Wunsch nach Umzug/Neuanfang, aber große Angst vor Veränderung

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneeblume
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 35

Wunsch nach Umzug/Neuanfang, aber große Angst vor Veränderung

Beitrag Mi., 05.10.2016, 21:33

Liebes Forum,

mich beschäftigt momentan ein Thema, für das ich keine rechte Lösung finde und ich hoffe hier auf Anregungen und Erfahrungsberichte.

Ich lebe nun schon seit mehr als 12 Jahren in Wien. Ich kam aus dem Burgenland zum Studieren hierhin. Ich war mir immer sicher, dass ich nicht in Wien alt werden will, da ich kein Großstadtmensch bin, auch wenn ich durchaus die vielen Vorteile in Wien, allen voran das kulturelle Angebot sowie die vielen Freizeitmöglichkeiten sehr zu schätzen weiß und diese auch gern immer wieder einmal in Anspruch nehme.
Es ist aber auch so, dass ich mich in Wien nie richtig zu Hause gefühlt habe. Ich fühle mich hier oft einngeengt und vor allem sehr gestresst. Ich bin ein sehr sensibler Mensch und für mich ist Hektik und Stress eine große Belastung und ich habe oft das Gefühl, nicht durchatmen und loslassen zu können, was aber auch andere Gründe hat, da ich seit meiner Jugend mit Ängsten zu kämpfen habe, viel grüble und da sehr schnell aus dem Gleichgewicht gerate.

Seit Ende meines (kreativen) Studiums, das für mich eine schöne Erfahrung war, habe ich das Gefühl, dass es nicht mehr richtig läuft. Ich habe ständig das Gefühl, am falschen Platz zu sein und beneide meine jüngere Schwester, die sich in Wien pudelwohl fühlt und diese Stadt liebt. Ich habe hier auch keine richtig guten Freunde bzw. haben die meisten Familie und haben eben verständlicherweise oft keine Zeit für Unternehmungen. Da ich noch dazu Single bin und mein Glück in der Liebe sehr zu wünschen übrig lässt, fühle ich mich manchmal wirklich einsam. Ich lerne zwar immer wieder neue Leute kennen, aber es haben sich nie Freundschaften ergeben, die wirklich eng waren. Ich arbeite auch seit 4 Jahren in einem stressigen Job, wo ich regelmäßig mit Mobbing zu tun habe, weswegen ich jetzt beschlossen habe, zu kündigen, da dieses Umfeld mein Selbstwertgefühl sehr schädigt.

Nun wäre, da ich den Arbeitsplatz wechseln muss und mich in Wien nicht viel hält (mal abgesehen von meinen Schwestern und lieben Bekannten die hier wohnen und meiner vertrauen Umgebung) eine gute Möglichkeit, Wien zu verlassen und meinen Lebensmittelpunkt an einen anderen Ort zu verlegen. Aber ich hab solche Angst davor. Ich hab generell große Probleme mit Veränderungen, auch mit kleinen, und für mich sind vor allem die Verlustängste so schlimm. Ich habe Angst, dass das Aufgeben meiner vertrauten Wohnung Verlustgefühle hervorrufen wird und dass mir jegliches Vertrautheits- und Geborgenheitsgefühl verloren geht und ich dann vollkommen verloren meine Entscheidung für den Umzug bitter bereue und mir mein altes Leben zurückwünsche (das mir dann sicher viel schöner erscheinen wird, als es tatsächlich war, nur weil es vertraut war). Ich fühle mich meiner Veränderungsangst ausgeliefert. Die einzige Möglichkeit, die schmerzlichen Gefühle zu vermeiden ist, wenn alles beim Alten bleibt, ich also für immer in Wien bleibe, in dieser meiner vertrauten Wohnung, obwohl ich so gern an einem ruhigeren, helleren (meine Wohnung ist sehr finster), stressfreieren Ort mit Natur leben würde und Menschen kennenlernen würde, die zu mir passen und mit denen ich regelmäßig etwas unternehmen kann. In Wien gelingt mir das einfach nicht richtig und ich glaube, dass ein Grund davon ist, dass ich hier nicht sesshaft werden will. Ich weigere mich auch schon seit Jahren, meinen Hauptwohnsitz in Wien anzumelden.

