischer Signatur) nicht als "Schriftform". Ich würde die Krankmeldung deshalb parallel auch postalisch übermitteln.
Dies ist mir bekannt.
Leider hat eine postalische Zusendung (Absage) keinen Sinn gehabt, da diese niemals fristgerecht angekommen wäre. Weshalb ich mich dann für die E-Mail entschied und diese zusätzlich auch an mich selber geschickt. ;)
Meinen Antrag hatte ich nach dem ersten Fehlversuch auch vorab per E-Mail gesendet und deren Bestätigung direkt am Folgetag per Mail erhalten. Also bevor das Original per Post bei denen eingetroffen ist.
Generell verlasse ich mich natürlich nicht auf E-Mails und erledige alles postalisch.
Nur in diesem Fall blieb mir nichts anderes übrig.
kaja hat geschrieben: Mi., 27.12.2023, 08:57 Umschulung mit Ende 40 ist übrigens gar kein Problem. Es herrscht überall Fachkräftemangel. Die letzte Umschülerin die bei uns eingestellt wurde, war 51 und hatte in dem Jahr den Abschluss gemacht. Es sind dann immerhin noch gute 16 Jahre bis zur Rente.
In meinem Job herrscht auch ein massiver Fachkräftemangel, weshalb mir sicherlich auch keine Umschulung finanziert würde.
kaja hat geschrieben: Mi., 27.12.2023, 08:57 Mein Therapeut lebte dank seinem Einkommen in einer völlig anderen Welt und war natürlich auch fachlich da eher unbrauchbar. Er hatte eine sehr naive Herangehensweise an die Thematik und das gab oft Stress zwischen uns.
Da ist mein Therapeut Gott sein Dank ganz anders.
Er hatte mir auch angeboten in einem Notfall ihn auch während seines Urlaubes zu kontaktieren.
Jedoch ist diese sehr kurzfristige “Einladung“ vom Jobcenter für mich kein Notfall, wo ich meinen Therapeuten während der Feiertage stören würde.

Wenn das Jobcenter mir tatsächlich deshalb Ärger macht, berufe ich mich auf meine Diagnosen.
Ich bin schließlich psychisch krank. :pfeifen:

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kaja
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Beitrag Mi., 27.12.2023, 16:36

Es muss nicht sein, dass in deinem gelernten Beruf ein Fachkräftemangel herrscht um eine Umschulung finanziert zu bekommen.

Es reicht schon aus, wenn du länger aus dem Beruf raus bist oder ihn aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst. Die Chance auf eine Neuorientierung ist also durchaus gegeben.

Mein Therapeut war da auch nicht desinteressiert, aber man hat deutlich gemerkt, dass es weit weg von seiner Lebensrealität war, wie abwertend das System Jobcenter und (teilweise) die Mitarbeitenden dort sind.

Ich hatte teilweise tagelang nichts zu Essen im Haus und habe wirklich alles verkauft was ging um die Krankenkassenbeiträge zu zahlen, weil die Bewilligung nicht kam. Das hat er so erst wirklich verstanden, als ich es ihm drastisch gesagt und gezeigt habe.

Die elektronische Frankierung entfällt übrigens für dich sichtbar, wenn Kontingente eingekauft wurden und/oder private Dienstleister mit der Zustellung beauftragt wurden. Da sieht man maximal einen kleinen Strichcode, wenn überhaupt.

Ich kann dir sagen, auf meinen Briefen sieht man gar nichts.

Die wollen dich mit "psychisch krank" einfach als Kostenfaktor weitergegeben an die Rentenversicherung. Irgendwann kommt bei längerer AU zwangsläufig ein Amtsarzt um die Ecke.
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Beitrag Mi., 27.12.2023, 21:02

Hallo Kaja,

das ist ja noch alles in weiter Ferne und somit auch rein spekulativ. ;)
Zuerst müsste ich ja erst mal wieder generell arbeitsfähig werden und dies ist noch nicht soweit.

Mein Therapeut ist nicht nur sehr interessiert, sondern auch sehr wissend, welche Methoden und Gebaren dort vorherrschen. Also alles andere als realitätsfremd.


Hier hast Du etwas gründlich missverstanden...
kaja hat geschrieben: Mi., 27.12.2023, 16:36 Die wollen dich mit "psychisch krank" einfach als Kostenfaktor weitergegeben an die Rentenversicherung. Irgendwann kommt bei längerer AU zwangsläufig ein Amtsarzt um die Ecke.
Niemand vom Jobcenter weiß bisher, daß ich “psychisch krank“ bin.
Auch wissen die keine Diagnosen über mich oder das ich mich in Psychotherapie befinde.

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kaja
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Beitrag Mi., 27.12.2023, 21:17

Ach so.

Aber Sie wissen von einer längeren AU.
Der Grund ist da relativ irrelevant, wenn jemand auf längere Sicht nicht arbeitsfähig ist, wird versucht auf einen anderen Kostenträger zu wechseln.
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Beitrag Do., 28.12.2023, 05:49

kaja hat geschrieben: Mi., 27.12.2023, 21:17 Aber Sie wissen von einer längeren AU.
Sie wissen erst jetzt, daß ich AU bin und seit wann wissen sie auch noch nicht.
kaja hat geschrieben: Mi., 27.12.2023, 21:17 Der Grund ist da relativ irrelevant, wenn jemand auf längere Sicht nicht arbeitsfähig ist, wird versucht auf einen anderen Kostenträger zu wechseln.
Das ist mir bekannt.

Aber was bezweckst Du mit Deinen Antworten hier eigentlich?
Willst Du mich schon mal auf Schlechte Zeiten einstimmen?

Ich habe eh schon keine Zukunftsperspektiven mehr.
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lisbeth
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Beitrag Do., 28.12.2023, 11:22

Tobe, ich weiß aus eigener Erfahrung, was dieses ganze System mit einem macht, die Entmenschlichung, die Bevormundung, Fremdbestimmung, der Druck "funktionieren" zu müssen, egal ob er aktiv von außen ausgeübt wird, oder ob es mein eigener, innerer Druck ist.
Ich kenne die schlaflosen Nächte vor den Terminen mit dem Amtsarzt, die Angst davor, dass sie mich für "gesund" erkären, obwohl ich es nicht bin. Ich kenne die eigene Ohnmacht und Hilflosigkeit, weil ich keine Chance habe, "meinen" Berater beim Jobcenter direkt zu kontaktieren, sondern meine Nachrichten immer nur in ein anonymes System hineingebe, ohne zu wissen, ob es beim Adressaten ankommt, oder überhaupt gelesen wird. Ich kenne die Angst vorm Briefkasten, weil ja irgendein neuer Brief vom Amt mit einer neuen Zeitbombe da drin liegen könnte.
Und ja, es ist richtig, richtig beschizzen.
Tobe hat geschrieben: Do., 28.12.2023, 05:49 Ich habe eh schon keine Zukunftsperspektiven mehr.
Aber das hier stimmt so nicht.
Das System wird dich nicht retten können. Das kannst nur du selbst machen. Aber dafür müsstest du damit aufhören, dich permanent selbst aufzugeben und dir selbst einzureden, dass es keine Perspektive gibt. Und du müsstest auch damit aufhören, deine nicht immer korrekten Annahmen, die du dir zurecht gelegt hast (ich würde eh keine Umschulung bekommen, weil "zu alt"/"in meinem Beruf Fachkräftemangel herrscht"/"zu eingeschränkt" etc.) für dich selbst als Tatsachen zu behaupten. Das kann sich anfangs auch erstmal bedrohlich anfühlen. Weil diese vermeintliche Perspektivlosigkeit dir ja auch eine gewisse Sicherheit gibt und du ja gefühlt ohnehin nix dagegen unternehmen kannst.

