Schizoide Persönlichkeitsstörung

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Sa., 01.12.2012, 11:11

Hallo liebe corinna

So wie Du das beschreibst, klingt es schon nach einer schizoiden Persönlichkeit. Auch wenn es verständlicherweise ein Schock war, kannst Du offenbar die Eigenschaften der sPS bei Dir wiederfinden, nicht?

Beziehungen aus Interesselosigkeit umgehen, das kenne ich auch als anankastische Persönlichkeit, obwohl ich grundsätzlich überhaupt keine Mühe habe, auf die Leute zuzugehen. Nur möchte ich nicht auf ein Kaffeekränzchen eingeladen werden, ein Alptraum.

Für mich war die Diagnose auch ein Schock, aber betrachte es pragmatisch. Während andere undiagnostiziert durchs Leben rennen und nicht wissen, warum sie anders ticken, wissen wir, was mit uns los ist. Ich finde, allein schon dieses Sich-selbst-Verstehen absolut erleichternd. Es wiegt die Stigmatisierung der Diagnose irgendwo etwas auf. Außerdem ist es doch ganz schön, aufgrund der Diagnose einen Thera bezahlt zu erhalten. Das ist, als könnte wir einkaufen, ohne bezahlen zu müssen. Auch das ein Service, den andere nicht haben, die vielleicht sogar vom Gefühlswert her mehr bewusst leiden.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Werbung

Benutzeravatar

corinna
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 45
Beiträge: 110

Beitrag Sa., 01.12.2012, 11:30

hallo elana!
ja ich finde mich wieder im sps. ja du hast recht, ich weiß was los ist mit mir.
hier gibt es einige vereine, die nichts verlangen für psychoterapeutische behandlungen .. eben für jene, die sich das finanziell nicht leisten können, aber trozdem hilfe brauchen. und bei dem bin ich schon seit jänner diesen jahres .. noch bevor irgendwelche diagnosen gestellt wurden.

auf leute zuzugehen is auch kein prob für mich .. nur menschenansammlungen (einkaufscenter zb) enden meist mit ner panikattacke .. sind mir zuuuu viele leute auf einen haufen. diese anderen begegnungen bleiben aber für mich distanziert .. will sie gar nicht vertiefen.

unter schock steh ich immer noch .. beonders, weil ich 2 tage lang dachte, dass ich schizophren wäre. hab 2 tage gebraucht um mal tante google zu befragen gg. und da wars schon mal ne erleichterung, dass es das nicht ist!

man muss eh damit leben lernen .. das kann einen sowieso niemand abnehmen.
_______________________________________
lg corinna
Verzage nicht an der eigenen Kraft. Dein Herz ist reich genug, sich selber zu beleben. – Friedrich Schiller

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Sa., 01.12.2012, 11:56

Liebe corinna

Du wirst Dich daran gewöhnen, wobei Du das sowieso nicht jedem erzählen musst/solltest. Kannst Du denn arbeiten oder erhältst Du Rente oder so? Ich bin berentet, erstmal wegen meiner Schmerzkrankheit, aber meine Diagnose auf eine anankastische PS war das entscheidende I-Tüpfelchen für die Berentung. Das heißt, im Prinzip soll jeder körperlich Kranke zur Arbeit humpeln können, es sei denn, er hat eine psychische Diagnose, sodass er zu dieser Willensanstrengung nicht fähig ist. Ich kenne da ein paar körperlich Kranke ohne psychische Diagnose, die rein gar keine Hilfe erhalten, keine Rente, die müssen sich täglich unter größten Schmerzen abplagen, weil sie angeblich genug Willen dazu haben. Deshalb fahre ich nicht schlecht mit der Stigmatisierung durch die Diagnose, die ich natürlich auch nicht jedem erzähle. Ich habe die Rentenversicherung in ihrer Vollmacht eingeschränkt, sie dürfen keine Angaben machen über meine medizinischen Daten, auch nicht an andere Behörden.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

corinna
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 45
Beiträge: 110

Beitrag Sa., 01.12.2012, 12:09

liebe elana,
derzeit bekomme ich krankengeld .. bin ja schon seit 01.04. durchgehend. während meinem krankenstand hat mich dann meine firma gekündigt, was mir eh recht war.
als ich den befund in händen hielt, bin ich anschloießend gleich zur pva gegangen und hab pension aus kranheitsgründen beantragt. denn das krankengeld gibts ja nur für höchstens 1 jahr und außerdem wollen sie diese art der pension ja streichen. die chancen stehen gut .. sagt man mir. und auch die chefärztin hat mich beim letzten termin gefragt, ob ich das nicht beantragen möchte. also wenn die das schon sagt!

ich erzähle das nirgends herum .. geniere mich ja dafür. hier im forum kann ich darüber schreiben, kennt mich eh keiner. und ansonsten weiß es nur meine freundin, der nachbar und meine tochter (17), die ja seit september wieder bei mir wohnt. ahja, mein therapeut weiß es auch.
_______________________________________
lg corinna
Verzage nicht an der eigenen Kraft. Dein Herz ist reich genug, sich selber zu beleben. – Friedrich Schiller

Werbung

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Sa., 01.12.2012, 12:15

Liebe Corinna

Siehst Du, es hat auch Vorteile. Klingt zwar doof, aber wenn schon diese Stigmatisierung, muss es wenigstens etwas Positives geben, womit es aufgewogen wird. Ich kann mir vorstellen, dass Du durch Deine schizoide PS auch irgendwo ein verstecktes Talent besitzt, denn eine solche Verschiebung in der Persönlichkeit führt zu Betonungen spezieller Talente, bei mir als Zwanghafte z. B. zu einer besonders exakten Herangehensweise. Bei Dir würde ich davon ausgehen, dass Deine Phantasietätigkeit Dir z. B. ermöglicht, phantasievolle Geschichten zu schreiben. Das wäre sicher sehr interessant zu lesen. Schreiber mit Asperger z. B. schreiben auch sehr speziell und poetisch.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

Sirius
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 89

Beitrag Do., 03.10.2013, 08:45

Hallo,

mich würde interessieren, wie sich eine Therapie bei euch ausgewirkt hat. Haben sich positive Änderungen ergeben? Seid ihr heute kontaktstärker? Oder fühlt ihr euch immer noch fremd und abgeschnitten, anders? Ich persönlich wünsche den Kontakt zu anderen Menschen in enger Beziehung, aber es gelingt mir nicht- ich kann nicht mitschwingen, beobachte eher mein Umfeld, kann nicht locker sein. Das wiederum scheint die Menschen, mit denen ich so gerne in Kontakt treten würde, abzuschrecken und ich fühle mich dann ausgeschlossen.
LG Sirius

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag