Therapeutin / Therapeut sagt, ich soll in eine Klinik!

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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kiyoko
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Beitrag Mo., 04.05.2009, 17:34

mein obiger Post wurde vom thread zu einem Beitrag umgeändert, ich bin also nicht so unverschämt und schreib ohne jeglichen Kommentar zu deiner Problematik einfach meine Probleme dazu.
We fight.........or we die

Aufgeben ist manchmal
nicht nur ein Fehler
sondern endgültig.

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Schokominza
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Beitrag Sa., 26.11.2011, 20:42

Hallo,

ich habe mich gerade hier angemeldet, weil ich dringend eine große und viele kleine Fragen loswerden muss.
Ich habe in der letzten Woche meinen ersten Termin beim neuen Psychotherapeuten gehabt, und einfach mal meine Situation erklärt. Bisher bin ich mit ihm sehr zufrieden. Ich denke obwohl es sehr komplex ist, kann er es gut handhaben. Nun hat er aber betont, dass es vermutlich empfehlenswert wäre, die Therapie wenigstens mit einem stationären Aufenthalt in einer Psychiatrie zu beginnen. Das hat mich wirklich sehr geschockt. Ich frage mich ob das wirklich notwendig ist. Es ist klar, dass ihr das sicher auch nicht einschätzen könnt, aber vielleicht könnt ihr mir ja helfen, dass du erkennen, indem ihr mir ein paar Unterfragen beantwortet.

Achso worum geht es eigentlich?: sich aufdrängende Suizidimpulse, Suizidgedanken, dissoziative Störung, Svv, Amnesie, Depersonalisation (etc.) + systemischer Lupus erythematodes

Der Lupus, eine entzündliche Erkrankung des Bindegewebes, hat im letzten Schub mein Gehirn befallen. Nun ist die Arbeitshypothese, dass es mir momentan so schlecht geht, weil das Gehirn nicht mehr ausreichend stark dissoziieren kann.

Nun zu den Fragen:
Ist es üblich einen Patienten in eine Psychiatrie zu schicken, weil er eine Gehirnerkrankung hat+ psychische Probleme?
Wird in so einer Psychiatrie auch die organische Erkrankung mitbehandelt? Können die sich z.B. auch einfach in meine Schmerzmedikation einmischen?
Wie kommt man in so eine Psychiatrie wenn es geregelt laufen soll? (also nicht als akuter Suizident)
Wie lang dauert das Anmeldeverfahren? Gibt es auch hier, wie in einer psychosomatischen Klinik lange Wartezeiten?
Kann man es irgendwie verhindern, dass die anderen Ärzte davon erfahren, dass man in einer Psychiatrie war?
Wie lang dauert ein Aufenthalt da üblicherweise?
Kann man da in eine Klinik gehen die man sich aussucht, oder muss man in die wohnortnahe? Rechtfertigt eine sehr seltene organische Erkrankung eine spezielle Psychiatrieauswahl weiter entfernt vom Wohnort?

Es ist so, ich möchte nicht in die Klinik hier, die haben schon von sich aus zugegeben, dass sie mit meinem Fall absolut überfordert sind. Hört man nicht gern wenn man eigentlich Hilfe brauch.

Wie komme ich an so einen Platz? Macht der Arzt oder Psychotherapeut da einen Termin? Geht man da einfach mit der Einweisung hin? Muss ich selbst einen Termin machen?

Was ist der Unterschied zwischen einer "normalen" Psychiatrie und einer psychiatrischen Institutsambulanz? In die soll ich in der Zwischenzeit gehen wenn ich zu sehr die Kontrolle verliere und mich nicht durchringen kann den Notarzt zu rufen.

Oh so viele Fragen. Bleibt noch eines zu sagen... ich will da nicht hin

LG,
Schokominza

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Schokominza
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Beitrag So., 27.11.2011, 12:16

mein obiger Post wurde vom thread zu einem Beitrag umgeändert, ich bin also nicht so unverschämt und schreib ohne jeglichen Kommentar zu deiner Problematik einfach meine Probleme dazu.
Auch mir ist es so ergangen. Sorry also. Ich bin noch neu, und wusste nicht, dass man sich hier auch einfach hinten anhängen kann.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 27.11.2011, 12:36

Die Frage ist, was erwartet man von einem Psychiatrieaufenthalt.

Ich denke zur Stabilisierung in ganz akuten Krisen oder zur Einstellung auf Medikamente kann das sicherlich gut sein.