Ein erster Schritt könnte sein, dass du anfängst, dir in diesen lebenspraktischen Dingen Unterstützung zu holen. In Sachen Jobcenter sind hier schon einige gute Anlaufstellen genannt worden. Es gibt außerdem die EUTB, die in vielen Städten Anlaufstellen haben und in sozialrechtlichen Dingen unterstützen, zB die Frage, ob zunächst eine EU-Rente sinnvoll sein könnte, um dir den ständigen Druck zu nehmen, wieder "funktionieren" zu müssen. Die können dich auch in Sachen ABW beraten, und wie du Unterstützung in den Haushaltsdingen erhältst, die du alleine zurzeit nicht geregelt bekommst. Die können dich auch beraten, ob es sinnvoll sein kann, einen Antrag auf Feststellung eines GdB zu stellen. Das geht auch bei psychischen Erkrankungen, egal ob die Einschränkungen temporär oder dauerhaft sind. Mit einem GdB von 30 kannst du bei der Arbeitsagentur die Gleichstellung mit Schwerbehinderten beantragen, da hast du dort bzw. beim Jobcenter auch andere Ansprechpartner (und ja, da hatte ich dann auch einen Berater, den ich namentlich kannte und den ich direkt kontaktieren konnte, wenn Bedarf war).

Ich würde dir fürs neue Jahr wünschen, dass du damit anfangen kannst, ganz kleine Schritte aus dieser vermeintlichen Perspektivlosigkeit heraus zu machen. Dass du damit anfangen kannst, dir weitere Hilfsangebote jenseits deines Therapeuten anzuschauen, und vielleicht auch anzunehmen. Dass du damit anfangen kannst, aus der Erstarrung herauszukommen und dich ein klitzekleines Bisschen zu bewegen. Alles Liebe für dich! l.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott


kaja
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Beitrag Do., 28.12.2023, 13:19

Ich denke es ist immer besser vorbereitet zu sein, auf das was kommt.

So kann man schon mal darüber nachdenken, wie man zu den unterschiedlichen Optionen steht. Es kann ja z.B. sein, dass man sagt eine EM-Rente empfinde ich als gut weil sie mir den Druck mit dem Amt nimmt und ich noch mehr Zeit benötige.
Oder man sagt, für mich wäre eine EM-Rente keine Möglichkeit, weil es meinen Zustand zementiert.

Du hast Zukunftsperspektiven und ich denke die habe ich auch beispielhaft benannt. Es gibt da so viele Möglichkeiten.

Ich bin nicht das Jobcenter, kein Grund mit irgendwelche bösen Absichten zu unterstellen.

Meinen Partner habe ich auch durch den Tod verloren und dann jahrelange gegen Depressionen und den sozialen Abstieg gekämpft. Meine berufliche Zukunft, meine finanzielle Absicherung und im Grunde mein ganzes Leben verloren.

Es ist nicht so, als wärst du mit einer solchen Geschichte alleine.
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reddie
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Beitrag Do., 28.12.2023, 14:45

Ja, ich find es auch besser vorbereitet zu sein, möglichst ohne zu Katastrophieren (sehr schwer). Man wird dann im möglichen Gespräch etwas vorbereitet sein auf die Fragen.

Meine Erfahrungen sind schon ein Jahrzehnt her, muss man dazu sagen.

- Bei mir war es z.B. so, dass ich die laufenden Krankmeldungen immer dem Jobcenter zusenden musste. Die haben mir erklärt, sie sind in dem Punkt wie mein Arbeitgeber.

- einmal sollte ich trotz Krankmeldung zum Gespräch, hätte sonst eine Bescheinigung meines Arztes vorlegen müssen, dass ich den Weg nicht schaffe.

- Briefe kamen immer zum Wochenende/Feiertage (hatte dann rausbekommen, weil manche ortsabwesend sind, was eigentlich vorher genehmigt werden muss. Warum? Um Sanktionen reinzudrücken (ich glaub, die sind da etwas menschlicher geworden, ich wurde noch in Ein-Euro-Jobs gezwungen, weil bei meinem ersten Versuch, EU-RENTE zu bekommen, mich der Gutachter für erwerbsfähig erklärte, Krankmeldung vom behandelnden Arzt galt dann nicht mehr. Beim zweiten Mal, nach dem Durchlaufen einer Reha war dann ein Gutachter "gnädig").

