Zwangsgedanken machen mir zu schaffen =(

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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herb
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Beitrag Mo., 25.04.2011, 21:55

Kann es sein, dass wenn man etwas auf keinen fall möchte, dass genau das eintritt?(Kann mich erinnern als ich die ersten male Sex hatte, hab ich immer gedacht oh gott jetzt ja nicht kommen, ja nicht kommen, ....und das ging dann immer in die Hose

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Dannie
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Beitrag Di., 26.04.2011, 00:02

Hallo.
Homosexuell ist man nur dann, wenn dass die eigene Identität ist, wenn man die Selbsterkenntnis hat: ich bin homosexuell. Wenn man zuvor hetero war, kann man erst dann von sich mit Sicherheit behaupten homosexuell geworden zu sein, wenn man auch reale homosexuelle Erfahrungen gemacht hat, diese Erfahrung sich auch richtig angefühlt hat und man danach sagt, ja, ich bin wohl homosexuell. Denn ein Hetero, der gelegentlich homosexuelle Fantasien hat, ist noch lange nicht homosexuell. Siehe oben.

Ich habe hier einen ganz guten Test gefunden:

http://www.beratung-therapie.de/259-0-test.html

Vielleicht hilft der weiter.

Ansonsten, wenn die Zwangsgedanken - obwohl man offensichtlich nicht schwul ist - nicht weg gehen und man darunter leidet, dann ist das kein Fall der sexuellen Identität, sondern müsste mal von einem Therapeuten abgeklärt werden.

Dannie

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Dannie
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Beitrag Di., 26.04.2011, 00:18

herb hat geschrieben:
Kann es sein, dass allein der Reiz, der aus der Angst kommt etwas Verbotenes zu tun, ausreicht um eine Errektion zu bekommen bzw zu onanieren???
Hat mir jemand einen Rat?
herb, ich hoffe, dass du verstehst, dass schwul sein, nichts damit zu tun hat, ob man bei einem schwulen Porno eine Erektion bekommt.

Es reicht oft auch nicht aus, sich was mit einem Mann vorzustellen und dabei zu onanieren.

Du müsstest als Hetero dich mal heftig in einem Mann verknallen, eine positive sexuelle Erfahrung machen und ganz wichtig!!! auf Grund dieser Selbsterkenntnis selbst von dir sagen: Ich bin schwul.

Ich hatte einen Freund, der war noch recht jung und hat einen Mann kennenglernt, der älter war und dann war er mit ihm zusammen. Nach zwei Jahren Beziehung hat er sich in ein Mädchen verliebt und für sich beschlossen, dass das doch nicht das Wahre war und er doch hetero ist.

Wie du siehst, ist das alles doch ein wenig komplexer und ist mit ein paar Pornos und ein paar Fantasien noch lange nicht entschieden.

Dannie

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Beitrag Di., 26.04.2011, 08:47

Damit ist es nicht getan das ist richtig. Zum schluss, als die gedanken immer mal wiedeer hochkamen, hab ich mir einfach klar gemacht dass es symptom einer krankheit ist und ich es "anschauen" kann wie ein aussenstehender die symptome au h sieht. Es ist nur ein gedanke der zu zwangsgedanken geworden ist, und was sagt ein gedanke aus? Nichts! Mache dir das immer wieder klar, ohne dich zu beweisen. Wenn der drang nach beweisen zu suchen aufkommt, sage dir immer: es sind nur zwangsgedanken, mehr nicht. Das hat mir geholfen diese auszuschleichen... Bis sie weg waren. Sie kamen dann nach einer zeit nochmal und nochmal aber immer weniger stark bis es weg war. Solche strategien helfen die tatsachen zu sehen, es rein "wissenschaftlich" zu betrachten. Mir hat diese strategie wirklich geholfen. Andere haben ne grippe, du halt zwangsgedanken;) ne krankheit, "mehr" nicht
Hoffe ich konnte helfen, gruß

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herb
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Beitrag Fr., 29.04.2011, 08:57

Vielen Dank für eure Antworten!!Ihr habt mir sehr geholfen!
Die letzten Tage ging es mir in der Tat besser.
Doch heute Nacht hatte ich plötzlich einen Traum wo ich mit einem Mann Sex hatte!
Ahhhhhhh???Ich mein, ich weiß, dass Dinge, die einen beschäftigen im Schlaf verarbeitet werden, aber trotzdem beschäftigt mich das schon wieder....
Ist das denn normal???

