Wie sage ich es der Familie ?

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Jenny74
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Beiträge: 1

Wie sage ich es der Familie ?

Beitrag Mi., 28.09.2016, 10:12

Ich bin 43 Jahre und verheiratet, zur Zeit keinen Job
Depressionen begleiten mich mein ganzes Leben ,mal waren sie da dann wieder Weg.
Jetzt hab ich sie seit 6 Wochen sehr extrem und bin in Neurologischer Behandlung.Die Familie meines Mannes kennt mein Problem aber das es schwerwiegender ist wollte ich Ihnen nicht sagen da ich dann das Gefühl habe eine Belastung zu sein.
Mein Mann versteht mich aber in schweren Momenten ist er nicht da ,was aber ok ist.
Jetzt steht mal wieder ein Geburtstag an an dem ich Eingeladen bin und eigentlich will ich nicht dort hin habe aber das Gefühl das ich einen schlechten Eindruck hinterlasse und man schlecht von mir denkt wenn ich ,,Nein "sage.
Obwohl da die sich eh wenig bis garnicht melden kann ich es nicht noch schlimmer machen.
Ich bin mir nicht sicher ob ich diese ,,Es geht mir gut und ich freu mich " Fassade aufrecht erhalten kann denn eigentlich will ich zu Hause sein und niemanden seinen Tag verderben.
Manchmal denke ich das wenn ich mal was für mich tu es für andere aussieht als wäre ich Undankbar.Dabei kann sich niemand in dieser Familie vorstellen was ich gerade für eine Last mit meinem eigenen Alltag habe.
Manchmal ganz selten stelle ich mir selbst die Frage ,,Wenn ich jetzt wegfahre fällt das doch niemanden auf ,was mache ich hier wenn es niemand interessioert ob ich da bin"
Ich weiß dooofe Aussage aber der Gedanke ist oft da als würde man durch den Alltag geistern ,UNSICHTBAR...
Wie gehe ich vor?

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candle.
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 56
Beiträge: 15075

Beitrag Mi., 28.09.2016, 11:49

Hallo Jenny74!

Willkommen im PT Forum!

Leider kenne ich diese Situationen auch ein bißchen.

Hilfreich sind dann "Notlügen" um dir Diskussionen zu ersparen. Kann dich dein Mann da nicht etwas unterstützen? Ihr werdet das doch vermutlich gemeinsam angehen, oder?

Viele Grüße!
candle
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Meerestochter
Helferlein
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anderes/other, 66
Beiträge: 36

Beitrag Mi., 28.09.2016, 13:43

Du kannst doch einfach sagen, dass es dir nicht gutgeht und du nicht kommen kannst. Was bringt es dir, wenn du aus Schuldgefühl oder gar "Anstand" hingehst, es dir aber nicht gut tut? Auch wenn es schwer fällt und man Angst hat, dass andere einen für undankbar, seltsam oder was auch immer halten könnten, bringt es nichts, sich mit Gewalt dorthin zu schleppen und eitel Sonnenschein zu spielen. Manchmal ist es eben besser, sich nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, was andere eventuell denken könnten und sich den Freiraum und die Ruhe zu gönnen, die man braucht. Ich muss das auch erst lernen, aber ich merke, dass es mir gut tut, wenn ich mir zugestehe, nicht immer das zu tun, was andere von mir erwarten. Dass es meiner Psyche gut tut, wenn ich die Dinge entspannter sehe und mich selbst nicht mehr so unter Druck setze. Außerdem: Wie sollen die anderen wissen, dass es dir nicht gutgeht und dass dir der Alltag zuviel wird und du auch mal Hilfe brauchst, wenn du es ihnen nicht zeigst, bzw. sagst? Und glaub mir, es kann verdammt gut tun, wenn man Hilfe bekommt oder die anderen einfach nur mal ein wenig Rücksicht nehmen. Du solltest neben deinem Mann zumindest eine weitere Person haben, die weiß, wie sehr dich das Ganze wirklich belastet und die dir vielleicht auch mal im Alltag ein bisschen hilft. Allein schon, damit du jemanden im Notfall hast, wenn dein Mann mal nicht da ist.

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solanine
sporadischer Gast
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weiblich/female, 49
Beiträge: 22

Beitrag Fr., 30.09.2016, 16:04

Hallo Jenny!

Ich kenne solche Situationen. Manchmal gehe ich auch nicht zu Familienfeiern. Mein Mann sagt dann, dass ich krank bin und das wird auch von niemandem in Frage gestellt. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich mich trotz schlechter Stimmung aufgerafft habe und dann ganz gut abgelenkt wurde und auf andere Gedanken kam.
Ich hoffe, du kannst die beste Entscheidung für dich treffen mit Unterstützung deines Mannes. Alles Gute!
Die Stimme der Vernunft ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör verschafft hat.
Sigmund Freud

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inlines
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männlich/male, 42
Beiträge: 241

Beitrag Sa., 01.10.2016, 07:43

Hallo Jenny,

ja, dieses Endscheiden kann ziemlich nervig sein. Während ich früher im Zweifel immer hingegangen bin, und mich durchgequält habe, gehe ich nunmehr garnicht mehr hin, außer der Geburtstag ist im eigenen Haus, und selbst da bin ich nicht viel zu sehen. Aus dieser Erfahrung heraus würde ich dir empfehlen, am besten auf dich zu achten, in dich reinzuhören, was dir gut tut und was du verkraften kannst, weil du sonst irgendwann an den Punkt kommst, wo eben nichts mehr geht, und der Körper dir alles blockiert.

Vielleicht wäre es auch gut zu sagen: Ich mache einen Kompromiss und gehe bloß eine halbe Stunde hin, überreiche das Geschenk, setzte mich ein bißchen zu den Leuten hin, und verabschiede mich dann wieder, mit dem Hinweis auf gesundheitliche Probleme.

In jedem Fall stirbt deswegen keiner, weil du einmal nicht zu dem Geburtstag gehst, und Selbstfürsorge betreibst. Wenn es aber so sein sollte, dass du eigentlich bloß einen Schubser zum Glück brauchst, und diese Geburtstage im Endeffekt eine große Recource für dich sind und dir viel Freude bereiten, würde ich dir schon empfehlen hinzugehen.

FG

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