- In solch einem Gespräch brim Jobcenter über die berufliche Zukunft, gibt es verschiedene Szenarien. Das hörte sich so an, als ob sie noch garnicht informiert sind über die vergangenen Krankschreibungen, dann gehen sie wahrscheinlich davon aus, dass du vermittelbar bist? Zumindest dürften sie dann noch keine Abschiebung in die EU-Rente planen.

- Möglichen Fragen:
Wie geht es Ihrer Einschätzung nach gesundheitlich bei ihnen weiter?
Dann bewerben Sie sich nicht im Moment?
Können Sie sich vorstellen in Ihren erlernten Beruf zurückzukehren?

Wie stehen Sie zu Reha/Rente/Wiedereingliederung mit zunächst weniger Stunden?

Früher gab es auch diese Eingliederungsvereinbarung, die sie einem zum sofortigen unterschreiben rübergeschoben haben (Fördern und Fordern :roll: ).

Ich denke wirklich, etwas vorbereitet zu sein, kann nicht schaden.

Mein Problem war allerdings rückblickend, dass ich immer wütend in diese Gespräche ging, statt meine Not rüberzubringen. Vielleicht kann man sich irgendwie in diesen Zustand reinmeditieren. ,-) Ich war damals wirklich unglaublich fertig und stand kurz vor nem Amoklauf.


Ich musste mir nur blöde Sprüche anhören: Sie können auch mit ihrem Dr.-Titel bei Aldi an der Kasse sitzen, Frau Dr. H. (Jup) Einige werden sich noch an mich erinnern, weil ich immer gekontert habe (hat mir aber geschadet). Andererseits habe ich mehrmals die Maßnahmen dann trotzdem angetreten, mit Wut im Bauch (damals haben die ihr ganzes soziales System mit Hilfe dieser Kräfte aufrechterhalten, war in der Grundschule und im Seniorenheim tätig).

Liebe Grüße erstmal!

reddie

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Tobe
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Beitrag Fr., 29.12.2023, 06:39

Hallo,

bevor ich auf die Beiträge im einzelnen eingehe...

Ich stehe nun vor einem neuen Problem.
Die Absage per Mail hat funktioniert. Jedoch möchte das Jobcenter nun einen telefonischen Termin mit mir machen und möchte dazu meine Telefonnummer haben. :cry:
Dies teilten sie mir in einer Antwort-Mail mit.
Ich fühle mich jedoch aktuell nicht im Stande mit denen zu telefonieren oder auch live zu sprechen.
Wenn überhaupt, kann ich denen auf schriftliche Fragen antworten.

Auch möchte ich dies vorher mit meinem Therapeuten besprechen können, doch er ist noch bis zum 08.01.24 im Urlaub.
Ich versuche jetzt vorerst die Mail von denen zu ignorieren, um die Zeit etwas strecken zu können.

L.G. Tobe
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Beitrag Fr., 29.12.2023, 06:59

@Lisbeth

Ja, ich habe ein Problem damit, mich anzunehmen wie ich aktuell leider bin.
Ich möchte weder eine Umschulung, einen GdB, noch eine EU-Rente.

Mein Lebenslauf sieht auch ohne Umschulung schon katastrophal genug aus...
2x Ehrenrunde, Schulwechsel, schlechter Hauptschulabschluss, 2 vorzeitig abgebrochene Ausbildungen, erst die 3. Ausbildung durchgezogen, während der Ausbildung jedoch Betrieb gewechselt. Seit Ausbildungsende 3 AG.
Nun seit Ende August 2020 AU zudem seit Ende September 2022 keinen AG mehr.
Dann nochmal eine neue Ausbildung/Umschulung packe ich nicht.

