Ich lebe ...

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Empty-Soul
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Ich lebe ...

Beitrag So., 12.09.2010, 17:57

Ich lebe...

... für ihn, in der Hoffnung, er kommt zurück...
... für meinen Kater, dass er nicht ins Tierheim muss wenn ich sterbe...
... für meine Oma, der es das Herz brechen würde, wenn ich tot wär...
... für andere, dass sie nicht schlecht über mich reden, wenn ich mich töte...
... für Bekannte, dass diese nicht traurig sind, wenn ich gehe...
... für meine Hobbies, um den Tag tot zu schlagen...
... für meine Träume, die ich längst aufgegeben habe...

Ich lebe...

... aus Feigheit, weil mir der Mut feht, es einfach zu tun...
... aus Angst, nicht zu sterben, weil ich es nicht richtig gemacht habe...
... aus Panik, dass mein Tod weh tun wird...
... aus Sturheit, um anderen das "ich habs ja gewusst" nicht zu gönnen...
... aus Instinkt, dass ich irgendwie weiter lebe, egal wie nutzlos...
... aus Schuldgefühlen, dass ich es denen, die an mich glauben, so schlecht danke, dass sie sich für mich Mühe gegeben haben, um mich lebendig zu halten...

Ich lebe...

... ohne Freude, weil die Trauer überwiegt...
... ohne Freunde, weil niemand es wert ist, dieses Wort zu tragen...
... ohne Glück, weil mein ganzes Leben eine Talfahrt war...
... ohne Job, weil ich keine Motivation habe, und zu schnell schlapp mache...
... ohne Mut, weil alles was ich kenne, Angst ist...
... ohne Liebe, weil niemand mich lieben will...
... ohne Partner, weil ich jeden verjage, der mein echtes "ich" kennen lernt...
... ohne Motivation, weil alles was ich mache, schief geht...

Ich lebe...

... mit Trauer, durch den Tod meiner Mutter...
... mit Angst, dass die, die ich liebe, sterben werden...
... mit Einsamkeit, weil ich Angst habe, verletzt zu werden...
... mit Langeweile, weil es nichts mehr gibt, was mich begeistert...
... mit zerstörten Träumen, weil das Leben alles verhindert, was ich träume...
... mit Zweifel, dass ich jemals etwas erreichen werde...
... mit Sorgen, dass ich aufgeben werde, und mich vernichte...
... mit Zwängen, weil mich niemand akzeptiert, wie ich wirklich bin...
... mit Erinnerungen an meinen toten Bruder, den ich gern gekannt hätte...
... mit Narben auf der Seele, die immer wieder aufbrechen...
... mit Schuldgefühlen, dass ich meine Mutter im Stich gelassen habe, als sie mich brauchte...

Ich lebe...

... nicht für mich.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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dornentochter
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Beitrag So., 12.09.2010, 18:05

Liebe Empty-Soul, deine Worte gehen mir sehr nah!

Auch weil ich ähnliches kenne, aber mir der Mut fehlen würde sie so klar und deutlich aus zu sprechen.

Hast du Hilfe? Machst Du Therapie?

ich schick dir einfach mal ne Umarmung und wünsche dir, dass es besser wird! Sehr bald.

Ich wünsche dir Lebenskraft und Selbstliebe

dornentochter
[hr][/hr]

-.- Ich fordere die Freiheit mit Gebrüll! nach Camille Claudel

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Empty-Soul
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Beitrag So., 12.09.2010, 18:35

Ich habe vergessen wie man lebt, und hoffe, man kann mich darin lehren.

Ich möchte eine Therapie machen, den Termin den ich hatte, konnte ich nicht wahrnehmen, weil ich kein Geld hatte, um mir ein Ticket für den Bus zu kaufen.

Nichts, was mir bis jetzt geraten wurde, hat mich glücklich gemacht.
Manches habe ich nicht angenommen.

Einer sagt: such dir nen Kerl der dich.............
nein.
Das ist für mich kein Leben.

Einer sagt: Mach was aus deinen Stärken.
Ich scheiterte, weil ich finanziell down bin.

Einer sagt: Mach alles was du sonst nicht machst. Egal was.
Klauen, saufen, rauchen, Drogen? Nein danke.

