Therapeutenwechsel? (Deutschland)

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Beitrag Di., 19.04.2011, 08:45

Hallo Bina,
war jetzt einige Zeit vom Forum weg (viel zu tun) und hab jetzt gelesen, was sich weiter bei dir getan hat.
Bina hat geschrieben: bin gerade nach diesen 10 Wochen und ihren immer wieder kehrenden kurzfristigen Absagen vorher noch recht verunsichert, was das angeht.
ich finde, das ist eine gesunde, normale Reaktion von dir.
Wenn man da gleich wieder voll vertrauen würde, dann wäre das für mich eher ein Zeichen, dass man unvorsichtig ist.
Find ich doch gut von dir, dass du dir erst in Ruhe anschaust, wie sich das weiter entwickelt.
Bina hat geschrieben: verschwinden dann vielleicht auch Gedanken oder der Impuls, das eine oder andere Thema anzusprechen...einfach aus Angst, eine "toughe" Reaktion zu bekommen an einer Stelle, wo es für mich wertvoller wäre, wenn sie einfach nur mal Verständnis zeigen würde. Ich weiß nicht, ob es vielleicht nicht zur Therapie gehört, dass der Therapeut Verständnis zeigt...
ich find, ein guter Therapeut muss eben so einfühlsam sein, dass er oder sie spürt, wann man Verständnis braucht, und wann eher klare Worte angebracht sind, um weiterzukommen. Also Verständnisvollheit find ich ganz nachvollziehbar sich das zu wünschen
Bina hat geschrieben:...sie dreht sich im Kreis und interpretiert und tut und macht...und ich weiß gerade eigentlich schon gar nicht mehr recht, wie wir hierher kamen und um was es geht, möchte das Thema wechseln.
kenn ich von meinem früheren Analytiker Der hat sich manchmal an Sachen festgebissen und mich durch seine Fragen irgendwohin geführt, wo ich dachte: Hä? Worum gehts jetzt eigentlich? Also "mein Thema" ist das jetzt bestimmt nicht mehr.

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Beitrag Di., 19.04.2011, 08:48

Bina hat geschrieben: Insgesamt habe häufiger das Gefühl bzw. auch die Angst, ihr Zeit zu rauben, nicht "krank" genug zu sein, [...] also dass ich viel zu banale Dinge als ein "sehr schlecht gehen" einstufe und übertreibe und folglich nicht ernst genommen werde.
oh, das kenne ich sehr gut! also ich wünsche mir einfach einen Therapeuten/in, die denkt: das sind ihre Probleme und die nehme ich ernst.
Bina hat geschrieben: ich sollte ihrer Meinung nach dabei liegen. Für mich ist das mit dem Liegen aber irgendwie von Anfang an ein Problem gewesen, [...] mir fehlt da die Verbindung zu ihr.
mir ist das genauso gegangen! Deswegen habe ich das abgelehnt und die Therapie weiter im Sitzen geführt
Bina hat geschrieben: sie möchte mich aber trotzdem immer wieder zum Liegen bekommen
ja, die Psychoanalytiker sehen das einfach als Königsdisziplin, dass man es "schafft" zu liegen, als wär das eine "Leistung". Für mich ist das einfach ein altertümlicher Quatsch ; ) wenn man es nicht differenziert einsetzt.

Denn für mich führt das Liegen eben leicht dazu, dass man:
- die Verbindung zum Therapeuten nicht mehr so spürt
- sich eventuell von hinten "bedroht" fühlt oder zumindest beobachtet
- sich allein gelassen oder losgelöst fühlt

also für mich das Liegen nicht grundsätzlich in jeder Stunde geeignet sondern kann toll sein in bestimmten Situationen, z.B.
- wenn man schon sehr viel Vertrauen zum Therapeuten hat
- wenn man so erschöpft ist, dass einem das Liegen gut tut, zu entspannen
- oder einem einfach danach ist, sich hinzulegen

also ich finde das verantwortungsvoll von dir, zu beobachten, wie sich die Therapie anfühlt, ob es passt für dich. Ich persönlich bin schon auch skeptisch, so wie Müncherkindl, ich hätte einfach die Befürchtung im Hinterkopf, dass sie wieder sowas macht, nicht auftaucht, Stunden verschiebt/absagt - aber ich verstehe auch, dass du ihr noch eine Chance geben willst. Sei wachsam!