Ich möchte keinen “Stempel“ von Krank, Behindert, oder Erwerbsunfähig haben.
Das mag auch daran liegen, daß ich mit 2 psychisch kranken Eltern aufwachsen musste, wobei meine Mutter sich schon sehr schnell mit 40 Jahren (mit entsprechender jahrelanger Vorlaufzeit)
auf der Schiene begab...
  • “Ich bin doch so krank“,
    “Ich kann nicht arbeiten“,
    “Ich bin pflegebedürftig“
Dies pflegte sie ausgiebig. Sie suhlte sich darin und manipulierte entsprechend alle um sie herum.
Sie nahm alles mit was sie kriegen konnte, von 100% GdB mit “Ag“, “H“, “B“, usw. + 100% Schwerpflegebedürftigkeit, Pflegedienste, Pflegegeld, EU-Rente.
Ich musste schon als Kleinkind unter ihr sehr leiden und auch mit dem Glauben aufwachsen, daß sie jeden Tag sterben könnte. Was sich jedoch als Lüge herausstellte. Dies erfuhr ich jedoch erst als Erwachsene kurz vor ihrem Tod, den sie selbst zu verantworten hatte.

Zu meinen eigenen Schicksalen zählen, emotionale Vernachlässigung, Vernachlässigung, Emotionale Erpressung, körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt und psychische Gewalt.
Dann verlor ich mit Anfang 30 meinen Vater, meine Mutter folgte ihm nach nicht mal 2 Jahren und kurz nach meinem 45. Geburtstag verlor ich auch noch meinen Partner.
Er war der erste Mann in meinem Leben, der nicht gewalttätig zu mir war.
Ich wurde von meinen Eltern nur akzeptiert, wenn ich Leistung brachte. Trotzdem wurde mir nie etwas zugetraut.

Und ja, ich bin fertig mit meinem Leben und sehe einfach keine Perspektive mehr.
Ich bin schon so oft in meinem Leben “hingefallen“, musste mich immer alleine wieder Hochkämpfen und von neuem anfangen. Jedes Mal wenn ich dachte, jetzt geht es wieder vorwärts, kam der nächste Schicksalsschlag. Irgendwann kann man einfach nicht mehr und es geht einem die Kraft aus. Die Hoffnung mal ein ganz normales Leben führen zu dürfen, habe ich schon lange verloren.

Und nein, die Perspektivlosigkeit gibt mir kein Sicherheitsgefühl.

L.G. Tobe
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Beitrag Fr., 29.12.2023, 07:28

@Kaja

Es tut mir sehr leid, daß auch Dein Partner verstorben ist.
kaja hat geschrieben: Do., 28.12.2023, 13:19 Ich denke es ist immer besser vorbereitet zu sein, auf das was kommt.
Ich weiß leider schon welche nächsten Katastrophen auf mich zurollen werden.
Auch weil ich die Kurve nicht mehr rechtzeitig kriegen werde.
Und ja, daß macht mir sehr zu schaffen und verstärkt die Perspektivlosigkeit.

Ich werde wohl auch mein Zuhause bald verlieren.
Nicht weil ich die Miete nicht aufbringen kann, oder meine Vermieterin mich rausschmeißen würde.
Doch nach den Tabellen vom Jobcenter ist meine Wohnung für eine Person zu groß.
Obwohl sie sehr günstig ist und auch unter dem Mietspiegel liegt, von den Kosten nur geringfügig (10 Euro) höher liegt, als in dieser besagten Tabelle. Sie ist von der m²-Fläche zu groß.
Meine Wohnung ist günstiger als andere Wohnungen mit zulässiger Größe.
Wenn es nach der Preisklasse vom Jobcenter geht, muß ich hier wohl zukünftig in einem “Wohnklo mit Kochnische“ leben. Und nein ich übertreibe nicht, die Mieten hier sind mittlerweile so massiv angestiegen.

