Warum muß ich alles alleine schaffen?

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ingwer75
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Warum muß ich alles alleine schaffen?

Beitrag Di., 29.04.2014, 12:08

Hallo Männchen/Weibchen,falls du dies lesen solltest!

Hat irgendwer einfach nur einige aufbauende,motivierende Worte für mich übrig?
Heute ist wieder leider ein gaaaaanz furchtbarer Tag.
Sehr,sehr angestrengt habe ich darüber nachgedacht,wer mit meiner Tochter zum Zahnarzt fahren könnte/würde.Zwar hätte ich selbst auch einen Termin zur Wurzelbehandlung,aber ich weine und weine und weine......nach reichlicher Überlegung hatte ich drei Personen so in meinen Gedanken.Eine Person:hat Arbeiter zuhause,die andere Person: geht es selbst nicht gut und die 3.Person:....ist so im Streß,obwohl ich weiß,daß es kein Problem wäre wenigstens mit meiner Tochter zum Zahnarzt zu fahren,um den Termin einhalten zu können.
Ich weiß es nicht genau,aber ich glaube,es war heut das 4.Mal,daß ich meinen Termin für meine Wurzelbehandlung abgesagt habe (und nebenbei geweint hab).
Heute ist es wirklich wieder eine Grenznaherfahrung und ich hoffe nur,daß es sich bald legt.
In meinem Kopf ist es wie einbetoniert:
Ich bin ne Null,pack nix mehr,kann nix mehr,bin nicht mehr belastbar...........wozu,warum?
Darf niemand falsch verstehen bitte........ich habe seit Jahren keine Selbstmordgedanken mehr.....
viel zu viele Jahre habe ich mich schon abgestrampelt,als daß ich mich einfach "entsorgen" würde.
Vielleicht gibt´s wie geschrieben einfach nur einige motivierende Worte.
Habt´s fein und einen schönen Tag und laßt euch nicht unterkriegen!

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madame_grinsekatze
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Beitrag Mi., 30.04.2014, 09:55

Servus!

Ich kenne leider auch solche negativen Gedanken, dass man nichts mehr auf die Reihe bekommt. Da kommt leider eine ganz destruktive Seite zum Vorschein und sie lässt sich meist nicht leicht vertreiben.

Bist du in Behandlung und hast Unterstützung von deiner Therapeutin/deinem Therapeuten?

Ist die Wurzelbehandlung jetzt unbedingt nötig? Hast du Schmerzen? Sonnst könntest Du sie einfach ein wenig weiter nach hinten verschieben bis es dir besser geht. Und es wird besser, es geht wieder bergauf, du wirst sehen!

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ingwer75
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Beitrag Fr., 02.05.2014, 18:02

Hi!
Leider...muß ich sagen bin ich seit Jahrzehnten in Behandlung.
Ende vorigen Jahres wurde mir eine Weitergewährung der I-Pension abgelehnt.
Zuvor war es ein großer Kampf für mich dieses "Stigmata" anzunehmen,aber wir wurde klar,
daß es wirklich besser für mich war mehr Zeit zu haben und dann die Ablehnung.....
Klar,ich-wir können stolz darauf sein es,alles alleine zu schaffen,aber ich leide sehr,sehr
darunter.
Mir ist es unveständlich,daß Menschen Familienmitglieder oder Freunde haben,die sie in
schwierigen oder auch mal halbwegs schwierigen Situationen unterstützen.
Aber die letzten Jahre vergingen und nun ist auch unsere Tochter schon älter.
Also werden wir/ich das auch noch schaffen ..... müssen.

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Wandelröschen
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Beitrag Fr., 02.05.2014, 19:08

Wie alt isn deine Tochter und was steht denn bei der zahntechnisch gesehen an?
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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ingwer75
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Beitrag Sa., 03.05.2014, 04:45

Sie ist 12.Ein kleines Loch müßte gemacht werden und allgemeine Kontrolle,nichts Schlimmes.
Ich hatte an dem Tag,als ich den Beitrag schrieb sowas wie nen "Aussetzer" glaube ich.
Wurde von der bösen Selbstbedauerung überrollt,leider.
Da es mir körperlich auch schlecht geht seit einigen Monaten erschwert
mir das den Alltag.

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ingwer75
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Beitrag Mo., 05.05.2014, 13:59

Ich habe heute den "Perspektivenplan" vom Arbeitsamt aus begonnen.
Eigentlich fehlen mir die Worte,wie ich mich gefühlt habe.
Es wurden Witze über psychisch Kranke gerissen und ich hatte stets nur den Gedanken in mir:Wenn ihr wüßtet,so müßte es euch mal gehen ........
Hatte große Schwierigkeiten fast fünf Stunden sitzen zu bleiben und frage mich:Was habe ich für eine Perspektive?
Es gibt kein: .....Pension wird nahegelegt oder nicht einsatzfähig,man muß für etwas zu gebrauchen sein.
Da die wenigen Chanchen,die ich mir vorstellen konnte,vom AMS für eine Umschulung abgelehnt worden sind,da ich dafür nicht "tauglich" bin,da frag ich mich................???????????????
Es ist schlimm,sehr schlimm.Ich habe nicht das Gefühl lebendig zu sein und möchte mich auch nicht umbringen versuchen,denn das hab ich mir ja bis auf´s Bein geschworen.........sooooooo tief bin ich schon gesunken,aber ich tu mir und meiner Familie das nicht auch noch an.


