Frage bzgl. Aussage des Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Belladonna
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Beitrag Sa., 21.08.2010, 10:22

Blaubaum hat geschrieben:Hallo Belladonna,

Du schriebst am Ende Deines Eingangsbeitrages:...dass er mir nur sagen muss, ich solle mehr essen, UND ICH DAS DANN EINFACH SO TUE.......
Worte haben einen Klang (zwischen den Zeilen sozusagen), und ich denke, Dein Therapeut hat recht, wenn er einen fundamentalen Widerstand Deinerseits gegen Interventionen anderer Menschen in "Deine Angelegenheiten" feststellt.
Du hast recht, es gibt da in der Tat einen latenten Widerstand gegen das Bestreben anderer Menschen, mir nahe zu kommen, geschweige denn mir zu helfen. Ich frage mich lediglich, ob es vonnöten ist, diese Botschaft als Vorwurf zu verpacken, so kam es bei mir nämlich an. Mir Hilfe in Form einer Therapie zu suchen und dort über Dinge zu reden, die ich bisher nie verbalisiert habe, hat genug Überwindung gekostet und die Tatsache, mir (sinngemäß) zu sagen, dass ich wohl nicht in der Lage sei, in der Therapie adäquat mitzuarbeiten, macht mir einfach zu schaffen, weil mein Eindruck ein anderer ist.

Einen, wie ich es verstehe, eher sozialpsychologischen Denkansatz hat Justus ins Spiel gebracht, auf den Du bisher nicht näher eingegangen bist. Ist Dir dieser zu politisch ?
Nein, ganz und gar nicht. Ich kann seine Worte absolut nachvollziehen und den Aspekt des double-bind finde ich in diesem Zusammenhang durchaus interessant. Double-bind bezeichnet ein paradoxes Kommunikationsmuster, bei dem zwei widersprüchliche Botschaften übermittelt werden. Denotat und Konnotat stimmen dabei sozusagen nicht überein, das ist bspw. der Fall, wenn jemand mit weinerlicher Stimme und hängenden Schultern beteuert, dass es ihm gut gehe. Der Empfänger erhält in dem Moment zwei völlig widersprüchliche Signale und befindet sich in dem Dilemma, eines der beiden stärker zu bewerten und als für ihn signifikanter einzustufen. In der Psychotherapie wird das double-bind sogar instrumentalisiert, indem der Patient aufgefordert wird, das störende Symptom beizubehalten. Damit soll bezweckt werden, dass er eine gewisse Kontrolle über sein Verhalten gewinnt, was ja als Fortschritt zu werten ist.
Magst Du uns, soweit Dir möglich und angenehm, etwas in "Deine Angelegenheiten" Einblick nehmen lassen? ? LG Blaubaum
Ich glaube, in diesem Fall habe ich ausreichend Einblick gewährt, alles andere würde den Rahmen sprengen.
Vielen Dank für Dein Feedback,
*B.

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Thread-EröffnerIn
Belladonna
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Beitrag Sa., 21.08.2010, 10:26

Hallo Stöpsel,

Deinen Beitrag würde ich genauso unterschreiben.

Danke,
*B.

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