Dann kommt das nächste Problem, wenn diese nicht im direkten Umkreis ist.
Wenn das passiert verliere ich meinen Hausarzt und meinen Therapeuten, weil ich die Strecke zu ihnen nicht mehr bewältigen kann.
Die aktuelle Entfernung zu ihnen schaffe ich gerade noch und das sind gerade mal max. 500m.

Du siehst, ich beschäftige mich mit dem was auf mich zukommen wird.

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Beitrag Fr., 29.12.2023, 08:09

@Reddie

Ich weiß aus meiner Berufstätigkeit schon, daß das Jobcenter, wie auch die Agentur für Arbeit die regelmäßige Einreichung der AU haben möchte.

Bei mir war es so, daß die Agentur für Arbeit (ALG1) irgendwann auf diese Einreichungen der AU´s verzichtete. Diese hatte ich bis dahin immer online eingereicht. Bis sie mich schriftlich dazu baten dies nicht mehr zu tun, sie dies auch so in ihrem PC vermerkt haben.
Ich sollte ihnen nur melden, wenn sich dies ändert und ich wieder arbeitsfähig sei.
Dann lief das ALG1 Ende März 2023 aus.

Den Antrag auf Bürgergeld stellte ich erstmals Ende Mai 2023 (unvollständig und falsches Formular).
Erst jetzt im Dezember reichte ich das richtige Formular mit allen geforderten Unterlagen ein. Da hatte ich aber nicht an die AU gedacht. Mir wurde dann jetzt im Dezember das Bürgergeld mit Beginn Juni 2023 genehmigt. Meine 1-Jahres-Karrenzzeit endet also Ende Mai 2024.
Erst jetzt wegen dem Termin dachte ich an meine AU und reichte diese mit der Terminabsage ein. Jedoch auch nur die aktuelle AU. Ich muss auch mal schauen, ob ich alle bisherigen AU´s noch wiederfinde.
Seitdem ich diese online nicht mehr einreichen musste fliegen sie hier an unterschiedlichen Stellen rum. Ein paar habe ich schon wiedergefunden, als ich nach meiner aktuell gültigen suchte.

Wenn ich nicht gezwungen werde möchte ich mir die EU-Rente ersparen, zumal sie mir nicht wirklich Erleichterung verschaffen wird und zudem weit unter dem Bürgergeld liegt.
Ich müsste dann auch wahrscheinlich vorher eine Reha durchmachen. Zur Zeit bin ich aber nicht mal rehafähig. Dann kommt auch noch hinzu, daß ich schon mal geschieden wurde.
Ich weiß nicht, ob ich mich dann nochmal mit meinem Ex-Mann auseinandersetzen muss.
Zudem müsste ich dann aber wegen der geringen EU-Rente zusätzlich mit Bürgergeld aufstocken.
Das ist alles ziemlich kompliziert.

Ich möchte dies halt alles mit meinem Therapeuten absprechen können und auch seine Einschätzung zu dem allen haben. Doch er ist gerade in seinem Urlaub.

Am liebsten wäre es mir, wenn ich die Fragen vom Jobcenter schriftlich bekäme und auch schriftlich beantworten könnte.
Aktuell habe ich in Gesprächen schon Probleme überhaupt einen “geraden Satz“ verständlich zu äußern. Mein Therapeut kennt dies von mir schon und kann damit umgehen, oder hilft mir bei Bedarf auf die Sprünge.
Aber in einem Gespräch mit dem Jobcenter, ob nun persönlich oder telefonisch, wäre ich dem hilflos ausgesetzt.

Ich wäre am liebsten wieder “gesund“, belastbar, ohne Ängste und in meinem Job tätig.
Denn das habe ich gelernt und über 20 Jahre ausgeübt. Zwar auch schon länger in den Stunden reduziert, da ich aufgrund meiner psychischen Belastung einen Vollzeitjob nicht mehr geschafft habe. Dies ging aber eigentlich ganz gut, da ich nicht Alleinverdiener war.
Jetzt sieht das leider anders aus.

Ehrlich, ich weiß nicht wie es mir mir weitergehen wird.

L.G. Tobe
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