Aber da in einer normalen Psychiatrie eher wenig therapeutische Arbeit stattfindet und du vermutlich medikamentös versorgt bist sehe ich nicht was das bei einer eher chronischen Problematik wie deiner bringen soll.

Da wäre dann eher ein stationärer psychotherapeutischer Aufenthalt sinnvoll (das ist was anderes wie Psychiatrie)

Und wegen der Gehirnbeteiligung des Lupus würde ich eher eine Neurologie oder Immunologen hinzuziehen.

Oder bist du so stark suizidal daß ein Versuch bevorstehen könne? Dann ist in der Tat Krisenintervention in der Psychiatrie angesagt.

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Schokominza
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Beitrag Mo., 28.11.2011, 08:16

Was man von so einem Aufenthalt erwartet, kann ich eben gar nicht sagen. Ich weiß ja nicht was da mit mir passiert, deswegen die ganzen gestellten Fragen. Ich kann gar nicht einschätzen, ob es mir was bringen könnte.
Medizinisch bin ich sonst in dem Bereich nicht versorgt. Nicht mit Medis und auch nicht mit einem anständigen Psychiater. Vielleicht ist das das Problem? Alle schicken mich weg, weil es so kompliziert ist mit mir? Neurologisch ist durchaus eine Betreuung da, aber die ist leider auch nur unterdurchschnittlich.
Also ich muss sagen, ich will es unbedingt ohne versuchen, aber ich weiß nicht ob meine Kräfte reichen, um das alles ambulant auch zu schaffen. Und ob das ambulante Angebot ausreicht, um dies zu bewältigen.
Wie schnell kann das denn sein, dass man da landet?
Oah- Angst hab.

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Schokominza
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Beitrag Di., 29.11.2011, 13:18

Kann mir niemand auch nur eine von den vielen Fragen beantworten?

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stern
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Beitrag Di., 29.11.2011, 13:46

Schokominza hat geschrieben:Kann mir niemand auch nur eine von den vielen Fragen beantworten?
Ohne Garantie... aber ich versuche es mal:
Ist es üblich einen Patienten in eine Psychiatrie zu schicken, weil er eine Gehirnerkrankung hat+ psychische Probleme?
War wirklich von Psychiatrie die Rede oder von Psychosomatik? Ansonsten: Ab einem best. Ausmaß psych. Probleme, für die eine amb. Therapie zu kurz greifen würde, macht es Sinn, den Patienten vorab oder zwischenzeitlich stationär zu behandeln.

Inwieweit deine Gehirnerkrankung dabei eine Rolle spielt, weiß ich nicht... aber es besteht ja eine Arbeitshypothese, dass das für die Psyche Auswirkungen haben kann. Ein amb. psycholog. Psychotherapeut kann die körperliche Seite wenig berücksichtigen (keine Ausbildung dafür)... ein Facharzt berücksichtigt vermutlich vorwiegend die organische Seite. Und daher ich sag' ich mal so: Schaden kann das nicht, wenn das mal von zwei Seiten (organisch UND psychisch) im Rahmen einer Klinik gründlich diagnostiziert wird und ein Zusammenhang vielleicht wirklich hergestellt werden kann (nicht nur als Hypothese)... Kliniken machen die Diagnostik eher übergründlich als zu nachlässig.
Wird in so einer Psychiatrie auch die organische Erkrankung mitbehandelt?
kann sein, kann nicht sein... wenn parallele Behandlung erforderlich ist, dann übernimmt diese evtl. ein spezialisierter Arzt/Klinik, WENN es die klinik nicht leisten kann... Bzw. evtl. werden Behandlungsempfehlungen (des spezialisierten Arztes) berücksichtigt (z.B. Medikamentation), der auch einen Befund stellt.
Können die sich z.B. auch einfach in meine Schmerzmedikation einmischen?
Was eine Klinik dann an Medikamenten verabreicht, liegt in ihrer Verantwortung. Wenn jetzt auffällig wäre, dass die Medikamentation unpassend ist, missbräuchlich eingesetzt wird, Sucht nahe liegt o.ä, dann könnte ich mir eine Überprüfung vorstellen... ansonsten dürfte eher wenig Grund eine bestehende Medikamention zu verändern. Aber ja, einmischen kann sie sich grds, als dann verschreibende Institution.
Wie kommt man in so eine Psychiatrie wenn es geregelt laufen soll? (also nicht als akuter Suizident)
Arzt, bevorzugt Psychiater aufsuchen... und ein Aufnahmegespräch mit einer empfohlenen Klinik führen (also bei der Auswahl ist der Psychiater dann behilflich... um nicht zu sagen: es gehört auch zu seinem Job, zu sehen, was passen könnte).. die klinik überprüft das dann auch nochmals (z.B. Indikation... passen ihre Behandlungsmöglichkeiten, etc.).
Wie lang dauert das Anmeldeverfahren? Gibt es auch hier, wie in einer psychosomatischen Klinik lange Wartezeiten?
Weiß ich nicht... vermutlich auch abhängig von der Station... auch psychiatrien haben z.B. psychotherapeutische Stationen... genauso wie Stationen, wenn jemand suzidgefährdert ist (weites Spektrum).
Kann man es irgendwie verhindern, dass die anderen Ärzte davon erfahren, dass man in einer Psychiatrie war?
weiß ich nicht sicher... wieso sollen andere Ärzte nicht davon erfahren? Üblich ist es schon, dass Berichte insbes. an Nachbehandler weitergeben werden (mit Einwilligung... inwieweit man die gänzlich verweigern kann, hm). Ich frage mich eher, welchen Sinn das machen soll? Natürlich erfährt nicht jeder deiner Ärzt davon, z.B. der Gyn.
Es ist so, ich möchte nicht in die Klinik hier, die haben schon von sich aus zugegeben, dass sie mit meinem Fall absolut überfordert sind. Hört man nicht gern wenn man eigentlich Hilfe brauch.
Nun ja... es muss schon eine Klinik gefunden werden, die meint, helfen zu können... der Psychiater sollte behilflich sein (evtl. auch der Thera, aber es ist nicht eigentliche Aufgabe).
In die soll ich in der Zwischenzeit gehen wenn ich zu sehr die Kontrolle verliere und mich nicht durchringen kann den Notarzt zu rufen.
Also doch eine gewisse Suzidgefahr gegeben?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Schokominza
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Beitrag Di., 29.11.2011, 16:33