(kann sein, dass ich jetzt nicht mehr so bald zum Schreiben komme (viel zu tun) also das hätte dann nichts mit dir zu tun)

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Bina
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Beitrag Di., 19.04.2011, 10:49

Hallo captcha,

schön wieder mal was von dir zu lesen Ich hatte vergangenen Mittwoch und gestern gar nix mehr zu meiner Thera geschrieben fällt mir grad so auf. Letzten Mittwoch war etwas schwierig eben weil ich mich nicht wirklich ernst genommen gefühlt habe. Umso besser war die Stunde gestern - und es gab gestern eine Menge zu lachen. Ich hatte ihr vor ein paar Stunden ein Klavierstück, das meine Cousine mit ihren 14 Jahren komponiert und in einem Tonstudio aufgenommen hat, mitgebracht und dazu noch eine Powerpoint-Präsentation, die ich sehr schön fand (was sehr selten vorkommt). Von meiner Seite aus waren da eigentlich keinerlei Hintergedanken dabei...ich fand die beiden Dinge eben einfach nur schön und wollte sie daran teilhaben lassen wie genügend andere Menschen in meinem Bekanntenkreis auch. Schon vor 2 oder 3 Stunden meinte sie, sie wolle dazu noch was sagen. Gestern sprach ich es dann von mir aus an, dass sie dazu noch was sagen wollte und um was es denn dabei ginge...hätte ich das mal lieber gelassen! Wir haben eigentlich die ganze Stunde über diese Präsentation gesprochen. Warum ich das ausgerechnet ihr mitgebracht habe (urgs...genügend andere bekamen das von mir auch!), was ich dabei fühle, wenn ich das ansehe, worum es meiner Meinung nach darin geht...Ich hab immer wieder betont, dass ich da offen gesagt gar nichts bei gedacht habe, als ich ihr das mitgebracht habe, es schon vor Wochen mitbringen wollte und der Speicherstick in den Untiefen meiner Tasche vergessen wurde. Nun hab ich neulich meine Tasche umgeräumt und er kam wieder zum Vorschein. Ihr Kommentar: Es wäre ja auch schlimm, wenn ich über alles nachdenken müsste und es müsse einen Grund haben, warum mir der Stick ausgerechnet jetzt wieder eingefallen ist...aaaaaaaaaaargh! Insgesamt war es dann aber so, dass sie so bei den Gefühlen nachbohrte (auch auf andere Dinge als diese Präsentation bezogen), z.B. auch auf mein Verhältnis zu ihr...dass irgendwann ganz automatisch Themen aufkamen, wo ich vorher wunder dachte, wie schwer es für mich wäre, das auszusprechen (z.B. die Angst davor nicht ernst genommen zu werden, dass man mir nicht glaubt...oder die Tatsache, dass der Abstand zwischen Mittwoch und Montag für mich immer ewig ist...eine freie Woche natürlich noch ewiger...) Plötzlich ging das ganz von alleine und ich bekam irgendwie das Gefühl, dass es ok ist, dass ich so fühle und dass ich es fühlen darf. Ich hatte die ganze Stunde über das Gefühl, ein Specht sitzt vor mir! Ich fand es ungemein anstrengend, über meine Gefühle zu sprechen eben weil ich es nicht gewohnt bin, bei ihr irgendwie nicht recht in mich reinfühlen kann, oft dann nicht mehr weiß, was ich sagen soll, verstumme, etc. aber es tat einfach unheimlich gut, diese Tatsachen wie oben genannt aussprechen zu können und damit akzeptiert zu werden. So kamen wir auch nochmal ganz kurz auf die Stunde letzten Mittwoch, wo ich mich nicht ernst genommen fühlte. Ich hatte es zwar nicht so formuliert, dass ich mich genau auf diese Stunde und auf sie bezog, aber ich nannte das Thema der Stunde als Beispiel, wo ich mich generell nicht ernst genommen fühle...ich glaube, das war sehr wichtig.
Ansonsten war es eben für mich sehr anstrengend, dass sie so nachbohrte. Gerade bei einer Frage, wo sie scheinbar genau wusste, dass sie gerade sehr intensiv nachbohrt und ich mir damit schwer tue, klingelte ihr Telephon (als Ärztin in einer Klinik muss sie da auch rangehen), sie grinste, meinte zu "Jaja...wieder Glück gehabt! Ich hab das schon gesehen, wie's Ihnen jetzt gerade ging!" und machte so ein "Puh!" *Schweiß von der Stirn wisch* Ich saß einfach nur noch da und musste lachen...sie allerdings auch und hatte sich für ihr Telephonat so ein Eigentor geschossen

So...mehr gibt's im Moment glaube ich nicht. Außer dass ich hoffe, bis morgen die Verbindung halten zu können und vielleicht gleich mit was intimerem anfangen zu können ohne meine Anlaufschwierigkeiten jede Stunde

Gruß

Bina

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Beitrag Di., 19.04.2011, 12:37

Hallo Bina,

freu mich für dich und hoffe, dass es so gut weitergeht!

ich find das irgendwie auch schön, dass du so aktiv an dem Ganzen teilhast, ihr Sachen mitbringst und zeigst
das find ich irgendwie lieb.

Alles Gute dir!

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 19.04.2011, 12:44

Ich finde es ja durchaus gut, daß es jetzt mal positiver läuft, nur ändert das an den Dingen die nicht gut gelaufen sind ja nun nichts, und davon ist auch nichts gelöst sondern es ist nur einfach schnell und bequem zur Seite geschoben, oder?

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Bina
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Beitrag Di., 19.04.2011, 19:54

@müki: Nein, daran ändert es IMMERNOCH nichts...trotzdem würde ich jetzt gerne einfach nur nach vorne schauen mit dem, was passiert ist im Hinterkopf und mich auf neue Erfahrungen konzentrieren! Wie schon so häufig geschrieben in diesem Thread wird das immer in meinem Hinterkopf bleiben und bei dem leisesten Gefühl, dass das Muster wieder auftaucht, bin ich woanders. Ich hoffe, dass damit dieser Punkt nun endlich mal ein für alle Mal geklärt ist. Bequem beiseite geschoben ist es in meinen Augen nicht, wenn man das ganze thematisiert und darüber spricht mit dem Therapeuten. Bequem beiseite geschoben ist, wenn man nichts anspricht, nicht sagt, wie schlecht es einem damit ging, etc., sondern sie einfach so weiter gewähren lässt und das werde ich beileibe nicht tun. Nur warum soll ich mir ständig etwas schlecht reden, was im Moment sehr gut läuft und womit ich mich gut fühle? Nicht nur die Vergangenheit ist wichtig; auch das Jetzt und die Zukunft!

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 19.04.2011, 21:14

Bina hat geschrieben: Bequem beiseite geschoben ist es in meinen Augen nicht, wenn man das ganze thematisiert und darüber spricht mit dem Therapeuten. Bequem beiseite geschoben ist, wenn man nichts anspricht, nicht sagt, wie schlecht es einem damit ging, etc., sondern sie einfach so weiter gewähren lässt und das werde ich beileibe nicht tun. Nur warum soll ich mir ständig etwas schlecht reden, was im Moment sehr gut läuft und womit ich mich gut fühle? Nicht nur die Vergangenheit ist wichtig; auch das Jetzt und die Zukunft!
Du lässt sie doch weiter gewähren. Gut, du sprichst es an. Aber wo hätte sie denn da Verständnis gezeigt, eingelenkt. Wo ist sie da sensible auf deine Belange eingegangen, wo hat sie deine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt? Was nutzt es denn etwas anzusprechen wenn es keinen Effekt von Klärung und Eingehen auf deine Bedürfnisse hat?

Und wo gibt es eine Zukunft auf der Basis von einem Haufen nicht geklärter sondern nur beiseitegewischten Konflikten?

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Bina
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Beitrag Di., 19.04.2011, 23:18

Du lässt sie doch weiter gewähren. Gut, du sprichst es an. Aber wo hätte sie denn da Verständnis gezeigt, eingelenkt. Wo ist sie da sensible auf deine Belange eingegangen, wo hat sie deine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt? Was nutzt es denn etwas anzusprechen wenn es keinen Effekt von Klärung und Eingehen auf deine Bedürfnisse hat?
Tut mir leid, aber mir klingt das, als wärst du bei meiner Therapie dabei gewesen. Woher willst du wissen, dass sie das alles nicht tat?
Noch ein letztes Mal: Ich bin vorsichtig und ich werde ihr sowas kein zweites Mal durchgehen lassen. Sollten weitere Posts in diese Richtung kommen, werde ich darauf nun nicht mehr eingehen. Ich denke, ich habe oft genug klar gemacht, dass mir ihr Verhalten in den letzten 3 Monaten präsent und immer im Hinterkopf ist...und ich denke, dass es das ist, was zählt. Wenn es von nun an zwischen uns beiden aber so gut läuft wie momentan, sehe ich keinen Grund, ewig die Vergangenheit hinterher zu tragen...Ich habe den Eindruck, dass du mich definitiv überzeugen möchtest, diese Therapie abzubrechen - aus welchem Grund auch immer und ich bin ein Mensch, der selbst Entscheidungen treffen und damit leben kann...und meine Entscheidung ist nun mal entgegen deiner FÜR die Therapie. Ich bitte dich, das zu respektieren. Hetzerei bringt uns hier glaube ich nicht weiter und das ist wie schon weiter oben gesagt nicht Sinn des Forums!

Gruß

Bina

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 19.04.2011, 23:57

Bina hat geschrieben:habe Angst, dass sie bei einigen Themen auch einfach nicht wirklich einfühlsam reagiert. Klar kann sie eine andere Meinung haben als ich, aber vielleicht ist mein Problem, dass es mir Probleme macht, mit Kritik umzugehen, die ich so im Leben schon häufig genug bekomme...und Kritik kommt in der Therapie dann vielleicht auch nochmal...sodass ich mich irgendwann völlig zurückziehe. Und aus Angst vor Kritik und davor, nicht angenommen zu werden, verschwinden dann vielleicht auch Gedanken oder der Impuls, das eine oder andere Thema anzusprechen...einfach aus Angst, eine "toughe" Reaktion zu bekommen an einer Stelle, wo es für mich wertvoller wäre, wenn sie einfach nur mal Verständnis zeigen würde. Ich weiß nicht, ob es vielleicht nicht zur Therapie gehört, dass der Therapeut Verständnis zeigt...
Bina hat geschrieben:
Wir verbrachten die ganze Stunde mit einem Thema, das mir gar nicht wichtig war (aber sie ließ nicht locker).
Bina hat geschrieben: Ich bin ein recht schüchterner Mensch und habe Angst, den anderen vor den Kopf zu stoßen, wenn ich das sage, was mir gerade in den Sinn kommt, habe Angst, etwas falsches zu sagen. Ich wurde nur immer einsilbiger und dachte in mir drin, dass mich das gerade total überfordert und ich einfach nichts mehr dazu zu sagen weiß und was will die denn noch alles wissen...sie dreht sich im Kreis und interpretiert und tut und macht...und ich weiß gerade eigentlich schon gar nicht mehr recht, wie wir hierher kamen und um was es geht, möchte das Thema wechseln.

Zu der Frage mit dem Liegen: Sie hatte eine "adaptierte analytische Therapie" mit mir vor und ich sollte ihrer Meinung nach dabei liegen. Für mich ist das mit dem Liegen aber irgendwie von Anfang an ein Problem gewesen, ich hatte es auch angesprochen. Ich fühle mich da total unwohl, angespannt, alleine, gehe raus danach und habe das Gefühl, gar nicht bei der Therapie gewesen zu sein..
Bina hat geschrieben: Die letzten beiden Therapiestunden waren für mich inhaltlich irgendwie sehr anstrengend. Es waren Themen, die mir schwerfielen, zu denen ich einfach außer dem Ablauf nicht wirklich etwas sagen konnte und sie bohrte immer weiter und wollte noch was hören und nochwas und nochwas...und dabei fiel mir dazu einfach nichts mehr ein. Ich fühlte dazu nichts, konnte nichts mehr beschreiben..

Naja, das alles hier habe nun nicht ich mir aus den Fingern gesaugt...

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Tristezza
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Beitrag Mi., 20.04.2011, 09:31

Müki, was bringt es dir eigentlich, immer und ständig an den Therapeutinnen anderer herumzukritisieren? Das ist alles andere als konstruktiv.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 20.04.2011, 09:45

Weil ich mitangeschaut habe was es einem bringt wenn man sich Dinge krampfhaft schönredet die so rosig nicht sind, wenn man Dinge die nicht passen reflexartig ausblendet sobald sie nicht komplett akut sind, wenn man jedem Konflikt aus dem Weg geht so lange es nicht so akut ist, daß man gezwungen ist, sich damit auseinanderzusetzen, wenn man seine eigenen Bedürfnisse ausblendet für für den Aufbau einer heilen Scheinwelt, wenn man sich von Menschen abhängig macht, die so ihre eigenen Agenda haben und diese auch durchzudrücken versuchen, nur weil man sich in eine emotionale Abhängigkeit reinmanövriert hat und sich nicht traut,zB auch mal jemand vor den Kopf zu stossen oder etwas sonstwie unbequemees zu machen für die Erfüllung eigener Bedürfnisse.

Ich bin ja nun schon ein paar Jahre älter, ich habe solche Muster bei mir beobachtet, in meiner Familie, in meinem sozialen Umfeld, Haltungen dieser Art sind ja nun nicht soo selten. Letztlich führt sowas nie zu etwas wirklich gutem. Weder in der Familie, noch in Beziehungen und auch nicht in sonstigen sozialen Situationen. Höchstens gerade mal in der Arbeit, wo man gezwungen ist sich mit Leuten mit denen man nicht klarkommt so zu arrangieren daß es nciht ständig knallt. Aber auch da hat das ganze Grenzen.

Ich war auch mal ganz gut in der Verleugnung gewisser Tatsachen und dem sturen Weitermachen.

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Tristezza
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Beitrag Mi., 20.04.2011, 10:02

münchnerkindl hat geschrieben:Weil ich mitangeschaut habe was es einem bringt wenn man sich Dinge krampfhaft schönredet die so rosig nicht sind
Sei mir nicht böse, müki, aber ich habe den Eindruck, dass du aus Angst davor quasi zwanghaft ins andere Extrem verfällst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dir und deinen Beziehungen gut tut. Auf keinen Fall macht es Sinn, Menschen, die wie Bina durchaus die negativen Seiten ihrer Therapeutin sehen, aber damit leben können und Positives aus der Therapie ziehen können, immer wieder die schlechten Seiten der Therapeutin vor Augen zu halten.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 20.04.2011, 10:14

Tristezza hat geschrieben:aber damit leben können und Positives aus der Therapie ziehen können, immer wieder die schlechten Seiten der Therapeutin vor Augen zu halten.
Das hat was von "er verprügelt mich zwar alle paar Wochen mal, aber dazwischen ist er ja ein soooo lieber Mensch". Oder "naja, den Keilriemen hat er nicht anständig gemacht und die Batterie hat er auch nicht gewechselt, aber immerhin der Reifenwechsel, der war klasse.

Da stellt sich doch die Frage, mit wie wenig gibt man sich zufrieden, nur damit man es dann nicht aushalten muss,etwas zu tun das ungewohnt ist und schwer fällt: Die Erfüllung legitimer Bedürfnisse durchzusetzen.

Bina schreibt doch selbst daß sie ein schüchterner Mensch ist und Angst davor hat andere Menschen vor den Kopf zu stossen. DAS Muster ist nun wirklich kein guter Ratgeber wenn es um die Auswahl von Menschen des engeren persönlichen Umfeldes geht. Sich an jedes Fitzelchen Positives klammern und den Rest ausblenden, weil es ihr erspart das zu tun was schwer fällt. Ggf auf Konfrontation zu gehen und dann wenn die Klärung nicht positiv verläuft die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

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Dunkle
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Beitrag Mi., 20.04.2011, 10:20

Das Einnehmen dieser Position und Postings in diese Richtung sind quasi schon ein pawlowscher Reflex. Das lese ich nun schon seit Jahren. UNd es wird kein bisschen milder, sondern ist immer das selbe verbissene Wüten gegen die Therapeuten anderer User und das Scharfmachen auf Abbruch der Therapie, Anzeigen des T. und dergleichen. Und das wird immer wieder ausschließlich mit selbst gemachten schlechten Erfahrungen begründet.
Aber andere nehmen hier eben andere Rollen ein - so isses, ein Psycho-Theater....
Zuletzt geändert von Dunkle am Mi., 20.04.2011, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.

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*AufdemWeg*
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Beitrag Mi., 20.04.2011, 10:20

Gegenfrage an dich Müki:

okay, ich stimme dir insoweit zu, dass Mensch sich nicht alles gefallen lassen muss
aber woher weisst du, dass du aus einer Mücke keinen Elefanten machst?

Ich meine: wo liegt die Grenze

Bei dir scheint es nur ein entweder-oder zu geben
aber wenn das so ist, dann gibts letztliche gar keine Beziehung,
da es immer wieder zu Konflikten innerhalb von Beziehungen kommt...
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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