einmal Fasten, einmal Fressen..

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Denisa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 25

Beitrag Fr., 16.04.2010, 21:17

Ich weiß es auch nicht genau. Ich glaube, ich habe einfach nicht genug Selbstbewusstsein, um mit Speckröllchen herumzulaufen. So blöd das auch klingt. Ich denk mir immer , dass ich das nicht haben "darf". Ich habe keine starke (und meiner Meinung auch keine interessante) Persönlichkeit, und versuche wenigstens durch mein Äußeres zu punkten bzw. aufzufallen. Wenn ich das auch noch verliere, dann... ich weiß nicht was dann.

Werbung

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Fr., 16.04.2010, 22:23

Wenn ich das auch noch verliere, dann... ich weiß nicht was dann.

Das scheint mir der Schlüsselsatz zu sein.

Du hast mit ziemlicher Sicherheit eine völlig falsche Meinung von Dir, wieso solltest Du eine uninteressante Persönlichkeit haben bzw. sein? Wie kommst Du darauf?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Denisa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 25

Beitrag Fr., 16.04.2010, 23:00

viel zu schüchtern, unauffällig, kann mich nicht durchsetzen, ...
ich hab jedenfalls permanent das Gefühl, dass ich gut aussehen muss. vermutlich liegts auch daran,dass ich mich immer so gezeigt habe und die Leute das jetzt von mir erwarten. wenn ich beispielsweise mal nicht so aufgestylt bin, werd ich gleich komisch angeschaut, manchmal sogar blöde Kommentare ("warum schaust du heute so krank/komisch aus?" usw. - und das sogar innerhalb der Familie) .. und ich versuche dann eben, alles krampfhaft aufrecht zu erhalten. glücklich bin ich dabei nicht. Aber es ist ein Teufelskreis.


Hamna
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 6619

Beitrag Sa., 17.04.2010, 01:19

Frauen werden eben immer noch überwiegend über ihr Aussehen/ihre Schönheit definiert und nehmen diese Rolle auch an, um wenigstens über das Äußerliche Anerkennung zu bekommen.

Ich kann dich da sehr gut verstehen, mir ging es ja nicht anders. Ich kann auch deine irrationale Angst vor Gewichtszunahme gut verstehen. Nur weiß ich eben aus eigener Erfahrung, dass man mit Hungern nicht auf Dauer seine Wunschfigur erreicht bzw. hält, weil man den Körper damit schädigt und sich das langfristig rächt.

Wenn du also wirklich dauerhaft schlank sein willst, kommst du um einen Termin beim Arzt und um eine Ernährungsberatung nicht herum. Ich habe den Zeitpunkt leider damals verpasst und das alles zu weit geführt. Mittlerweile wiege ich 82 Kilo bei 1,77 m (von ehemals 53 Kg) - da willst du bestimmt nicht hin! Habe die Pfunde innerhalb von ca. 10 Jahren angesammelt, als ich damals endlich nach jahrelangem Hungern, Fressen, Kotzen und Abführmittelmissbrauch die Notbremse ziehen musste. Was ich mir damit für Langzeitschäden eingehandelt habe, kann ich noch gar nicht absehen. Habe z. B. viel Angst vor Darmkrebs wg. der Abführmittel. Oder Speiseröhrenkrebs. Naja, so Sachen eben. Sollte mich sowas mal ereilen, weiß ich, wovon das kommt.

Ob mit normaler Ernährungsumstellung und Sport jetzt bei mir noch was zu retten ist an der Figur und ich wenigstens 10 Kg abnehmen kann auf gesunde Weise, weiß ich nicht. Will es ab nächste Woche wieder mal versuchen. Und trotzdem fühle ich mich noch einigermaßen "normal" und habe nicht das Gefühl, total dick zu sein, bin trotzdem attraktiv und wirke positiv auf Männer. Schlanksein auf Kosten der Gesundheit ist eben nicht mehr die Hauptsache für mich, war es aber lange Zeit.

Aber das ist ja nur die eine Baustelle. Eine andere scheint mir zu sein, warum du das Gefühl hast, unbedingt schlank und schön sein zu müssen. Das Gefühl, dass dir sonst nichts mehr bleibt und du eine uninteressante Persönlichkeit hättest, zeugt ja von mangelndem Selbstvertrauen. Was hast du denn sonst für Stärken, außer deinem Äußeren? Was hast du in deinem Leben schon erreicht, was hast du für Talente, was kannst du besser als andere? Da gibt es doch bestimmt eine Menge, worauf du stolz sein kannst und was dich ausmacht. Wenn dir selbst dazu keine Antworten einfallen, frag mal deine Eltern, deine Freunde. Vielleicht wirst du positiv überrascht sein, was du zu hören bekommst.

