Suizidgedanken ein Leben lang?

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blumen_mädchen
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Beitrag Fr., 01.07.2011, 10:46

Weiß nicht, mit der Arbeit aufhören finde ich keine gute Idee, da hast du dan echt keinen Grund mehr aufzustehen und kommst gar nicht mehr raus, ich kann mir vorstellen dass sich dadurch die Situation um einiges verschlimmern würde?!. Besser wär es du suchst nebenbei nach etwas anderem um wechseln zu können. du hast ja eh selber gesagt das es gut ist weil du dem Stillstand entkommst, ich glaube es ist wichtig weiter zu arbeiten. Würd sich da überhaupt etwas ändern wenn du plötzlich aufhörst zu kiffen? Hast schon mal probiert?

Das mitn rausgehen ist auch so ne Sache, wenn ich depressiv bin und beim Fenster rausschau und es ist schön wetter..wirds eig noch schlimmer aber das hängt dann auch immer davon ab was ich draußen mache und wie schwer depressiv ich gerade bin. Andersrum, wenn ichs nicht bin und es ist schön Wetter dann muss ich rauß..sonst empfinde ich es als ZEITverschwendung.

Bringst du da nichts mehr raus weil dich jemand anspricht oder weil es Frauen sind?

Von welcher Wahrheit sprichst du den? Denkst du da an Einstellung , Charakter oda dein Denken über etwas, Werte? Ich denke mir, wenn dich das was du in deinem Leben von deinen Eltern mitbekommen hast, dich unglücklich macht kann es ja nicht das Richtige sein, es kann nicht das sein was dein Inneres will. Aber wahrsch. ist das ganze komplizierter die Erklärung scheint mir zu leicht. Wie ist es also?
Ich denk da gerade an die psychodynamische Perspektive kannst du damit etwas anfangen?

Mir kommt oft vor als wenn mir die Arbeit die Zeit zum Leben stehlen würde..obwohl diese Ansicht nicht ganz stimmt.
Ich denke es ist ein Teil des Menschen bzw der Menschlichkeit, weiterzumachen, den Kopf über Wasser zu halten. Der Selbsterhaltungstrieb halt.
Ja Klüger wäre es aber was heißt das schon, nicht rauchen nicht saufen wäre auch Klüger und man macht es. da muss schon ein anderer Grund her um etwas zu verändern.
Was hält dich so davon ab zu tun was du willst? Du sprichst immer von Sachen die du nicht erreichen kannst usw.

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The Universal
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Beitrag Fr., 01.07.2011, 12:00

