Panik vor den letzten Stunden

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Philosophia
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Beitrag Di., 23.08.2022, 21:07

Aber was willst du dann stattdessen? Ich kann es nicht greifen. Im Gegenteil.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Solage
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Beitrag Di., 23.08.2022, 21:09

Quatsch, weil ich nicht will, dass er sich weiter aufregt, sondern weil ich versuche, die Verletzung zu spüren ohne in rigide Erklärungen abzutauchen.

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Philosophia
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Beitrag Di., 23.08.2022, 21:11

Aber warum erzählst du denn dann hier, dass du direkt mit deinem Therapeuten darüber (wenngleich nicht das Forum direkt erwähnt) gesprochen hast? Brauchte es zu diesem Nachspüren seine Bestätigung?
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Solage
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Beitrag Di., 23.08.2022, 21:14

Es ging nur um MEINE Angst, dass mir mein Therapeut zum Ende sehr distanziert begegnen könnte.
Ich konnte den TE da einfach verstehen in seiner Not.

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Philosophia
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Beitrag Di., 23.08.2022, 21:22

Ich weiß nicht, für mich fühlte es sicher eher wie Öl ins Feuer gießen an. Aber ich bin jetzt ruhig. Ich bin ja nicht ArcticFox.
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Solage
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Beitrag Di., 23.08.2022, 21:27

Jeder liest auch subjektiv!

Nicht wirklich mich, sondern auch sich.

Ich bin auch nicht ArticFox!

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ArcticFox
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Beitrag Di., 23.08.2022, 21:50

Hab die neuesten Beiträge von Solage und Philosophia noch nicht gelesen.
Philosophia hat geschrieben: Di., 23.08.2022, 14:28 Du bist der Patient, du darfst und sollst auch egoistisch sein. Ich wollte dir nur sagen, dass er dir etwas schenkt [...]
Ja, ich weiß, dass du das so nicht gemeint hast :-) Ihr nehmt hier zwischendurch quasi live an meinem emotionalen Prozess teil und oft verleihe ich dem verletzten Anteil Ausdruck, der mein emotionales Erleben gerade sehr bestimmt, während ein anderer Teil von mir quasi als Beobachter daneben steht und versucht, einigermaßen wohlwollend damit umzugehen und das alles irgendwie einzuordnen.

ziegenkind hat geschrieben: Di., 23.08.2022, 17:17 Arctic Fox, Deine Denke ist ganz schön selbstverletzend, oder? Du lässt keine andere Alternative zu als die für Dich denkbar schlechteste. Ich glaube, hier DARF Dir Dein Therapeut nicht nachgeben, weil Du ja sonst in Deinen fatalen und dysfunktionalen Mustern bestätigt würdest.
Das war mal mein Normalzustand und ich bin in den letzten Tagen sehr darüber erschrocken, mit welcher Heftigkeit das gerade wieder auftaucht. In den letzten 1-2 Jahren kannte ich diese Bewegung zumindest in der Intensität eigentlich nicht mehr von mir. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich deine Schlussfolgerung teile, dass der Therapeut da ja dann gar nicht nachgeben darf. Inwiefern würde das denn mein dsyfunktionales Muster bestätigen, wenn er mir z.B. wenigstens widersprechen würde, wenn ich äußere, dass sein Verhalten in mir auslöst, dass ich die Ehrlichkeit seiner Nähe in den letzten Jahren in Frage stelle?
ziegenkind hat geschrieben: Di., 23.08.2022, 17:17 Mein Vorschlag: Statt den destruktiven Versuch zu unternehmen, Deinem Therapeuten "nachzuweisen", dass er entweder vor seinen Gefühlen Angst hat oder Dir gegenüber gleichgültig ist (beides läuft auf Abwertung hinaus ....), könntest Du ihn fragen, wie das geht, nicht vermissen ohne den anderen abzuwerten, kleinzumachen etc.
Das ist ein schöner Vorschlag. Ich denke, das werde ich versuchen.



@Solage
Ohje, tut mir leid, dass dich meine Geschichte in Bezug auf deine eigene Therapie so verunsichert hat. Aber gut, dass dein Therapeut da so klar mit dir ist und deine Befürchtung ausgeräumt hat. Ich denke, dass deine Befürchtung auch ganz und gar unbegründet ist. Dein Therapeut scheint mir doch ein anderes Kaliber als meiner zu sein. Und ich glaube auch, dass jede therapeutische Beziehung ganz individuell ist und ich vermute, selbst wenn wir denselben Therapeuten hätten, würden dabei wohl sehr unterschiedliche Abschiedserfahrungen herauskommen, weil ich annehme, dass ein Therapeut das immer auch vom einzelnen Patienten abhängig macht, wie er Dinge gestaltet.

Natusik hat geschrieben: Di., 23.08.2022, 20:00 Ich denke, wenn Therapeuten irgendwo gegen Ende der Therapie traurig sind, weinen, den Patienten nicht gehen lassen wollen, dann stimmt was nicht! Dann war der Therapeut doch nicht distanziert genug, falls es zu solchen Gefühlen seinerseits kommt.
Ich sehe das nicht so, dass er mich nicht gehen lassen wollen würde, nur weil er auch wehmütig wäre. Wenn ein Therapeut seinem Patienten tatsächlich das Gefühl gibt, ihn nicht gehen lassen zu können oder zu wollen, dann hast du definitiv Recht damit, dass er nicht gut genug abgegrenzt war. Aber für mich würde sich das nicht ausschließen, etwas traurig zu sein und denjenigen trotzdem gut gehen lassen können.

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Philosophia
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Beitrag Mi., 24.08.2022, 06:08

ArcticFox hat geschrieben: Di., 23.08.2022, 21:50 Und ich glaube auch, dass jede therapeutische Beziehung ganz individuell ist und ich vermute, selbst wenn wir denselben Therapeuten hätten, würden dabei wohl sehr unterschiedliche Abschiedserfahrungen herauskommen, weil ich annehme, dass ein Therapeut das immer auch vom einzelnen Patienten abhängig macht, wie er Dinge gestaltet.
Ganz genau! Ich denke, ArcticFox, dass dir deiner auch etwas sehr Wertvolles mitgibt. Ich erzähl dir mal was, ich habe eigentlich immer gemerkt, dass die Analytikerin mich mag. Und in nem Moment, als ich ein arges Problem mit mir hatte, hat sie es auch gesagt. Und das fand ich furchtbar, weil ich es kenne, dass mir das wer sagt und die Taten aber was anderes sagen. Darum wollte ich das nie von ihr hören. Ich kenne verbale Liebesbekundungen zu hauf und für mich waren sie immer schlimm, da sie nie echt waren. Letztlich hab ichs aber dann doch gut verkraftet, weil ich ja fühlte, dass es bei ihr echt war. Wie dem auch sei. Ich wollte damit sagen, was du dir so so so sehr wünscht, wollte ich auf gar gar gar keinen Fall. Mein Wunsch war, dass sie das niemals sagt. Wir sind tatsächlich alle sehr verschieden und unsere Therapeuten gucken sehr genau, was wir wirklich brauchen. Oft ist das, was wir partout wollen, nicht unbedingt das, was wir brauchen oder woran wir wirklich wachsen können. Ich glaube jedenfalls, dass du dich all die Jahre nicht in ihm getäuscht hast. Sonst wäre es dir nicht besser gegangen in der Therapie.
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Beitrag Mi., 24.08.2022, 06:11

Ich glaube übrigens auch, dass man traurig sein kann und gleichzeitig jemanden gut ziehen lassen kann. Kommt sicher auf das Maß an, aber ich glaub auch, dass das geht. Aber ich glaube eben auch, dass man jemanden sehr mögen kann, auch wenn man beim Abschied in erster Linie Freude verspürt.
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Beitrag Mi., 24.08.2022, 21:52

Ohje, tut mir leid, dass dich meine Geschichte in Bezug auf deine eigene Therapie so verunsichert hat. Aber gut, dass dein Therapeut da so klar mit dir ist und deine Befürchtung ausgeräumt hat. Ich denke, dass deine Befürchtung auch ganz und gar unbegründet ist. Dein Therapeut scheint mir doch ein anderes Kaliber als meiner zu sein. Und ich glaube auch, dass jede therapeutische Beziehung ganz individuell ist und ich vermute, selbst wenn wir denselben Therapeuten hätten,
Wie schön, dass du auf uns alle persönlich und wertschätzend eingehen kannst.
Und auch, dass du trösten möchtest.
Du bist echt ein guter Typ!

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Beitrag Do., 25.08.2022, 18:03

Oh, wie nett! :red:

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Beitrag Mi., 31.08.2022, 13:31

Morgen ist (endlich) meine letzte Sitzung und ich werde hier gerade etwas wahnsinnig... Am liebsten würde ich einfach nicht hingehen. Aber gleichzeitig möchte ich die Sitzung auf gar keinen Fall verpassen. Ich träume schon seit Tagen, dass ich während dieser Sitzung mich an irgendeinem unwichtigen Detail aufhänge und die ganze Stunde nur darüber rede und in den letzten 5 Minuten wird mir plötzlich klar, dass ich jetzt die ganze Sitzung mit völlig belanglosem Mist verschwendet habe und ich jetzt keine Zeit mehr habe, die Dinge noch anzusprechen, die mir eigentlich wichtig gewesen wären. Und dann wache ich panisch auf...
Das ist eine wirklich sehr tief sitzende Angst, fürchte ich :-( Ich kriege mich gerade aber auch nicht dazu, mir konkret zu überlegen (und womöglich sogar aufzuschreiben), was ich unbedingt in dieser Sitzung ansprechen / machen möchte. Immer, wenn ich anfange, darüber nachzudenken, fühlt es sich an, als würde ich auf nem Pferd sitzen, das vor dem Hindernis den Sprung verweigert und es ist absolut nichts zu machen, um es noch vorwärts zu bewegen. Sehr frustrierend und macht mir noch mehr Angst. Weil, wenn ich mir nicht überlege, was ich morgen möchte, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich nicht das gesagt/getan habe, was ich eigentlich wollte.
Ich versuche, mich gerade nicht so hochzuschaukeln, aber es fällt mir etwas schwer. Vielleicht fällt jemandem von euch etwas beruhigendes ein?

Außerdem würde mich eure Meinung zu nem Abschiedsgeschenk interessieren: Ich hatte mir schon vor längerer Zeit überlegt, dass ich ihm ne Postkarte mit einer Zeichnung von einem Künstler, den ich mag, geben möchte und ich wollte hinten nur einen kurzen Gruß und einen Satz, der meine Wertschätzung ausdrückt, drauf schreiben. Das ist jetzt ja aber kein Geschenk im eigentlichen Sinne (andere Patienten haben ihm z.B. Keramikfigürchen für seine Praxis geschenkt, oder diesen berühmten Überzug für Kleenexpackungen, der aussieht, wie eine Couch oder er hat mal was von einer Flasche Wein erwähnt), sondern eher ein Erinnerungsstück. Und ich fühle mich gerade irgendwie komisch damit und so, als würde ich ihm damit etwas aufdrängen. Findet ihr Geschenke, die keinen praktischen Nutzen für den Thera haben, angemessen?

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Shukria
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Beitrag Mi., 31.08.2022, 14:35

Wie seid ihr denn jetzt verblieben für Kontakte nach dem Therapieende?
Da war dein Therapeut ja sehr ambivalent.

Wenn es möglich ist sporadisch und selbstbestimmt danach noch, Kontakt zu haben, wäre ich entspannt bei der letzten Stunde. Wenn was offen bleibt kannst du ja noch mal hin. Mir würde das den Druck nehmen, das die letzte Stunde dann super laufen muss und ich nichts vergessen darf.

Zu Geschenken: du hattest ja vorher schon geschrieben das du gerne etwas von dir bei ihm lassen würdest, als Erinnerung. Ich vermute, damit er dich nicht vergisst.
Schenk doch einfach was du! magst. Ne Postkarte ist sicher genauso ne schöne idee wie etwas für den Praxisraum oder ne Schachtel Pralinen. Was er letztendlich damit macht liegt ja nicht in deiner Hand. Es geht ja eher drum deine Wertschätzung und Dankbarkeit auszudrücken. In deinem Fall vielleicht ihm ein Erinnerungsstücke dazulassen.

Nimmst du denn etwas aus der Praxis für dich mit? Nen Stein oder sowas? Brauchst du was von ihm?

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peppermint patty
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Beitrag Mi., 31.08.2022, 15:27

Ich denke, manchmal macht man sich selbst zu viel Druck - auch in Bezug dazu, dass bestimmte Momente etwas ganz besonderes werden müssen, was eigentlich gar nicht stimmt/notwendig ist.
Viel wichtiger als die letzte Stunde ist doch wie eure gesamte Beziehung war, und die scheint mir wirklich gut zu sein, so wertschätzend wie du von dieser hier berichtest.
Und genau das weiß er - und du natürlich auch. Ich bin mir sicher, dass ihr dies schon oft gegenseitig ausgedrückt habt, verbal und nonverbal. Somit sind die grundlegendsten „Worte“ bereits gefallen.
Für mich ist das entscheidend.
Da kann, darf und muss natürlich Vieles aufgrund der Zeitbegrenzung der Stunde ausgespart werden, aber ihr beide tragt dennoch die Erinnerungen und Gefühle diesbezüglich in euch.
Vielleicht muss deswegen gar nicht mehr so vieles gesagt und bedacht werden. Es geht ja auch ums Spüren des Abschieds und das geht nicht mit einer vollen muss-noch-angesprochen-werden-Liste.

Ich würde mich auf das Wesentliche beziehen (ansonsten bleibt gefühlt immer etwas ungesagt, was ja noch sooo wichtig ist) und euch beiden die Chance geben zu spüren.

Zum Geschenk 🎁, folge deinem Herzen!, dann wirst du das richtige finden.
Ich wünsche dir einen friedlichen und freundlichen Abschied!

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ArcticFox
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Beitrag Mi., 31.08.2022, 16:16

Shukria hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 14:35 Wie seid ihr denn jetzt verblieben für Kontakte nach dem Therapieende?
Da war dein Therapeut ja sehr ambivalent.

Wenn es möglich ist sporadisch und selbstbestimmt danach noch, Kontakt zu haben, wäre ich entspannt bei der letzten Stunde. Wenn was offen bleibt kannst du ja noch mal hin. Mir würde das den Druck nehmen, das die letzte Stunde dann super laufen muss und ich nichts vergessen darf.
Wir haben die Regelung getroffen, dass ich eine Stunde von meinem bewilligten Kontingent noch aufhebe und die mit größerem Abstand irgendwann dann noch nehmen kann. Und falls es darüber hinaus noch gelegentlichen Bedarf geben würde, könnte ich auch zu vereinzelten Stunden wieder zu ihm kommen, wobei er aber schon gesagt hat, dass er die
Quartalsstunden nicht ausschöpfen möchte, sondern wirklich nur zu vereinzelten Sitzungen. Ich bin nur recht sicher,
dass ich keine dieser Sitzungen in Anspruch nehmen werde. Aber trotzdem hast du völlig recht: falls mich irgendetwas so gar nicht loslässt und ich dringend noch klären möchte, gibt es die Möglichkeit dazu!

Shukria hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 14:35 Zu Geschenken: du hattest ja vorher schon geschrieben das du gerne etwas von dir bei ihm lassen würdest, als Erinnerung. Ich vermute, damit er dich nicht vergisst.
Schenk doch einfach was du! magst. Ne Postkarte ist sicher genauso ne schöne idee wie etwas für den Praxisraum oder ne Schachtel Pralinen. Was er letztendlich damit macht liegt ja nicht in deiner Hand. Es geht ja eher drum deine Wertschätzung und Dankbarkeit auszudrücken. In deinem Fall vielleicht ihm ein Erinnerungsstücke dazulassen.

Nimmst du denn etwas aus der Praxis für dich mit? Nen Stein oder sowas? Brauchst du was von ihm?
Ja, mir ist in den letzten Tagen sehr klar geworden, dass das "Geschenk" v.a. etwas ist, was ich für mich tun würde. Weil ich gerne etwas bei ihm lassen würde. Und genau deswegen hadere ich jetzt aber auch so damit. Ein Geschenk ist in meiner Welt eigentlich etwas, das ich für den Anderen gebe.

Und ich würde tatsächlich gerne etwas aus seiner Praxis mitnehmen oder irgendetwas, das von ihm kommt. In der Vergangenheit habe ich die Zettel, auf denen er handschriftlich Terminänderungen für mich notiert hatte, öfter mal ne Weile an meiner Pinnwand hängen lassen, weil ich mich beim Anschauen gefreut habe und mich verbunden gefühlt habe. :red: Vielleicht bekomme ich es ja hin, ihn nach irgendwas in der Richtung zu fragen.

peppermint patty hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 15:27 Ich denke, manchmal macht man sich selbst zu viel Druck - auch in Bezug dazu, dass bestimmte Momente etwas ganz besonderes werden müssen, was eigentlich gar nicht stimmt/notwendig ist.
Viel wichtiger als die letzte Stunde ist doch wie eure gesamte Beziehung war, und die scheint mir wirklich gut zu sein, so wertschätzend wie du von dieser hier berichtest.
Und genau das weiß er - und du natürlich auch. Ich bin mir sicher, dass ihr dies schon oft gegenseitig ausgedrückt habt, verbal und nonverbal. Somit sind die grundlegendsten „Worte“ bereits gefallen.
Für mich ist das entscheidend.
Da kann, darf und muss natürlich Vieles aufgrund der Zeitbegrenzung der Stunde ausgespart werden, aber ihr beide tragt dennoch die Erinnerungen und Gefühle diesbezüglich in euch.
Vielleicht muss deswegen gar nicht mehr so vieles gesagt und bedacht werden. Es geht ja auch ums Spüren des Abschieds und das geht nicht mit einer vollen muss-noch-angesprochen-werden-Liste.
Ich glaube, du hast einfach Recht. Gut, das zu hören. Und dass man wahrscheinlich immer gefühlt irgendetwas nicht gesagt hat, irgendetwas offen bleibt, das ist so. Und kenne ich eigentlich sehr gut aus der Arbeit mit Hinterbliebenen. Manchmal wundere ich mich über meinen Tunnelblick...

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