Ab wann ist man untherapierbar?

[Stacheldraht]

Huschhusch, sind gerade nur vier Leute drin!

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[bloedekuh]

He Stachel ich hab dich Bald eingeholt, noch paar Beiträge

[Stacheldraht]

Ich bin der Geist, der stets verneint, denn alles was entsteht, ist wert das es zugrunde geht, ...
Hach, ich liebe Goethes Mephistopheles in Faust!

Und damit habe ich Dir nun die Vorlage gegeben mich einzuholen. :D

[bloedekuh]

Stimmt. Aber leider stellt sich Mephisto als unfähige, jeglicher Vernunft beraubte gestalt heraus. Da war Goethe wohl blind für die Realität. In der kommt nämlich keine Gestalt, die ruft "Sie ist gerettet.". In der hätte das ganze noch ein juristisches Nachspiel bzw. ein Todesopfer mehr (nämlich Faust selbst durch Lynchjustiz) gehabt.
Naja. Dann wär's nicht so schön zu lesen. Die Wahrheit gibts geschenkt, aber niemand will sie haben, weil sie nur deprimiert.

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[candle.]

Ja bloedekuh, deine Beiträge in letzter Zeit sind mehr als tiefschwarz! Willst du nicht doch mal stationär gehen?

candle

[bloedekuh]

Candle, nein. Aber ich geb mir Mühe, dass sie etwas heller werden, die Beiträge.

[bloedekuh]

Außerdem war ich vor kurzem im KH. Und am nächsten Tag war ich wieder draußen. Kann schon gany automatisch ohne nachdenken auf die [blichen Pszchofragen antworten. Und wenn mich ein Pszchoheini nach meinen Problemen fragt, gebe ich ihm eine yusammenfassung in 3 S'tyen. Eine andere M;glichkeit ist nat[rlich alles aufschreiben, kopien anfertigen und, wenn man wo behandelt wird, dem Tzp das Yeug in die Hand dr[cken. Ich setye auch gleich die @Yeig mal, was du drauf hast@/miene auf. Mit einer nette/mama/mentalit't fang ich einfach nichts an.

Eigentlich k;nnte ich schon selbst therapieren. Hab ich der damaligen Thera auch gesagt. Ich habs sogar in der Praxis gelernt, nicht blo- aus B[chern. Sie war nicht abgeneigt, sie k;nne mich gut als Konfrontationstherapeutin vorstellen </(

Verdammt, Stachel. Du schreibst im Schnitt 4,x beitr'ge pro Tag, ich bin noch bei 1,x. Will dich aber fair einholen, also nicht durch irgendwelche Sinnlos/Beitr'ge. Wie lange wird mein Gl[ck halten

[bloedekuh]

Ich lese gerade Suketu Mehta: Bombay. Der Autor hat eine vorliebe für detailreiche schilderungen von Gewalt. Führt man sich vor Augen, dass es sich um einen Reisebericht handelt und diese Dinge wirklich geschehen sind, wirkt das ungemein beruhigend.
Mit mir ist alles in Ordnung keine Sorge. Ich versuche mir nur mit der allseits beliebten Methode zu helfen, dass es Menschen gibt, denen es noch schlechter geht als mir. Daher eben die Beruhigung.

Würde am liebsten paar Absätze aus dem Buch hier reinstellen, aber verdammt, hab schon wieder eine Verwarnung.

[krawallbürste]

hi blödekuh

ich habe mit grossem interesse, den gesamten thread gelesen aber vornehmlich und intensiv deine!
wir haben einiges gemeinsam komm ich später darauf.

untherapierbar?
ist die frage ob es das überhaupt gibt. der mensch will für gewöhnlich alles therapieren ehe, kinder, lebensmüde, mörder und und und. aus meiner sicht ist es konform machen! scheitert häufig und vorallem, wenn es um unausgelebte, unterdrückte potentiale geht.
als ich den thread gelesen habe und vorallem deine statements, funkte mein bauch mir-unausgelebtes, unterdrücktes potential! kann man so verdeutlichen-affe wird jahrelang in einen kleinen käfig gespeert, sein lebensraum ist eingeengt und sein potential bleibt auf der strecke, denn ein ausleben auf engsten raum ist nicht möglich.
ich habe dich so verstanden, du hast ein handycap, dieses schränkt dich ein. du hast aber jede menge potential, was mit deinem handycap auch gelebt werden könnte. dein potential lässt sich aber nur schwer oder garnicht leben, da von aussen die eingrenzung kommt. benenne es mal so-beruflich hast du einen bachelor in informatik aber unternehmen lassen es nicht zu, das du mit handycap für sie arbeitest.
dann gibt es natürlich deine visuelle einschränkung. meine meinung ist, das sie dich generell nicht tangieren würde, wenn da nicht die gesellschaft (menschen) drumherum wären, die ohne handycap sind und meist unbeholfen aber auch vorsätzlich umgangsformen an den tag legen dir gegenüber, die fragwürdig und daneben sind. du hast es beschrieben, entwürdigender umgang, ständiger kampf um selbstverständlichkeiten u.v.m.
es ist zermürbend!