Ich würde den Schritt in einen Neuanfang so gern wagen, habe aber solche Angst, dass ich dann meine gesamte Identität verlieren würde, das nicht verkraften würde und dann mit schmerzlichen Verlustängsten und Reuegefühlen zu kämpfen hätte und schreckliches Heimweh bekommen würde. Dabei bin ich hier in Wien wirklich nicht sehr glücklich. Es ist nur ein schönes, vertrautes Umfeld. Aus diesem Grund bin ich auch schon so lang in meinem Job, obwohl ich hier total unglücklich bin. Weil ich den Schritt hinaus ins Ungewisse, Unbekannte nicht schaffe. Aber ich will auch nicht mein Leben an mir vorüberziehen lassen ohne es so gelebt zu haben, wie es für mich schön und gut ist. Ich möchte ankommen und mich zu Hause fühlen. Vielleicht fehlen mir auch einfach nur enge Freundschaften und ein Partner. Aber auch diese Großstadthektik, vor allem der viele Verkehr, die vielen Leute und der damit verbundene Stress, sind absolut nicht gut für mich und meine Psyche.

Wie schafft man es, seine Komfortzone zu verlassen und trotz großer Veränderungsangst und Verlustängsten, eine radilkale Veränderung zu wagen und den Schritt ins Ungewisse zu tun?

Ich freue mich auf eure Antworten!

Danke und liebe Grüße,

Schneeblume

Werbung

Benutzeravatar

Alienia
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 28
Beiträge: 241

Beitrag Mi., 05.10.2016, 22:54

Schneeblume hat geschrieben: Aber ich hab solche Angst davor. Ich hab generell große Probleme mit Veränderungen, auch mit kleinen, und für mich sind vor allem die Verlustängste so schlimm. Ich habe Angst, dass das Aufgeben meiner vertrauten Wohnung Verlustgefühle hervorrufen wird und dass mir jegliches Vertrautheits- und Geborgenheitsgefühl verloren geht und ich dann vollkommen verloren meine Entscheidung für den Umzug bitter bereue und mir mein altes Leben zurückwünsche (das mir dann sicher viel schöner erscheinen wird, als es tatsächlich war, nur weil es vertraut war).
Ok, gerade in der Umstellungsphase kann das ja tatsächlich sein, dass das vielleich so oder so ähnlich eintritt.
Aber was könntest du denn dann machen? Also angenommen das tritt alles wirklich so ein, wenn du umgezogen bist... was könntest du tun, damit es dir dann in deiner neuen Umgebung besser geht? Ich würde mir da mal eine Art Notfallplan überlegen, der alles beinhalten kann, was gut für dich ist. Was könntest du tun, damit du dich geborgener fühlst... Wie zum Beispiel deine Wohnung einrichten? Erinnerungsstücke? Mit wem könntest du reden, wenn die Ängste zu stark werden? Was kannst du gegen die Reuegedanken tun?
Schreib es am besten auf. Alles was dir zu diesem Thema einfällt.

Ich fühle mich meiner Veränderungsangst ausgeliefert.

Bist du aber nur, wenn du dich an ihr festkrallst und nicht über sie hinauskommst. Wenn du an deinen Angstgedanken festhälst anstatt die Lösungswege zu überlegen, wie es dir mit der Angst besser geht. Du brauchst die Angst gar nicht bekämpfen. Du kannst sie mitnehmen.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.

Benutzeravatar

Susi29
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 55

Beitrag Do., 06.10.2016, 10:28

Hallo Schneeblume,
ich schliesse mich Alienia an in dem Punkt, dass es hilfreich ist, diese Dinge aufzuschreiben.

Ich denke, einen wichtigen Schritt hast du bereits getan, du bist dir "bewusst", was du willst und was du nicht willst. Veränderung ist immer verbunden mit verschiedenen Gefühlen, und Angst vor dem Neuen und die Sorge, die Entscheidung zu bereuen gehört da dazu. Ein langer Weg beginnt mit einem ersten Schritt!

