Verzweiflung wegen Kleinigkeiten?

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mimschi
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Verzweiflung wegen Kleinigkeiten?

Beitrag Mi., 01.04.2009, 07:34

hallo!
ich bin manchmal wegen Kleinigkeiten dermaßen verzweifelt, dass ich wie ein häufchen elend heulend im bett sitze. ich weiß dass ich unter stimmungsschwankungen leide, wenn ich die regel bekomme. aber ich weigere mich das dennoch so akzeptieren und suche nach möglichkeiten, wie ich dann innerlich zur ruhe kommen kann! ich wechsle demnächst die pille, vielleicht liegt es daran. ansonsten setz ich sie ab und schau ob das besser wird.
aber ich muss eine andere möglichkeit finden. vielleicht sollte ich, wenn es soweit ist und ich die gelegenheit habe, meinen frust und zorn niederschreiben.

gestern abend war so eine situation. mein freund sagte mir am nachmittag er wird mich später am abend nochmals anrufen. so, und nun saß ich da und wartete! ich war zu stur, um selber anzurufen, weil ER mich doch anrufen wollte. ich ging dann ins bett und es kommt kein anruf. irgendwann schickte ich dann ein sms, dass ich gedacht hätte er ruft mich noch an und wünschte eine gute nacht (ohne bussi, weil ich war ziemlich sauer und verheult). er rief dann lachend an und auf meine frage hin ob er sei verschollen sei, sagte er mir dass er bei den nachbarn bei einigen gläschen wein sitzen würde! na da war ich erst wütend!

ich sagte, dass wir dann reden wenn er damit fertig sei. er dachte ich sei bei einer freundin auf ein tratscherl! WIE er darauf kommt ist mir schleierhaft, weil ich erwähnt habe dass sie mich angerufen hat und ich sie dann zurückrufen werde? ich war enttäuscht und gekränkt, sagte nur tschüss und legte auf! ich schickte dann noch ein sms, er solle mich anrufen wenn er zeit hätte. denn es war blöd von mir so einfach aufzulegen. aber diskutieren darüber konnten wir auch nicht, wenn er bei den nachbarn sitzt, da kann er ja nicht ungestört reden und die brauche nicht mitbekommen worum es ging.

er rief dann an und wir sprachen uns aus. ich warf ihm vor dass er zeit hätte um wein zu trinken, aber nicht um mich anzurufen, so wie er es angekündigt hatte. ich fühlte mich vernachlässigt, ignoriert und gekränkt. er war der meinung ich treffe mich eh mit der freundin! aber darum ging es nicht, er hat gesagt er ruft mich an.

und ich bin dann zu stolz. wenn er keine zeit oder lust hat anzurufen, dann will ich sicher nicht "lästig" sein und selber anrufen. ist kindisch, ich weiß das.

er hat sich dann entschuldigt. für ihn ist das telefonieren nicht so wichtig, wie für mich. aber er sollte wissen dass es für MICH wichtig ist. und wenn ich sage dass ich anrufen werde, dann tu ich das auch. es ist mir noch nie passiert, dass ich auf einen angekündigten anruf vergessen habe. ich bin da anders, das weiß ich auch. deshalb kann ich das nicht verstehen und nehme das persönlich.

er vergisst nicht seinen freund anzurufen, seine ex, aber auf mich schon? okay, jetzt dramatisiere ich vielleicht. da denke ich mir gleich, dass ich ihm scheinbar nicht wichtig genug bin, um mich anzurufen.

ich möchte wissen warum ich wegen solcher dinge auszucke! sind das nur stimmungsschwankungen? ist das verletzter stolz?

er sagt und zeigt mir ständig wie sehr er mich liebt. warum versteife ich mich dann so auf diese telefonate? es ist schon hin und wieder vorgekommen, dass er sagte, er wird mich anrufen. und als nichts passierte habe ich halt ein sms geschrieben. es kamen dann gleich rückrufe, er hätte gedacht ich schlafe schon, er hätte die zeit vergessen, ...

wenn ich näher darüber nachdenke ist es ja auch nicht so wichtig, ich mache ja keine stricherlliste, wer wen wie oft anruft (naja, vielleicht in gedanken doch, im unterbewusstsein, keine ahnung). ich weiß dass das telefonieren ihm nicht so wichtig ist, oder sms-schreiben, weil ihm das nichts gibt. er spürt und riecht mich lieber. das hat er mir sehr oft gesagt, als ich bedauerte dass wir nicht mehr sms schreiben - aber wir sehen uns auch öfters als früher.