Was mir z. B. an deinen Beiträgen sehr positiv auffällt ist, dass sie annähernd frei von Rechtschreibfehlern sind. Und auch, wie du dich ausdrückst und in den letzten Beiträgen reflektierst, zeugt von Intelligenz. Also, das ist für mich schon mal etwas Positives, das dich unter anderem ausmacht.

*lach* Mal eine provokative Frage, die mir gerade in den Sinn kommt: Würdest du Intelligenz gegen Kilos eintauschen? Also, wenn eine böse Fee käme und dir vorschlägt, dir ein paar Kilo abzunehmen, im Gegenzug müsstest du aber ein paar IQ-Punkte dafür bezahlen... Ich weiß, bekloppte Idee... finde den Gedanken aber trotzdem witzig. Also, ich würde auf den Handel nicht eingehen

nächtliche Grüße von Rilke

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Denisa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 25

Beitrag Sa., 17.04.2010, 12:30

@Eve...
Habe mir heute das Buch gekauft, mir gefallen schon die ersten paar Seiten sehr, werde es dann gleich weiterlesen.. DANKE für den Tipp.

@Rilke
Habe dir eine PM geschrieben.

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Sa., 17.04.2010, 12:39

Freut mich, Denisa, dass Dich das Buch anspricht.

Was mich weniger freut, ist, dass Du Deine Antwort auf Rilkes Post nur per PM an sie geschrieben hast *enttäuscht aus der Wäsche guck*

Würde vielleicht auch ein paar andere Mitlesende und -schreibende interessieren ...

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Denisa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 25

Beitrag Sa., 17.04.2010, 15:20

Edit: Habe meinen Beitrag wieder gelöscht, ich habe nicht so ein gutes Gefühl dabei und glaube,das wird euch zu viel mit der dem Hilfeangebot und es ist auch nicht eure Aufgabe.. Ich danke euch jedenfalls für eure Antworten, ich werde mich vorerst aus dem Forum zurückziehen.

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag So., 18.04.2010, 13:29

@ Denisa

Ich hatte Dein Post vor dem Löschen noch gelesen und muss sagen: Es hat mich erst einmal sprachlos gemacht.

Falls es definitiv zutrifft, was Du berichtet hattest, ist Dein Selbstzerstörungspotenzial leider enorm viel größer als angenommen, und Du brauchst dringend umfassendere Hilfe als hier möglich ist.

Alles Gute.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Denisa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 25

Beitrag So., 18.04.2010, 16:47

Mein vorerst letzter Post:

@Eve...
Das Gefühl habe ich leider auch. Deswegen will ich hier niemandem irgendeine Last aufbürden oder ihm auch nur annähernd das Gefühl geben. Ich stecke in dieser Sache zu tief drin und ich will gar nicht so wirklich raus, das ist leider das Schlimme. Ich glaub, wenn mich jemand fragen würde: "schlank sein oder deine Gesundheit" - müsste ich wirklich überlegen wofür ich mich entscheide und mich am Ende wahrscheinlich auch noch fürs schlank sein entscheiden... Ich bin extrem fixiert und wie gesagt - Ich will das Ganze nicht zu eurem Problem machen, weil das eine Nummer zu groß ist.
Möchte euch aber von ganzem Herzen für eure Hilfe, Ratschläge und fürs Lesen danken!!! Mir war es total ernst bei meinem Eingangspost, aber es scheint zu "verhakt" zu sein, mehr als ich es selber geahnt habe.

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag So., 18.04.2010, 17:39

Liebe Denisa,

falls Du das noch liest: Es war wirklich gut und mutig von Dir, Dich dem Thema hier so zu stellen, wie Du es getan hast. Ich deute das als Überlebenswillen Deinerseits und kann Dir nur nochmal soviel Mut und die Kraft wünschen, offensiv zu werden, auch im real life. Dann hätte das hier ganz viel Sinn gemacht.

Meinem Eindruck nach ist es fünf vor Zwölf, aber noch nicht zu spät.

Eve

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9592

Beitrag So., 18.04.2010, 17:43

Denisa hat geschrieben: aber es scheint zu "verhakt" zu sein, mehr als ich es selber geahnt habe.
Wenn du das jetzt rausgefunden hast ist das doch auch schon mal gut. Der erste Schritt zur Heilung ist doch, das eigene Problem klar zu sehen.

Ich meine, letztlich hat jeder Mensch die Wahl, sich selbst zu zerstören. Sich totzusaufen, sich totzuhungern, sich totzuspritzen. Wenn das wirklich deinem Wunsch entspricht, dann ist das für mich in Ordnung. Ich glaube aber, daß es in jedem Menschen, auch in dir einen Anteil gibt, der sich nach Heilung und Gesundheit sehnt.

Hast du angemessene professionelle Hilfe?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Denisa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 25

Beitrag Mi., 28.04.2010, 23:37

Danke euch.
Ich habe nächste Woche einen Termin bei einer Psychologin.
Mittlerweile habe ich wieder einiges zugenommen, da ich wieder total viel esse und ich bin extrem unglücklich damit.
Die meisten in meinem Umfeld sind jetzt wahrscheinlich erleichtert, weil ich wieder dicker werde. Aber was soll daran besser sein? Absolut gar nichts ist besser. Ich stopfe Zucker und Fastfood in mich rein, ohne auf Hunger oder Sättigung zu achten. Ich nehme dadurch zwar zu und werde "kräftiger", aber das ist doch nicht die Lösung?????? Schon gar nicht, weil ich dadurch wieder depressiv werde bis zum geht nicht mehr.
Ich kann nur hoffen, die Therapie hilft mir, auf den Mittelweg zu kommen.
Ich möchte schlank bleiben und zwar auf gesundem Wege mit gesunder Ernährung (und Sport). Unfassbar, wie schwer das sein kann.

Benutzeravatar

Schneekugel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1065

Beitrag Do., 29.04.2010, 08:32

Besteht denn vielleicht die Möglichkeit deine Hungeranfälle auszubremsen? Wenn sie so stark sind, dass du sogar extra was dafür einkäufst ist es natürlich schwer, wenn sie sich aber rein darauf beschränken was gerade im Moment verfügbar ist, könntest du ja alles Ungesunde Zucker/Fastfoodzeug daheim wegwerfen und dafür entsprechend deiner Vorlieben Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Milchprodukte usw... einkaufen. Vor allem Geschmacksverstärker in den diversen Knabbereien und Fertigprodukte solltest du meiden, die erhöhen zusätzlich nochmal das Hungergefühl. Manche reagieren auch auf "weisse" Kohlenhydrate (also weisse Nudeln und Reis...) oder auf künstliche Süßstoffe. Mehr selber kochen ist einer der besten Wege zu einer ausbalancierten Ernährung und es gibt genug Gerichte die sich in 15 Minuten zubereiten lassen.

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Do., 29.04.2010, 12:28

Tja, ich selbst hab ja auch die Erfahrung gemacht, dass ich auf Kohlenhydrate mit vermehrtem Hunger bzw. Appetit ohne Ende reagiere - und lasse sie deshalb möglichst weg bzw. möchte ich sie am liebsten nur noch über Gemüse und Obst zu mir nehmen. Zusammen mit Fleisch, Fisch, Käse, Nüssen, Milchprodukten und Eiern ist das alles andere als eine Mangelernährung, sondern kann im Gegenteil viele gute Auswirkungen haben, sogar auf Essstörungen!

Aber die meisten Menschen meinen eben, das ginge gar nicht - dann fehle ihnen etwas, und sie drehen sich lieber weiter im Kreislauf von Fressen und Fasten ...

Wobei natürlich auch das Verlangen nach Süßigkeiten und Mehlprodukten zu einer Essstörung gehören kann. Bevor aber ALLES an der Psyche festgemacht wird, wäre auch meiner Ansicht nach ein Versuch, die KH weitgehend wegzulassen, angebracht. Eine psychologische Unterstützung kann ja auch begleitend laufen.

Denisa, nochmal alles Gute für Dich.
Eve

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Denisa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 25

Beitrag Do., 29.04.2010, 13:59

Leider ist es so, dass ich extra was kaufen gehe. Sogar zu den unmöglichsten Uhrzeiten noch mal zur Tankstelle eine Ladung Kalorienbomben... es ist wie ein Rausch, wo ich nicht mehr klar denken kann. Wie automatisch oder programmiert kaufe ich ein, fresse mich voll und irgendwann nachher bereue ich es. Mittlerweile bereue ich es gar nicht mehr wirklich, weil ich mir denke, es is eh schon alles egal. Ich bin fixiert auf das Thema Essen und diese Fixierung und Besessenheit gehört gelöst. Ich sollte essen, wenn ich Hunger habe und aufhören wenn ich satt bin. Am besten Gesundes und Vitaminreiches, eben alles was der Körper braucht. Das Essen sollte außerdem eine Nebensache sein, so wie Klo gehen, und nicht der Mittelpunkt meines gesamten Lebens. So und nicht anders sollte es sein, so wäre es normal.
Aber für mich ist Essen einfach so viel mehr als einfache Nahrungsaufnahme.

Kohlenhydrate weglassen..wenn das alles so einfach wär. Wie gesagt, ich bin zu fixiert darauf , bei mir dreht sich alles nur ums Essen.
Wie auch immer.
Bin auf meinen Termin bei der Psychologin gespannt. Wenns euch intressiert, schreibe ich dann auf, wie es war.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag