Narzisstische Persönlichkeitsstörung?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Chris1991
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Narzisstische Persönlichkeitsstörung?

Beitrag Fr., 23.12.2016, 20:25

Hallo liebe Forenuser,

vorab wünsche ich allen für die kommenden drei Tage ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!

Ich wende mich an Euch mit einem schwerwiegenden Problem und benötige eure Erfahrungswerte zur Einschätzung "ob" oder "ob nicht" meine Freundin unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet.

Kurz vorweg:
Ich bin Mitte 20, meine Freundin ist 1 Jahr jünger. Wir sind seit 6 Monaten zusammen.
Wir lernten uns über eine Singlebörse kennen!

Ich vermute mittlerweile, bedingt durch den Tipp meiner Mutter, dass meine Freundin eine stark ausgeprägte narzissistische Persönlichkeitsstörung hat!
Problem und der Grund warum ich mich nicht trenne ist, dass sie schwanger von mir ist.
Die Familie und sie (streng katholisch) erwarten, dass ich sie spätestens im Februar heirate. Sie selbst erwartet, dass ich zum katholischen Glauben konvertiere und sie will bald bei mir einziehen. Durch unsere ständigen Streitereien, anderer privater Probleme und diesem Umstand stehe ich derzeit unter massiven Druck! Und ich weiß nicht, was ich tun soll! Innerlich weigere ich mich mit Händen und Füßen dagegen!

Wieso denke ich, dass sie narzisstisch ist?
  • Sie stalked ihre Verflossenen (Alte Dates, besonders ihren Ex-Freund) in sozialen Medien (Facebook, WhatsApp, sucht ihn bei Google) hinter meinem Rücken.

    Sie weist Kontakt zu anderen Männern nicht konsequent zurück und meldete sich in unserer Beziehung wieder bei der Singlebörse an, wo wir uns kennenlernten und schrieb mit anderen Männern. Dabei verleugnete sie mich und gab sich als Single aus.

    Sie verlangt von mir, dass ich ihr die Türen aufhalte (regelmäßig), ihre Taschen trage (egal ob 200g oder mehr) und auch sonst alles tue, was sie will!

    Sie wertet mich ab. Gibt mir oft das Gefühl minderwertig zu sein und ihren Anforderungen nicht zu genügen! Ist dabei Respektlos mir gegenüber und greift mich schnell verbal an!

    Sie hat mir gegenüber keine Empathie. Hört mir nicht zu bei meinen Problemen, übergeht diese als lächerlich, kindisch, sinnlos oder bewertet sie als quatsch - besonders dann, wenn ich Kritik ihr gegenüber äußere.

    Sie lässt mich nicht ausreden und fällt mir ständig ins Wort.

    Sie nutzt meine Schwächen aus und verpackt sie gerne zu einem verbalen Angriff!

    Sie wird körperlich mir gegenüber. Schubst mich oft - letztens barfuß im frisch gewischten Badezimmer, wäre dabei fast in die Duschkabinentür gefallen. Sie geht mir an den Hals und fässt mir ins Gesicht.

    Sie kommandiert mich rum und bevormundet mich. In meiner neuen Wohnung will sie alles entscheiden - ich habe bloß auszuführen! So entscheidet sie z.b. über meine Kleidung: Was ich trage, wann ich es trage, wie oft ich es trage und was ich neues zu kaufen habe!

    Finanziell ist sie so, dass sie sich alles seit Beginn der Beziehung von mir ausgeben lässt. Echauffiert sich dann aber, dass ich irgendwann knapp bei Kasse bin und wirft mir vor, dass ich nicht sparen könne bzw. mit Geld umgehen könne.

    Ihr Ex-Freund ist ihre Nr. 1. Ständig vergleicht sie mich mit ihm und zeigt mir auf, wie minderwertig ich ihm gegenüber bin bzw. wie toll er war.

    Mittlerweile will sie mir meine Familie - die wiederum meine Freundin nicht ausstehen können - schlecht reden und einen Keil zwischen uns treiben.
    Auch Kontakt - besonders zu weiblichen - Kolleginnen darf ich nicht pflegen. Schreibe ich mit einer Kollegin und sei es nur aus beruflichen Gründen, ist der Teufel los!

    Sie lügt sehr viel. Beinahe jeder zweite Satz ist gelogen!

    Sie ist rachsüchtig, sieht die Schuld für Streitigkeiten nie bei sich und ist nicht bereit an sich zu arbeiten/sich zu ändern oder sich Hilfe zu holen (Habe eine Paartherapie vorgeschlagen - alles fürs Kind!). Sie sieht die Probleme bloß bei mir und ich solle mich ändern bzw. mir Hilfe holen!

    Sie erwartet viel Lob und Anerkennung! Ebenso viel Zuneigung. Ich muss ihr am besten jeden Tag sagen, dass sie meine Traumfrau ist! Schreibe ich nur "Du bist toll!", reicht ihr das schon manches mal nicht aus!

    Sie sagt oft "Sie muss mich erziehen!".

    Sie reagiert entrüstet wenn ich ihr nicht meine volle Aufmerksamkeit schenke - und die will sie so gut wie immer! Schaue ich nur mal kurz zum Fernseher, darf ich mir schon was anhören. Gucke ich auf die Uhr, das gleiche!
    Dabei redet sie selbst sehr viel und wenig ich!

    Sie weiß alles besser und hasst es, dass sie mir gegenüber oft im Unrecht liegt!
Es gibt noch etliche Dinge, die ich dazu schreiben könnte. Das wird aber dann allmählich echt zu lang!

Ich hoffe jemand nimmt sich meiner Problematik und diesem langen Text einmal an und hilft mir mit ihrer/seiner Erfahrung und Einschätzung weiter!

Was soll ich tun? Meine Familie rät mir trotz des Kindes ganz klar die Trennung!

Ich würde liebend gerne das ganze retten und glücklich mit ihr und unserem Kind werden wollen. Habe ich eine Chance dazu?

Vielen Dank im Voraus für alle gutgemeinten Tipps!

Viele Grüße
Chris

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isabe
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 21:14

Hallo, Chris,

würdest du dich besser fühlen, wenn du eine Diagnose in der Hand hättest? Würde dir das den Umgang bzw. eine eventuelle Trennung von ihr erleichtern?

Ich glaube dir, dass du dir wünschst, dass ihr eine glückliche Familie seid. Wünschen kann man sich vieles; nicht alles davon ist umsetzbar. Du wirst deine Freundin nicht ändern können, weder sofort noch langfristig. Es stellt sich tatsächlich nur eine einzige Frage: Liebst du sie so sehr, dass du trotz der Probleme die Beziehung eher positiv als negativ bewertest? Diese Frage lässt sich wohl von hier aus wesentlich leichter beantworten als deine ursprüngliche Frage: Du möchtest dich trennen.

Dein einzig wirkliches Problem ist - so scheint es mir - jedoch nicht die eventuelle Störung deiner Freundin, sondern deine eigene Unfähigkeit (oder dein fehlender Mut), das, was du fühlst und möchtest, auch wirklich zu tun. Für die Frage, ob du dich trennen willst oder nicht, brauchst du dir folgende Fragen nicht zu stellen:

- Was erwarten meine Schwiegereltern von mir?
- Was möchten meine Eltern?

Du bist erwachsen und hast ein Kind gezeugt. Also bist du auch in der Lage, eine Entscheidung darüber zu treffen, ob du mit einem Menschen zusammenleben möchtest oder nicht. Ich gehe mal davon aus, dass deine Eltern keine ausgebildeten Psychotherapeuten sind; insofern ist ihre "Diagnose" nicht mehr wert als ein gelöstes Kreuzworträtsel. Und ob sie eine Persönlichkeitsstörung hat oder nicht, ändert an deinen Gefühlen nichts. Und aus einem schlechten Gewissen heraus musst du nicht mit ihr zusammenbleiben. Eine Trennung ist nicht leicht, vor allem nicht, wenn ein Kind beteiligt ist. Trotzdem tut es keinem Kind gut, in einer elterlichen Zwangsverbindung zu leben.