Meine Tipps zur Umsetzung
Schreibe auf, was du dir wünscht/was du verändern möchtest. (ganz konrekt, z.B. neue Wohnung)
Schreibe nachfolgend auf, welche Schritt du unternehmen kannst, um diese/s Ziel/e zu erreichen. (Wohnung suchen)
Erstelle dir einen Plan, wie du vorgehen kannst. An diesen kannst du dich dann halten, er gibt dir eine Art Sicherheit. Hier kannst du auch immer z.B. einen Plan B eintragen, der dich auffängt.
Mache immer einen Schritt nach dem anderen. Und versuche, dir selbst etwas zu gönnen, wenn du etwas erreicht hast. Und sei es nur eine KLeinigkeit (eine Wohnungsbesichtigung oder ein wichtiger Anruf).

Mir hat es enorm geholfen, ehe ich eine sehr wichtige Entscheidung getroffen habe, und ebenso Angst hatte davor. Ich habe mir alles aufgeschrieben. Es verschafft Klarheit. Es bereinigt innerlich. Und am Ende war der PUnkt: Ich MUSS mich jetzt bewegen, etwas verändern, denn sonst bleibt alles wie es ist.

Zu deinen Reuegedanken: Das kenne ich gut, aber ich helfe mir dann mit folgendem Satz: Ja, es ist schade, dass ich "xy" zurücklasse, aber die Zeit war schön und nun ist es Zeit, etwas Neues zu sehen/tun. Ich werde mich gerne daran erinnern.

Ich hoffe, es war etwas hilfreiches dabei!
Ganz liebe Grüsse
Susi

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneeblume
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 35

Beitrag Do., 06.10.2016, 10:30

Liebe Alienia,

vielen Dank für deine Antwort!

Das mit dem Notfallplan ist eine gute Idee, dann hätte ich zumindest eine Strategie, auf die ich zurückgreifen kann. Ich weiß ja auch noch nicht, wohin ich ziehe. Zur Auswahl stehen momentan Graz und Wiener Neustadt. Letzteres wäre näher an Wien und wäre von der Umstellung vielleicht leichter, weil ich schnell in Wien wäre und so außer der Wohnung nicht viel verlieren würde. Aber ich werde mich damit abfinden müssen, dass es am Anfang vielleicht schwer werden wird. Andererseits kann sich auch vieles verbessern. Schließlich denke ich schon seit Jahren über diesen Schritt nach und nur meine Angst und meine geliebte Komfortzone haben mich bis jetzt daran gehindert, den Schritt auch wirklich zu wagen.

Du hast recht, es ist wahrscheinlich nur dann schlimm, wenn ich mich an der Veränderungsangst festkralle und der Vergangenheit nachweine ohne mir Lösungen für die Gegenwart zu überlegen. Das Annehmen der Angst ist sicher wichtig und vielleicht funktioniert das Ganze besser, wenn ich sie als Teil eines Abenteuers sehe.
Wichtig sind für mich eben Geborgenheit und Sicherheit und die sind in der neuen Umgebung eben noch nicht vorhanden und müssen sich mit der Gewohnheit und Menschen die man kennenlernt erst entwickeln. Vor dieser Übergangsphase fürchte ich mich. Noch dazu habe ich einen Horrorartikel gelesen, wo es darum ging, dass je älter ein Mensch wird, desto schwieriger fällt ihm ein Wechsel der vertrauten Umgebung und es wird dann betrauert wie der Verlust eines geliebten Menschen und besonders alte Menschen werden dann krank oder verfallen schneller bei bestimmten Leiden.
Aber ich denke mir, dass es nicht sein kann, dass man aus Angst vor einem Neubeginn und dem Verlust des Gewohnten für immer in einer Situation bleibt, die einem nicht gut tut oder eben so lange, bis man gezwungen wird, etwas zu verändern, weil es nicht mehr geht. Schließlich möchte man doch auch glücklich sein und in meinem Fall an einem Ort leben, an dem man sich wirklich wohl und am richtigen Platz fühlt.