ich fixiere mich so auf gewisse dinge. bezieht sich auch auf andere sachen als telefonieren.

am montag habe ich mal ein erstgespräch bei einer psychologin. bezüglich eifersucht und das obige thema ist sicher auch therapiewürdig.

heute gehts mir halt total besch....., auch wenn bei dem telefonat alles super war und wir darüber gesprochen haben, ohne vorwürfe. es tut mir weh, dass ich ihm solche probleme bereite. das will ich ja nicht. auch wenn er mir versichert, dass das ja alles nicht so schlimm sei und er noch viel mehr als das aushalten könne.

es muss doch etwas geben, was ich in solchen momenten tun oder denken kann, bevor ich verzweifelt heulend im bett sitze!

lg

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Dunkle
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Beitrag Mi., 01.04.2009, 10:05

Liebe Mimschi,

Dein Beitrag könnte komplett von mir sein! Da kenne ich mich soooo gut wieder! Diese Empfindlichkeiten, diese miesen Gefühle, die Eifersüchtleien, der Neid, aber im gleichen Moment Selbstverachtung (warum kann ich das nicht einfach lockerer sehen??), aber auch die Verzweiflung, die einsamen Tränen oh ja, habe ich alles ... Und ich "schiebe" es auch auf "PMS" (Prämenstruell), weil ich deutlich merke, dass ich zu anderen Zeiten ganz anders reagiere...

Nach langer Therapie bin ich heute immer noch nicht ganz frei davon, aber es "passiert" deutlich seltener und wenn, dann komme ich schneller wieder raus. Aber, liebe Mimschi, einen Anfang machst Du ja schon, imdem Du mit jemand darüber sprichst, vielleicht dann sogar regelmäßig. Denn hinter den "kleinen Zickereien und Unzufriedenheiten" liegt tatsächlich "mehr"! Du wirst bestimmt für Dich in einer Therapie lernen, welche "Techniken" für Dich sinnvoll sind, wenn Du in solche Gefühlsschlammassel abgleitest... Ich habe da auch kein Patentrezept, aber REDEN hilft schon immer, zum Beispiel auch mit dem Therapeuten. Dann bekommst Du Abstand von Dir und schwimmst nicht mehr so hilflos in der "eigenen Soße".

Viel Glück!
Dunkle

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mimschi
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Beitrag Mi., 01.04.2009, 10:34

hallo dunkle,
danke, lieb von dir dass du mir mut machst! ich fürchtete schon dass ich damit einfach leben muss. und das will ich keinesfalls. ich will es auch nicht allein auf pms schieben, denn mein freund ist mir einfach zu wertvoll, als dass er ständig (zumindest monatlich) diese zickereien mitmachen muss. er war ohnehin ur lieb und geduldig, und deswegen fühle ich mich noch schlechter und hab schuldgefühle.

und natürlich habe ich angst, dass er da nicht mehr lange mitmacht. ich fürchte die eine stunde wird bei der therapeutin nicht ausreichen - aber dafür gibts ja folgetermine. ich hoffe dass die chemie passt und ich mich bei ihr wohl fühle. wobei die letzte therapeutin, bei der ich vor 2 jahren war, ist mir auch nicht so gelegen. aber das war mir nicht so wichtig, ich habe ihr vertraut, ich habe frei von der seele weg geredet, und sie hat mir geholfen. ich will jetzt zu einer anderen, die näher bei meiner wohnung ist, so quasi praktisch am weg vom büro nach hause.

stimmt, an anderen tagen reagiere ich anders. denn es ist schon ein paar mal vorgekommen, dass ich einen anruf erwartet habe und dann kam nichts. aber da ärgerte ich mich und ich vergoss auch ein paar verzweiflungstränen, aber das ist schnell vorbei und ich sagte ihm dann am nächsten tag meinen unmut, dass ich dachte er hätte auf mich vergessen. aber so wie gestern ........ das hat mich selber erschreckt und entsetzt.

lg

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Dunkle
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Beitrag Mi., 01.04.2009, 11:26

Liebe Mimschi,

ja, ich glaube, dass diese PMS-Symptome nur ein Erklärungsversuch sind, oder vielleicht auch eine hormonelle "Tür", durch die zu bestimmten Zeiten all das kommt, was wir sonst anders verarbeiten können. Daher, ich finds gut, dass du es ernst nimmst, nicht wie es sonst manchmal abgetan wird "naja, sie bekommt halt ihre Tage....".
mimschi hat geschrieben: ich fürchtete schon dass ich damit einfach leben muss. und das will ich keinesfalls.
Hmm, naja, vielleicht liegt der "Trick" gerade darin, ganz bewusst damit zu leben???!!! Denn einfach so "weg" ist es bei mir auch nicht, aber es vermiest mir nicht mehr so das Leben. Aber das wirst Du sicher herausfinden !