Re!
Naja, es ist keine Arbeit im klassischen Sinne, es ist Schwarzarbeit, und ich arbeite (mittlerweile) nur an maximal vier Tagen die Woche, drei bis vier Stunden am Tag. Ja, ich suche nebenbei einen Job, bin aber immer wieder über meinen eigenen Optimismus erstaunt, denn wer gibt mir schon Arbeit? Heute habe ich z.B. noch nichts geraucht, und fühle mich wieder mal schwer depressiv. Sonst rauche ich den ersten gleich nach dem Aufstehen, sonst würde ich wieder zurück ins Bett gehen, und so lange drin bleiben, bis ich die Augen nicht mehr zubekomme, faktisch muss ich dann aufstehen und einfach rigendetwas tun (meistens Probleme wälzen).
blumen_mädchen hat geschrieben:Das mitn rausgehen...
Es verhält sich bei mir genauso. Nur ist mir die Zeitverschwendung manchmal lieber, als dann einen Weg auf mich genommen zu haben (was immer schwierig ist, weil ich nicht unsichtbar bin, und mir die Blicke der Mitmenschen auf die Nerven gehen) um schließlich voll depressiv auf irgendeiner Parkbank zu hocken.
blumen_mädchen hat geschrieben:Bringst du da nichts mehr raus weil dich jemand anspricht oder weil es Frauen sind?
Weil es Frauen sind. Ich reagiere immer nicht hilfsbereit. Manchmal sage ich einfach:"schleich dich" oder "Auf Widersehen" (wenn es ums Feuer geht) oder wenn sie mich nach dem Weg fragen, sage ich entweder bewusst den falschen Weg oder gehe einfach weiter (Ignoranz). Bei Männern (und bevorzugt Deutschen (auch Frauen)) ist alles anders. Da bin ich immer hilfsbereit und freundlich.
blumen_mädchen hat geschrieben:Von welcher Wahrheit sprichst du den?
Ich glaube immer noch an etwas wie die universelle Wahrheit, wobei ich mit dieser gar nicht umgehen könnte. Mit der psychodynamischen Perspektive kann ich nichts anfangen. Meine beste Erklärung ist die, dass ich Bedürfnisse habe, welche in dieser Form nie befriedigt wurden, und es demnach kein Wunder ist, dass ich heute depressiv bin. Eigentlich bin ich mir dabei selbst im Weg gestanden, aber ich hatte gute Gründe. Und was noch wichtig ist: bei mir wurde mal narzisstische PS diagnostiziert, was nicht falsch ist: wenn etwas nicht ein gewisses Niveau erreicht, ist es bei mir einfach nur schlecht (ohne Abtstufungen). Es hat alles sehr viel damit zu tun, nicht gleichauf oder besser als andere zu sein. DIe "Alles oder nichts"-Philosophie. Eigentlich betrachte ich meine Mitmenschen allesamt als Feinde oder zumindest als Konkurrenz, die Böswilligkeit kommt deswegen hinzu, weil ich sage, dass es bei mir bereits um Leben und Tod geht. Deswegen kommt es auch zu teilweise übertriebenen Reaktionen (ich bin schnell auf 180), wenn mir irgendetwas an anderen nicht passt. Eigentlich müsste ich sagen, dass ich selbst schuld an allem habe, und ich (obwohl ich das so sehe) nicht viel für andere, sondern alles für mich bzw. gegen mich getan habe, aber das wirkt nicht (ich würde es auch nicht zulassen): in meiner Realität ist der Mitmensch schuld, weil es ihn gibt, er mich negativ beeinflußt, und es bereits zu der Erkenntnis gekommen ist, dass ich lieber ganz allein auf Erden wäre.
blumen_mädchen hat geschrieben:Was hält dich so davon ab zu tun was du willst?
Was will ich schon? Ich hätte gerne ein schönes Leben, wofür man in die Vergangenheit reisen müsste. Im Hier und Jetzt hilft mir nur Geld als Mittel zum Zweck. Die anderen Dinge wie Unterhaltung, Liebe, Zärtlichkeit, Kommunikation sind so hinfällig geworden. Sie durchlaufen, bevor sie überhaupt stattfinden können, eine Bewertung, und weil diese Bewertung so negativ ausfällt, verzichte ich auf alles.
blumen_mädchen hat geschrieben:Du sprichst immer von Sachen die du nicht erreichen kannst usw.
Als Kind war ich auch schon bei einer Therapeutin, und damals stellte ich mir immer vor, jemand zu sein, dem man nichts anhaben kann (tatsächliche Unverwundbarkeit). Tatsächliche Unverwundbarkeit kann ich nicht erreichen. Die Folge der tatsächlichen Unverwundbarkeit (überdimensionierte Macht) wäre, dass ich meinen Hass an vielen Mitmenschen auslassen würde. Das würde meine Psyche wahrscheinlich ins Gleichgewicht bringen. Die Dinge, die ich nicht erreichen kann, kann ich auch nicht mehr erreichen, sie wären:"Job, Ehre, Familie, Geld" und alles in einer Qualität, die über ein bestimmtes Mindestmaß hinausgeht.

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blumen_mädchen
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Beitrag Mo., 04.07.2011, 10:49

Auch besser als nichts..Warum soll dir keiner Arbeit geben , das hört sich an als wärsd du das letzte.
Ja du sagtest schon dass keine Tabletten geholfen haben, wie lange ist das her? Naja besser du hast ne Lösung als keine..aber vl findest mal ne bessere.
Glotzn dich die Leute wirklich an? Wenn du so schlimm aussehen würdest , würde dich wohl keine nach nem Feuer oder dem Weg fragen.
The Universal hat geschrieben:Weil es Frauen sind. Ich reagiere immer nicht hilfsbereit. Manchmal sage ich einfach:"schleich dich" oder "Auf Widersehen" (wenn es ums Feuer geht) oder wenn sie mich nach dem Weg fragen, sage ich entweder bewusst den falschen Weg oder gehe einfach weiter (Ignoranz). Bei Männern (und bevorzugt Deutschen (auch Frauen)) ist alles anders. Da bin ich immer hilfsbereit und freundlich.
Das ist Böswillig aber das hat eine narzisstische PS an sich, aber wie du eben zum Schluss schreibst kannst du auch anders. wenn du willst.

Ja wahrscheinlich ist es die narzisstische PS, ich kann es mir zumindest gut vorstellen.
Meistens handelt es sich ja um übergroße Selbstbezogenheit und eine Neigung zur Berechnung, wobei kaum Rücksicht auf andere genommen wird. Besonders auffällig ist die emotionale Kälte, die ein Erwachsener mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung ausstrahlt.
Aber bei solchen PS leiden die Betroffene selbst wenig unter der Störung, sondern vor allem seine Umwelt.
Du machst ja auch immer die Umwelt verantwortlich. Doch einen Menschen, der jede Eigenverantwortung ablehnt, kann man nur sehr schwer behandeln.

Wer mit einem Narzissten zu tun hat, braucht unglaublich viel Geduld. Früher oder später zieht sich fast jeder resigniert und frustriert zurück und das hast du selbst im Forum gesehen. Zeigt sich vor allem in dem anderen Thread.
Also stellt sich die Frage was du suchst? Allgemein und im Forum? Suchst du doch jemanden der dir vl eine Antwort geben kann oder eine Hilfe sein kann?

