Habe ich Autismus oder Asperger Syndrom?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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minztee
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Habe ich Autismus oder Asperger Syndrom?

Beitrag Sa., 29.09.2012, 14:53

Hallo,
ich bin neu hier und habe mich angemeldet um mehr über Autismus zu erfahren, da ich seit längerem den Verdacht hegen leichten Autismus zu haben. Ich habe oft das Gefühl irgendwie anders zu sein. Vor einiger Zeit habe ich dann angefangen aus Intersse psychologische Texte zu lesen und habe gemerkt, dass einige der Kriterien zu meinem Verhalten passen:
Soziale Interaktion: Damit hatte ich eigentlich schon immer Probleme. Meine Eltern haben das immer als Schüchternheit bezeichnet, aber da bin ich mir nicht so sicher. Schon als Kind hatte ich nie so viele Freunde, hat mich aber auch nicht großartig gestört da ich auch oft gerne allein gespielt habe, das hat hat sich dann ich der Jugendphase immer weiter verstärkt (ich habe mal gelesen, dass viele erst in der Jugend Probleme bekommen, weil dann das Sozialverhalten der anderen komplizierter wird). Am Ende hatte ich dann ziemliche Probleme mit meinen damaligen Freunden (die ich schon aus dem Kindergarten kannte), die meinten sie kämen nicht mehr mit mir klar, weil ich oft abweisen wirken und wenig sprechen würde. Als ich deswegen ziemlich allein dastand hat es sich noch weiter verstärkt (in einem anderen Artikel stand, dass viele erst nach dem Wegfallen von Unterstützung durch Freunde oder Familie auffällig werden würden). Ich habe danach dann ziemlich lange gebraucht um wieder Kontakte zu knüpfen. Allgemein tue ich mich schwermit Leuten zu reden. Ich mag keinen Smalltalk, finde oft kein Gesprächsthema, kann ein Gespräch nicht aufrechterhalten, weiß nicht was mein Gegenüber denkt (weil ich aus seiner Mimik einfach kaum etwas ablesen kann)was mich dann verunsichtert, habe Angst vor fremden Leuten und jemand neues kennenzulernen und gehe absolut nicht gerne auf Partys oder sonstiges sonder verbringe gerne Zeit alleine z.B. mit lesen. Was Metaphern ageht: die verstehe ich eigentlich gut, aber ein Freund von mir der (wie viele sagen oft sarkastisch oder ironisch ist) meint oft ich verstehe das nicht wenn er ironisch ist. Ich habe auch schon von anderen gehört, dass es schwer ist mir länger zuzuhören, weil ich oft von der Betonung her monoton rede, daraufhin habe ich meine Eltern gefragt und die meinten das auch. Zudem habe ich Probleme Blickkontakt mit anderen Menschen zu haben, es fühlt sich einfach seltsam und nicht richtig an. Auch was den mündlichen Unterricht angeht bin ich sehr zurückhaltend während es im schriftlichen Bereich gut klappt. Ich fühle mich einfach oft eingeengt und finde belanglose Kommunikationen anstrengend und möchte dann lieber meine Ruhe haben. Wenn es aber um ein Thema geht, dass mich interessiert habe ich damit kein Problem und rede mehr zuviel davon, sodass sich die anderen schnell langweilen, was ich aber eher selten bemerke. Dasselbe Problem habe ich beim Telefonieren. Ich merke oft nicht wann ich wieder mit sprechen dran bin, sodass eine lange Pause entsteht oder ich dem anderen ins Wort falle. Dieses Problem habe ich auch wenn es um Umarmungen undCo. geht, ich kann einfach nicht einschätzen wann und wann nicht.
Routinen: Dieses Merkmal trifft meiner Meinung nach nicht wirklich auf mich zu, ich habe zwar gewisse Routinen aber eigentlich kein Problem damit wenn mal etwas spontan passiert.
Interessen: Ein bestimmtes Interssengebiet habe ich eigentlich nicht. Ich interessesiere mich sehr für Geschichte und Kunst und auch für Mathematik aber es ist kein eindeutiges Spezialinteresse wie man es im Zusammenhang mit Autismus oft liest. Im Grunde genommen würde ich eher sagen, dass ich mich für alles was mir interessant vorkommt sehr begeistern kann und für Sachen die mich überhaupt nicht interessieren einfach überhaupt nicht.
Überempfindlichkeit: Ich war schon oft in einer Situation, (z.B. wenn viele Menschen durcheinander Reden oder in den seltenen Fällen wo ich mich doch zu einer Party schleppe) dass der Lärm zu viel zu sein scheint und ich mich total überfordert und eingeengt fühle und einfach nur so schnell wie möglich von dort weg will.
Was das Bemerken von Detail angeht oder Ordnung, so bin ich eigentlich eher ein chaotischer Mensch. Ich lasse zwar öfter etwas liegen oder sortiere Meine Bücher um, aber wenn jemand etwas daran ändert bemerke ich es sofort auch wenn es nur ein kleines Detail ist, das habe ich eigentlich im ganzen Haus. Auch in der Umgebung achte ich oft auf Kleinigleiten und übersehe dadurch etwas oder wenn ich gerade auf etwas konzentriere bekomme ich von meine Umwelt eigentlich nichts mehr mit.
Außerdem habe ich schon oft festgestellt,dass ich, wenn ich nervös bin, auf und ab laufe, oder wenn ich sitze, icmmer mit den Zehen auf und abtippe. Bin mir aber nicht sicher, ob das etwas mit Autismus zu tun hat.
Ich mache mir schon seit längerem Gedanken darüber und habe diese Angewohnheiten schon bemerkt bevor ich von Autismus gelesen hatte (ich interpretiere das also eigentlich nicht so, dass es passt) und würde einfach gerne wissen ob es möglich wäre, dass ich Autismus habe.
Vielen Dank schonmal für Antworten