Liebe Grüße,

Schneeblume

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneeblume
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 35

Beitrag Do., 06.10.2016, 10:41

Liebe Susi,

ja, vielen Dank, da war auf jeden Fall etwas Hilfreiches dabei!:-)

Das mit dem Aufschreiben werde ich gleich heute machen. Ich mache das eh oft bei Problemen, die mich belasten und die ich loslassen möchte und kann mir gut vorstellen, dass es auch bei Entscheidungen sehr hilfreich ist. Auf jeden Fall gibt ein Plan, vor allem ein Plan B, glaube ich viel Sicherheit. Ich muss mir auch bestimmte Dinge bewusster machen, eben wie z.B., dass meine Wohnung kein Ort ist, wo ich mich wirklich entspannen kann, da die Atmosphäre nicht heimelig ist. Ich fühl mich immer wohler in bestimmten anderen Wohnungen. Und ich neige dazu, an Altem festzuhalten, auch wenn es gar nicht so toll war. Am meisten hänge ich wohl an den Erinnerungen, an der Zeit, wo ich mit meinen Schwestern zusammengewohnt habe (auch wenn das auch nicht immer lustig war, da ich vor allem mit meiner kleinen Schwester immer wieder gestritten habe, weil wir als Mitbewohner nicht zusammengepasst haben). Ich brauche immer dieses Gefühl, dass manche Dinge beim Alten bleiben, so wie ein Anker in einer unsicheren Welt. Dabei ignoriere ich aber gern, dass mir dieses an der Stelle stehen bleiben wollen, nicht wirklich gut tut, weil ich damit verhindere, Dinge zu tun, die mich glücklicher machen könnten.

Den Satz zu den Reuegedanken finde ich gut! Ich hab einen ähnlichen Satz vor einiger Zeit in einem Buch gelesen, in dem es ums Entrümpeln ging und fand ihn damals sehr hilfreich zum Loslassen. Den behalten ich auf jeden Fall im Kopf!

Liebe Grüße,

Schnellblume

Benutzeravatar

Susi29
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 55

Beitrag Do., 06.10.2016, 10:47

Ich wünsche dir alles Gute, und vielleicht meldest du dich ja mal, was es Neues gibt in diesem Forum.
Oft kommt alles andere von alleine in Gang, wenn man nur an einer Stelle eine Veränderung einläutet.

Ich bin persönlich bin schon ca 10 Mal umgezogen in den letzten 10 Jahre. Davon 5 Mal in den letzten vier Jahren. Ich bin also genau das Gegenteil Das bringt das Gefühl mit sich, keine Heimat zu haben. Was ich aber habe, sind so viele Erinnerungsstücke, die mit mir gereist sind: ein altes Nachtschränkchen meiner Schwester von damals, eine alte Puppe meiner Oma, mein Klavier, bestimmte Bilder, ein Einkaufskorb, eine alte Lampe von meinem damaligen Kinderzimmer, und und und. So habe ich immer das Gefühl, dass diese wichtigen Erinnerungen bei mir sind, und fühle mich nicht so alleine

lg Susi

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneeblume
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 35

Beitrag Do., 06.10.2016, 18:42

Dankeschön Susi!:-)

Wow, 10 Mal ist eine Menge. Ich glaube, mir würde es auch gar nicht so schwer fallen, umzuziehen, wenn es bei mir nicht auch schon 12 Jahre in dieser Wohnung wären. Ich bereue es ein bisschen, dass ich nicht schon vor 5 Jahren diesen Entschluss gefasst hab. Da war ich nämlich in der gleichen Situation, habe es dann aber doch nicht durchgezogen. Und damals wäre es vermutlich leichter gewesen. Aber das ist sowieso vorbei.
Das mit den Erinnerungsstücken ist ein hilfreicher Punkt! Stimmt, man lässt ja nicht alles zurück, sondern hat sehr wohl vertraute Dinge, die man mitnimmt und die einem das Gefühl von Heimat geben.

Heute ist wieder was passiert, wo ich mir gedacht hab, dass ich aus Wien weg möchte. Mir wurde das Lenkrad von meinem Fahrrad gestohlen. Das ist das 4.Mal, dass mir mein Rad gestohlen wurde. Meiner Schwester, die sich in Wien pudelwohl fühlt wurde auch schon 2mal das Rad gestohlen, allerdings hat sie es beide Male durch glückliche Zufälle unversehrt wiederbekommen. Irgendwas wird schon dran sein daran, ob man am(subjektiv) richtigen Ort lebt. Ich glaube, dass man mit manchen Orten besser harmoniert als mit anderen, dass dort dann auch vieles besser funktioniert und einem bestimmte Orte auch besser dabei helfen, sich zu entfalten, einfach weil man mit sich und seiner Umgebung im Reinen ist. Wie sind da eure Erfahrungen?

