Depression und Corona

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Malia
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 70
Beiträge: 6918

Beitrag Mi., 16.12.2020, 12:33

Danke für den link, Sadako - wirklich ein schöner Artikel.
Hat mich daran erinnert, wie erstaunt gestern die Mitarbeiterin vom SPDI war, als ich als erstes positive Teile meines Lebens "trotz" Corona aufzählte.
Die zu schätzen, hab ich ja nur durch den nötigen Umgang mit der Depression gelernt.
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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Seele_Liebe75
sporadischer Gast
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weiblich/female, 45
Beiträge: 15

Beitrag Sa., 26.12.2020, 17:08

Hallo, ichdenke, dass es mittlerweile fast kein Mesnch gibt, der nicht jemand kennt, der aufgrund COVID-19 in depressiver Stimmung gekommen ist beziehungsweise mit Depression zu kämpfen hat. Ich selber hatte vor Covid nie Stimmungsschwankungen gehabt und seit der ganze Wahnsinn losgegangen ist, merke ich auch bei mir, dass ich viel unruhiger bin und mich auch schon Kleinigkeiten, die mich früher nicht gestört hätten, auch meiner inneren Ruhe rausbringen können. Ich hoffe im Moment, dass es sich sobald man geimpft wird, verbessern wird...
Seele ist alles!

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Mie
Helferlein
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anderes/other, 39
Beiträge: 40

Beitrag Mo., 28.12.2020, 17:43

Südländerin hat geschrieben: Sa., 28.11.2020, 20:07 Was ich auch übel finde, das ist mir jetzt in einem aktuellen Fall passiert, dass Leute ihr Verhalten mit
Corona entschuldigen. Ich mag jetzt nicht das konkrete Beispiel nennen, nur mein Gefühl War halt, es hätte
Null mit Corona zu tun. Es wird jetzt als Ausrede für Alles genutzt.
Zum Glück ist so ein Verhalten keine Einbahnstraße. Ich würde einfach denselben Charme zurückgeben und mich dabei auch auf Corona berufen. Besonders dann wenn jemand etwas möchte was mich selbst Energie kostet denn die ist kostbar in Zeiten wie diesen. Du kannst ja dann wieder Mutter Theresa spielen wenn es dir so gut geht dass es dir egal sein kann ob man dir was vormacht oder nicht.

Außerdem wäre es doch komisch wenn sich jemand über so eine Retourkutsche beschwert wenn er sich doch selbst dieser Methoden bedient.

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Seelenruhe
sporadischer Gast
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weiblich/female, 25
Beiträge: 5

Beitrag Di., 26.01.2021, 13:07

Hi :)

Ich denke schon, dass sich Corona negativ auf die psychische Gesundheit auswirkt. Erstens weil man permanent damit konfrontiert ist, wie schlimm das Virus ist und so weiter. Andererseits auch die ganzen Einschränkungen, dass man nicht so viele Leute sehen kann und generell häufig niemand vorbeikommt oder man auch keine neuen Leute treffen konnte, weil man ja nicht so viel machen kann und vieles Zuhause abläuft.
Habe selbst einige Betroffene von Depressionen in meinem Bekanntenkreis: Dabei ist mir aufgefallen, dass sie alle im Laufe der Pandemie schlechtere Laune bekommen haben. Haben sie zuerst keine Antidepressiva benötigt und waren nur leicht verstimmt, nehmen sie jetzt alle Medikamente dagegen. Menschen sind halt auch dafür gemacht mit anderen zu interagieren. Wenn man dann immer alleine rumsitzt, kann man ja keine positiven Gefühle mehr entwickeln, wenn man sowieso schon schlecht denkt..
Wir müssen ja sowieso denken, warum dann nicht gleich positiv? :-P

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Miri2406
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 30
Beiträge: 4