Ach übrigens: Andere, auch nahestehende Menschen nehmen das oft gar nicht in der Weise übel, wie man selbst sich das übel nimmt. Und wenn er Dich liebhat, wird Dein Freund das (Dich!) schon aushalten. Gerade weil Du ja jetzt auf dem richtigen Dampfer bist und anfängst, draufhin zuzuarbeiten!!
Und wenn er das alles weiß, dann weiß er auch, dass Du eben manchmal etwas MEHR Zuwendung brauchst, als zu anderen Zeiten.

Also: Good Luck!

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mimschi
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 09:38

hallo,
mich macht ein Streit immer so fertig. mein freund und ich können beide ziemlich stur sein. und dadurch krachen wir manchmal aneinander. meist wegen so lächerlichkeiten. und oft auch wegen einem missverständnis, weil wir aneinander vorbei geredet haben. oder ich ihn falsch verstanden habe. ich bin dabei noch der hitzigere part und noch sturer.

erst gestern hatten wir einen streit, weil ich ihn missverstanden habe. ich fühlte mich danach sehr mies, mich macht sowas fertig. ich habe immer das gefühl, dass nach jedem streit ein sprung in der beziehung übrig bleibt. dabei sagt mein freund, dass für ihn das danach erledigt und vergessen ist. ich aber grüble lange nach, vor allem wenn ich das gefühl habe dass ich überreagiert habe.

gestern haben es sogar die kinder mitbekommen, da gings mir noch schlechter. aber wir haben dann telefoniert und haben uns auch noch getroffen, und die sache ausdiskutiert (als ich herausgefunden habe dass ich ihn falsch verstanden habe). anstatt gleich ruhig nachzufragen, bin ich auf 1000 und wir streiten.

kommt zum glück nicht sehr oft vor. und wenn, dann ist es gleich nachher erledigt und vorbei. aber gestern wars heftig.

nun habe ich einfach angst, dass solche streitereien (meist sind es nur heftigere diskussionen), etwas an den gefühlen verändern.

kann man sich hin und wieder streiten und sich trotzdem uneingeschränkt weiterlieben? ich kenne das nicht. habe mit meinem exmann nie gestritten, aber die letzten wenigen jahre haben wir auch kaum mehr was miteinander gesprochen ;( ich dachte immer, dass wir eine gute beziehung hätten, weil wir nie streiten! aber die gefühle waren auch nicht mehr vorhanden und statt streiten begegneten wir uns mit desinteresse.

ich kenne mich nicht aus, bin verwirrt und hasse es eigentlich zu streiten. ich will, dass immer alles harmonisch abläuft. wir verbrachten grad ein tolles, harmonisches, romantisches wellness-wochenende. das war ein traum! und kaum zu hause hatten wir schon diesen heftigen streit gestern und einige tage vorher eine kleinere diskussion bzw.missstimmung. was aber auch an mir lag. ich bin manchmal einfach mies drauf und da genügt eine kleinigkeit und ich bin sauer.

ich weiß, dass das an mir liegt, ich habe diesen kleinen disput auf meine regel geschoben da weiß er dass ich manchmal spinnig bin.

wir haben uns gestern vorgenommen dass wir in zukunft viell. öfters hinterfragen bevor wir uns aufregen, denn viell. ist es wieder ein missverständnis. wir reden wirklich öfters aneinander vorbei. und ich weiß auch nicht woran das liegen kann.

bin halt grad ein bissl verzweifel.

lg

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Eve...
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 09:56

"Wer streitet, ist einander (noch) verbunden", so ähnlich lautet eine psychologische Regel.

Eine Beziehung ganz ohne Streit kann hingegen tot sein, das ist im Gegensatz zur landläufigen Meinung NICHT undbedingt ein gutes Zeichen für die Liebe! Einander z. B. gleichgültige Partner streiten nicht (mehr); sie packen die Probleme lieber unter den Teppich und gehen achselzuckend ihrer Wege. Ja: Freu Dich darüber, dass Ihr streiten könnt! (Und dass Dein Partner so toll reagiert.)