Waldschratin
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 21:18

Hallo Chris,

was hat dich denn das letzte halbe Jahr bei ihr gehalten?
Du hast ja sicher recht schnell mitgekriegt, wie daneben sie mit dir umgeht - magst du sowas?
Ich frag da ganz im Ernst, denn es gibt ja tatsächlich Menschen, die solche Beziehungsmuster bevorzugen.

Deine vielen vielen Ausrufezeichen in deinem Text sagen mir allerdings eher, dass du sehr entrüstet über ihr Verhalten dir gegenüber bist.

Im Grunde hast du dir deine Frage ja auch schon selbst beantwortet:
Chris hat geschrieben:Innerlich weigere ich mich mit Händen und Füßen dagegen!
Was denkst du : Wie lange kann eine Ehe gutgehen, wenn man sich dagegen schon vorher mit Händen und Füßen wehrt?

Was ich mich allerdings auch frage : Was für eine Bedeutung hat es für dich, ob sie nun ne Persönlichkeitsstörung hat oder einfach nur ein arrogantes Aas ist?
Der Umgang mit dir bleibt doch derselbe - und ihre Bereitschaft zur Änderung bzw. Anpassung/Kompromissen ja auch.

Das Kind, das unterwegs ist, wäre für mich eher ein Grund für ne baldmöglichste Trennung.Denn nur so, aus dem Abstand raus, könnte ich dann auch ein guter Elternteil sein und würde nicht aufgerieben in einer Beziehung, die mich fertigmacht.Da bliebe dann nicht mehr viel von mir übrig für das Kind...

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Chris1991
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 21:43

Hallo isabe,

erstmal vielen Dank für deine Antwort!

Zu deinen Fragen:

Ich bin verunsichert, da sie eine Meisterin darin ist mir die Schuld zuzuschieben und mir einzureden, dass ich das Problem in der Beziehung bin!
Deshalb verlangt es mir für meinen inneren Frieden zum einen und daraus resultierend für meine weiteren Entscheidungen eine Einschätzung unbeteiligter Dritter, ob das Verhalten meiner Freundin als normal einzustufen ist oder ich tatsächlich derjenige bin, der übertreibt - oder wie es meine Freundin gerne sagt: Verweichlicht, übersensibel und unmännlich bin! Männer haben nach ihrer Ansicht schließlich mehr hinzunehmen und auszuhalten! Besonders jetzt, wo sie schwanger ist!

Da sie mich völlig verunsichert hat, habe ich eben auch schon öfter mit meiner Familie geredet. Daraus entstanden die "Tipps", überhaupt die Einmischung meiner Familie in meine Beziehung. Sie haben Angst um mich, da ich stark abgenommen habe, mir massenweise Haare ausfallen und ich auch beruflich Probleme bekommen habe (Abmahnungen aufgrund etlicher Verspätungen, die aus mangelndem Schlaf entstanden, der wiederum mit den vielen Streitereien zu tun hatte.)

In der Tat bin ich ein Typ Mensch, der sich viel gefallen lässt und zur Inkonsequenz neigt. Ich kann meinen Willen schlecht durchsetzen, lasse auf mich einreden und verunsichern, eventuell doch die falsche Entscheidung getroffen zu haben bzw. dabei zu sein sie zu treffen.

Fakt ist, ich will für das Kind da sein - in jedem Falle! Allerdings geht das von Seiten meiner Freundin aus - auch religiös bedingt - nur als Ehepaar. Sie setzt mich damit unter Druck, erpresst mich nahezu! Appelliert an meinem Verantwortungsgefühl und im Grunde will ich es ja auch, aber wie in deinem letzten Satz geschrieben, sehe ich es ebenfalls so, dass eine unglückliche Ehe, wo alle zwei Tage Streit herrscht, nicht dem Kindeswohl entsprechen kann!

Die Frage wie ich die Beziehung bewerte: Klar negativ! Sie tut mir überhaupt nicht gut! Das ganze aber überwiegend über Psychobombing, sprich Kleinigkeiten, aber davon sehr viele - nie genug um es nicht zu verzeihen aber zu viel um damit klar zu kommen!