Eremit
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Beitrag Mo., 05.05.2014, 15:45

Was ist Dir lieber: Eine angenehme Lüge oder eine grausame Wahrheit? Überlege Dir die Antwort sehr gut...

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madame_grinsekatze
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Beitrag Mo., 05.05.2014, 20:29

hallo!

also ich finde es schrecklich das am arbeitsamt witze über psychisch kranke gerissen werden. na sehr einfühlsam, ich denk mir dann auch immer: wenn die nur wüssten wie sich das anfühlt. ich wünsche sowas nicht mal meinem ärgsten feind.
und was meinte die für was du tauglich bist? wie sieht deren plan aus für dich?

lg

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ingwer75
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Beitrag Di., 06.05.2014, 03:46

Morgen!
....manchmal ist einfach still bleiben besser.

Nicht die Angetellten vom AMS machten Witze,sondern die anderen Leut,die noch im Kurs sind.
Heutzutage kaum noch fassbar,daß es so ein eingeschränktes Denken gibt,aber ich
wurde belehrt.
Muß vier Wochen lang an zwei Tagen zum Kurs und dann werden wir sehen.
Grübelte gestern noch stundenlang....

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madame_grinsekatze
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Beitrag Di., 06.05.2014, 18:23

achso, das hab ich dann falsch verstanden.
ja leider gibt es diese menschen immer noch, ich kenne auch einige die so eine einstellung haben. aber diejenigen sollten das nur 1 tag erleben und dann würden sie sich nicht mehr darüber lustig machen.

ok, ich drück dir die daumen zum durchhalten!
klar geht einem das dann lange im kopf herum, kannst du mit einer freundin darüber reden?


Eremit
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Beitrag Mi., 07.05.2014, 05:43

madame_grinsekatze hat geschrieben:aber diejenigen sollten das nur 1 tag erleben und dann würden sie sich nicht mehr darüber lustig machen.
Das glaubst Du doch selbst nicht...

Ganz ehrlich, und das schreibe ich aus vollster Überzeugung: Wer sich über psychisch Kranke lustig macht, dem wünsche ich einen Amoklauf direkt vor seiner Nase. Oder Schizophrenie mit Negativsymptomatik, meinetwegen kann sich das jeder gerne selbst aussuchen.

Vor kurzem gab es ja eine Studie, nachder die Akzeptanz psychischer Erkrankungen in der österreichischen Bevölkerung rapide zurückgegangen ist. Und ich wette, das ist nicht nur bei uns hier der Fall. Hängt mit dem allgemein steigenden Druck und den aufkommenden Aggressionen zusammen.

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madame_grinsekatze
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Beitrag Mi., 07.05.2014, 13:17

Vielleicht hab ich schlecht ausgedrückt was sie erleben sollten, hab es wohl auf mich bezogen wie es mir gerade geht.
Also jedemenge negative Gedanken, keinen Ausweg zu sehen, sich schon halb mit dem Kopf auf den Schienen liegen zu sehen um die Sache zu beenden, nie wieder ein normales Leben führen zu können,...

Das mit der Studie wusste ich nicht, das finde ich nicht gut das die Akzeptanz zurück geht.

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ingwer75
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Beitrag Do., 08.05.2014, 19:28

Danke für die netten Worte.
Im Prinzip ist das Leben für mich nun schon seit Jahren ein Theater.
Sobald ich das Haus verlasse,betrete ich die Bühne.
In der I-Pension konnte ich wenigstens meistens selbst entscheiden,wann
ich "auf die Bühne will und kann".
Eigentlich erzähle ich - mit Ausnahme meiner Gesprächstherapeutin -
niemandem mehr was von meinen Zuständen.
Diese "jetzige" Phase dauert nun schon ewig.
Krankenstand,Psychiatrie,Kündigung,Rehab.,I-Pension und wie weit hat es mich gebracht?
Ganz sicher bin ich keine Jammerlisl,aber irgendwann muß es doch echt genug sein oder?
Was mich wirklich so extrem belastet,ärgert - wie immer man es auch nennen mag -
eine Weitergewährung der I-Pension wurde abgelehnt und vom AMS bekommt man so
nem Berater gesagt,daß man hier/dafür aber psychisch und physisch geeignet sein muß,
was sie ja wohl nicht sind!
Sehr oft wünsche ich mir die körperliche Kraft und Energie um einfach mal in den Wald
gehen zu können,um einen Bruchholzbaum mit der Axt zu zerlegen.
Dieses ständige "Nicht Können" herausschlagen........Kraft spüren,merken,daß der Körper
zu einem gehört und das er "Leistung" erbringen kann.
Ich möchte laufen,radfahren,Federball spielen,schwimmen,Musicals sehen.....und nicht stundenlang
im Bett rumvegetieren und daran denken,daß ich mich echt zwingen muß aufzustehen,was
zu tun und dann muß man noch so dankbar dafür sein,
daß man kleinste Kleinigkeiten bewältigen kann.
So,aber jetzt wünsch ich euch allen noch einen schönen Abend,
macht das Beste daraus und einfach weiter einatmen,ausatmen,einatmen,ausatmen.

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