Einer sagt: such dir nen Job, der bringt dich zum Leben.
Ich habe mich nicht beworben, es ist zu viel was mich dran hintert.

Angst vor dem Einstellungstest, den ich vergeigen werde.
Keine Motivation, weil es nie etwas ist, was mir Spaß macht, sodass ich mit Freude an die Arbeit ginge.
Pessimismus, weil mich niemand lange behält, weil ich nur eingeschränkt körperlich belastbar bin.
Aggression, weil ich wütend bin, dass mich jeder nur nach einem Test bewertet.
Willenlosigkeit, weil mir niemand was zutraut.

Einer sagt: Vertreib dir die Zeit, mach alles was dich glücklich macht.
Die Lust vergeht mir, sobald was schief läuft.
Ich bin unzufrieden mit mir selbst, und das behindert mich in meinem Tun.

Einer sagt: Nimm ab, das tut dir und deinem Körper gut.
Auch hier fehlt die Motivation, ich bin allein und muss mich zwingen, was zu machen.
Ich war mal so hübsch, und jetzt wieg ich 85 auf 1,60m.
Ich war mal stark.
Ich war mal erolgreich im Sport.

Es kommt mir vor, als wäre alles was ich mache, verflucht.
Bevor ich angefangen habe, mit irgendwas, geht es schon wieder schief.

Es gibt einen Spruch, der sagt:

Lerne dulden und ertragen,
lerne geben und entsagen,
lerne lieben und vergeben
und du hast erlernt das Leben.

Ich habe geduldet, viel zu viel.
Ich habe ertragen, bis ich es nicht mehr ertragen habe.
Ich gebe mehr als ich habe, immer wieder.
Ich entsage allem, was mir falsch vorkommt.
Ich liebe. Ich liebe mehr, als man es beschreiben könnte.
Ich vergebe. Nicht oft, aber ich vergebe.
Und das Leben habe ich immernoch nicht gelernt.

Wer lernt mir, das Leben zu leben?
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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changnoi
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Beitrag So., 12.09.2010, 19:01

Hallo Empty Soul

du steckst, wie mir scheint, tief in der Patsche.
Glaubst du dass du da alleine rauskommen kannst?
Machst du Therapie?
Mir kommt vor, ganz alleine würdest du ein ganzes Leben brauche, um dich durch diese Liste zu rackern ...

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Empty-Soul
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Beitrag So., 12.09.2010, 19:38

Wenn ich wüsste dass eine Therapie was bringt...

Ich habe Angst davor.
Ich hab Angst, dass es mir danach noch schlechter geht.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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Blaubaum
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Beitrag So., 12.09.2010, 20:29

--Warum?--
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Empty-Soul
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Beitrag So., 12.09.2010, 20:39

weil ich alles geschluckt habe, und nicht möchte, dass jemand in Wunden stochert.
Weil ich mich bis jetzt immer schlechter gefühlt habe, als besser.
Weil ich, wenn ich mit Sitzung fertig bin, in meine leere Bude zurück krieche, und mit mir selbst alleine bin.
Der Therapeut muss zuhören.
Ich muss damit leben.
Und meine Vergangenheit kann ich nicht bei ihm auf dem Sofa sitzen lassen, die nehme ich wieder mit.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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Blaubaum
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Beitrag So., 12.09.2010, 20:44

-Verstehe-
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Empty-Soul
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Beitrag Di., 14.09.2010, 00:05

Und hat niemand einen Rat für mich?
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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leise
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Beitrag Di., 14.09.2010, 07:50

Liebe Empty-Soul,
Empty-Soul hat geschrieben:Und hat niemand einen Rat für mich?
Vielleicht kannst du versuchen deine Lage in einem anderen Licht zu betrachten? So, dass es nicht ganz so finster aussieht?
Empty-Soul hat geschrieben:Wenn ich wüsste dass eine Therapie was bringt...
Das tut sie ganz bestimmt. Ich bin auch so oft am Boden zerstört und denke, bringt doch alles nichts, das wird nie was.