Und eine Beziehung kann sehr wohl heftige Debatten überstehen, und der Liebe schadet es nicht! Das einzig Schlimme ist die Überreaktion in Form von "Verzweiflung wegen Kleinigkeiten".

LG Eve

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Schneekugel
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 10:17

Die PMS-Depression hab ich leider auch immer noch. Teilweise finde ich sie nützlich, da sie mir die Möglichkeit bietet, regelmässig Rückblicke zu erleben, was mir wieder bevorsteht sollte die vollständige Depression wieder ausbrechen. Also ein wiederkehrender Motivationsschub weiterhin auf Ernährung, Eigenverantwortung, usw... zu achten. Selbst wenn man mal selbst eine Depression hatte, kann man sich teilweise nicht mal mehr vorstellen wie das damals wirklich war, das vollkommene Ausgeliefertsein gegenüber seiner eigenen Psyche, keinerlei Stresstoleranz, beständige Deprimiertheit an der die logischsten Argumente abprallen...

Ich hab mir früher zwar auch eingeredet, dass dann einfach nur meine Hemmschwelle niedriger ist und sozusagen aus mir an Wut hervorbricht, was ich zwischenzeitlich reingefressen hab. Stimmt aber so einfach nicht. Dinge die mir 25 Tage lang einfach WIRKLICH egal sind, werden 3 Tage lang komplett anders wahrgenommen bis hin zum Grund über Suizid nachzudenken und 5 Tage später denkt man sich, was einen da geritten hat.

Auch das Wissen, dass das so ist nützt nichts. Meine Regel schwankt sowieso ständig etwas, aber selbst wenn ich weiss, dass ich momentan empfindlicher bin, hilft es mir nur soweit, als dass ich mich selbst manchmal vertrösten kann und mir bewusst mache, dass meine Wahrnehmung und dementsprechend meine Gefühlswelt gerade nicht stimmt und die empfundene Verletzung durch wen oder was auch immer nicht tatsächlich in der Form vorhanden ist.

Das hilft zwar manchmal dabei nicht andere unter der Belastung leiden zu lassen, indem man die Emotionen die man wahrnimmt (und so nicht stimmen) einfach schluckt, aber ändert leider nichts daran wie man sie selbst empfindet und durch sie verletzt wird.

Wenn mal wirklich ein Loch kommt, hilft mir Sport manchmal mich loszureissen. Ansonsten versuche ich und habe auch selbst den Wunsch dazu mich in der Zeit sozial abzusondern, entweder mit einem Buch oder PC-Spiel usw... Partner und Freunde respektieren das (bzw. glaube ich mein Freund hat wohl Andeutungen gemacht.) und generell hilft jede kleine Dauerbeschäftigung des Hirns davor in irgendwelche Grübel-Mahlströme zu fallen.

Was generell das Thema Streit anbelangt, klar sollte nicht ständig rumgebrüllt und sich angemotzt werden, aber Streit ist nicht gleich Streit. Streit der verdrängte Gefühle offenbart, die innerhalb des normalen Beziehungsablaufs nicht geäussert werden, ist wenn er beiderseits zufrieden beendet wird sicher auch mal sinnvoll. Also bevor man gar nicht über seine Gefühle kommuniziert, sollte man diese noch besser im Streit auslassen, die ideale Variante ist natürlich die, in der man offen über sich und seine Gefühle sprechen kann, nichts in sich reinfressen muss und sich dementsprechen auch nichts anstaut. Und jedem sollte auch mal zugestanden werden, einfach mal einen spinnerten Tag zu haben ohne grossen Hintergrund. Was natürlich nicht heisst, einfach zu tun als wäre nichts geschehen sobald das Hirn wieder funktioniert.

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mimschi
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 10:24

danke!
genau so eine tote beziehung habe ich ja hinter mir. stimmt, da wurden probleme unter den teppich gekehrt oder ich machte es mir selber aus und hatte schon mal keine lust mit meinem mann darüber zu reden.

diese verzweiflung wg. kleinigkeiten habe ich schon etwas abgelegt, das ist nicht mehr so schlimm. jetzt bin ich nicht mehr verzweifelt, sondern etwas grantig! aber ich spreche es meist an und mein freund merkt dann sowieso dass ich grad herumkiefel.

mein freund ist wirklich tolerant was das angeht. das rechne ich ihm hoch an, aber ich fürchte dass er irgendwann einfach nicht mehr will oder keine lust hat mein verhalten in kauf zu nehmen. wobei er ja auch stur ist, aber anders als ich. ich reagiere manchmal gleich über, weil mich etwas z.b. an eine frühere diskussion (in derselben angelegenheit) erinnere.

er hat sich gestern als erstes entschuldigt, obwohl ich eigentlich die erste hätte sein sollen. es war einfach eine verfahrene situation, wir haben beide überreagiert. hm, viell. stand der mond schlecht und das gibt mir schon zu denken, weil er sonst ein sehr ruhiger toleranter mensch ist. und nun habe ich die befürchtung, dass ich ihm schon genug bin, dass seine toleranzgrenze gesunken ist und ich ihn viel eher nerve als früher. er hat gestern so schnell gereizt reagiert, dass ich darüber auch sehr erschrocken bin.

aber er fühlte sich genauso auf den schlips getreten wie ich.

lg

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mimschi
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 10:25

die regel hatt ich noch bis zum wochenende, viell. waren das gestern auch noch nachwirkungen. stimmt, es ist leider nur ein schwacher trost, dass die regel daran schuld ist. aber mein freund tut mir dann ja auch leid.

und gestern war ich erschrocken, wie schnell er gereizt reagiert hatte. aber viell. war er auch grad schlecht drauf und hat deswegen so schnell so reagiert.

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Eve...
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 10:26

Schneekugel, Du hast Recht, es kommt natürlich auch auf die Art des Streits an! Das habe ich oben vergessen zu erwähnen. Vielleicht müssten wir mal einen Thread zum Thema Streitkultur aufmachen? Werd ich gleich mal tun ...

Was ich schlimm beim Streiten und unbedingt zu vermeiden finde, ist verächtliches Heruntermachen und Beschimpfen. DAS schadet bzw. kann wirklich der Liebe schaden.

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mimschi
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Beitrag Mo., 08.02.2010, 10:50

also wenn wir streiten ist nichts verächtliches daran. ich sage dann oft nur, dass ich mich unverstanden fühle.

in meiner ehe gingen wir nur mehr verächtlich miteinander um. aber das hat eigentlich schon lange vorher angefangen. weiß nicht mehr wann genau. aber auf meine wünsche (z.b. urlaubsausflüge oder so) wurde herablassend reagiert (nein, also das ist ja nur rausgeschmissenes geld, ...). so etwas will ich nie wieder haben, so ein verachtendes umgehen miteinander.

mit meinem freund könnt ich so gar nicht umgehen, da habe ich vielzuviel respekt vor ihm und ich schätze ihn. das würde mir in der seele weh tun, wenn ich so gemein zu ihm wäre. deshalb gehts mir ja auch so mies, wenn er sich von mir auch unverstanden fühlt (so wie gestern). da tut mir die ganze situation so verdammt leid.

mir fällt nur ein streit mit meinem ex ein, wegen einer kleinigkeit. aber da haben wir tagelang nichts miteinander gesprochen. es war zwar komisch und mir gings auch nicht gut dabei. aber das könnt ich mir jetzt bei meinem freund nicht vorstellen! das würde mir so wehtun! auch bei meinen kindern kann ich sowas nicht! aber bei meinem exmann hatte ich kein problem dass ich ihn da eine zeit lang ignorier! aber das ist ein zeichen, dass er mir schon egal war, oder?

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mimschi
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Beitrag Fr., 19.03.2010, 09:35

hallo,
ich fürchte dass ich meinen freund irgendwann von mir wegtreibe. ich rege mich manchmal (in letzter zeit häufiger) wegen kleinigkeiten extrem auf. wobei dies für mich keine kleinigkeiten sind. aber wenn ich mal einen schlechten tag habe brauche ich scheinbar mehr zuwendung oder aufmerksamkeit. und wenn ich die dann so, wie ich es mir erwarte, nicht bekomme, fühle ich mich gekränkt.

beispiel: vor einigen tagen traf ich mich mit meinem freund in einem lokal, es war laut, viel los, man konnte kaum miteinander reden. trotzdem erzählte ich ihm einiges was mich beschäftigte und ärgerte. man verstand sich nur sehr schwer, und dann kam ein bekannter von ihm vorbei und den begrüßte er lautstark, obwohl ich aber noch mit ihm reden wollte (was aber schwer bei der lautstärke möglich war). somit fühlte ich mich schon mal zurückgesetzt. dann sagte ich ihm das, dass das mich störte, ich wollte noch was erzählen und er begrüßte den anderen. und er sagte laut, sodass es eine freundin von mir hörte, ah ich mache ihm wieder vorwürfe. er meinte dies scherzhaft, und ich fühlte mich mies dabei. und war dann ziemlich sauer.

grad in letzter zeit erzählte er einige male freunden und bekannten von einem heftigen streitthema, das wir öfters hatten. das fand ich auch nie okay. und das kam an diesem abend auch wieder hoch. mich ärgerte und verletzte sowas. mein freund fand nichts dabei. und dann war die stimmung mies.

ich weiß nicht obs an mir liegt, oder an meinem freund. wenn wir uns mit freunden unterhalten reden wir oft offen über unser diskussionen und machen witze darüber. wenn das gespräch allgemein irgendwie auf solche themen kommt. aber ich erzähle den freunden nicht einfach so, dass mich dieses oder jenes von meinem freund wahnsinnig macht. okay, soo hat er es natürlich nicht ausgedrückt. aber er erzählt dann einfach so, dass wir mit diesem oder jenem probleme haben. und das geht nun wirklich niemanden was an. das erzähl ich meiner freundin alleine unter 4 augen.

habe ich überreagiert? mir tut auch mein freund leid, weil ich weiß dass ich nicht einfach bin und mich oft über dinge aufrege und ärgere, die wirklich nicht so wichtig sind. bzw. handelt es sich auch meist um missverständnisse. entweder ich höre nicht gut genug zu, oder mein freund meint eigentlich was anderes, als ich raushöre.

derzeit bin ich verzweifelt, weil ich angst habe dass mein freund bald genug von mir hat. ich fühle mich oft unverstanden und weiß nicht woran das liegt. manchmal habe ich echt das gefühl, mein freund versteht mich einfach nicht. er wird sich vermutlich dasselbe von mir denken.

und jedes mal nach einem streit habe ich das gefühl, dass da ein sprung oder riss in der beziehung übrig bleibt. ich versteh nicht warum ich so denke. schließlich gibt es in vielen beziehungen diskussionen oder streitereien. und diese beziehungen halten noch immer.

so ein gefühl hatte ich in meiner ehe nie. da hatten wir bestimmt auch diskussionen oder meinungsverschiedenheiten, aber ich hatte danach nie angst, dass mein mann sich von mir abwenden könnte. wobei ich nicht sicher bin ob wir wirklich viel gestritten haben. ich glaub nämlich nicht, er war so dominant und ich tat nichts dagegen.

jetzt ist es anders und jedes mal nach einem streit bin ich am boden zerstört und könnte nur heulen.

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Winterwolke
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 09:58

mimschi hat geschrieben:und gestern war ich erschrocken, wie schnell er gereizt reagiert hatte. aber viell. war er auch grad schlecht drauf und hat deswegen so schnell so reagiert.
Vielleicht war er auch so schnell gereizt, weil du, wenn er einen angenehmen Weinabend bei den Nachbarn verbringt, so ein Fass aufmachst.

Du schreibst schon richtig - es ist eine Lapalie.
Er hat gesagt, er ruft dich an. Dann tut er es nicht, weil er es gemütlich bei seinen Nachbarn hat. Und du flippst aus.

Ich denke, dass es manchmal schon sein kann, dass man den Fokus nicht wirklich steuern kann, man zu sehr auf sich fixiert ist, wie es einem grade geht und dass es so unerträglich ist, dass man das auch auf andere übertragen will. Weil man sich dadurch Erleichterung erhofft. Was aber in deinem Fall die Situation noch schlimmer macht, weil du dich hinterher keineswegs erleichtert, sondern noch schlechter fühlst, weil du meinst, deinen Freund damit belastet zu haben.

Was ich mal gar nicht glaube. So wie ich das einschätze, ist dein Freund eine besonnene Person, die weiss, was sie tut. Er wird sich einfach von deinem Problem nicht betroffen fühlen.

Was helfen kann, sind auf lange Sicht Gespräche mit einer Therapeutin und in den kurzen Momenten des Überkochens hilft mir persönlich das Motto: "Drop the thought!" - "Den Gedanken loslassen"
Ich stell mir da dann bildlich vor: der Gedanke, der mich grad belastet oder aufwühlt wird z.B. ins Meer geworfen.
Dann seh ich meist erst mal wieder klarer! Und beruhige mich selbst damit! Versuchs mal!
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
Warum folgen wir nicht genauso auch in anderen Dingen dem einen richtigen Weg?”

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