Liebe Grüße,

Schneeblume

Benutzeravatar

Susi29
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 55

Beitrag Fr., 07.10.2016, 10:48

Hallo Schneeblume!

Das mit deinem Fahrrad tut mir leid! Ich wohne in Mödling und habe in Bahnhofsnähe gearbeitet, und dort wurde mir mein Fahrrad gestohlen. Man fühlt sich momentan echt hilflos und ist wütend, weil sich jemand dein Eigentum genommen hat. Aber es vergeht, man kann es ohnehin nicht mehr ändern. Aber klar fühlt man sich dann weniger wohl. Ich muss sagen, dass es stimmt, was du sagst über die Umgebung und deren Wirkung auf dich. Andererseits sieht du aber auch verstärkt das, worauf du eingestellt bist/fokussiert bist.

Ich habe ein Mal versucht in Wien zu leben, und es war mein persönlicher Albtraum, ich habe nicht einmal ein halbes Jahr ausgehalten. Trotz vieler Menschen habe ich mich in meiner kleinen Wohnung, sobald ich dort war, so einsam und sinnlos gefühlt. Man muss eben wirklich rausgehen um etwas zu erleben. Nun, jetzt habe ich eine Wohnung mit absolutem Wohlfühlfaktor. Sie ist gross, ich habe ein eigenes "Kreativzimmer" wie ich es nenne: mein Klavier, mein Lesestuhl, mein antiker Schreibtisch etc stehen darin. Ich wohne in der "Klausen", das ist genau am Beginn des Wienerwaldes. Ich stolpere heisse fünf Minuten nur in die Stadt, kann alles zu Fuss erreichen. Und bin in einer Minute mitten im Wald, es ist einfach perfekt!!

Ja, die Umgebung ist wichtig! Mödling ist eine sehr "grüne" Stadt in jeder Hinsicht
Die Menschen geben hier mehr auf "Bio" ( ich habe im Biomarkt gearbeitet), man kennt einander auf der Strasse, es ist belebt, und somit fühle ich mich hier wirklich sehr wohl! Man trifft Gleichgesinnte.

Ich wünsche auch dir, dass du "deinen" Ort findest, deinen Bereich, in dem du dich wohlfühlst. Und denk daran, es muss nicht für immer sein, man weiss ja ohnehin nie was kommt. Aber für JETZT soll es passen. (Ausser du möchstest Eigentum erwerben, aber selbst dann ist man noch immer frei, wieder zu gehen.)

Lg Susi

Benutzeravatar

Susi29
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 55

Beitrag Fr., 07.10.2016, 11:00

Liebe Schneeblume, ich möchte dir auch noch etwas anderes erzählen. Dies sind rein persönliche Erlebnisse und du musst sie bitte nicht als Ratschlag nehmen. Ich möchte diese Geschichte weitergeben, als Beispiel dafür, dass man mit positivem Denken doch ein Stückchen weiter kommt als man manchmal denkt.

Folgendes:
Geschichte eins
Vor zwei Jahren hatte ich kein Klavier mehr. Ich hatte mein E-Piano verschenkt an ein kleines Mädl. Ich wollte aber nach vielen Jahren nun endlich wieder spielen. Also hab ich mir was gewunschen. Ich bin oft im Wald mit meinem Hund und daher ist dies der ideale Ort für mich, ins Reine zu kommen. Ich habe mir von Herzen gewunschen, wieder ein Klavier zu haben bis Ende des Jahres. Weisst du was passiert ist? Gegen ENde Des Jahres sind zwei Dinge passiert: Die Eltern des kleinen Mädls haben mir (ohne dass ich danach gefragt hätte) mein Klavier wiedergebracht und meine Vermieter haben mir ein altes Pianino geschenkt, das sie sonst entsorgt hätten!!!! (Ich war baff) Leider war das alte Klavier unbrauchbar.... aber seitdem spiele ich wieder