Doch dann gibt es da meine Therapeutin, und ich weiß ich kann ihr alles sagen.
Sie hört zu, sie schenkt mir eine Aufmerksamkeit, die ich vorher nie hatte,
das ist sehr schön und gibt doch Kraft, und ihre Worte nehme ich mit nach Hause,
ich fühle mich nicht mehr allein, ein Teil von ihr ist jetzt immer dabei.
Empty-Soul hat geschrieben:weil ich alles geschluckt habe, und nicht möchte, dass jemand in Wunden stochert.
Ja, es tut sehr weh, wenn angesprochen wird, was verletzt hat, doch es kann nur heilen,
wenn das Messer, dass da immer noch in der Wunde steckt, herausgezogen wird.
Es ist kein "stochern", es ist Aufmerksamkeit zuwenden einer Verletzung,
die nicht heilen kann, wenn sie diese nicht bekommt.
Empty-Soul hat geschrieben:Weil ich mich bis jetzt immer schlechter gefühlt habe, als besser.
Ist auch verständlich, ich glaube es muss so sein.
Kann da nur von mir sprechen, doch erst wenn es richtig weh tut,
schenke ich der Wunde die nötige Aufmerksamkeit.
Erst dann kann ich darüber reden, schreiben, zeichnen.... was auch immer,
erst dann denke ich darüber nach und empfinde nochmal wie weh das tut.
Doch ich weiß ich bin damit nicht mehr allein.
Empty-Soul hat geschrieben:Und meine Vergangenheit kann ich nicht bei ihm auf dem Sofa sitzen lassen, die nehme ich wieder mit.
Nicht ganz, die Vergangenheit bleibt auch bei dem Therapeuten, du hast sie zu ihm gebracht,
sie ihm anvertraut, sie ist nicht mehr nur in dir. Die Vergangenheit kann jetzt von dir
beachtet und bearbeitet werden, du bist dabei auch nicht alleine,
du darfst Hilfe zulassen, alleine kann das niemand schaffen.

So und jetzt ein verdientes und für dich.

Liebe Grüße,


leise

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Empty-Soul
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Beitrag Di., 14.09.2010, 11:29

Hallo leise.

Ein schöner Beitrag. =)

Ich habe folgende Probleme:

Ich traf noch nie einen Therapeuten, den du beschreibst.
Ich traf Menschen mit Blöcken auf ihrem Schoß, die mich nie ansahen wenn ich was erzählt habe.
Ich traf Menschen, die mehr mit ihrem Kuli beschäftigt waren, als mit mir.
Und einmal traf ich jemanden der meinte: Daran bist du selber Schuld!
Danach bin ich nicht mehr hingegangen, weil das nicht gestimmt hat.

Ich geh mehr ins Detail.

Ich bin missbraucht worden als Kind.
Meine Mutter hat getrunken und ist an den Folgen gestorben.
Mein Bruder starb 6 Tage nach seiner Geburt, und meine Mutter trauerte um ihn mehr, alsdass sie froh war, mich noch zu haben.
Dann hatte man noch gegen meinen Willen mit mir Sex - nicht nur einmal.

Mein ganzes Leben ist eine Talfahrt. Mir fällt nichts schönes ein, wenn ich nachdenke. Auch nach zwei Stunden hätte ich maximal drei Sachen gefunden, die schön waren.

Nach dem Tod meiner Mutter war ich bei einem Psychiater (der auch Neurologe ist).
An der Arbeit wurde ich gemobbt und niedergemacht.
Ich rannte heulend zu ihm, bereit jederzeit aus dem Fenster zu springen.
Erzählte ihm das alles.
Und als ich ein weiteres Mal bei ihm war, weil ich den Druck des Mobbings nicht weiter aushielt, macht er mich rund, dass nicht immer andere schuld wären, sondern ich.
Das war meine letzte Sitzung bei ihm, ich setzte die Medikamente eigenwillig ab und sprach danach kein Wort mehr mit ihm.
Ich habe ihm versucht zu sagen, dass ich NICZHT schuld bin. Er weiß ja garnicht was los war.

Er war mein einziger, zu dem ich gehen konnte, wenn ich dachte: stich zu und verrecke.
Und dass er mir die Schuld gab, dass ich gemobbt wurde, war Hochverrat für mich.

Ich hatte niemanden mehr.
Meiner Oma konnte ich keine Probleme erzählen, das hätte sie krank gemacht.
Meiner Cousine gegenüber habe ich mich geschämt, dass ich so ein Problemkind bin.