Du sagst du betrachtest die anderen als Feinde, aber keiner da draußen rennt umher und denkt sich jetzt wart ich mal bis er wieder Raus kommt dann kann ich ihm so schön richtig auf die Nerven gehen. Und was ist schon leichter als der Umwelt und den anderen die Schuld geben? Bzw beschuldigen kann man ja, aber ändern tut sich trotzdem nichts. Die Leben ja nicht mein Leben, das kann ich grad selbst. Und bevor ich nicht beschließe meinen Arsch hochzukriegen bleibt er eben wo er ist. Da hab ich auch schon mal gewartet bis ich schwarz wurde..aber selbst dann hat sich nichts getan.?! Im Endefekt ist es doch besser ich selbst kann etwas ändern und muss mein Leben und alles nicht in die Hände der Umwelt geben , die dann mit mir machen kann was sie will. Was wäre das für eine Alternative dem allem ausgeliefert zu sein?

Ich hab mal einfach geschrieben was ich mir denke und hoffe du bist nicht allzu böse.

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blumen_mädchen
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Beitrag Mo., 04.07.2011, 13:04

Ps:
Für die meisten von uns menschen sind die idealen Voraussetzungen für ein sinnvolles Leben gute zwischenmenschliche Beziehungen und die Möglichkeit seine eigene Persönlichkeit entfalten zu können..
Mit der Diagnose N PS ist das schwer zu verwirklichen

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Cyrusol
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Beitrag Mo., 04.07.2011, 18:13

The Universal hat geschrieben:Ich glaube immer noch an etwas wie die universelle Wahrheit, wobei ich mit dieser gar nicht umgehen könnte. Mit der psychodynamischen Perspektive kann ich nichts anfangen. Meine beste Erklärung ist die, dass ich Bedürfnisse habe, welche in dieser Form nie befriedigt wurden, und es demnach kein Wunder ist, dass ich heute depressiv bin. Eigentlich bin ich mir dabei selbst im Weg gestanden, aber ich hatte gute Gründe. Und was noch wichtig ist: bei mir wurde mal narzisstische PS diagnostiziert, was nicht falsch ist: wenn etwas nicht ein gewisses Niveau erreicht, ist es bei mir einfach nur schlecht (ohne Abtstufungen). Es hat alles sehr viel damit zu tun, nicht gleichauf oder besser als andere zu sein. DIe "Alles oder nichts"-Philosophie. Eigentlich betrachte ich meine Mitmenschen allesamt als Feinde oder zumindest als Konkurrenz, die Böswilligkeit kommt deswegen hinzu, weil ich sage, dass es bei mir bereits um Leben und Tod geht. Deswegen kommt es auch zu teilweise übertriebenen Reaktionen (ich bin schnell auf 180), wenn mir irgendetwas an anderen nicht passt. Eigentlich müsste ich sagen, dass ich selbst schuld an allem habe, und ich (obwohl ich das so sehe) nicht viel für andere, sondern alles für mich bzw. gegen mich getan habe, aber das wirkt nicht (ich würde es auch nicht zulassen): in meiner Realität ist der Mitmensch schuld, weil es ihn gibt, er mich negativ beeinflußt, und es bereits zu der Erkenntnis gekommen ist, dass ich lieber ganz allein auf Erden wäre.

Was will ich schon? Ich hätte gerne ein schönes Leben, wofür man in die Vergangenheit reisen müsste. Im Hier und Jetzt hilft mir nur Geld als Mittel zum Zweck. Die anderen Dinge wie Unterhaltung, Liebe, Zärtlichkeit, Kommunikation sind so hinfällig geworden. Sie durchlaufen, bevor sie überhaupt stattfinden können, eine Bewertung, und weil diese Bewertung so negativ ausfällt, verzichte ich auf alles.
Du bringst es auf den Punkt!
Du bist feindlich deinen Menschen gegenüber - willst aber eigentlich glücklich sein, heißt ihnen freundlich gegenübertreten, Liebe geben und auch Liebe zurückerwarten. Das ist, was jeder Mensch eigentlich wirklich will!