Wobei es sich in den letzten zwei Monaten eben drastisch verschlechtert hat - seit wir wissen, dass sie schwanger ist! Im Übrigen erpresst sie mich damit auch in soweit, dass sie fordert, dass ich ihre Launen ertrage und mir alles gefallen lasse und dabei ruhig und verständnisvoll reagiere! Quasi so, dass sie mich provozieren und denunzieren kann wie sie will, ich dabei nickend und einlenkend zuhöre und ihr danach sage, wie sehr ich sie Liebe!

Wäre sie nicht schwanger, hätte ich mich unlängst getrennt. Spätestens nach der Sache mit der Singlebörse! Aber ein Kind bedeutet Verantwortung zum einen und Verpflichtungen zum anderen - als getrennte Eltern ist es deutlich schwerer (finanziell, zeitlich, einfach alles eben). Ich würde mir wünschen es wäre anders - aber meine Gefühle sind deutlichst abgeklungen, nahezu weg!

Einzig die Hoffnung es therapeutisch zu schaffen, gibt mir noch Hoffnung! Dazu wäre aber eine Voreinschätzung für mich sehr wertvoll, besonders von Menschen, die sich darin etwas bis sehr gut auskennen.

LG
Chris

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 22:00

Lieber Chris,

finde ich ein gute Idee, dich in Psychotherapie zu begeben. Die könnte dir helfen zu erkennen was du wirklich willst und dem auch zu folgen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Chris1991
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 22:01

Hallo liebe Waldschratin,

Nein, ich mag sowas natürlich nicht. Im Gegenteil, ich leide darunter sehr.
Bei ihr gehalten hat mich ihre Kunst mich zu verunsichern, mir die Schuld zuzuschieben und ihre versprechen mit den Dingen aufzuhören (Was sich immer als leer heraus stellte!). Das weckte immer wieder Hoffnung in mir und führte dazu, dass ich ihr wieder und wieder eine Chance gab. Ihr Umgang mit mir ist auch erst seit der Schwangerschaft so massiv und unerträglich geworden, sicherlich spielen die Hormone eine Rolle, aber auch schon vor der Schwangerschaft hatte sie Tendenzen zu diesem verhalten - war aber eben noch erträglich. Viel mehr war vor der Schwangerschaft das Problem mit dem Stalking ihrer Verflossenen und der ständigen Lügerei in so ziemlich allen Bereichen!

Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch und durch und durch treu, lege darauf sehr viel Wert in einer Beziehung! Komme mit soetwas nicht gut klar, habe mich aber ziemlich schnell in sie verliebt - wohl eindeutig zu schnell meine Gefühle zugelassen - und hatte durch die damals noch vergleichsweise harmlosen Fehltritte und ihrem versprechen, damit aufzuhören immer wieder die Hoffnung gehegt, dass es "ab jetzt" besser wird und demnach verziehen! Es war ja auch nichts unmögliches/unverhältnismäßiges, was ich mir von ihr wünschte und was sie mir auch oft versprach!

Ich fände eine Trennung nach Stand heute auch wesentlich sinnvoller und sagte ihr dies auch, aber sie nimmt mich nicht ernst! Selbst wenn ich ihr sage, sie soll mir meine Wohnungsschlüssel wiedergeben, weigert sie sich! Bleibt einfach stur sitzen und zeigt sich völlig unbetroffen!
Sie ist schwanger, ich will das Kind nicht gefährden! Durch ihre Art rastet sie schnell aus, weint, schreit etc. Das geht alles aufs Kind!

Das macht mir Angst und Sorge und hält mich auch vor etlichen Handlungen ab z.B. sie mal konsequent am Arm zu nehmen und aus meiner Wohnung zu schmeißen, wenn sie da so sitzt und mich ignoriert!

Außerdem sind die Eltern auch mittlerweile so drauf, dass durch die vielen Streitigkeiten untereinander ich bereits der ganz Böse bin! Und wenn ich jetzt nochmal etwas tue, gibt es kein zurück mehr! Ich muss mir also wirklich sicher sein - bin ich mir aber einfach nicht! Darum bin ich hier.