Also hab ich es alles geschluckt.

am 12.08.2008 habe ich mir ein Tattoo machen lassen.
Learn to be lonely
Ich habe es nie bereut.


Das Vertrauen in Psychologen habe ich verloren, denn alle die ich bisher traf - 6 oder 7 - haben mich enttäuscht.

Ich mag es nicht, wenn jemand dauernd auf die Uhr sieht.
Viel lieber wäre mir ein Gespräch, wie mit einem Freund.
Ich erzähl nicht nur eine Stunde von einem Problem, sondern fange mit meinr Kindheit an und höre mit mir auf.
Auch in Kurzform, wenn sie wollen.
Aber dass ich nicht angesehen werde, dass lieber auf den Block gestarrt wird, oder auf die Uhr...
Damit komme ich nicht zurecht.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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leise
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Beitrag Di., 14.09.2010, 14:45

Liebe Empty-Soul,

ich hab mir schon gedacht, dass dir ganz viele ganz schlimme Sachen passiert sind. Es macht mich tief betroffen. Und fast noch mehr betroffen macht mich, dass du die richtige Hilfe noch nicht bekommen hast.

Doch es ist ganz wichtig, du brauchst Hilfe, du bist ja einziger Hilfeschrei.

Es kann nicht sein, dass es nicht den richtigen Therapeuten für dich gibt.
Empty-Soul hat geschrieben:Ich traf Menschen mit Blöcken auf ihrem Schoß, die mich nie ansahen wenn ich was erzählt habe.

Das ist wirklich furchtbar, auf so jemanden kann ich auch verzichten, aber so sind nicht alle. Meine schaut mich immer sehr genau an .
Empty-Soul hat geschrieben:Und als ich ein weiteres Mal bei ihm war, weil ich den Druck des Mobbings nicht weiter aushielt, macht er mich rund, dass nicht immer andere schuld wären, sondern ich.
Ich weiß nicht genau was du mit "rund machen" meinst, aber dir die Schuld daran zu geben, dass nichts mehr klappt, ist ja wohl das Letzte. Du hast richtig gehandelt, nichts wie weg.

Was du da so schreibst ist echt eine Aneinanderreihung von Katastrophen. Du bist Opfer von sex. Missbrauch und von psychischer Gewalt, du hast es verdient, wie ein liebenswerter Mensch behandelt zu werden, und du hast es verdient, eine Therapie zu bekommen mit einem Menschen, der dich versteht und der dir auch wirklich helfen kann.

Bitte Empty-Soul, gib dein Leben nicht auf, es kommt bestimmt auch noch Schönes auf dich zu. Hast du schon versucht dich an eine Beratungsstelle für Missbrauchsfälle zu wenden? Da hat sich doch gerade in der letzten Zeit so viel getan, es gibt Hilfe, auch für dich, da bin ich ganz sicher. Du hattest halt bisher Pech, das muss und wird aber so nicht weiter gehen.

Vielleicht geht es dir auch besser mit einer Therapeutin? Ich könnte mich nicht einem Therapeuten anvertrauen. Vielleicht wäre das für dich auch besser.


und liebe Grüße,

leise

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Beitrag Di., 14.09.2010, 19:05

Mit rund machen meinte ich folgendes:

Ich war an der Arbeit, und man motzte mich wieder mal an.
Vor der Kundschaft auch noch, warum nicht gleich auf einer Bühne?
Dann bin ich nach hinten auf die Rampe um mich abzuregen und um meine Tränen runterzuschlucken.
Anstatt mich in Ruhe zu lassen, zickt man mich weiter an.
Ich geh zum Chef und sage ihm, er soll mir helfen.
Entweder er macht was, oder ich beschwere mich bei der IHK.

Dann sagt er: Wir sind hier keine Seelsorge, das ist mir scheißegal was ihr miteinander habt. Entweder du bringst deine Leistung oder ich schmeiß dich raus.

Dann packte ich meine Sachen und fuhr Hals über Kopf zu meinem Psychiater, sagte ihm wie schéiße man heut wieder mit mir umgegangen ist, und dass ich da nicht wieder hingehe, wenn der Chef nichts macht.

Ich hab ihm auch gesagt dass ich gekontert habe, mit allem was mir in den Sinn kam.
Und dass die schuld sind, wenn ich bald aus dem Fenster springe.
Und dass ich morgen nicht an die Arbeit kommen werde, egal ob er mich krank schreibt oder nicht.