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Beitrag Fr., 29.04.2011, 19:30

Pass auf: Dein hauptgedanke kreist um das thema. Du solltest aufhören dich zu wundern wenn sowas passiert. Dein körper reagiert nur. Du weisst dasss es irrationale gedanken sind, also bewerte nichts was derzeit seltsames in deinem kopf abgeht!! Nimm es hin und sag dir ok, ist eben eine begleiterscheinung. Mach dir das bitte bewusst!

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herb
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Beitrag Di., 14.06.2011, 00:30

Ich schaff es leider nicht damit klar zu kommen.
Habe versucht mir einzureden schwul zu sein, hat solala funktioniert.
Diese innerliche Unruhe hatte ich trotzdem.
Es gab Phasen in den letzten Wochen wo es mir sehr gut ging und ich dachte nieeeemals bin ich schwul.
Aber immer wieder bin ich zurückgeworfen worden.
Ich möchte einfach wieder unbekümmert sein und wieder befreit "fühlen".
Habe mir schon überlegt mal einen Therapeuten aufzusuchen allerdings fällt mir der Schritt sehr schwer.
Wie läuft so etwas denn ab?Ist für solch ein Problem eher ein männl. oder weibl.Therapeut geeignet?
Ich habe seit einigen Wochen eine Freundin. Ich kann mich allerdings nicht so richtig fallen lassen.
Vor allem beim Sex hatte ich anfangs Probleme, die Versagensangst war immer da. Mittlerweile denk ich mir nicht mehr so viel dabei und es klappt ganz gut. Allerdings kann ich mich nicht so richtig fallen lassen:-(
Ich bin mit ihr zusammen gekommen als ich diesen Zwang schon hatte. Ich habe nicht so starke Gefühle für sie wie ich sonst zu meinen Freundinnen hatte. (Wie auch bei dem Gefühlschaos) Allerdings fühle ich mich sehr wohl bei ihr, bin total gerne mit ihr zsuammen, verstehe mich super mit ihr, schlafe sehr gerne mit ihr und weiß, dass ich ohne diesen Zwang der glücklichste mensch der welt wäre mit ihr.
Momentan nimmt mich die Situation wieder sehr mit. Habe das Problem nun seit ca 4 Monaten.
Immer wieder denke ich es wird besser, ich bekomm das in Griff.
Dann bin ich iwann so angepisst dass ich sag so jetzt schaust dir son scheiß schwulen porno an und onanierst dabei.
Wie oben schon geschrieben, schau ich ihn mir einfach an passiert nichts..da muss ich schon nachhelfen,dass es klappt.
Ich stelle mir teilweise vor wie es ist mit einem mann, denke dann erst haha niemals ich bin ja bekloppt...dann hab ich das gefühl, das dieser "neue" gedanke den ich gerade rational betrachtet habe sofort von den zwangsgedanken eingenommen wird und ich kurz darauf nicht mehr zu der schlussfolgerung komme wie zuvor.
Eine andere Sache ist eben, dass ich mir ganz oft vorstellen muss wie es wohl wäre, wenn ich von einem mann **** werde. Das Problem, was hier wohl die Zwangsgedanken am leben hält ist, dass ich zwar weiß, dass ich es nicht wollen würde, meine zwangsgedanken mir aber sagen, woher willst du das denn wissen, du hast es ja noch nie ausprobiert. Die Folge ist, dass ich ständig versuche neue Situationen zu kreieren, die mir so stark beweisen, dass ich es nicht will, dass die zwangsgedanken überzeugt sind. Natürlich weiß ich, dass es nicht geht, aber es ändert nichts...
Dann denke ich hin und wieder, dass sich "schwul sein" nicht darüber definiert ob man sich jetzt von einem mann hinten rein poppen lassen möchte.
Ich versuche mir bewusst zu machen, dass sexuelle Handlungen im Prinzip die Folge sind von Gefühlen zu einer Person. Solche Gefühle habe/hatte ich noch nie für einen Mann.
Und so rutsche ich auch ganz schnell wieder ab in diese "Beweisesammlung" die wie ich auch weiß, nichts bringt.
Ebenso oft erwische ich mich hin und wieder bei dem Gegenüberstellen und Bewerten von Situationen, wie z.b. da ist eine mega heiße frau, warum bist du nicht geil?oder...da ist ein irgendein typ, findest du denn geil?(Ein Ja kam dabei noch nie raus)
Ich möchte einfach wieder frei sein. Ich sag mal mittlerweile möchte ich einfach klarheit, ich weiß ich kann es sowieso nicht beeinflussen.
Deshalb sag ich mir, wenn irgendein Typ da herkommt und ich ihn geil find, okay, ich muss es akzeptieren, kann ja eh nichts ändern...
Aber die Tatsache, dass ich eben mehr oder weniger nichts gegenüber irgendjemanden fühle macht mich fertig.
Manchmal finde ich Wege es mir vorübergehend auszureden. Z.B. habe ich mir gesagt, ich mache einfach das worauf ich lust habe, wenn ich eben mal lust bekomme auf einem mann, okay dann ist es halt so, bin ich halt bi. Das hat mir ein paar Tage Entspannung besorgt. Aber dann bin ich wie so oft wieder in das alte Schema abgerutscht. Das hat mir gezeigt, dass es tatsächlich ein Zwang ist, der mich momentan im Griff hat. Natürlich habe ich auch Angst, dass je länger das so bleibt, dass es umso schwerer und langwieriger ist es wieder wegzubekommen.
Vieleicht sollte ich auch noch anmerken, dass ich allgemein ein Mensch bin, der sich sehr viel Gedanken macht über Dinge.