LG
Chris

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Chris1991
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 22:08

Guten Abend Lockenkopf,

in der Tat hätte auch ich eine therapeutische Behandlung nötig. Dem bin ich mir bewusst und das werde ich auch im nächsten Jahr angehen. Vorallem brauche ich wohl unbedingt eine Verhaltenstherapie. Das steht also ausser Frage.

LG
Chris


isabe
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 22:23

Du kannst (und sollst) natürlich auch für das Kind da sein, ohne mit der Mutter zusammen oder gar verheiratet zu sein. Sie ist ja nicht diejenige, die das zu entscheiden hat (wenn ihr euch nicht einigt, nimm dir bitte einen Anwalt!). Es wäre im Gegenteil sogar denkbar, überprüfen zu lassen, ob sie überhaupt in der Lage ist, ein Kind zu erziehen - aber da wären wir auf der Eskalationsstufe schon ziemlich weit fortgeschritten... Zum Muttersein gehört schon mehr, als das Kind auch auszutragen, und es sollte kein Tabu sein, dass du als Vater dich fragst, ob sie eine ausreichend gute Mutter sein kann. Perfekt muss niemand sein, und auch eine psychische Erkrankung ist kein Ausschlusskriterium. Aber man sollte schon fähig zu liebevollen Bindungen sein.

Es ist nur so, dass die Bezeichnung "narzisstische Persönlichkeitsstörung" an sich nicht viel aussagt: Es gibt alle möglichen Arten von Persönlichkeitsstörungen, und vor allem gibt es auch sehr viele Menschen, die einige Kriterien für eine PS erfüllen, ohne jedoch das "Vollbild" aufzuweisen. Natürlich wird deine Freundin ihrerseits Gründe für ihr Verhalten haben; vielleicht bekam sie von ihren Eltern nicht genug Liebe? Glücklich wird sie ja auch nicht gerade sein, und wenn sie dich schlecht behandelt, kann das zwar irgendwie "entlastend" für sie sein - erfüllend jedoch ist das ganz sicher nicht. Sie wird sich das also nicht ausgesucht haben. Wie man das Ganze jedoch nennt, ist nicht so entscheidend. Dass sie sich nicht reif verhält, siehst du ja selbst.

Nebenbei gesagt, kann ihr Verhalten natürlich durch die hormonellen Umstellungen der Schwangerschaft begünstigt sein: Launen sind nicht ungewöhnlich. Die sollten sich jedoch in Grenzen halten; mir scheint, ihr fehlt die Fähigkeit, sich in dich einzufühlen, und diese Fähigkeit verliert man nicht in einer Schwangerschaft.

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candle.
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 22:25

Hallo Chris!

Noch mal ein Willkommen im Forum!

Eine Frage: Wie kannst du überhaupt sicher sein, dass es dein Kind ist?

Viele Grüsse!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild


isabe
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 22:35

Du musst sie ja vielleicht nicht aus der Wohnung schmeißen. Ein Umzug ist für eine alleinlebende Schwangere nicht wirklich ratsam.

Dass sie dich nicht ernst nimmt, hat hingegen auch mit dir zu tun: Sie wird deine Ambivalenz spüren und natürlich für sich zu nutzen wissen.

Eine Trennung kann auch innerhalb der Wohnung erfolgen. Du könntest ihr sagen: "Das ist meine Wohnung. Du kannst hier noch ein Jahr wohnen bleiben. Bis dahin solltest du es geschafft haben, dir was eigenes zu suchen. Wir teilen und Küche und Bad. Du bekommst Zimmer 1 und ich Zimmer 2 (vorausgesetzt, die Wohnung gibt das her; ansonsten könnte man ggf. das eine Zimmer mit einem Raumteiler aufteilen, auch wenn das natürlich nur eine Notlösung wäre). Jeder wäscht und kocht für sich selbst; fürs Putzen wird ein Putzplan erstellt". Dazu brauchst du nicht ihr Einverständnis, denn es ist deine Wohnung. Miete wird sie ja sicher bereits zahlen? Ansonsten müssen auch die Finanzen geregelt werden. Abhängig davon, wie sie sich dann verhält, solltest du das Sorgerecht in Angriff nehmen: Ihr könnt individuelle Vereinbarungen treffen, und wenn das nicht geht, wird dir ein Anwalt helfen. Die Unterhaltszahlungen müssen ja ebenfalls geregelt werden.

http://mainz-kwasniok.de/umgangsrecht-u ... gspflicht/

Hier kannst du alles noch mal nachlesen.

Wie gesagt: Ihr Glauben, der Glauben ihrer Eltern, ihre Vorstellungen - das alles ist für dich vollkommen irrelevant. Lass dich nicht bequatschen und denke an dein Kind, das du so häufig wie möglich sehen solltest. Heutzutage klappt das i.a. wesentlich besser als früher, und es sind alle möglichen Vereinbarungen denkbar: Ihr könntet euch den Umgang hälftig teilen oder das Kind könnte ganz bei dir leben oder du triffst es an zwei Wochenenden im Monat usw. Nur: Die besten Ratschläge nützen nichts, wenn du nicht die "Eier" hast, für dich und dein Kind einzutreten. Das Kind braucht einen Vater, der ihm ein Vorbild ist in Sachen Verantwortungsbewusstsein und Klarheit. Fang am besten gleich damit an. Viel Erfolg!

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Chris1991
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Beitrag Fr., 23.12.2016, 23:14

Danke für die Zeit, die ihr Euch für mein Problem nehmt!

@candle:
Die Frage stellst du natürlich zurecht! Ein Vater kann bis zu einem Abstummgstest wohl nie sicher sein. Und ich bin mir auch nicht sicher, meine Familie sagt mir das Gleiche!
Klar ist, wir hatten einmal ungeschützen GV und rechnerisch kommt es in etwa hin aber leider nicht genau! Sicher Grund genug das ganze vorsichtig zu beurteilen. Zumal sie zu dieser Zeit auch die Handynummer ihres Ex wieder in ihren Handykontakten hatte und wir uns natürlich - wie immer - gestritten haben zu dieser Zeit!

@isabe:
Sie wohnt noch nicht bei mir - es ist (war) geplant für kommenden Monat! Noch wohnt sie im Elternhaus.

Das mit den "Eiern" trifft wohl leider sehr auf mich zu! Höre ich zur Zeit von allen Seiten, von jeder Seite so ausgelegt, wie es deren Meinung bzw. Zielen entspricht.
Besonders die Familie von ihr wirft mir das oft vor und zwar in dem Zusammenhang, dass ich als Mann das gefälligst zu ertragen habe und zwar so, dass ich sie und das Kind dabei nicht schade! Kurzum mir also alles wortlos gefallen lasse. Auch sie erwartet das und fühlt sich durch ihre Familie in ihrem Verhalten gestärkt! Heißt, sie macht mittlerweile ohne Hemmungen so weiter, egal was ich sage und wie ich mich fühle!

Das ich für mein Kind eintreten werde steht ausser Frage. Allerdings muss ich dazu auch erstmal einschätzen können, inwieweit ich es tun muss. Dazu muss ich wissen, mit was (PS?) ich es bei ihr überhaupt zu tun habe bzw. ob ich eben nicht doch das Problem an allem bin, was sie und ihre Familie mir ja versuchen einzureden.

Diese Unsicherheit wird mir hier gerade glücklicherweise genommen - Danke dafür!

Kurz was zu ihrer emotionalen Situation:
Sie hatte glaube ich eine nicht einfache Kindheit. Ihre Mutter ist sehr schwierig. Ich habe es in 6 Monaten noch nie erlebt und ich war oft bei ihr zu Hause, dass die Mutter mal liebevoll mit ihr umgegangen ist. Es ist ziemlich kalt bei denen, keine Umarmungen, keine lobenden liebevollen Worte! Das bestätigt sie mir auch und darunter leidet sie. Die Mutter mischt sich auch gerne in unsere Beziehung ein und erzählt ihr, wie wenig ich aus verschiedensten Gründen zu ihr passen würde. Das nimmt meine Freundin auch oft mit, meistens lässt sie hinterher das Ganze dann an mir aus!

Ich habe dort vor kurzem auch schonmal auf den Tisch gehauen und mich mit der Mutter angelegt. Aber das ist jetzt ein anderes Thema...