Dann hab ich ihm erzählt, dass ich nie was lerne an der Arbeit, ich mache den letzten Scheißdreck, und der Chef bringt mir NICHTS bei, was für meine Prüfung wichtig wäre, und wenn ich durchfalle, weiß ich ja bei wem ich mich bedanken kann.
Und da meinte er:

Du musst nicht immer glauben dass alle anderen schuld sind.
Du bist selber schuld.
Ich kann dich nicht dauernd krank schreiben, du musst da durch.

Wie meint ihr, hätte ich diese Ausbildung durchgestanden?
Mit 3 Pillen Valium und ner Flasche Strohrum?

Anstatt mir zu helfen hat er mir auch noch eine drauf gegeben.
Und hat das Mobbing als "Kritik" angesehen, sozusagen als Schimpfe für Fehler.
Aber ich hab mir keine Fehler geleistet, außer dass ich mich verbal gewehrt habe.

Ich hatte diesen Mann eigentlich gern, aber bin zutiefst enttäuscht.

Insgesamt war ich brei etwa 6 Psychos und niemanden fand ich in Ordnung, weil alle mehr bei der Krankenkassenabrechnung waren, als bei meinem Problem.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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Beitrag Mi., 15.09.2010, 20:36

Ich habe Fernweh.
Ich empfinde Sehnsucht.

Schon eine ganze Weile und immernoch.
Und nicht weniger stark als vorher, eher noch stärker.

Habt ihr auch Fernweh irgendwohin?

Ich möchte den Strand spüren.
Das Gefühl, wie es ist, wenn das Meer den Sand unter den Füßen weg zieht.
Die feuchte Luft im Gesicht, das Salz auf der Haut.

Irgendwie habe ich auch Sehnsucht nach dem Wald.
Nach einem richtigen Wald.
Ich mag Frösche sehr gern und freu mich immer, wenn ich einen sehe und aufheben kann.

Ich glaub ich vermisse es richtig zu leben.
mit allen Sinnen zu genießen.

Ich vermisse alles, was ich nicht hier habe...
Und habe Sehnsucht, und empfinde gleichzeitig Angst.

was ist das nur?
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Beitrag Do., 16.09.2010, 00:11

Es reicht nur ein Stups, und ich gerate völligst aus dem Gleichgewicht.
Mir kullern die Tränen, das Blut pocht in meinen Ohren, ich fühle mich am Boden.

Ich habe hier in der kurzen Zeit jemanden getroffen, dessen Meinung ich sehr schätze.
Ich bin euphorisch, wenn eine Nachricht von ihm kommt und neugierig.
Ich möchte aus dieser Bekanntschaft eine Freundschaft machen, ich glaube, es würde eine gute Freundschaft werden.

Wenn es mir schlecht geht, lasse ich nichts von mir hören.
Ich möchte niemanden belästigen, langweilen, oder wasauchimmer.
Manchmal bin ich auch einfach zu frustriert, um was zu schreiben.
Manchmal weiß ich auch garnicht, was ich schreiben soll.
Ich glaube, wenn ich traurig bin, verliere ich mein Talent, zu schreiben.

Ich wurde gefragt, warum ich mich so lange nicht melde.
Daraufhin teilte ich meinen Kummer. Versuchte zu erklären.
Es tat gut, jemandem zu vertrauen.
Und ich freute mich, dass ich eine Mail im Postfach hatte - manchmal 2...

Diese Person stimuliert meine Seele positiv.
Er hat so einen positiven Effekt auf mich, dass ich meinen Briefkasten geöffnet habe.
Dort drin befand sich Post von Juli, ich hatte Angst sie zu öffnen...
Trotzdem habe ich alles rausgeholt, geöffnet, gelesen und hier liegen.

Wenn ich mit ihm schreibe, geht es mir gut, ich freue mich, mit jemandem zu schreiben...
Ich fühle mich lebendiger.
Er kann Gitarre spielen, und ich bin so interessiert zu lernen...
Sein Leben stelle ich mir toll vor, es ist total anders als meines, und dennoch würde ich sofort so leben wollen.

Jetzt hat er sich geärgert über mich.
Und ich bin fertig, die ganze Freude ist verflogen, jetzt ist alles wie vorher.
Ich kann meinen Kloß im Hals nicht runterschlucken. Er brennt in meiner Kehle und drückt mir die Luft ab.
Ich sehe verschwommen, Tränen versperren mir die Sicht.
Und ich fühle mich elend, weil genau das passiert ist, was ich absolut NICHT wollte.
Ich hab alles kaputt gemacht.
Mit Klammerei.
Nichtmal DAS wollte ich.
Ich war so happy, dass ich gerade eine Phase habe, die sich nach LEBEN anfühlt, nicht wie normal nach ÜBERLEBEN oder langsam verrecken und doch nicht sterben.
Seit Langem hab ich wieder Interesse an Sachen.
Interesse, wie sein Tag war, weil ich so wenig darüber weiß.

Ich hab mich von meiner Freude verführen lassen.
Habe ein bisschen mit meinen Flügeln geschlagen, die bisher gebrochen an mir herunter hingen.
Bin ein bisschen abgehoben.Ganz leicht, aber immerhin.

Ich bin verwirrt.
Ich trauere um meinen Ex, und merke doch, dass ich ein bisschen fliege.
Ich bin nicht verliebt (?), wenn ich überhaupt weiß was Liebe ist.
Aber ich fühle mich irgendwie einsam, wenn ich keine Post habe.
Ich aktualisiere hier im Forum und in meinem Postfach alle halbe Minute,
hoffnungsvoll wie ein Kind was auf den Weihnachtsmann wartet.
Neugierig, was in der Mail drinsteht.

Und manchmal bin ich zu hastig mit beantworten und senden, weil ich ihn noch erwischen will, bevor er sich wieder ausloggt. Dass ich dann ein paar Sachen vergesse zu beantworten merke ich erst dann, wenn ich nochmal nachlese.

Jetzt bin ich traurig, denn er denkt, dass ich ihm nicht zuhöre.
Dabei wollte ich mich doch nur beeilen!!!!!
Jetzt bin ich traurig, denn er fühlt sich angeklammert, wie von einem Baby.
Dabei will ich das garnicht, ich möcht doch nur schnuppern dürfen.
Jetzt bin ich traurig, denn er ist sauer, dass erst nichts kommt, und dann gleich 4 Mails...
Dabei möcht ich doch nur sagen......

Ich hatte heute ein ungutes Gefühl beim Senden jeder Mail.
Soll ich, soll ich nicht... sieht das nach klammern aus, oder nicht...
Ich hab sogar eine Mail geschrieben, dass ich selber nicht weiß was plötzlich in mich gefahren ist.
Und auch die ist mir schwergefallen zu senden.
als hätt ichs geahnt...

Wie dem auch sei, ich bin unglücklich.
Ich habe Angst, dass ich es jetzt verbockt habe.
Dass er mir nicht mehr schreibt, obwohl ich doch so gern seine Meinung höre.
Ich bin traurig dass er sauer ist.
Ich wollte das alles nicht, habe aber auch nicht erwartet, dass er gleich so wütend wird.

Er sagt, sein Leben hat noch andere Aspekte.
Nicht nur Mails schreiben.
Aber die Art und Weise WIE er schreibt, kommt mir nicht kühl und trocken vor, wie man IRGEND JEMANDEM schreibt.

Meine Mailadresse beginnt mit "Mein Herz brennt".
Ich glaube, eine Mail, die mit "Mein Herz Weint" als Betreff gesendet wurde, hat mich verwirrt.
Ich erhoffe mir nichts. Ich kann ja nichtmal Komplimente annehmen, also gehe ich auch nicht davon aus, dass jemand was mit mir zu tun haben will.

Trotzdem klang eine "Mein Herz weint" Mail sympathisch.
Da vermisst mich jemand.
Jetzt weint MEIN Herz, und eine Trauer ist in mir, die mir schon wieder die Tränen kommen lässt.

Dabei wollte ich doch nur..........

Bitte sagt mir, was in mir vorgeht.
Ich weiß es nicht.

Wie kann ein "Ja, ich bin sauer!!!!!" mich von einem Menschen, den ich kaum kenne, dermaßen aus der Bahn werfen?
Drehe ich jetzt durch?
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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