Oh danke fein fein fein. Ja jetzt habe ich erstmal Basisinfos darüber. Ja die Suizidalität ist sicher gegeben. Es ging auch klar um eine Psychiatrie. Deswegen war ich so geschockt. Die Ärzte die meine organische Erkrankung versorgen haben schon im gesamten letzen Jahr sehr auf einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik gedrängt. Und nun sind wir aber einen Schritt weiter bei der Psychiatrie. Ich habe auch nachgefragt ob ich mich verhört habe. Der meinte, dass könnte eine psychosomatische Klinik eher nicht leisten, was nun eventuell nötig wäre.

Ich fragte wegen den Medis, weil es sehr schwer war, da etwas passendes zu finden, was nicht zu gefährlich ist und auch dennoch ausreichend wohl wirksam ist. Ich habe große Angst diese aus meiner Sicht passende Medikation nun zu verlieren, weil sie eventuell mit Psychopharmaka nicht kombiniert werden kann. Missbräuchlich ist da bisher auch nichts. Aber es wird ja insgesamt nciht gern gesehen, wenn so junge Menschen Morphium gegen die Schmerzen brauchen. Aber aus organischer Sicht ist das eben indiziert. Da befürchte ich dann praktisch großen Ärger.

Die Ärzte sollen nicht davon erfahren, weil es sie nicht verunsichern soll. Es ist schon so eine sehr komplizierte Situation, bisher kann ich die psychischen Probleme aber erfolgreich überdecken. Ich habe da echt keine Lust auf eine ständige Konfrontation in diesem Punkt.

Oh fein jetzt weiß ich erstmal bescheid. Nun denn, ich brauch wohl einen anständigen Psychiater nicht wahr? Eigentlich sollte meine Neurologin diesen Bereich mit übernehmen. Aber als ich gerade versucht hatte von meiner Situation zu erzählen, sagte sie: "Versuchen Sie einfach es auszuhalten.". Sie hat mich nichtmal ausreden lassen und meinte sie sehe nicht mehr durch mit all den Medis und den Nebenwirkungen und der Grunderkrankung und hat sich als überfordert gekennzeichnet. Da will man dann nicht mehr hin, da wird einem nicht geholfen. Meine Psychologe meinte, er überlegt sie mal anzurufen.

Vielleicht habe ich Glück und kann mir das alles sparen. Ich sag mal für 1 oder 2 Wochen könnte man es zur Not noch ertragen, aber da hört es schon auf. Ich bin einfach zu häufig in Krankenhäusern.

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