Ich nehme hier für mich derzeit mit, dass ihr verhalten - trotz der Schwangerschaft - nicht normal ist und ich demnach gedanklich und von meinem Gefühl her nicht unbedingt falsch liege. Das gibt mir die notwendige Sicherheit für meine weiteren Entscheidungen!

LG
Chris

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Mondin
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Beitrag Sa., 24.12.2016, 02:02

......

Hallo Chris! Liebe ist das jedenfalls nicht. Ich wäre da sehr rigoros an Deiner Stelle. Trennung - sofort. Kindesunterhalt erst nach Vaterschaftstest und ebenso das Erstreiten des gemeinsamen Sorgerechts, so Du das willst. Ansonsten - akribisch Abstand halten und kein Geld mehr da hinein investieren. Nicht einen Cent! Du bist nicht ihr Versorger, soll sie selbst ihren Hintern bewegen. Sie mag weiß Gott was für eine Diagnose haben, das ist doch völlig egal. Sie ist eine Nervensäge, bevormudet Dich, achtet Dich nicht, lügt, betrügt, verschleudert Dein Geld und Du stehst wie ein Depp daneben und wirst anschließend noch dumm angeredet.

Also wenn Du Dir das weiterhin gefallen lässt, dann wirst Du genau das (und noch eine Schippe obendrauf) auch bekommen, womöglich für eine sehr lange Zeit, während Du das Kind eines Anderen großziehst. Ich fände ja, es wäre Zeit, dass Du mal ein wenig Rückgrat zeigst. Bisher wirkst Du wie jemand, mit dem man es machen kann - und deshalb macht sie es auch, weil Du es zulässt. Dafür muss sie nicht einmal krank sein, es reicht wenn sie Dich nicht ernst nimmt (warum sollte sie das auch tun, wenn Du Dir eh alles gefallen lässt?) und über eine gewisse Dreistigkeit verfügt.

Junge, Junge - wenn Du schon eine Diagnose willst dann eher für Dich, denn Deine Duldsamkeit ist mindestens übersteigert. Du wirkst auf mich ziemlich dependent (Google). Kümmere Dich jetzt mal um Dich anstatt immer nur um das dreiste Mädel. Die schick erstmal in die Wüste, bis sie einen Vaterschaftstest gemacht hat.

LG
Mondin


Waldschratin
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Beitrag Sa., 24.12.2016, 08:51

Hallo Chris,
ich stimme isabe und Mondin in allen Punkten zu.

Und : Hol (und gönn!) dir Unterstützung! Geh mal zu ner Beratungsstelle (gibts in allen möglichen Varianten,u.a. auch bei der Caritas,vielleicht stärkt dir das bzgl. dem "Glauben" deiner Freundin und derer Familie besser den Rücken.
Denn im Moment benutzen die ihren "Glauben" dazu, dich unter Druck zu setzen, und weiter nix.
Verantwortung übernehmen sieht anders aus und liegt nicht im "Befolgen" irgendwelcher jahrhundertealter Traditionen.)

Du schreibst, du bist ein ehrlicher Mensch und durch und durch treu. Umso mehr hast du da die Verantwortung für dich selbst, dir auch einen entsprechend tickenden Partner zu suchen! Du kommst doch anders auf Dauer sonst gar nicht damit klar, eben weil dir das so wichtig ist.

Zur Not : Warum nicht auch die Polizei,Anwalt,Jugendamt etc. bemühen, wenn sie sich einfach stur stellt?
Dass du ihr grade jetzt im Hinblick auf die Schwangerschaft/das Kind zu viel Aufregung ersparen willst, spricht sehr für dich.
Aber glaub mir : Sie wird so oder so sich einen Anlass suchen zum "Austoben" ,egal, welcher Grund für ihr Verhalten vorliegen mag.

Ich finds ne gute Idee von dir, dass du dir nach den Feiertagen selber Unterstützung suchen willst.Gebrauchen kannst du sie bestimmt, denn man sucht sich nie umsonst so einen Menschen für ne Beziehung aus, das liegt immer auch in einem selber mit begründet.
Und in dir selber "aufräumen" wird dann auch dafür sorgen, dass du für dich selbst klarer siehst und besser einstehen kannst und dich nicht mehr so als "Opfer" siehst und erlebst.