deine agressionen in verbindung mit gewaltfantasien kann ich sehr gut nachvollziehen und verstehen! die entstehen, wenn es eng wird! und es wird wird meist eng, weil mensch und gesellschaft in schubladen lebt. wie sehen die meisten biographien aus, meist langweilig und in selbiger abfolge. vom kind zum teenager, dann erwachsen, dann genetische vermehrung, beruflich etablieren und dann in rente gehen. vorausetzung ist aber kein handycap und es kommt nix anderes dazwischen. doch es kann vieles kommen, denn es gibt gesellschaftliche schubladen. ziehe mal die auf für menschen mit handycap, mutti mit kind, arbeitloser, kranker und gealterter o. alter mensch. diese schubladen haben inhalte, die mehr als erschrecken. sie tragen diskriminierung, stigma und verächtung in sich.

komme nun zu unserer gemeinsamkeit agression und gewaltfantasien. von alterswegen befinde ich mich in der schublade, das darf dann nicht sein! doch ich fühle mich eingengt und diese einengung kommt von aussen. diese einengung kann ich ebenso wie du nicht ablegen, weil es ein vorurteil und stigma ist.
therapeutisch wäre ich dann aufgefordert, die sichtweise auf stigma und vorurteil zu verändern, ebenso gefordert vom stigmatisierten handycapler? nein, das geht nicht!

es stellt sich nur die frage, ob ich richtig lag/liege?

die stigmatisierte, alte und diskrimienierte

krawallbürste

[bloedekuh]

Hi Krawallbürste,

Danke für den Beitrag. Ob es unterdrückte und nicht ausgelebte Fähigkeiten sind, oder schlicht die Tatsache, dass ich mir mehr erwartet habe vom Leben... Ich weiß es nicht. Sicher ist aber, dass ich keine Lust habe zu kämpfen, ständig gegen den Strom zu schwimmen. Keine Lust darauf, Tag für Tag mit Behindertenspezifischen Problemen zu Leben. Als wäre die Behinderung nicht schon genug, darf ich mich auch noch mit der Blödheit anderer herumschlagen. Und nein, ich hab kein Verständnis dafür.

Thema Therapie ist für mich eigentlich abgeschlossen. Ich gehe nicht mehr davon aus, dass ich Therapie brauche. Ja, meine Ansichten mögen nicht dem Mainstream entsprechen. Oder vielleicht doch, aber nicht dem offiziellen Mainstream. Denn ich bin mir Sicher, das die Menschen behinderte eher vermeiden wollen. Sie sind nicht gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft. Das spürt jede Frau, bei der die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, ein Behindertes Kind auf die Welt zu bringen. Die hat selbstverständlich das Recht, das Kind bis kurz vor der Geburt abzutreiben. Während ein möglicherweise Gesundes Kind, also auch solche, bei denen die Behinderung nicht erkannt wurde, nur bis zum 3. Monat abgetrieben werden dürfen.
Nicht, dass ich ein Problem damit hätte. Den ungeborenen kann es ja egal sein. Aber den lebenden ist die Bedeutung solcher "Rechte" klar. Treibt die Frau nicht ab, genießt sie nämlich das absolute Verständnis von Ärzten und Krankenheitspersonal. Eine Behinderte Mutter darf sich zusätzlich noch andere Nettigkeiten gefallen lassen.

Also hat sich seit dem 2. WK nicht viel geändert. Die Methoden vielleicht. Man stellt sich nicht auf die Seite der Abtreibenden, sondern auf die der Abgetriebenen. Es sei besser für sie.
Und die Methoden sind auch feiner geworden. Die Verrohung der Menschen beginnt von Kindes Beinen an, damit sie nicht leiden und nachdenken.

[crocodile]

Ich habe nur das Erste Post gelesen und muss ich sagen: das ist auch genau mein Problem. Ich finde die ganze Psychoterapie nutzlos obwohl ich kann sehen das es gibt Leute dennen es hilft. Fuer mich ist es aber immer dasselbe: ich weiss was mein Problem ist, ich weiss das kann man es niecht andern also was kann mich helfen nur daruber stundenlang zu reden?

[Madja]

Liebe crocodile,

Woher weißt Du, dass Dein Problem nicht zu ändern ist?
Bist Du alleine zu diesem Entschluss gekommen?

Liebe Grüße,
M.

[crocodile]

Ja, aber manchmal ist es klar z.B man kann jemand zuruck zum Leben nicht bringen. Und ja, ich weiss das ich soll das akceptieren und so weiter aber fuer mich ist es alles blabla - nur eine Wiese zu sagen: "das Leben ist scheisse und du kannst nichts machen". Für mich würde es helfen wenn ich etwas konstruktiv machen koennte aber manchmal geht das nicht und die ganze Psychologie ist für mich nur vorgeben dass die Dinge sind besser als sie wirklich sind.

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