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Mirielle
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Beitrag Sa., 29.09.2012, 19:02

Liebe minztee, Willkommen im Forum!

Leider kann dir deine Frage, ob das Autismus oder Asperger sein könnte hier niemand beantworten. Wir sind keine Ärzte und wir kennen nur deine Sicht der Dinge.

Wenn du diesen Verdacht hast und meinst, es könnte dir helfen es genau zu wissen solltest du dich an einen Arzt wenden.

Was mich allerdings interessieren würde wäre die Frage, was es denn für dich bedeuten/ändern würde, wenn du Autismus oder Asperger hättest?

Liebe Grüße, Miri
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minztee
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Beitrag So., 30.09.2012, 01:17

Danke für die Antwort erstmal.
Natürlich würde es an der Situation erstmal nicht viel ändern. Aber ich würde erstmal einfach gern Gewissheit haben ob es wirklich so etwas ist, da ich mir oft Mühe gebe mich zu ändern und es einfach nicht wirklich klappt.
Ja das hatte ich auch schon überlegt, aber da ich in meinem Leben eigentlich einigermaßen klarkomme möchte ich auch nichts überstürzen, vorallem da man ja auch schonmal von Fehldiagnosen hört ( mir hat z.B. mal jemand bei einem Test zur Einschulung gesagt ich hätte ADHS was eigentlich definitiv nicht passt)
LG

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Mirielle
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Beitrag So., 30.09.2012, 01:32

Gern. Tja, wie schon gesagt, die Gewissheit kann dir nur jemand geben der das zu diagnostizieren befugt ist. Und dann vielleicht noch eine Zweit- und Drittmeinung um sicher zu gehen.

Wenn du mit deinem Leben klar kommst, was genau würde die Gewissheit ändern? Würde sie, solltest du Asperger oder Autismus haben bekräftigen dass du dich nicht ändern kannst und dich damit von weiteren Versuchen dich weiterzuentwickeln abbringen? Oder was genau wäre das was es nutzen würde hättest du eine Diagnose? Sei dir im klaren dass Gewissheit zu haben nicht immer gut ist.

Also nochmal ganz konkret: Was würde es bedeuten wenn du z.B. die Diagnose Asperger bekommen würdest?

mfg Miri
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minztee
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Beitrag So., 30.09.2012, 10:37

Nein, natürlich möchte ich in so einem Fall nicht einfach sagen: Ich bin so und kann das nicht ändern. Aber beispielsweise kann man dann auch Unterstützung bekommen (Verhaltenstraining z.B.). Ich habe habe so etwas ähnliches schon mal ausprobier ( nur das es da für Schüchterne war) und es hat nicht unbedingt geholfen. Aber wenn ich weiß ob es wirklich an so etwas wie Autismus liegt, oder doch an etwas anderem, dann kann ja vielleicht durch ein passendes Programm Unterstützung bekommen.
Außerdem denke ich wirklich schon lange darüber nach, warum ich mich so anders fühle. Ich weiß nicht wie ich es besser erklären soll, aber dadurch fühle ich mich irgendwie ruhelos und habe die Hoffnung, dasss das besser wird wenn ich weiß woran es liegt.
LG

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Mirielle
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Beitrag So., 30.09.2012, 19:09

Dann solltest du vielleicht wirklich den Weg zu einem Arzt beschreiten, hm?

mfg Miri
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minztee
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Beitrag So., 30.09.2012, 20:20

Das stimmt wohl. Ich werde nochmal in Ruhe darüber nachdenken.
Danke nochmal für deine Antwort

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Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 05.10.2012, 11:12

"Sei dir im klaren dass Gewissheit zu haben nicht immer gut ist."
Dieser Satz regt zum Nachdenken an, es ist ein Satz, über den es sich lohnen würde, einen ganzen Abend zu diskutieren.

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yin
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Beitrag Do., 11.10.2012, 18:02

Hallo minztee,
obwohl selber Aspie, kann ich dir freilich keine Diagnose stellen.
Ganz gefühlsmässig-intuitiv: was du beschreibst, klingt ja fast wie aus dem Lehrbuch.
Mir geht es ganz ähnlich.
Liebe Grüsse, yin

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minztee
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Beitrag Fr., 12.10.2012, 11:34

Hallo Yin,
Danke für deine Antwort. Ja, ich werde mich da wohl an jemanden wenden müssen der sich damit auskennt um sicher zu sein.

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