Ich hoffe,es ist nicht zu durcheinander. Habe es so geschrieben, wie es mir in den kopf geschossen ist.
Hat mir hier jemand noch Tipps oder weitere Ratschläge?
Ich habe das Gefühl ich trete auf der Stelle.

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Beitrag Di., 14.06.2011, 09:02

Hey ho

Das scheint wohl in der Natur der Sache zu liegen, dass Leute, die viel Grübeln, besonders "gern" in solche Fallen geraten.
Mach dir um die Dauer dieser Phase keinen Kopf! Los kriegst dus schon,...
Ich glaube es ist immer wieder das Problem bei Betroffenen, zu sehr die emotionale Seite zu betrachten...was empfinde ich, wenn....?
Ist doch klar, dass man hierbei auf keine rationale und wünschenswerte Antwort stößt. Das einzig sinnvolle ist meiner meinung nach sich zu sagen (wie oben erwähnt), dass die Gedanken zZ keine rationalen Wege gehen!! Mach dir bewusst dass es eine krankhafte Phase is...es sind "nur" krankhafte Gedanken und beende damit den Teufelskreis für eine Zeit! Unterbrich die Sucherei und Beweisfindung! Die bringt nichts! Sage dir das dann einfach...dass alles ok ist und dir der kleine Teufel im Kopf nur Ärger machen will und deinen Frieden stören Er meldet sich immer mal wieder, das ist leider so, aber du musst auf deinem Weg stur bleiben und ihn nicht zu sehr zu wort kommen lassen! Lass dich nicht auf solche falschen Spiele ein Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Und du wirst auch immer mal wieder kleinere Rückfälle haben, bis sich alles stabilisiert hat im Kopf...aber das ist dann halb so wild!
Wünsche dir viel Erfolg und viel KRaft! Du kriegst das schon noch hin!!!

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henrydererste
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Beitrag Sa., 13.08.2011, 16:09

Oha, das erinnert mich so sehr an mich!
Ich möchte gar nicht mehr schreiben, als nötig, da ich dir auch keine anderen Tipps geben könnte als die schon genannten. Ich kann dir aber sagen, dass ich nahezu das selbe durchgemacht habe, dann auch noch bei meiner ersten Freundin, wodurch ich gar keinen Anhaltspunkt für meine sexuelle Orientierung hatte. Und es ist schon gemein zu wissen, dass man gerade verliebt ist, es aber aufgrund der Gedanken nicht fühlt. Und selbst, wenn die Gedanken einen in Ruhe lassen, dauert es nach einer solchen Phase wieder einige Zeit, bis sich die Gefühle trauen, sich zu zeigen, da immer noch Ängstlichkeit und Überwachungsprozesse im Wege stehen.
Das ist alles richtig richtig mies! Ich selber bin gerade kurz davor, eine neue Beziehung einzugehen und alte Ängte kommen wieder hoch. Aber frühere Erfahrungen helfen mir zu wissen, was zu tun ist, um in kein Loch zu fallen Und hey, immer dran denken: Wenn du deine Freundin nicht lieben würdest, hättest du nicht die Angst, sie zu verlieren, weil du schwul sein könntest

Und noch ganz wichtig: Sprich mit ihr drüber! Das wirkt meist wunder

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DerJim89
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Beitrag Di., 13.12.2011, 17:45

Hi Leute, wegen diesem Thread hab ich mich hier angemeldet. Mich würde mal interessieren, was jetzt aus euch geworden ist ?

Ich bin der festen Überzeugung, dass das Hauptproblem das ständige Füttern der Zwangsgedanken ist.
Wenn ich mal zurückdenke, ist mir mal aufgefallen, dass ich mich täglich mit dem Thema "Schwul oder nicht" beschäftigen musste obwohl es dafür kaum Anlass gab.

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