Und dann sprichst du es schon an: Geld. Komme ich gleich drauf zurück, erstmal ...
The Universal hat geschrieben:[...] und damals stellte ich mir immer vor, jemand zu sein, dem man nichts anhaben kann (tatsächliche Unverwundbarkeit). Tatsächliche Unverwundbarkeit kann ich nicht erreichen. Die Folge der tatsächlichen Unverwundbarkeit (überdimensionierte Macht) wäre, dass ich meinen Hass [eigentlich Verachtung, oder?] an vielen Mitmenschen auslassen würde. Das würde meine Psyche wahrscheinlich ins Gleichgewicht bringen. Die Dinge, die ich nicht erreichen kann, kann ich auch nicht mehr erreichen, sie wären:"Job, Ehre, Familie, Geld" und alles in einer Qualität, die über ein bestimmtes Mindestmaß hinausgeht.
Das -Geld- aus den vier genannten lasse ich mal absichtlich weg: eigentlich willst du
eine Familie,
für sie sorgen,
Anerkennung für diese Leistung, oder besser: Erwiderung der Liebe

Geld ist nichts Natürliches, die anderen Punkte sind es.
Geld ist synthetisch und menschengeschaffen.

Und genauso ist der Druck, der auf dir lastet, also das ständige Konkurrenzdenken, das ständige Besser-sein-wollen, entgegen der allgemein angenommenen "Tatsache" synthetisch und menschengeschaffen.
Dank Charles Darwin, Adam Smith usw. ist alles nur ein einziger Kampf ums Überleben.
Aber eben nur wegen ihnen (und den Menschen, die seither diese (Irr-)Lehren verbreiten).

Glaubt diesen Mist nicht, ich kann euch nur raten, seid eure eigenen Philosophen!

Wohin hat uns das alles denn gebracht?
Mindestens jeder Zweite macht eine schwere depressive Phase durch oder ist seit Kindesalter/Jugendalter chronisch depressiv. Jeder zweite versucht irgendwie zu flüchten bzw. auszubrechen - sei es dadurch,
sich "freizukämpfen", also alle "Feinde", die einem über den Weg laufen zu "vernichten",
sich umzubringen,
in eine andere Fantasiewelt zu flüchten und Glück zu erhaschen (Romane, Filme, Serien, Videospiele, extatische Musik/Tänze, Hobbys, Sport, Drogentrips),
oder sie geben einfach auf und leben vor sich hin, wie eine leere Hülle ohne Seele, ohne Wille, ohne Emotionen, wie Roboter, wie auf Ritalin.
Und dann versucht jeder sich besser zu fühlen, indem er glauben will, er sei etwas Besseres oder sich über andere Menschen lustig macht.

Ich kann nur sagen,
so wie die Welt ist,
kann man gar nicht anders
als "psychisch krank" werden,
in Wirklichkeit
ist der Wunsch zu sterben,
aus diesem Leben zu fliehen,
aus dieser Welt und Gesellschaft auszubrechen,
oder sie sogar
vernichten zu wollen,
aber eigentlich ein Zeichen
größter geistiger Gesundheit!


Tröstet dich das? Du bist nicht alleine. Halte durch!

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Beitrag Di., 05.07.2011, 13:33

Ich bin das Letzte. Selbst die jetzige Arbeit hätte ich nicht besetzen können, wenn mein Vater nicht interveniert hätte. Naja, und ich nehme schon ein Medi, welches wirkt: ein Antipsychotikum. Besser geht es mir damit nicht wirklich, aber es hilft klarer zu denken. Ja, die Leute glotzn mich an, zumindest wo man mich noch nicht kennt. Es liegt nicht daran, dass ich so schlimm aussehe, sondern daran, dass ich so ungewöhnlich aussehe. Es entspringt einem Kernproblem, nicht nur einer von 6 Milliarden Menschen auf dem Planeten sein zu wollen, also ist es mir lieber, gleich mal nicht so wie alle anderen auszusehen.
blumen_mädchen hat geschrieben:Ja wahrscheinlich ist es die narzisstische PS
Sie spielt auch eine Rolle. Mein derzeitiger Psychiater hat deswegen "gemischte PS" ins Attest geschrieben. Wenn ich selbstbezogen handle, dann deswegen, weil ich von anderen auch nichts haben kann. Wenn ich emotionale Kälte ausstrahle, dann erinnert mich das an ein omnipräsentes Grundgefühl (Die innere Leere/Kälte/Lieblosigkeit), die ich oft mit Gras zu betäuben versuche. Wenn in mir jemand dieses Gefühl verursacht, gebe ich ihn das gerne zurück. Leider stimmt das nicht immer, manchmal ist es reine "Wut an anderen auslassen".
blumen_mädchen hat geschrieben:Aber bei solchen PS leiden die Betroffene selbst wenig unter der Störung, sondern vor allem seine Umwelt.

Naja, wenn dem so sein sollte, wäre es für mich eine Motivation, mich überhaupt nicht zu ändern, aber die Wahrheit ist die, dass es eigentlich nur mir damit schlecht geht. Kein Wunder, dass ich manchmal wie panisch (!) voller Wut meine Wohnung verlasse, und mir sage:"Provoziert mich, genau jetzt, bitte!" = Wut an anderen auslassen. Es mag zwar meine Wahrheit sein, ein Niemand zu sein, aber es macht mich auch traurig, und diese Trauer wird schnell zur Wut, wenn ich an andere denke, denen es besser geht. Arta hat das gut erkannt.
blumen_mädchen hat geschrieben:Du machst ja auch immer die Umwelt verantwortlich. Doch einen Menschen, der jede Eigenverantwortung ablehnt, kann man nur sehr schwer behandeln.
Nicht hauptverantwortlich, das bin ich, aber bei mir ist es egal, ob ich sie verantwortlich mache oder nicht. Wenn wir meine Sozialphobie hernehmen, könnte ich sagen, dass ich dafür verantwortlich bin, weil ich nicht "normal" mit den Umständen umgehen kann, aber das würde ja bedeuten, dass ich daran schuld bin, krank zu sein. Ich sehe meine Mitmenschen in gewisser Weise dafür verantwortlich, aber eigentlich verantwortlich machen tu ich sie nicht, sondern sage, dass es einfach nur besser wäre, wenn ich nicht zu viel mit ihnen zu tun habe, und man mich bitteschön einfach in Ruhe lässt. Deswegen z.B. auch die I-Pension, die man aber abgelehnt hat, naja, aber offiziell arbeiten gehen werde ich wahrscheinlich auch nicht mehr.
blumen_mädchen hat geschrieben:Wer mit einem Narzissten zu tun hat, braucht unglaublich viel Geduld.
Das ist wahr.
blumen_mädchen hat geschrieben:Also stellt sich die Frage was du suchst? Allgemein und im Forum?
Manchmal gebe ich nur meine Meinung ab, wie z.B. hier im Thema. Ich kann etwas zum Thema schreiben (bin Betroffener) und mache das einfach. Es wird so bleiben, dass ich mein Leben lang Suizidgedanken haben werde, weil es ein suboptimales Leben ist. Hier im Forum wäre es für mich z.B. hilfreich, wenn mir jemand etwas schreiben könnte, was ich nicht schon weiß, und was mir wirklich hilft. In meiner Psyche gibt es mehrere Blockaden, die eine Lösung verhindern, oh Wunder, wenn es diese nicht geben würde, hätte ich kein Problem. Allgemein suche ich nach möglichst viel Ruhe, psychische Ausgeglichenheit und Glück in Form von Lebensqualität...(?)
blumen_mädchen hat geschrieben:Suchst du doch jemanden der dir vl eine Antwort geben kann oder eine Hilfe sein kann?
Ist das nicht offensichtlich?
blumen_mädchen hat geschrieben:Und was ist schon leichter als der Umwelt und den anderen die Schuld geben?
Es sieht leicht aus, aber im Grunde bleibt die Gesamtsituation schlecht. Es verhindert in meinem Fall ja auch etwas, nämlich sich selbst zu hassen = Hallo Tod, ich komme!

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Beitrag Di., 05.07.2011, 13:44

blumen-mädchen hat geschrieben:Was wäre das für eine Alternative dem allem ausgeliefert zu sein?
Du hast nicht unrecht. In meinem Fall würde ich sagen (z.B. als ich mich teilentmündigen wollte), dass man sich Arbeit erspart. Ich habe ja nichts davon. Mein Leben ist so kleinkariert und dumm, dass ich mir eben oft denke, dass ich genauso gut den ganzen Tag im Bett bleiben könnte. Ich meine, es ist schon klar, dass man nichts vom Leben haben kann, wenn man nichts tut, aber in meinem Fall ist es ja so, dass mir auch nichts mehr Spaß macht. Alles ist davon überschattet, schwer krank zu sein, nie eine Partnerschaft, geschweige denn eine Familie haben zu können, und ewig ohne Ehre zu sein. Natürlich unternehme ich etwas dagegen, weil ich merke, dass ich nicht das volle (für mich machbare) Potential nutze, aber schwierig wird es immer sein.
Cyrusol hat geschrieben:Tröstet dich das?

Ja, und wie. Sonst tun die Leute immer so, als wenn ich mir das alles nur einbilden würde. Stimmt ja alles nicht. Der Mensch ist nur selbst dafür verantwortlich, dass er in dieser Gesellschaft nicht glücklich ist. Naja.
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blumen_mädchen
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Beitrag Di., 05.07.2011, 15:13

Es kommen wohl mehrere Gründe zusammen warum es dir schlecht geht. Der NSP betroffene leidet oft erst unter der Krankheit wenn das ganze auf einen zurück kommt und das tut es ja. Da der Mensch mehr kommunizieren kann wie jedes andere Lebewesen sucht er automatisch Kontakt, abgesehen von all den anderen biologischen Trieben die er nun mal so hat. Es ist nun mal der Kontakt mit anderen der einen oft den Sinn des Lebens gibt (Kinder, Frau usw), es fühlt sich gut an wenn jemand einem liebt oder mag, wenn die eigene Leistung gelobt wird..was auch immer : DAS fehlt dir. Aufgrund diverser Erlebnisse und der Krankheiten hast du keinen Kontakt nach draußen und natürlich steht dir die Wut im Bauch. Ganz ehrlich es laufen ja genügend Deppen herum die einen nurmehr den Kopfschütteln lassen, aber genau so viele andere gibt es die einem ähnlich sind oder wo die Chemie passt.

Nein ich finde es deswegen nicht so offensichtlich weil du viele auch zurückgewiesen hast die dir am Anfang helfen wollten und dir nicht helfen konnten. Dafür können sie aber nichts.
Ja du hast recht, es verhindert dass du dich selbst hasst, aber du wertest dich ja sowieso ab. ?

Ich betone noch mal dass wir nicht nur der Umwelt ausgesetzt sind und dass sich die Umwelt nicht ändern wird. Den auch wenn es für den einen das Leid (Sozialphopie) ist es für den anderen das Glück (dem der Alltag die Stange hält). Es ist nunmal wie es ist und es wird sich nicht ändern. Deine Sicht der Dinge ist Subjektiv, meine natürlich auch. ABER wenn du einen Weg gehen willst und die eine Tür verschlossen ist und die andere offen, kannst du noch so lange vor der verschlossenen stehen sie wird sich nicht öffnen.

In meinem Fall würde ich sagen (z.B. als ich mich teilentmündigen wollte), dass man sich Arbeit erspart. Ich habe ja nichts davon. Mein Leben ist so kleinkariert und dumm, dass ich mir eben oft denke, dass ich genauso gut den ganzen Tag im Bett bleiben könnte.

also ist das zurzeit die Alternative? Hast du den nicht die Sehnsucht das sich etwas ändert? Du schreibst oft als wäre dein Leben nurmehr ein warten auf den Tod wenn ich jetzt sage ich sehe dass nicht so, ist das völlig irrelevant da ich nicht in deiner Situation stecke ich kann und will NICHT beurteilen , doch ich frage mich ob es stimmt dich als intelligenten Menschen mit Interessanten Gedanken zu betrachten , dumm bist du (denke ich) nicht, Lebenserfahrung und Weisheit (glaub ich) hast du auch. Was ich damit sagen möchte ist : ich stelle mir unter DAS LETZTE etwas anderes vor.

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Beitrag Di., 05.07.2011, 16:55

blumen_mädchen hat geschrieben:Hast du den nicht die Sehnsucht das sich etwas ändert?
Ja, natürlich, aber ich glaube nicht mehr daran, dass es besser wird.
blumen_mädchen hat geschrieben:Du schreibst oft als wäre dein Leben nurmehr ein warten auf den Tod
Es ist so, aber ich versuche zumindest, etwas zu machen.

Was ist mit dir? Magst du Blumen oder wie kam es zum Nick? (Ich mag Blumen sehr).
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Beitrag Mi., 06.07.2011, 06:21

Wirds auch nicht, zumindest nicht von alleine.

Was machst du den..?

hm interessante Frage, ja ich mag Blumen. Am liebsten hätte ich immer welche Zuhause stehen aber die halten ja nicht so lange...da sind die auf der Wiese besser (;

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Beitrag Mi., 06.07.2011, 14:49

blumen_mädchen hat geschrieben:Was machst du den..?
Mich damit auseinandersetzen, aber mir fehlt die (große) Erkenntnis. Angenommen ich würde nicht die Schuld auf andere schieben und hätte Eigenverantwortungsgefühl: was soll ich gegen die Freudlosigkeit tun? Ich bin soeben für ein paar Stunden in der Sonne gelegen, inmitten vieler Menschen - das wäre schon mal ein Fortschritt, aber Spaß hat es mir eigentlich keinen gemacht. Wer weiß, was die Auseinandersetzung mit den Ursachen noch bringen wird...es wäre besser, ich würde Leuten konkrete Fragen stellen, wenn ich eine Meinung lesen will, aber hier bin ich eigentlich fertig. Ich bin mir relativ sicher, dass eine Seite in mir immer Suizidgedanken produzieren wird, ganz einfach aus dem Grund heraus, weil ich nicht mal ansatzweise etwas erreichen/haben werde, was Menschen einen Sinn im Leben gibt (grob gesagt).

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blumen_mädchen
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Beitrag Mi., 06.07.2011, 15:14

Das ist eine Frage die schwer zu beantworten ist weil du vl eine andere Sicht des ganzen hast.
angenommen es wäre so weil du eine Therapie erfolgreich begonnen hast, würde auch die Freudlosigkeit verschwinden weil der Kontakt zu anderen Menschen eine andere Dimension annehmen würde. Wie siehst du das?

Vl nicht Spaß aber wie wärs mit Entspannung?

Angenommen du bekommst deine NSP teilweise in Griff, hast du andere Möglichkeiten (sinnvolles?! zu tun) und da innere Veränderung auch Veränderung von außen bringt (Umwelt) könnten die Suizidgedanken in den Hintergrund treten.