Geschichte zwei
Ich bin dann aus dem besagten Haus ausgezogen, da ich im Souterrain gewohnt habe und es dort geschimmelt hat. Nach einem halben Jahr jedoch hab ich erkannt, dass ich zurück wollte, ich habe geweint und habe der Vermieterin geschrieben, dass ich wieder "nach Hause" möchte und ich mich zum ersten Mal wo zuhause gefühlt habe. Ich habe mir das wirklich gewunschen, ich war richtig verzweifelt. Sie hat mir prompt mitgeteilt, dass gerade jemand auszieht (das Haus hat nicht allzu viele Wohnungen), und in den folgenden Tagen war ich die Wohnung besichtigen. Ich hab zugesagt und bin ein Monat später wieder in das Haus eingezogen. Ein paar Wochen drauf ist etwas Verrücktes passiert: ein anderer Mieter ist ebenfalls ausgezogen, einen Stock höher. Ich hab mir eigentlich aus reinem Interesse die Wohnung angesehen, und siehe da: es ist die Wohnung, in der ich jetzt lebe!

Damit will ich dir nur sagen, dass wir Herzenswünsche ruhig aussprechen sollten. Es kann tatsächlich alles so kommen, wie du das brauchst. Ich bin einfach ziemlich oft auf die Butterseite gefallen, aber genau das gibt mir Vertrauen und Zuversicht. Es hat so geklappt wie ich mir das gewünscht habe. Da gibt noch ein paar andere Geschichten dazu, und klar sind da viele Zufälle dabei. Aber der GLAUBE an dich selbst ist so wichtig!

Lg Susi

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneeblume
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 35

Beitrag Fr., 07.10.2016, 19:14

Liebe Susi,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte und deine lieben Wünsche!!:-)

Ja, das mit dem Fahrraddiebstahl kann man eh nur akzeptieren. Es ärgert mich nur, dass mir bisher 3 von 4 Rädern gestohlen wurden. Aber wie du geschrieben hast, ich kann es nicht ändern und in Wien ist die Gefahr nunmal groß, dass das Rad verschwindet.

Oh, das klingt ja wundervoll mit deiner Wohnung in Mödling in der Nähe vom Wald!!:-) Ich beneide dich!:-) Auch die Geschichte wie du zu dieser Wohnung gekommen bist und auch zu deinem Klavier (ich spiele auch Klavier und liebe es), ist wirklich toll! Was für eine schöne Fügung!:-) Ich freue mich sehr für dich, dass deine Herzenswünsche in Erfüllung gegangen sind. Ich hab mir, da du mir von Mödling so vorgeschwärmt hast, mal Wohnungen in der Gegend angeschaut. Leider ziemlich teuer, aber die Stadt sieht wirklich sehr nett aus.

Du hast Recht, der glaube an sich selbst ist sehr wichtig. Ich hab das in den letzten Jahren nicht so gut hingekriegt, wobei es aber schon besser geworden ist, da ich versuche in dieser Hinsicht viel an mir zu arbeiten. An meinem Arbeitsplatz ist mir aber viel davon abhanden gekommen, da meine Fähigkeiten ständig angezweifelt wurden, mir Unfähigkeit wegen Kleinigkeiten vorgeworfen wurde usw. Aber das ist halt Mobbing (ein Kollege will mich weghaben) und ich bin froh, dass ich jetzt endlich den Entschluss gefasst habe, zu gehen, auch wenn ich noch nicht weiß, wie es weitergehen wird, da die Jobsuche nicht gerade einfach ist. Vor allem eben, weil ich auch aus Wien weg möchte. Schwierig ist bei mir vor allem, dass ich nicht weiß, wohin genau ich will, welcher Ort für mich der richtige ist. Da gibt es so viele Möglichkeiten und doch muss ich dort sowohl Arbeit (bzw. Arbeit in der Nähe), sowie eine schöne, ruhige und für mich leistbare Wohnung finden. Der Ort sollte halt auch nicht ganz weit weg vom Schuss sein, weil ich kein Auto habe und auch neue Leute kennenlernen will. Ach, es sind so viele Faktoren, die eine Rolle spielen und ich wünsche mir so sehr eine glückliche Fügung. Ich werde, so wie du mir geraten hast, meine Herzenswünsche aussprechen und an sie glauben. Vielleicht ergibt sich ja tatsächlich etwas Gutes, wenn ich mal eine Veränderung einleite.