Beitrag Do., 11.02.2021, 12:51

Hallo Lady Nightmare!
Danke, dass du deine Gedanken und Gefühle mit uns teilst! Mir geht es ähnlich, jedoch hatte ich vor Corona noch nie irgendwelche Anzeichen depressiver Verstimmung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Kontaktbeschränkungen und allgemein die Gefahr der Pandemie sehr gut aufs Gemüt schlagen können. Wichtig ist glaube ich, dass man trotzdem versucht sich regelmäßig zu bewegen. Ich habe gemerkt, dass ich seit Corona enorm müde geworden bin und keine Motivation mehr verspüre. Eine Freundin hat mich drauf hingewiesen, dass ich mich auf B12-Mangel untersuchen lassen soll und es hat sich tatsächlich herausgestellt, dass ich einen Mangel an Vitamin B12 habe. Ich nehme dazu einen Vitamin B 12 Komplex ein und es hilft mir tatsächlich aktiver in den Tag zu starten.Mehr Informationen zu diesem Thema kannst du in diesem Artikel nachlesen.

Grüße :)


kaja
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weiblich/female, 80
Beiträge: 4524

Beitrag Do., 11.02.2021, 13:56

Was mich nervt, ist das plötzlich alle ihr Herz für Depressive entdecken. Da werden psychische Erkrankungen instrumentalisiert um eigene Interessen durchzusetzen, sei es durch eine angebliche Sorge um psychisch Erkrankte oder um die inflationäre Verwendung der Begriffe Depression und depressiv. Scheinheiligkeit bis zum abwinken.

Erinnert mich sehr daran, wie plötzlich bestimmte Gruppierungen ihr Herz für Obdachlose und arme Rentner entdeckt haben.

Die derzeitige Situation verlangt allen Menschen viel ab, ganz unabhängig davon ob eine echte Depression vorliegt oder nicht. Da kann es auch helfen sich zu vergegenwärtigen das eine gedrückte Stimmung durchaus eine normale Reaktion auf Belastungen sein kann und nicht zwangsläufig eine krankhafte Ausprägung haben muss.

Nachvollziehbar ist das an einer Depression erkrankte Menschen in so einer Situation u.U. deutlich vulnerabler sind.
After all this time ? Always.


Wild Mustang
Forums-Insider
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Beiträge: 216

Beitrag So., 14.02.2021, 14:55

Das schlimmste wäre wohl eine Corona Erkrankung, nicht wahr?


Mustang
How about I be me?

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chrysokoll
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weiblich/female, 45
Beiträge: 3741

Beitrag So., 14.02.2021, 15:19

willst du jetzt für andere beurteilen was schlimm ist?
Sollen sich Depressive mal nicht so anstellen, immerhin haben sie ja kein Corona?
Depression hat eine hohe Todesrate, wenn man schon mal harte Fakten vergleichen will
Und immenses Leiden während der Erkrankung, was also ist "schlimm" ?


Wild Mustang
Forums-Insider
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männlich/male, 50
Beiträge: 216

Beitrag So., 14.02.2021, 17:26

Depressionen hat man ja nun auch ohne Corona. Die gibt es nicht erst seit einem Jahr auf dieser Welt.


Mustang
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Shukria
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anderes/other, 44
Beiträge: 1508

Beitrag So., 21.02.2021, 10:21

Ja sicher, aber viele Bewältigungsstrategien die man sich in der Zeit ohne Corona aufgebaut hat sind mit Corona obsolet wie bei HomeOffice und schulschließung (alle zusammen zu Hause - plötzlich kein Raum für einen alleine und das über Monate), Kontaktverbote (Freunde treffen als Entlastung), geschlossene Kulturstätten (mal einen Tag in der Bibliothek abhängen und vom Alltag abschalten, ins Kino gehen)

Corona bedeutet übersetzt ja in dem Falle, das sonst funktionierende Bewältigungsmechanismen /STRUKTUREN weggebrochen sind und man noch keine neuen hat
Komisch das das manchem so schwer fällt mitzudenken bzw. das als Erschwernis in Betracht kommen zu lassen

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