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Beitrag Mi., 06.07.2011, 19:10

@blumen_mädchen

Ich verrate dir etwas: ich ertappe mich oft dabei, dass ich mich frage, was andere Leute von bestimmten Dingen halten, aber diese Dinge sind so krank, dass ich befürchte, sie können mir nicht folgen. Ein Therapeut kann das wahrscheinlich besser, und ich kenne keine Zeit in meinem Leben, in der ich meine Freunde als Losertypen bewertet (entwertet), und den Kontakt abgebrochen habe. Ich kann dazu nur sagen, dass ich neidisch auf meinen Bruder bin, und der kennt keinen, der entweder in der Invaliditätspension ist, und dahin vegetiert, oder einen, der in der Station für geistig abnorme Rechtsbrecher war, oder einen, der sicher niemals eine Frau haben wird, und sich den ganzen Tag einraucht (damit meine ich nicht mich). Das sind meine Freunde (aber ich überlege mir, ob ich eben dann nicht lieber alleine bleibe).
Ja, ich weiß, das hört sich böse und niederträchtig an.
blumen_mädchen hat geschrieben:Vl nicht Spaß aber wie wärs mit Entspannung?
Ich bin ungewöhnlich schnell auf 180. Früher habe ich diese Aggressionen gegen mich gerichtet, heute geht es eher gegen andere. Auch heute habe ich es nicht nüchtern geschafft, und von Entspannung ist keine Rede - ständig habe ich nach links und rechts geschaut, als ob ich mich bedroht fühlen würde. Das beneide ich an anderen: diese Unbefangenheit. Die verspüre ich nur zuhause, in der Öffentlichkeit fühle ich mich zwar nicht beobachtet, aber es ist mir unangenehm, wenn ich zu lange angeschaut werde. Ich glaube, es liegt daran, weil ich glaube, andere Leute denken schlecht über mich oder zumindest so, wie ich es nicht will (Selbstwertproblem) - ich wäre einfach gerne anders.
blumen_mädchen hat geschrieben:könnten die Suizidgedanken in den Hintergrund treten.
Ja, sollte ich jemals wieder so eine gute Zeit erleben, wie ich schon mal hatte, treten sie in den Hintergrund oder werden zumindest leichter mit "Nein" beantwortet. (Gehe ich mal von meiner "guten" Zeit aus - damals war es so).

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Beitrag Mi., 06.07.2011, 21:12

Okey wenn ich mich frage , und das tu ich oft, was andere von bestimmten Dingen halten, gehts wahrsch. nicht um die selben kranken Dinge. Aber ich frage mich sehr oft was andere denken, es ist nich so das ich mich dann danach richte und meine ganze Meinung ändere aber es intressiert mich so sehr, weil mein Denken ja auch eingeschränkt ist, es hängt von meinen Erfahrungen ab. Ich finde dass Zeug muss raus, die Fragen müssen raus und man braucht antworten. nicht auf alles aber auf einen Teil davon. Wenn da ein Therapeut wäre mit dem es passen würde, bekommst du auch die Antworten die dir etwas aufschluss geben.

Wenn du aber jemand sein würdest der mit psychisch Kranken arbeitet dann würdest du erst erkennen wie viele Betroffen sind und ich finde es eine Seltenheit wenn dein Bruder da keinen kennt, aber vl ist das wieder eine Bewertung von dir?
Ich traue mich zu sagen dass fast jeder ab einem bestimmten alter jemanden kennt der Alkoholkrank/Drogensüchtig ist.

Die Agression ist ja auch ein Teil der Krankheit. Ja am Anfang meiner Krankheit..habe ich oft die anderen beneidet und ich hasse dieses Gefühl es ist einfach zum Kotzen!! Die Leben da dahin und man selbst leidet elendig u hat sich die ganze Scheisse nicht mal ausgesucht .. nicht dass man sie sich freiwillig aussuchen würde..
Aber im großen und ganzen hilft einen das kein bisschen weiter, eher zu Frust und Aggression und im Grunde würde ich auch keinem das Leid das ich hatte oder du oder alle anderen Betroffenen wünschen. Also schön für die die ohne dem dahin leben..

Ich war mal anders und jetzt bin ich so wie ich wollte..
Ich wünschs dir auch

Ich sehe es so dass wenn die "guten Zeiten" mal da waren besteht zumindest die Hoffnung dass sie wieder kommen.

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Beitrag Do., 07.07.2011, 10:34

blumen_mädchen hat geschrieben:Wenn da ein Therapeut wäre mit dem es passen würde, bekommst du auch die Antworten die dir etwas aufschluss geben.
Ja, das kann schon sein, aber mittlerweile will ich mich nicht mehr vor irgendjemanden hinsetzen, und seine Meinung hören. Ich will nicht, dass dieser Mensch mein Gesicht sieht, und weiß, dass dahinter ein Geist steckt, der diese Probleme hat. Dieses Minderwertigkeitsgefühl hat bereits eine Dimension angenommen, welche die Lösung Suizid zu 100% enthält - sofort und ohne länger zu fragen, weil es die Lösung ist, welche mich vom Leid befreit. Die Meinung eines Therapeuten ist nicht mehr wert als deine (z.B.) oder anderer Leute. Es geht mir sogar ziemlich am Nerv, weil bei mir Therapien (und ich habe über 200 Therapiestunden hinter mir) IMMER darauf abzielen, auf eine billige Art und Weise mein Selbstwertgefühl zu steigern, und nie hat es jemand verstanden, dass es so nicht funktionieren wird. In mir steckt der Wille eine universelle Wahrheit zu finden, und ganz nebenbei erwähnt: es funktioniert nicht. Ich rauche Marihuana, um Gefühle zu unterdrücken, die zur Ursache haben, dass das Leben so problembehaftet ist, dass ich sage, dass Suizid die einzige Lösung ist. Nur an der Sichtweise etwas zu ändern, wird nicht helfen. Die Frage lautet: WAS habe ich Positives vom Leben? Und ich lasse keine billigen Argumente gelten.
blumen_mädchen hat geschrieben:Wenn du aber jemand sein würdest der mit psychisch Kranken arbeitet
Ich arbeite nicht mit psychisch Kranken zusammen und wäre auch absolut die falsche Person, die das machen sollte. Mittlerweile bin ich draufgekommen, dass es sich um eine falsche Vorstellung (Wahn) von mir handelt, wenn ich im Zustand bin, in dem ich sage, allen geht es besser als mir. Ich weiß, dass es nicht stimmt, aber ich fühle mich in dieser Situation so. Ich nenne es: Negativwahn. Ist das schlecht, sieht man was noch schlecht ist, dann ist ja auch noch das, und das, und früher oder später hat man einen Haufen Sch... vor sich, der den Charakter einer unüberwindbaren Mauer annimmt.
blumen_mädchen hat geschrieben:aber vl ist das wieder eine Bewertung von dir?
Eher ein Missverständnis. Ich meine damit konkret, dass sich mein Bruder über die Jahre nicht mit den gleichen Losertypen abgegeben hat, wie ich, was eventuell einen Beitrag dazu geleistet hat, dass ich in Wahrheit keine andere Orientierungshilfe hatte. Dafür übernehme ich übrigens die volle Verantwortung. Ich habe immer nach meinesgleichen gesucht, weil ich mich in deren Gesellschaft wohler gefühlt habe. Um es sarkastisch und ganz gemein auszudrücken: während mein Bruder Leute um sich gescharrt hat, die diese oder jene "Prüfung" (z.B. Matura oder Studium) bestanden haben, habe ich Leute um mich herum gehabt, deren Haupterfolg darin lag, einen Suizidversuch überlebt, und sich wieder errappelt zu haben.
blumen_mädchen hat geschrieben:Aber im großen und ganzen hilft einen das kein bisschen weiter,
Ja, das ist richtig, bei mir ist der Frust allerdings davon gekennzeichnet, dass ich ihn irgendwo rauslassen muss, und da bieten sich andere Menschen regelrecht an. Du kannst dir das so vorstellen, dass mir mein Geist augenblicklich eine Realität schafft, in der ein anderer (bevorzugt Leuten, denen es (vermutlich, augenscheinlich) besser geht) der Aggressor wird. Ich denke, dass hier auch der Ursprung der Amokgedanken liegt, denn eigentlich kann ich genau das gar nicht zulassen.
blumen_mädchen hat geschrieben:und im Grunde würde ich auch keinem das Leid das ich hatte oder du oder alle anderen Betroffenen wünschen.
Da unterscheiden wir uns, weil ich in meinem Leben bereits sehr darunter gelitten haben, dass andere mit ihrem Hab und Gut (sei es materieller oder psychischer Natur) angegeben haben (in besonderem Hinblick auf mich). Mir sind Gedanken nicht fremd, in denen ich mir denke:"Hoffentlich fährst du mit deinem Auto gegen einen Baum, und hoffentlich klebt dann dein Gehirn auf der Windschutzscheibe", wenn ich einen Typen sehe, der in einem Auto sitzt, das mir gut gefällt (und er da so zelebriert, in besonderen Hinblick auf mich. Ich, der offensichtlich Sozi ist). Oder wenn ich von Amokläufen lese, denke ich mir:"Sehr gut. Da hat es meinesgleichen seiner Umwelt gezeigt". Es fehlt mir nicht an Verständnis.
blumen_mädchen hat geschrieben:Ich war mal anders und jetzt bin ich so wie ich wollte..
Wie schwer war der Weg dahin?
Zuletzt geändert von The Universal am Do., 07.07.2011, 10:51, insgesamt 1-mal geändert.

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