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Mondherz
Helferlein
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Beiträge: 41

Beitrag Di., 03.01.2017, 17:46

Hallo Chris,

ich kann Dir wirklich nur auf heftigste von einer Heirat abraten. Katholisch hin oder her, das tut überhaupt nichts zur Sache! Lass Dir da keinen emotionalen Bären von der Frau einreden. Ihre Religionszugehörigkeit ist ihr Privatvergnügen und wenn sie so streng katholisch ist, dann hätte SIE ganz doll aufpassen müssen, NICHT unehelich schwanger zu werden. Das ist also ihr Problem (katholisch, unehelich). Und es liegt NICHT an Dir, ihr Problem auszubaden.
Erst Recht nicht, GEGEN Deinen Willen.

Du musst jetzt um Deiner selbst Willen erwachsen handeln. Sage der Frau klipp und klar:
- Keine Heirat! Basta! Ich lass mich nicht erpressen. Punkt aus Ende. Keine Diskussion.
- Beziehung ist ab sofort beendet.
- Wie Du mich behandelt hast, ist ab sofort beendet!
- Such Dir eine Wohnung oder zieh zu Deiner Familie!
- (Wenn sie nun von katholisch blabla redet, dann sagen: Dein Glauben, Deine Sache!)
- Auf keine Diskussion einlassen.
- Ich bin bereit, ein guter Vater für das Kind zu sein. Das werde ich mit allen Mitteln die mir zur Verfügung stehen durchsetzen. Auch vor Gericht! Entweder einigen wir uns friedlich, zum Wohle des Kindes oder aber Du musst Dir den Vorwurf gefallen lassen, dass Du als Mutter nicht zum Wohle des Kindes handelst. Dann werde ich alles was in dieser Richtung geht, bei bestimmten Ämtern melden.
Du hast Dein Leben. Ich habe mein Leben. Für das Kind werden wir beide gute Eltern sein, aber ich werde Dich niemals heiraten!


Chris, mach bitte nicht den Fehler zu glauben, dass sich Menschen einfach so ändern. Deine Freundin ist genau so, wie sie Dir gegenüber war. So funktioniert aber keine Partnerschaft. So wie sie Dich behandelt hat, ist unter aller Sau! Solche Menschen ändern sich nur in jahrelangen Psychotherapien (egal welche Diagnose) und da müsste sie schon freiwillig, von ganz allein hingehen. Das tun solche Menschen aber nur, wenn ihr eigener Leidensdruck groß genug ist. Anscheinend ist Deine Freundin noch nicht reif genug, um diesen Schritt zu gehen und an sich zu arbeiten. Dafür braucht man Selbstreflexion und muss selbstkritisch sein. Das ist sie aber nach Deiner Beschreibung nicht.

Du bist nicht ihr Therapeut. Du bist nicht ihr Prügelknabe. Du bist ein vollwertiger Mensch der ein Recht darauf hat, ein glückliches Leben zu führen.

Ich kann Dir nur raten, weil Du all das ausgehalten hast und Dir auch der Blick dafür fehlt, zu sehen, was sie mit Dir macht und wie sie Dich behandelt, dass Du dringend eine Therapie machst. Sonst gerätst Du immer wieder an solche Menschen und lässt Dir alles gefallen und Dein Leben geht derweil den Bach runter.

Nimmt DEIN Leben in die Hand. Überlass es nicht anderen Menschen, auch nicht der Partnerin. Hol Dir Hilfe (Psychotherapeut). Heirate diese Frau bloß NICHT!

Falls Du die Konfrontration noch scheust, der Frau all das zu sagen (siehe oben), dann versuche sie wenigstens hinzuhalten und fange eine Psychotherapie an. Dem Therapeuten erzählste dann bitte all das und dann wirst Du nach und nach stark genug werden, um der Frau offen zu sagen: Dich heirate ich niemals!


Ich wünsche Dir, dass Du das schaffst und nicht in Dein Unglück rennst ...

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