Schuldgefühle aufgrund von Depressionen

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Chris81
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Schuldgefühle aufgrund von Depressionen

Beitrag So., 13.08.2017, 12:39

Hallo zusammen.

Ich leide schon ziemlich lange an Depressionen, die meist episodenweise auftreten. Manchmal löst das bei mir Schuldgefühle aus, die meine Laune noch weiter verstärken.

Ich kann aktuell zum Beispiel nicht an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen. Als Grund dafür gebe ich Magenprobleme o.ä. an. Damit belüge ich in erster Linie meinen Arbeitgeber. Aber auch meine Kollegen, die wissen wollen was los ist. Ich fühle mich als würde ich simulieren und blau machen und zusätzlich muss ich alle anlügen, selbst Menschen die mir nahe stehen. Alles nur weil nach außen niemand wissen darf was für Probleme man wirklich hat.

Besonders blöd ist es, wenn es mir dann kurzzeitig besser geht. Dann habe ich ein noch schlechteres gewissen, weil ich wegen einer Depression zu Hause geblieben bin und es mir deshalb eigentlich schlecht gehen sollte.

Kennt jemand dieses Phänomen und hat jemand vielleicht einen Tipp, wie man damit besser umgehen kann?

Viele Grüße.

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candle.
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Beitrag So., 13.08.2017, 12:52

Hallo!

Natürlich kenne ich das auch. Ich habe immer sehr viele Schuldgefühle gegenüber den Kollegen verspürt, die dann vielleicht Mehrarbeit hätten haben können.
Dazu muß ich aber sagen, dass gerade DAS mich noch aufrecht gehalten hatte damals, denn ich war gerade mal in all der Zeit max. 2 Wochen krankgeschrieben.

Übrigens denke ich, dass die Depression für sich schon zum Teil tiefsitzende alte Schuldgefühle sind.

Hast du dich denn untersuchen lassen, bzw. ist die Diagnose gesichert? Ich kenne nämlich keine guten Phasen dazwischen.

Viele Grüsse!
candle
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Chris81
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Beitrag So., 13.08.2017, 13:00

Danke für deine Antwort. Für mich kommt es immer nur in enormen Belastungssituationen überhaupt in Frage, diese Lösung in Betracht zu ziehen. Meistens geht es mir dann besser weil ich auf diese Weise Druck rausnehmen kann. Aber das schlechte Gewissen bleibt.

Ich habe keine richtige Diagnose. Ich habe 2,5 Jahre Psychotherapie hinter mir und weiß deshalb einigermaßen woher das kommt.

Was meinst du mit "Phasen dazwischen"? Zwischen was?

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candle.
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Beitrag So., 13.08.2017, 13:10

Chris81 hat geschrieben: So., 13.08.2017, 12:39 Besonders blöd ist es, wenn es mir dann kurzzeitig besser geht.
Das meine ich. Das kenne ich jetzt nicht, aber vielleicht hängt es auch mit der Schwere der Depression zusammen.

candle
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Chris81
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Beitrag So., 13.08.2017, 13:19

Achso. Ja, also ich war Mal aufgrund einer Trennung eine Woche krank geschrieben. Natürlich habe ich nicht eine Woche non stop weinend in der Ecke gelegen. Es gab auch da Momente in denen ich positive Empfindungen hatte. Sei es weil ich mich darüber freue dass die Sonne scheint oder weil ich etwas leckeres gegessen habe. Sowas ist positiv und wirkt sich dann auch dementsprechend auf meine Laune aus, aber da ist dann direkt wieder dieser Gedanke "eigentlich darfst du dich jetzt nicht gut fühlen".

Vielleicht schwer zu verstehen, aber sowas in der Art meine ich.

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candle.
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Beitrag So., 13.08.2017, 13:23

Das ist nicht schwer zu verstehen. Und ich denke, dass das auch sein darf mit den Schuldgefühlen, das muß nicht zwingend abgestellt werden.

Ich frage mich nur, ob dein Lebenskonzept so paßt? Oder dir zumindest klar machst, was du willst. Vielleicht willst du die Fortbildung etc. nicht, aber das kann man einem Chef auch mitteilen- mal unabhängig von Konsequenzen.

candle
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Blume1973
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Beitrag So., 13.08.2017, 13:23

Hallo!

Ich denke auch, dass es an der Schwere der Depression liegt, ob es da Phasen dazwischen gibt, in denen es besser geht.

Das hatte ich während einer leichten Depression auch.

Bei einer schweren Depression geht es durchgehend schlecht.

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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