Ganz liebe Grüße,

Schneeblume

Benutzeravatar

Susi29
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 55

Beitrag Sa., 08.10.2016, 16:41

Liebe Schneeblume, es freut mich so sehr, dass du nun Mut gefasst hast und dass du den Schritt wagen willst!

Ich bin durch die Arbeit in diese Stadt gekommen. Ich sage dir, sobald man einen Schritt gemacht hat, passiert so viel von alleine Ja, Mödling ist teuer, aber ich habe grosses Glück und bezahle für meine 75 qm 690 Euro, was für MÖdling überhaupt nicht teuer ist. Sollte ich etwas hören, teile ich es dir sehr gerne mit.

Das ist ja witzig, dass du auch Klavier spielst, spielst du gut und wie lange schon? Ich war heute im Gasometer und habe beim Hineinfahren an dich gedacht! Ich habe einen Hybridflügel ausprobiert, ein Traum! Ich selbst habe leider nur ein Digitalpianino, wie ich dir ja schon erzählt habe.

WAs arbietest du denn genau, wenn ich dich fragen darf?

Ganz liebe Grüsse aus Mödling
Susi

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneeblume
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 35

Beitrag Mi., 12.10.2016, 18:56

Hallo liebe Susi,

bitte entschuldige meine verspätete Antwort! Ich war die letzten Tage im Stress und hab erst heute wieder ins Forum geschaut.

Ich danke dir!:-)
Das ist wirklich nicht viel Miete bei der Größe und dem Ort!
Bei mir wird es wahrscheinlich eh auch von der Arbeit abhängen, wo ich dann lande oder ob ich auch vorerst noch in Wien bleiben muss. Ich habe beschlossen, bis spätestens Ende des Jahres zu kündigen und hoffe, dass sich jobmäßig bis dahin etwas Gutes für mich ergibt. Am liebsten natürlich an einem weniger stressigen Ort. Es wäre echt toll, wenn das bald klappt! Ich arbeite momentan übrigens in einem kleinen Buchladen.

Ich spiele Klavier seit ich sieben Jahre alt war, allerdings bin ich keine professionelle Pianistin. Es war immer nur ein Hobby und ich hab nur während meines Musikpädagogikstudium richtig intensiv geübt. Ich spiele momentan sehr wenig nach Noten und improvisiere hauptsächlich. Das macht mir am meisten Spaß. Ich habe übrigens in Wien auch nur ein Digitalpiano, was aber praktisch ist, weil ich so auch spät abends spielen kann.
Wie lange spielst du schon? Und was spielst du am liebsten?

Ganz liebe Grüße zurück,

Schneeblume

Benutzeravatar

Susi29
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 55

Beitrag Do., 13.10.2016, 11:08

Hallo Schneeblume!

Du brauchst dich nicht zu entschudligen Ich freue mich, wenn du mir schreibst!

Ich finde es toll, dass du dir ein Ziel gesetzt hast! Du klingt motiviert und das ist gut! In einem Buchladen, das klingt eigentlich sehr nett! Und möchtest du Job wechseln oder so etwas wieder machen? Du bist Musikpädagogin????? Wow!!! DAs würde ich auch gerne studieren! Wo hast du das Studium gemacht wenn ich fragen darf? Ich überlege schon, ob ich nach meiner Therapie in Eggenburg noch etwas studiere in diese Richtung! Vielleicht können wird uns diesbezüglich austauschen, vielleicht wär das ja was für mich! Ich bin eig Lehrerin, wollte aber diesen Beruf nie ausüben. Dennoch arbeit ich so gerne mit Kindern, und würde so gerne etwas musikalisches machen! Und hast du dir überlegt, in diesem Beruf auch zu arbeiten? Vielleicht ist das deine Berufung, wer weiss

Ich übe auch selten so richtig, ich spiele auch seit ich 7 bin )) Ich spiele auch am Liebsten einfach nur so drauflos. Ausser Mozart. Mozart spiele ich immer wieder mal gerne. Es beruhigt mich.

Ich habe übrigens heute den Anruf erhalten, dass ich bald nach Eggenburg abreisen werde, ich schreibe dir aber weiter! Freue mich, wenn wir uns weiter austauschen!

Liebe Grüsse
Susi

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag