Heucheln Psychotherapeuten Sympathie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Mi., 28.06.2017, 22:29

Fundevogel hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 22:19 Ich weiß es nicht, aber kann es mir nicht vorstellen. Die Ausbildung ist sehr teuer und dauert sehr lange. Wer das auf sich nimmt, muss sowas von top motiviert und zielorientiert sein ...
Und warum sollte man Geld zurückbekommen, wenn man selbst was versemmelt? Wenn ich die Führerscheinprüfung nicht bestehe, kriege ich ja auch nichts zurück.
Naja, so wurde es hier ja beschrieben, dass das Gremium die Möglichkeit hat durchfallen zu lassen. So habe ich das für Ö nun verstanden von Trara.
Ich kenne das nur so, dass das Schriftliche zählt bzw. eben auch zählt. Wer da gut abschneidet, wird mündlich wohl kaum die ganze Prüfung vergeigen.

Hier habe ich mal was für D gefunden: https://www.therapie.de/fileadmin/dokum ... h-APrV.pdf

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Fundevogel
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Beitrag Mi., 28.06.2017, 22:30

mio hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 22:11 Ich seh halt ein wenig die Gefahr, dass sozusagen "in den anderen" abgehauen wird, wenn es "im eigenen Körper zu heftig" wird, dabei. Weshalb ich denke, dass so "Alleineübungen" vielleicht sensibilisieren könnten für das echt "ureigene". Und darauf lässt sich dann ja wieder therapeutisch aufbauen. In der gemeinsamen Reflexion.
Da ist was dran. Der Gedanke, zum anderen abzuhauen, wenn es im eigenen Körper zu heftig wird - der ist mir gänzlich neu, aber da ist was dran ...Auch eine Art von Flucht, die Aufmerksamkeit vom eigenen zum anderen zu lenken. Allerdings glaube ich, dass das schon auch ein altes Wahrnehmungsmuster ist, um Gefahr zu erkennen: Körper schreit Alarm und dann muss man zum anderen sehen, ob von dort die Gefahr her droht. Also denke ich mal grade so ...

Wahrscheinlich macht es mich auch deshalb so nervös, dass meine durchaus mehr als gut ausgeprägte Empathie beim Thera oft nicht funktioniert. Ich kann sehen, was er fühlt, aber es kommt nicht bei mir an. Vielleicht ist das ja auch ein Zeichen dafür, dass er eigentlich gut abgegrenzt ist. Was weiß ich ...

Aber mit dem Alleine machen, das hat was. Ich glaube ich muss wieder mehr drauf achten, dass ich genug Zeit auch alleine habe, für Ruhe und zum Eindrücke verarbeiten.

Und jetzt langsam wieder aus mit OT ...

Aber vielleicht stelle ich alle diese Überlegungen auch gerade an, weil ich mich vergewissern will, dass ich es merken würde, wenn sich in meine Therapie Heuchelei oder Manipulation einschleicht. Und das meine ich durchaus auch beiderseits.
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Fundevogel
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Beitrag Mi., 28.06.2017, 22:35

Ta_Ra hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 21:52 Das war kein Vorwurf, gell :-)
okeee :)
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Beitrag Mi., 28.06.2017, 22:38

candle. hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 22:29
Naja, so wurde es hier ja beschrieben, dass das Gremium die Möglichkeit hat durchfallen zu lassen. So habe ich das für Ö nun verstanden von Trara.
Ich kenne das nur so, dass das Schriftliche zählt bzw. eben auch zählt. Wer da gut abschneidet, wird mündlich wohl kaum die ganze Prüfung vergeigen.

candle
Ja, aber gerade bei dieser Ausbilung wäre es doch fatal, rein auf theoretisches Wissen (bestandene Prüfungen usw...) zu achten - oder findest du nicht?
HIer gehört eben in der Bewertung dazu, wie derjenige in der Selbstreflexion ist, wie er mit Konfliktsituationen umgeht, wie er mit Klienten arbeitet usw....

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Fundevogel
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Beitrag Mi., 28.06.2017, 22:44

candle. hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 22:29 Naja, so wurde es hier ja beschrieben, dass das Gremium die Möglichkeit hat durchfallen zu lassen.
Ja, aber durchfallen und Geld zurück ist ja eigentlich kein zwingender Zusammenhang. Habe ich auch in dem von dir verlinkten Dokument keine entsprechende Bestimmung gefunden.
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candle.
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Beitrag Mi., 28.06.2017, 22:50

Fundevogel hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 22:44 Ja, aber durchfallen und Geld zurück ist ja eigentlich kein zwingender Zusammenhang. Habe ich auch in dem von dir verlinkten Dokument keine entsprechende Bestimmung gefunden.
Irgendwie scheint es hier ein Mißverständnis zu geben.

Ich dachte, es ginge hier um "Eignung" Psychotherapeut zu werden. Ich rede hier nicht von Prüfungen, in denen man durchgefallen ist.

Und ja: Ich habe auch noch nichts zur Eignung gefunden, da sind nur die faktischen Sachen, die man studiert haben sollte- sonst nichts. Also ob sich jemand eignet oder nicht, interessiert niemanden.

Wenn das alles hier in der Diskussion nicht so gemeint ist wie ich es verstanden habe, dann entschuldigt.

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Beitrag Mi., 28.06.2017, 22:58

okay, candle. Anderes Ende der Ausbildung ... :-)
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Mia Wallace
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Beitrag Do., 29.06.2017, 05:21

Kaonashi hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 20:48 Ich habe eher den Eindruck, dass du nicht so ganz verstehst, worum es geht.
Aus meiner Sicht sind deine Kommentare ziemlich unverschämt, und ich verbitte mir das.
:anonym:
Ich denke wie Du, dass Menschen, mit unbearbeiteten eigenen Problemen nicht in den Beruf gehören.
Ich bleibe aber dabei, dass der Wunsch, irgendeinen Menschen auf der Welt gegen seinen Willen dazu zu zwingen, sich seinen Themen und Gefühlen zu stellen sadistisch und so ein Vorgehen unseriös ist.

Wichtig aus meiner Sicht auch:
Ein Therapeut, der angeblich in seiner Selbsterfahrung gelernt hat, dass es normal und wünschenswert ist, jemanden in so einem sensiblen Prozess irgendwas zu zwingen , wird das ja dann vielleicht auch bei seinen Patienten so für richtig halten.
Und tun. Schonmal darüber nachgedacht?
Kaonashi hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 20:48 Es wird doch ziemlich oft auch hier im Forum von Therapeuten geschrieben, die nicht in der Lage sind, ihre eigenen Gefühle und Übertragungen zu reflektieren, und es gibt viele Patienten, die das Opfer von solchen verpfuschten Therapien sind.
Das nimmst du dann wohl in Kauf, oder?
DAS könnte man auch sadistisch finden.
Ich bin weder Therapeut noch Ausbilder noch Entscheidungsträger in dieser Sache und nehme gar nichts in Kauf.
Natürlich sollten manche Menschen besser keine Therapeuten werden.
Menschen, die es gut finden, wenn andere Menschen zu etwas gezwungen werden, sollten aber übrigens aus meiner Sicht ebenfalls nicht auf andere Menschen losgelassen werden und sind mit Vorsicht zu genießen.
Zuletzt geändert von Mia Wallace am Do., 29.06.2017, 06:14, insgesamt 3-mal geändert.

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Mia Wallace
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Beitrag Do., 29.06.2017, 05:38

Ta_Ra hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 20:55 Ich versteh nicht wo das Problem mit der Verletzung der Schweigepflicht liegen soll, wenn dem Ausbildungskandidaten selbst gesagt wird, dass er nicht oder noch nicht abschließen kann?


Das heißt es gibt eine Vermischung zwischen Lehrtherapeut und Ausbildungsinstitut.
Der Therapeut entscheidet gleichzeitg darüber, ob die Ausbildung weitergehen kann?


Was soll das denn für eine Selbsterefahrung sein, in der der Therapeut gleichzeitig über den Fortgang der Ausbildung entscheidet?

Wie soll sich denn in so einem Setting jemand wirklich öffnen können und ernsthaft arbeiten?


Das wäre ja geradezu die Auffofrderung für den am Abschluss Interessierten Kandidaten mit groben eigenen Problemen, sich eben gerade nicht zu öffnen. Ziemlich kontraproduktiv würde ich mal sagen.

TaRa, Du wurdest in einem anderen Faden von einem der Mods gebeten, hier im Forum weniger als Therapeutin aufzutreten.
Ta_Ra: bitte weniger als Therapeutin oder als Userin mit therapeutischen Ansätzen hier auftreten, sondern eher als Userin, als die du dich auch hier angemeldet hast.

Einen schönen Start in den Tag

Käthe

Ich fänd es ausgesprochen angenehm, wenn Du Dich daran halten würdest ;)
Zuletzt geändert von Mia Wallace am Do., 29.06.2017, 05:59, insgesamt 2-mal geändert.

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Mia Wallace
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Beitrag Do., 29.06.2017, 05:55

Fundevogel hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 21:46
Ich stelle mir auch vor, dass nur der, der die eigenen Grenzen kennt, auch spüren kann, was sind die eigenen Gefühle, was die anderen und reflektieren kann, was das mit einem macht und vor allem, was das über den Patienten und dessen Lebenssituation und Beziehungsmuster aussagt (Stichwort: Übertragung).
Ja, ich glaube das ist der entscheidende Punkt.
Der Therapeut muss seine Themen so weit kennen und bearbeitet haben, dass er
1. weiß, ob seine Affekte z.B. Ärger innerhalb der Therapiesituation etwas mit ihm selbst und seinen eigenen Themen zu tun haben, oder aber mit dem Patienten und dessen Themen.

und 2.
dass er seine wahrgenommenen Affekte nicht am und mit dem Patienten ausagiert, sondern mit einer gewissen Distanz wahrnimmt und professionell und seinem verfahren entsprechend damit umgeht.
Zuletzt geändert von Mia Wallace am Do., 29.06.2017, 06:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Mia Wallace
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Beitrag Do., 29.06.2017, 06:04

mio hat geschrieben: Mi., 28.06.2017, 21:58
Solange nichts weiteres nötig ist dürfte das hinkommen. Und wenn was weiteres nötig ist, dann dürfte es einen in irgendeiner Form schon "zerbröseln", so ich das richtig verstehe.
Ich vermute mal, dass , wenn jemand wirklich krank ist, ohnehin eine Selbsterfahrung/Lehrtherapie nicht mehr ausreicht, sondern eine richtige Therapie nötig wird.


Ta_Ra
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Beitrag Do., 29.06.2017, 06:34

@ mia wallace
Du brauchst jetzt nicht irgend einen, aus dem Zusammenhang gerissenen Beitrag von irgendwo zitieren, nur weil du offensichtlich ein Problem damit hast, dass ich eigene Erfahrungen schildere - das ist nämlich weder verboten noch sonst was, dies wurde auch an anderer Stelle mit den Moderatoren bessprochen.
Ich finde es übrigens recht bedauerlich, dass du hier jetzt grad so auftreten musst und dich alter Postings bedienen musst, um mir den erhobenen Zeigefinger zu zeigen.....

Wieso zitierst du denn nicht das Posting, mit dem der Thread geschlossen wurde, hm?

Ich fände es äußerst angenehm wenn du deinen Frust nicht an mir ablassen würdest, dazu gibts nämlich keinen Grund.
Wär nett wenn du dich dran hältst - ich lasse mir von dir bestimmt nicht meine Meinungsäußerung verbieten :)


isabe
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Beitrag Do., 29.06.2017, 06:53

Ta_Ra:
Deine Erfahrungen decken sich zumindest nicht mit den in Deutschland üblichen Verfahren für Psychoanalytiker (wie es in anderen Ländern ist, kann ich natürlich nicht wissen, ebenso wenig, wie es bei anderen Therapieverfahren ist). Hier gilt in der Regel das sog. non-reporting system, d.h., man weiß - und richtet sich danach -, dass Selbsterfahrung bzw. Analyse nur dann funktioniert, wenn sie echt ist und nicht betriebswirtschaftlich orientiert. Das wäre auch vollkommen unsinnig und eben NICHT im Sinne einer Selbsterfahrung, wenn man als Therapeutenazubi taktisch auswählt, was man erzählt und was man weglässt - umso absurder ist die Vorstellung, der Lehrtherapeut würde aus dem Kandidaten dann irgendwelche Geständnisse rausquetschen. Aber natürlich: Wir sollten nichts auf die Goldwaage legen...


Ta_Ra
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Beitrag Do., 29.06.2017, 07:09

@isabe
Darum schreibe ich ja auch stets dazu, dass es in Ö so ist.

Ich kann dir nicht helfen, aber so ist das System nunmal....ob du/ ihr es gut findest/findet, bleibt euch überlassen - ich bin schließlich nicht für das System verantwortlich - auch wenn mir das einige sicher noch zusätzlich gerne unterstellen würden :-)


isabe
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Beitrag Do., 29.06.2017, 07:16

Ta_Ra hat geschrieben: Do., 29.06.2017, 07:09 auch wenn mir das einige sicher noch zusätzlich gerne unterstellen würden :-)
Wie war das mit der Projektion...?

Meiner Ansicht nach hast du das nicht so gut beschrieben; du hast Sachen beschrieben, die sich ungeheuerlich anhören. Vielleicht hast du dich nur ungeschickt ausgedrückt. Ich denke, wenn es dir darum geht, den Usern darzulegen, wie in Ö die Ausbildung zum PT funktioniert, wäre es gut, dies auch fundiert zu tun: also zunächst mal zu sagen, um welches Verfahren es geht; wie die Institute organisiert sind; ob es da bei euch nicht auch das non-reporting system gibt usw. Wie ausführlich du das machst, bleibt ja dir überlassen - nur: Der Informationsgehalt ist nicht groß, wenn du schreibst: "Bei uns entkommt keiner in der Selbsterfahrung, und wenn einer nicht gesund genug ist, besteht er die Prüfung nicht" (kein wörtliches Zitat).

Wenn es dir aber gar nicht darum geht, die User zu informieren, sondern deine persönliche Erfahrung darzustellen, dann schreib doch auch von dir persönlich - und verstecke dich nicht hinter Ausbildungs-"Regeln", die du hinterher nicht hinreichend erklären magst.

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